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Müssen Nachrichten im Internet umsonst sein?

Wofür sind wir bereit, Geld zu zahlen? Seitdem das Internet seinen Weg in unsere Wohnungen gefunden hat, scheiden sich die Geister, ob und welche Dienstleistungen kostenpflichtig sein dürfen. Das Problem: Im Gegensatz zu einem Produkt, das sich anfassen und benutzen lässt, sind viele Dienstleistungen im Netz eher flüchtig. Während Musik durch YouTube und die Streaming-Kanäle billig als Flatrate daher kommt, wollen die Verlagshäuser so schnell nicht klein beigeben. Wer alle Berichte einer Zeitung lesen will, muss meistens ein Abo abschließen, um hinter die sog. Paywall zu gelangen. Das behagt nur den wenigsten! Doch wie könnte erfolgreicher Online-Journalismus aussehen?

Was gibt es Neues in der Welt?

Als ich klein war, war alles ganz einfach. Meine Eltern hatten die lokale Tageszeitung plus eine wöchentlich erscheinende Zeitschrift für die wichtigeren Themen, die tiefergehenden Analysen bedurften. Damit war die Bandbreite vom Jubiläum des Pudelzüchtervereins Iis zur Weltpolitik abgedeckt. Kam die Wochenendausgabe, wog jene mit Werbung fast ein Pfund, so fühlte man auch, wofür man sein Geld ausgab. Die Abos bestanden schon seit 20 und mehr Jahren und niemand dachte im Traum daran, daran etwas zu ändern, es gab schlicht keine Konkurrenz. Dass die Nachrichten schon einen Tag alt waren, interessierte kaum jemanden. Das ging lange Jahre gut, bis die Welt kleiner, schneller und reicher an Informationen wurde!

Denn Nachrichten von gestern sind heute alt und will man mehr über ein Thema wissen, möchte man auf einen weiterführenden Link klicken oder maximal eine Google-Suche starten. Das merken Verlagshäuser weltweit, viele Tageszeitungen haben bis zu 80% Auflage verloren, andere machten komplett dicht, wurden zusammengelegt oder haben ihre Publikationen mit stark reduzierter Redaktion weiter geführt. Die klassische Strategie der Anfangszeit, einfach einige aktuelle Beiträge quasi als Werbung für das Print-Produkt ins Internet zu stellen, hat nicht funktioniert. Das Internet gewann eine ganz eigene Dynamik und bot meistens nicht die ganz detaillierten Leitartikel, dafür aber Unmengen an Nachrichten. Und natürlich gewöhnte man sich als Leser allzu schnell daran. Gemütlich mit einem Tablet im Lehnstuhl zu sitzen, sich durch das Weltgeschehen zu wischen und bei Bedarf noch schnell ein Video zu dem Thema zu starten, gehört für viele zum morgendlichen Ritual – da ist die Tageszeitung eher optional!

Was den Verlagen tiefe Sorgenfalten in die Stirn meißelt, ist die Zahlungsmoral der potentiellen Kunden. In einer jüngsten Umfrage konnten sich 60 Prozent nicht vorstellen, für journalistische Inhalte im Internet überhaupt Geld zu bezahlen, fast 30 Prozent waren der Auffassung, digitale Inhalte im Internet sollten komplett umsonst sein. Auch überschätzt man gerne, welche Summen z.B. eine größere Tageszeitung im Internet durch Werbung generieren kann. Dass fast 50% der Befragten gleichzeitig für Streamingdienste wie Netflix oder Prime zahlten, macht das Bild noch komplexer. Anscheinend wird stark zwischen Unterhaltung (die etwas kosten darf) und reiner Information unterschieden, Nachrichten scheinen wohl vielen nicht wichtig genug für ein kostenpflichtiges Abonnement. Der Bildungsbürger in mir ist da schlicht erschüttert! Wobei ich den Lesern nicht vorschnell den Schwarzen Peter zuschieben mag.

Entspannt Zeitung lesen - was gibt es Schöneres?

Denn häufig haben die Verlagshäuser den Schritt ins Multimedia-Zeitalter nicht sauber geschafft. Verwirrende Bezahlmodelle, technische Probleme und langweiliges Design findet man an vielen Stellen. Andere suchen ihr Heil in möglichst schreienden Schlagzeilen und grotesken Übertreibungen. Zudem ist vielen Lesern der Preis einfach zu hoch. Wenn man für eine Online-Seite oder PDF (fast) den gleichen Preis wie für eine Printausgabe zahlen muss, ist es bei vielen mit der Liebe zum Journalismus vorbei. Man weiß, hier gibt es keine Printkosten, keine teure Zustellung und keine große Logistik, wieso sollte man sie dennoch zahlen? Zudem haben viele Zeitungen ihre Redaktionen in den Wirren der Übergangszeit verkleinert – was man auch deutlich merkt! Man kann eine Zeitung mit recht wenig Eigenleistung und vielen Agenturmeldungen gestalten, doch bindet man so kaum Stammleser. Die kriegen nämlich die meisten bloßen Fakten auch so, leichte Unterhaltung bis zum Überdruss, man lechzt nach persönlicher Relevanz und Nutzwert.

Während die einen schon den Untergang der traditionsreichen Verlagshäuser prophezeien, verlangen andere ein tiefes Umdenken. Schon gibt es die ersten Überlegungen, gleich mehrere Zeitungen zusammen anzubieten, um so eine Art Gesamtportal zu einem Festpreis am Markt zu haben. Bei Magazinen gibt es solche Anbieter schon, eine Art „Netflix für Nachrichten“ könnte wohl manchen Skeptiker nicht nur interessieren, sondern auch zum Kauf animieren. Noch hadert man, denn es sind nicht nur viele Vertragshäuser spinnefeind, man befürchtet auch eine massive Entwertung durch solche Vertriebswege. Zweifler erinnern an Musikportale und daran, wie wenig Geld pro Aufruf die Plattenfirmen bekommen. Andere Zeitschriften bieten einfach mehr aktuelle Inhalte, liefern abends saubere Zusammenfassungen des Tages oder exklusive Inhalte wie Videos oder besonders umfangreiche Artikel. Andere stellen die Printausgabe komplett ein und konzentrieren sich voll auf die Online-Seite – mit unsicherem Ausgang.

Es wird spannend, welche Wege der Journalismus in Zukunft gehen wird. Ich hoffe, dass eine große, vielseitige Medienlandschaft weiterhin bestehen bleibt. Denn keine Demokratie kann sich erlauben, nur von wenigen, (vielleicht gelenkten) Medien informiert zu werden. Und was wäre ein gemütlicher Morgen am Wochenende so ganz ohne Lokalnachrichten?

Was mich interessieren würde: Würden Sie für Nachrichten im Internet zahlen – oder haben Sie gar schon etwas abonniert?

34 Kommentare
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  • M

    Ich "spende" gelegentlich an "Tichy's Einblick" und Dushan Wegner (philosophisch-politischer Blogger), damit die weitermachen können. Bei einfachen Bezahlmöglichkeiten zu bestimmten interessanten Artikeln ist für mich perspektivisch eine Einzelgebühr (z. B. 10 ct/Artikel) denkbar.

  • M

    Hallo Herr Krumrey,

    wenn ich für eine Tageszeitung bezahle, warum soll ich dann nicht auch für ähnliche Inhalte online bezahlen.

    Mich regt diese "kostenlos" Mentalität, die sich seit einiger Zeit breit gemacht hat, sehr auf.

    Wir geben jedes Monat für eine Handy-Flatrate deutlich mehr aus, als ein Nachrichten-Abo kostet!

    Natürlich muss man sich seine Quellen sorgfältig auswählen, aber wer mit wachem Verstand und etwas Interesse an die Sache herangeht, wird auch nicht so leicht geblendet oder in die Irre geführt.

    Leider ist die "Goldfisch-Aufmerksamkeit" (3 Sekunden) inzwischen bei vielen Nachrichtenkonsumenten (beinahe hätte ich "Lesern" geschrieben) weit verbreitet, was eine tiefergehende Beschäftigung mit einem Thema leider unmöglich macht.

    Es ist, wie vieles im Leben, wieder eine Sache der Prioritäten: Will ich mich nur oberflächlich berieseln lassen, dann reicht die kostenlose Kurzinfo, oder möchte ich mich wirklich mit etwas beschäftigen, dann sollte es schon eine fundierte Quelle sein, für die ich dann gerne bezahlen werde.

  • P

    1. Journalisten leben nicht von Luft und Liebe. Auch sie müssen Geld für Ihren Lebensunterhalt verdienen.

    2. Wer Wert auf professionelle Information und solide Recherche, bewertungsfreie Nachrichten und klar davon abgegrenzte Kommentare/Meinungen legt, muss auch bereit sein, diese zeitaufwendige Arbeit (und die davor geleistete Ausbildung und Qualifizierung) von Journalisten adäquat zu honorieren.

    Kostenlosen Informationen, die von all dem wenig(er) bieten und m. E. überwiegend auf die unterschwellige Beeinflusssung der Leser-Meinung ausgelegt sind, deren Autoren und Quellen oftmals nicht bekannt oder überprüfbar sind, misstraue ich. Insbesondere im Internet wird ohne Rücksicht auf journalistische Regeln publiziert.

    3. Zur Preisgestaltung: Je mehr Leser dazu bereit sind, ihre digitale Zeitung zu kaufen/abonnieren und für ihre digitale Zeitung zu bezahlen, je mehr valide Leser der Verlag damit nachweisen kann, desto mehr Werbeeinnahmen kann der Verlag generieren und das digitale Zeitungs-Abo damit preisgünstig gestalten.

    Mein digitales Tageszeitungs-Abo kostet monatlich 9,90 € und liefert im Laufe des Tages aktuelle Informationen zusätzlich per EMails mit Links. Auf welche Informationen ich Wert lege kann ich in meinem Account individuell festlegen.

    33 Cent/Tag sind erschwinglich für viel, aktuelle und qualitativ hochwertige Informationen (siehe 2.)!

    Da gibt's an der Tankstelle gerade einmal einen 0,2 Liter Benzin dafür und beim Bäcker kaum ein Brötchen!

  • a

    Ich würde keinen Cent bezahlen da ich Zeitungsleser bin und mich schon über die Teuerungsrate für so manchen Mist bezahle der geschrieben wird. Tagesblatt sowie( Internetzeitung )ist einfach zu teuer für solch ein Mist .ich würde es mir Überlegen wenn sauber und Ehrliche Beiträge erscheinen würden .

  • J

    Vorweg: Da Herr Krumrey den Kommentar von Herrn Bernd Neuhaus unkommentiert hat durchgehen lassen, möchte ich nochmal deutlich machen, dass weder Libyen noch Tunesien einen sicheren Hafen bieten. Selbst in Wikipedia steht folgendes:

    Libyen gilt als Transitland vieler afrikanischer Flüchtlinge und Migranten nach Europa. So sollen sich im Land mehrere Hunderttausend Menschen aus anderen afrikanischen Staaten aufhalten, die Menschenrechtsverletzungen ausgesetzt sind, wie Mord, Vergewaltigungen, Sklaverei und oftmals in Konzentrationslagern ähnlichen Unterkünften gefangen gehalten werden.

    In Tunesien herrschen ähnliche Zustände, das hat auch der italienische Richter, der den Fall Rackete abwickelte so gesehen.

    Nun zum Thema: Für knappe 20 Euro im Monat habe ich Spiegel online abonniert. Das Abo bietet mir die wöchentliche Digitalausgabe und zusätzlich Spiegel Daily sowie Spiegel Plus. Auf meinem Smartphone habe ich noch die SPON Push-Mitteilungen aktiviert. Ich fühle mich ausreichend informiert und finde das so in Ordnung.

  • M

    Leider muss man sagen, dass die Informationsflut dazu führt, dass viele dieser überdrüssig sind. Als unsere Informationen aus der Zeitung kamen und aus dem Heute Journal bzw. aus der Tageschau da war man ausreichend informiert.

    Nun kommt eine zusätzliche Informationsflut aus dem Internet hinzu und die Frage ist: Benötigen wir weitere Infos für die wir bezahlen müssen? Ich meine NEIN. Denn da jeder heute etwas im Internet, soziale Medien, zu sagen haben will, haben die normalen Infos einen reißerischen Charakter angenommen die eher einem Krimi ähneln denn einer nüchternen Berichterstattung und oft noch ohne den nötigen Wahrheitsgehalt. Darauf möchte ich gerne verzichten.

  • F

    Hallo Herr Krumrey,

    ja ja, - mit den Abos ist das so eine heikle Geschichte. Ich könnte mir schon vorstellen, Nachrichten für einen kleinen Obulus zu beziehen, denn die Jurnalisten und Redakteure müssen ja auch von etwas leben.

    Andererseits ärgert es mich aber auch fürchterlich, mit welchen Tricks manche Zeitschriften versuchen, ihren Lesern durch alle möglichen Hintertürchen ein Abo auf zu zwingen. Ich lese Beispielsweise sehr giern den News-Letter einer Computerzeitschrift. Darin wird mir u. a. verschiedene Software als "Geschenk" angeboten, wofür ich dann aber im Gegenzug nach der Test- oder Probefase von 30 Tagen den Ratgeber, Pc-Pannenhelfer etc abonieren soll. Da ich aufgrund meiner Blindheit jegliche Printausgaben nicht selbst lesen kann und diese auch nicht in einen Scanner passen, nützt mir solch ein Abo nichts.

    Genau so verhält es sich mit Zeitungen, denn auch die passen nicht in den Scanner. Dem zu Folge nutze ich für die Informationsbeschaffung eher Radio oder Fernsehen. Hin und wieder lese ich auch auf der Website von T-Online die Schlagzeilen und öffne den Link, der mich interessiert. Gleiches gilt auch für MSN und Ko.

    Ihnen noch ein schönes Wochenende und herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.

    Gruß

    Frank Kunze

  • I

    für Nachrichten im Netz würde ich nicht zahlen. Dann doch eher ein Tageszeitung Abo.

    Egal, welche Seite ich öffne, ich werde erst mal von Werbung erschlagen. Aber man gewöhnt sich an alles und blendet das einfach aus. Kann noch nicht mal sagen, welche Werbung eingeblendet wird, weil mein Kopf das einfach ignoriert.

    Ich blättere im Versandhauskatalog und will auf die nächste Seite und zack werde ich erst mal auf eine Werbeseite umgeleitet … schön das mein Emisoft die Seite nicht anzeigt, aber die Seite schließen, muss ich doch und dann noch mal versuchen auf die nächste Seite zu gelangen.

    Ich schaue auf verschiedenen Sendern die Nachrichten im TV und bekomme für das gleiche Thema verschiedene Berichte.

    Ich meine, dass ich genügend informiert werde und benötige weder die Tageszeitung noch ein Internetabo.

    Kommt ja noch dazu, wenn sie weniger gedruckte Zeitungen verkaufen, verdienen sie auch hier weniger durch Werbung. Die Werbung in den Zeitungen war auch eine große Einnahme. Nun fällt auch das weg und die Abos. Dafür bomben sie uns auf jeder Seite, die man lesen möchte mit Werbung zu oder gleich ein Button, wenn ich das lesen möchte, dann muss ich bezahlen. Wenn ich das Thema in Google eingebe, dann bekomme ich den Artikel nicht, aber jemand anders hat dann darüber berichtet.

    Ich weiß auch nicht, wie das gelöst werden soll, die Musikbranche hat das ja schon viel früher zu spüren bekommen.

    FB verdient sich doch auch dumm und dusselig durch die Werbung, also kann ich mir nicht vorstellen, dass die großen Verlage das nicht auch fertigbringen.

  • M

    Ich bin dafür , dass die Nachrichten kostenlos bleiben.

  • G

    siehe August.

    Nein.

  • U

    Moin zusammen, mal wieder ein sehr gutes Thema, wie man auch an den verschiedenen Meinungen erkennen kann. Daher für mich ein Grund, auch mal wieder meinen Senf dazuzugeben.

    Einen Trend vermag ich aus den Kommentaren heraus zu lesen. Die meisten Schreiber wären bereit, für GUTE Inhalte auch etwas zu zahlen. Das ist auch meine Meinung. Vor einiger Zeit habe ich mir ein kostenpflichtiges E-Mail-Postfach zugelegt, weil es nur noch nervte, dass jede vierte Zeile im Eingang eine Werbung beinhaltete, abgesehen von den vielen bunten Bannern drum herum. Leider ist es auf den meisten Internetseiten nicht anders. Wenn ich zu einem Thema Informationen suche, ist es nicht nur störend, dass andauernd irgendwelche Werbefenster aufploppen und man dann erfährt, dass in einem großen Versand wieder mal Klobürsten im Angebot sind. Leider betrifft das auch namhafte Verlage. Dafür dann noch zahlen? NIE!

    Zur Zeit habe ich noch zwei Tageszeitungen für zusammen stolze 80 € im Monat abonniert. Eine davon habe ich jetzt gekündigt, weil viele Artikel zum Weltgeschehen teilweise wortwörtlich identisch sind. Hier wird wohl nur noch auf fertige Artikel des RND zurück gegriffen. Dennoch hat man jetzt versucht, mir noch die digitale Ausgabe schmackhaft zu machen. Mal ehrlich, was interessieren mich die anderen Lokalteile des Verbreitungsgebietes und was soll ich um Mitternacht damit? Da schlafe ich in der Regel.

    Lange Rede ohne Sinn: Für mich würde es interessant werden, wenn ich einzelne Bücher dieser oder einer anderen Zeitung beziehen könnte. Zum Vergleich, ich muss ja auch nicht das gesamte Spektrum von Sky abonnieren, wenn mich z.B. nur Filme aus dem Angebot interessieren.

    Es bleibt spannend, ob die Verantwortlichen hier kreativ werden.

  • A

    Hallo,

    meine Meinung: NEIN!

    Solange ich für mein Geld mit unverlangter Werbung zugeballert werde (TV, Internet usw.) und mit meinen persönlichen Daten Geld gemacht wird-never ever.

    Ich habe noch(!) eine regionale Tageszeitung abonniert (zur Online-Ausgabe). Leider passiert es immer häufiger, dass ich erst am Montag erfahre was am Wochenende in der Stadt los war. Und nicht am Freitag davor, was los sein wird. Offenbar werden auch immer mehr Artikel von"auswärtigen" Redakteuren gedruckt, die keinen Bezug/Kenntnis zur Stadt/Region haben.

    Bücher gibt es schon hunderte von Jahren. (Versuche mal mit einem eBook-Reader ein Schrankbein zu ersetzen!)

    Die Schallplatten wird es auch noch recht lange geben, solange es Nostalgie gibt.

    Die Zeitung ebenso, denn mit dem tablet kann man keinen Fisch einwickeln!

  • H

    Zu Beginn der Teilnahme am Internet war der Zugang über Telefonleitung - noch analog - und Modem nicht nur langsam, sondern auch teuer. Deshalb trauten sich viele Anbieter nicht, ihre Leistung kostenpflichtig anzubieten. Dadurch entstand leider der heute nur noch schwer zu durchbrechende Eindruck, dass es im Internet alles kostenlos gibt.

    Und wieviele Influencer oder Youtuber verdienen wegen vieler Likes oder Follower mit dadurch erzeugter Werbung hoher Reichweite Geld, wollen selbst jedoch möglichst alles kostenfrei erhalten?

    Wegen der sehr starken Verbreitung von Smartphones werden Internetseiten inzwischen für die Darstellung auf den kleinen Displays optimiert, so dass es selbst auf großen Monitoren nur noch einen schmalen Inhaltsstreifen gibt, der entweder von viel Leerraum oder viel bunter und bewegter Werbung umrahmt wird. Selbst Zahlungswillige Nutzer überlegen sich, ob sie für soviel Leere tatsächlich etwas bezahlen wollen.

    Da müsste wirklich mehr nachgedacht und endlich im Sinne der Nutzer gehandelt werden.

  • J

    Zu 13:46

    Das ist sogar heftig anders geworden. Vor vielen Jahren wurde noch halbwegs neutral berichtet, dabei wurde ein Thema von mehreren Seiten beleuchtet und man konnte sich seinen Standpunkt mehr oder minder gut bilden. Heute wird vorgekaut, was man zu denken hat...

    Klar gibt es noch Ausnahmen, die muss man aber suchen.

  • H

    Noch habe ich die Papier-Tageszeitung, die auch mit jeder Menge Regionalnachrichten rüberkommt. Dazu gibt es im Fernsehen aktuelle Meldungen mit internationalen, nationalen oder auch regionalen Inhalten.

    Informationen übers Internet sind zur Zeit eigentlich nur Zufallsinfos, die keinesfalls speziell abgefragt werden.

    Entsprechend sehe ich auch keinen Handlungsbedarf, für Internetnachrichten oder -informationen einen Obulus zu entrichten.

  • h

    Ich bin sicher, das eine demokratie die Instanzen der unabhänigen Meinungsmacher und Berichterstatter, meine, Journalisten braucht.

    Da ist es meiner Meinung nach wichtig, so viele Journalisten wie möglich zu beschäftigen. Also Infos zu verkaufen, die wir bezahlen.

    Das heute, von diesen Leuten viel zu viel abgeschrieben wird, von den Presseagenturen ungeprüft übernommen wird, macht den Dienst billig.

    Seiner Zeit "salmonellen eier", oder "luftverschmutzung durch Strassenverkehr" und so weiter....

    Bezahlen möchte ich für Informationen, die gründlich bis auf den Grund Ihrer Sache geprüft, abgewogen und ermittelt wurden. Wo die Quellen des für und wider genannt werden....

    Die Titel sollten dann sachlich und korrekt den Ihnhalt des Berichtes nennen.

    Faketitel nach Art der Bildzeitung sind nichts für mich. Ich möchte gern für hochwertigen Journalismus zahlen... kennt da jemand ein online Portal?

  • M

    Der Artikel bringt den seit langem bekannten Problemkreis noch einmal in eine gute Übersicht, dieser ist ja noch immer aktuell, ein Ende ist nicht in Sicht. Bei uns zu Hause haben wir inzwischen das Angebot angenommen, unsere gedruckte Tageszeitung nur noch Montags, Mittwochs und Freitags zu bekommen, das funktioniert. Die Lokalnachrichten sind und bleiben wichtig, und da gibt es einen gleitenden Übergang zur großen Welt ringsherum . Mit der gedruckten Zeitung in der Hand gleich nach dem Frühstück ins Wochenende zu starten – das bleibt ein Stück Wohlbefinden. Und die meisten Nachrichten sind auch einen Tag später noch gültig. Zweiter Punkt: Ich habe große Achtung vor Journalisten, ihren Teams und ihren Auftraggebern, die schwierige Recherchen betreiben und Dinge deutlich machen, zu denen ich sonst keinen Zugang hätte. Auch wenn sie „nur“ fürs Ohr sin: Es gibt viele Hörfunk-Features, die mein Weltbild ein Stück weit verändert haben. Dasselbe gilt für die Printmedien: Gut und unabhängig zu recherchieren, Versteckes, Verleugnetes, Vedrängtes oder Neues, nie Gekanntes offenkundig zu machen, das darf etwas kosten, und dafür bin ich bereit zu zahlen, gerade auch um die Autoren und ihr Umfeld zu unterstützen. Es kann ruhig auch mal ein wenig einseitig sein, wenn es sich nicht anders machen lässt. Dritter und letzter Punkt: Manche Medien machen es sich billig, indem sie sich eine Gruppe von Meinungsmachern halten, die als Kolumnisten das Printmedium mit ihren narzisstisch hochbesetzten Meinungen fluten und mit ihrer Wichtigtuerei Engagement vortäuschen. Ausgewogen Meinungen zu zitieren oder ein Meinungsbild zu erstellen, das ist sinnvoll. Aber sich selbst als „meinungsstark“ zu loben und dazu an die Grenze zur Agitation zu geraten, das brauche und darür zahle ich nicht. Ich kann und will selber denken. Alles in allem - Schritt für Schritt kommen wir einer Lösung näher.

  • U

    Also ich habe eine Tageszeitung im Abo, das ist nicht gerade billig, aber kein Wunder wenn das Volk mittlerweile andere Kommunikationswege geht. Fachzeitschriften kaufe ich quer durch die Bank unregelmäßig da ich das an die Themen festmache ob ich a: überhaupt eine kaufe oder b: wenn dann die wo Themen drin stecken die mich interessieren. Sicher, ein Abo hatte ich auch schon mal aber nicht noch einmal. Man kann ja nicht jeden Tag die Welt neu erfinden aber Wiederholungen kommen im Fernsehen eigentlich schon genug. Wozu zahle ich eigentlich GEZ Gebühren?. Dazu wird der Bürger Zwangsverpflichtet, Gott sei Dank noch nicht fürs Internet. Ich kann mich erinnern das es nicht lange her ist das ein Verlag Online seine Kunden gefragt hatte was sie von Werbung halten würden, die Kommentare waren eigentlich eindeutig. Aber sie gingen nicht in die Richtung das die Kunden darüber begeistert gewesen wären. Aber das hat der Verlag wohl falsch Verstanden oder ist einfach nur Ignorant. Jetzt kann man kaum noch Seiten aufrufen in denen keine Werbung einem das Erlebnis Internet vermiest. Noch deftiger sind da ja die You Tuber die tatsächlich im Nachhinein alle oder bereits zum größten Teil Ihre Videos nachträglich mit Werbung verseucht haben. Da muss ich mal wirklich an den gesunden Menschenverstand appellieren. Das ist nämlich einfach das letzte. Es sind zwar ab und an Unterhaltsame Videos dazwischen, aber der Groß-teil hat meiner Meinung nach keinen Cent verdient für so manche Schwachsinnigen Beiträge. Aber das kann ja jeder für sich selber ausmachen. Komme ich auf solche Werbung-verseuchten Beiträge oder Videos ist die Seite für mich gestorben. Bei manchen Seiten kommt man ja sowieso nicht weiter wenn man die Werbung sich nicht rein zieht oder weiß wie man sie umgeht. Sicher soll jeder gerne sein Geld verdienen, aber irgendwann wird der Schuss hoffentlich nach hinten losgehen. Mich hat früher schon immer aufgeregt wenn da im Fernsehen immer von Deutscher Erstaufführung die Rede war, aber in Wirklichkeit der Beitrag bereits alle Sender schon durchlaufen hatte. Volksverdummung kann ich da nur sagen und genau für so blöd scheint man uns heute immer noch zu halten. Wie viele Beispiele kann man daran festmachen, bei denen es einfach ungerechtfertigt ist. Bitte nicht persönlich nehmen, ist wie immer nur meine Meinung dazu. Auch wenn Sie hier und da ein wenig vom Thema abweicht, aber im Grunde genommen in jeder Sparte zu finden ist.

  • L

    Warum soll ich für etwas zusätzlich bezahlen, das ich für einen Pflichtbeitrag (Rundfunkgebühr) am Fernseher, Radio oder in anderen Medien lesen kann.

  • M

    Also ich finde ja Meinungs- und Medienvielfalt gut und würde da auch gerne ein Abo a la Netflix, amazon etc. abschließen. Aber dann erwarte ich auch, dass 1. Ich die Themenschwerpunkte vorgebe 2. Mir zu den Themen ein bunter Strauß von einiger redaktioneller Qualität gereicht wird. 3. Das abgedeckte Spektrum sich einer Rundumsicht nähert und ich mir aus den präsentierten Kontroversen meine Meinung bilden kann.

    In kurz: So wie ich bei Streamingdiensten eine Vielzahl von Medien zu einem Thma bekomme, hätte ich das gerne auch für redaktionelle Medien.

    So muss ich mir immer die Meinungen DW, 24h, RT, PressTV, Al Jazeera, NBC, BBC, Euro News etc immer mühsam suchen. Da die Themen ja auch wechseln und eine Halbwertzeit von 7 Tagen (max) haben. Da würde ich natürlich dann auch gerne länger an einem Thema bleiben und Kommentare aus Südostasien, Arabien, Amerika (Süd und Nord), Europa und natürlich Russland, China, Australeine und Afrika lesen zu meinem Thema wohlgemerkt und länger als eine Woche lang.

    Hat einer eine Idee? Google und RSS für umsonst funktioniert da nicht so doll, da die Sprachen zu unterschiedlich sind.

    Wer ein Portal kennt, das so einen Service zu annehmbaren Preis liefert - bitte melden. Danke schön :-)

  • D

    Alles hat seine Zeit! - So auch unsere traditionellen Zeitungen. Eigentlich ist hier nur noch eine geringe Daseinsberechtigung vorhanden. - Die Nachrichten sind oft schon alt, bis man diese am nächsten Morgen in der Zeitung lesen kann. - Die Abo-Kosten werden immer höher - zwischenzeitlich zahle ich für eine Regionalzeitung 42,90 €. Das ist heftig! Von dieser Zeitung werde ich den kompletten Sportteil absolut ungelesen in den Müll (jeden Tag zwischen 5 - 13 Seiten). Viel zu viel!! - Zeitung möchte hier aber nichts ändern (hatte mit dem Chefredakteur lange gesprochen). Also bleiben als interessanter Teil nur noch die Regionalnachrichten. - Verlage sind meiner Meinung nach mit Sicherheit auch nicht immer neutral. Einfach zu abhängig von Werbeanzeigen und örtlichen Betrieben, Landratsämtern usw. - Negative Berichte kommen sicher gar nicht gut dort an! - Mir fehlen in der Zeitung auch viele Hintergrundberichte; z.B. warum sind ausländische Autos anscheinend nicht so massiv vom Dieselskandal betroffen. Auffallend ruhig! Manche Dinge werden sehr positiv dargestellt, die bei näherem Hinsehen nicht immer so gut laufen (Stichwort z.B. Asyl mit dem kompletten Umfeld). - Ich denke wir brauchen das "breitere" Internet für die Meinungsbildung auf jeden Fall. Gerne würde ich jeden Monat z.B. 5 € dafür bezahlen (z.B. als Aufpreis zum Rundfunk-Fernsehbeitrag den ich auch zahlen muß. Von hier dann ähnlich GEMA Weiterleitung an Zeitungsverlage. - An

    eine einzelne Zeitung im Internet als Abo möchte ich mich keinesfalls binden. Das ist dann schon wieder zu stark eingeengt.

  • J

    Um gleich eines voraus zu schicken: Ich sehe keine echte Alternative für die Zeitungsverlage. Dennoch möchte ich eins loswerden - das Ganze fußt auf dem weit verbreitetem Unverständnis der Internet-Ökonomie.

    Bereits vor vielen Jahren habe ich mir die Frage gestellt, wovon die Anbieter von kostenlosen Internet-Angeboten überhaupt leben. Die üblichen Antworten - Werbefinanzierung und/oder Gebühren für höherwertige Angebote - fallen oft als Grund aus, wenn man mal nachrechnet. Was nun?

    Einer Antwort kommt man leicht näher, wenn man sich die Rechnungen für mobilen Datenfunk anschaut - da wird nach Traffic (Menge der benutzten Daten) und Netzleistung bezahlt - nicht etwa nach Klicks oder Informationsqualität.

    Ausgerüstet mit diesem Wissen startete ich ein Blog bei einem bekannten kostenlosen Anbieter. Der Service war schmal und für jedes Extra durfte man auch extra zahlen, was ich (wie die meisten Gratis-Surfer dort) nicht in Anspruch nahm. Meine durchdachten Texte spickte ich mit passenden Musikvideos (nur die Besten), in denen auch Werbung enthalten war. Jetzt hatte ich ein Feuerwerk an Traffic am laufen (durch die Kaskadierung multiplizieren sich die Einnahmen). Als Informatiker war ich auch in der Lage, der Spur des Geldes zu folgen (was Internet-Konzerne sehr gern verschweigen).

    Nach dem Domain-Recht gehören alle Subdomains (wie beispielsweise jensi.gratisanbieter.com) dem Besitzer der Hauptdomain (gratisanbieter.com) - so läuft das. Ich suchte weiter und landete bei einem Anbieter für unabhängiges Rating, der auch Subdomains (für den Verkauf von Werbung) bewertete.

    Der Schock saß dann tief: Meine Subdomain - abzüglich der Hauptdomain - wurde da für über 50 Mio. $ angeboten - Geld, von dem ich nie einen Cent sah.

    Viele schlaue Leute raten dazu, sich so teuer wie möglich zu verkaufen - ich hatte erst mal die Schnauze voll und kündigte.

    Das war nicht sonderlich clever - jetzt bin ich aber schlauer und arbeite nur noch mit bodenständigen Firmen zusammen - wenn ich es mir leisten kann. Und da sie schon bisher gelesen haben - Ashampoo und dieses Blog gehören eindeutig dazu. Danke!

  • H

    Für Nachrichten im Internet zahle ich, weil mir der freie und unter Konkurrenz arbeitende Journalismus dies Wert ist.

  • R

    Grundsätzlich bin ich nicht bereit für etwas zu bezahlen, das ich kostenlos am selben Tag im TV, Radio oder in anderen Medien lesen kann.

    Ich kann mir aber vorstellen, eine Zeitung online zu lesen und damit alle die Informationen zu bekommen, die auch im Print vorhanden sind. Oder ich habe die Möglichkeit, ein Archiv nach interessanten Informationen zu durchsuchen.

    Ich selbst habe zwei Abos. Eine Computerzeitschrift, wo ich für einen relativ bescheidenen Beitrag das ganze Verlagsprogramm lesen und durchsuchen kann, und dann von unserer lokalen Tageszeitung den Onliezugang für einen Aufpreis von 1 €, der mir auch den Zugang zum Archiv gewährleistet.

  • R

    Warum sollte ich für Propaganda-Berichte zahlen? Die ÖR-Medien sind doch nur noch gleichgeschaltete Staatsmedien zur Verbreitung von Staatspropaganda.

    Auch t-online oder die Portale von 1&1 Media verbreiten entweder systemkonforme Meldungen oder unwichtigen Stuss über Tatoos von Thomalla, Liebhaber von irgendwelchen C- & D-Promies u. v. m.

    Und auch die örtliche Tageszeitung, seit 40 Jahren oder länger im Abo in der Familie, ist längst nicht mehr seriös. Diese Tendenz ist zwar nicht neu, das gab es auch schon vor 40 Jahren. Allerdings hat die Dreistigkeit der Manipulation in den letzten 8 bis 10 Jahren deutlich zugenommen, ebenso die Tendenz zur Zensur!

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