Man kann ihnen nicht entkommen. Ob in den Nachrichten, Unterhaltungsmedien oder in zahlreichen Internetwerbungen, Kryptowährungen sind überall präsent. Doch was sind Kryptowährungen eigentlich und wie funktionieren sie? Wie kann ein Mann, von dem man nicht mal weiß, ob er wirklich existiert, eine Währung und deren technischen Grundlagen erfinden? Obwohl es inzwischen Tausende dieser Währungen gibt, halte ich mich exemplarisch an die bekannteste, Bitcoin.
Die Idee dazu hatte Satoshi Nakamoto, offensichtlich nur das Pseudonym eines Menschen, der unbekannt bleiben will. 2008 erschien eine Abhandlung vom ihm (ihr?) über den Sinn einer solchen Währung auf einer Mailingliste über Kryptografie. Auch die ersten Software-Grundlagen des Bitcoin-Netzwerks wurden unter diesem Namen veröffentlicht, dann verliert sich die Spur des mysteriösen Denkers. Ob es überhaupt eine Person war oder eine ganze Gruppe, man weiß es nicht. Ähnlich nebulös waren die Anfänge der Kryptowährungen, Bitcoins hatten kaum Wert und wurden vorwiegend dort zur Bezahlung genutzt, wo man gerne anonym bleiben wollte, so z.B. bei Geschäften im Dark Net.
Die Konzeption dahinter ist durchaus interessant. Man versucht hier eine Währung zu etablieren, die in der Grundidee frei vom Einfluss der Banken und Staaten ist. Hier soll keine Zentralbank den Wert manipulieren, keine leichtfertigen Spekulanten das Geld in Blasen oder fragwürdigen Projekten anlegen. Die Währung ist an keine Nation gebunden und Gebühren können durch den dezentralen Aufbau (jeder kann seine eigene Bank sein und aktiv am System mitarbeiten) niedrig gehalten werden - oder gleich ganz entfallen. Die Sicherheit wird durch ständige Überprüfung, Verschlüsselung (daher der Name Kryptowährung) und Anonymität gewährleistet. Der Gedanke der maximalen Sicherheit basiert auf der Grundsubstanz jeder Währung: Wie sehr vertrauen die Nutzer dem Geld und wie schätzen sie seinen Wert ein? So ungewöhnlich es scheint, einfach eine Währung entwickeln, alles liegt an der Akzeptanz.
Man unterscheidet ja allgemein zwischen Warengeld und Fiatgeld. Das Warengeld hat seinen Wert in sich, es ist z.B. eine Münze aus Gold, eine Kuh oder Zigaretten. Man hat etwas in der Hand, kann es nutzen, essen oder – im letzten Fall - rauchen. Fiatgeld wie unsere staatlichen Währungen hingegen funktionieren nur, weil es einen gesellschaftlichen Konsens gibt, dass sie etwas wert sind. Zwar sollen dabei immer staatliche Vermögenswerte als Gegenwert bestehen, doch zahlreiche Inflationen der Geschichte zeigen uns, dass wirkliche Sicherheit bzw. absolute Stabilität nicht existieren. Ein paar falsche Entscheidungen von Regierungen oder Banken, schwindendes Vertrauen in die Währung (national, wie international) und der Wert verflüchtigt sich. Eine neue Währung zu entwickeln, ist daher nicht so bizarr, wie es sich zuerst vielleicht anhört. Wieso sollten nur Staaten und deren Organe dazu berechtigt sein? In dem Moment, wo viele Menschen eine Währung akzeptieren und nutzen - existiert sie.
Hinter der besonders sicheren Umsetzung der Kryptowährung steht die sog. Blockchain (Kette von Blöcken), ohne sie gäbe es weder das Vertrauen, noch einen sauber organisierten Ablauf. Was technisch hoch kompliziert ist, lässt sich gut mit einer Metapher veranschaulichen. Stellen Sie sich vor, sie würden m it einem großen Personenkreis Handel betreiben. Unzählige der Händler haben ein Kassenbuch, in das sie sämtliche Geldbewegungen (nicht nur die eigenen!) schreiben und auch nachrechnen, ob die Transaktion korrekt ist. Nur wenn die Bücher übereinstimmen, und noch mal sauber durchgerechnet wurde, wird ein Kapitel mit lauter Transaktionen abgeschlossen und ein neues beginnt. Damit die Kapitel nicht durcheinanderkommen, wird aus dem letzten Kapitel eine Zahl errechnet (z.B. die Summe der Transaktionen) und auf die erste Seite des neuen Kapitels geschrieben. So bleiben die Kapitel in einer logischen Reihenfolge und bilden eine Kette.
Das Ganze technisch erklärt: Die Blockchain ist eine große Datenbank, die alle Transaktionen penibel und fälschungssicher dokumentiert. Dabei liegt diese Datenbank nicht auf irgendeinem Server, sondern verteilt auf den Computern vieler Nutzer und wird ständig aktualisiert – ein kollektives Buchführungssystem. Dabei bleibt anonym, welches Geld zu wem übertragen wird, es sehen nur alle, welche Summen fließen. Jeder Nutzer verfügt dabei ebenfalls über eine virtuelle Brieftasche (Wallet) und private Schlüssel (Signaturen), die den einzelnen Guthaben zugewiesen sind. Diese Schlüssel berechtigen den Nutzer dazu, die jeweiligen Bitcoins auszugeben und dürfen daher niemals an Fremde weitergegeben werden. Mit ihrer Hilfe muss für jede Transaktion ein mathematischer Beweis erbracht werden, dass sie vom Eigentümer der betroffenen Wallet kommt (Signierung). Noch nicht abgeschlossene Transaktionen werden unter den Bitcoin-Nutzern verbreitet und anschließend durch das Netzwerk bestätigt. Dieser sehr rechenintensive Prozess wird Mining (Schürfen) genannt und erfolgt verteilt auf sämtlichen Rechnern im Bitcoin-Netzwerk.
Mehrere Transaktionen werden dabei zu Blöcken zusammengefasst und aus deren Daten errechnet ein Algorithmus eine Zahl, Hash genannt. Sie dient als Signatur und fließt in die Daten des jeweils nächsten Blocks ein. Alle Blocks ergeben zusammen eine Kette – eine Blockchain. Würde man versuchen, nachträglich eine vergangene Transaktion zu verändern, würde der daraus ursprünglich errechnete Hash nicht mehr passen. Er ist also wie ein Siegel, das garantiert, dass der betroffene Block intakt ist. Der ganze Vorgang erfordert aufwändige kryptographische Berechnungen und daher potente Hardware zumal es neben der Bestätigung auch noch ein mathematisches Rätsel zu lösen gilt. Als Belohnung erhalten die Bitcoin-Miner Transaktionsgebühren für die von ihnen bestätigten Transaktionen und die dabei neu erschaffenen Bitcoin.
Dabei handelt es sich allerdings um ein Wettrennen zwischen sämtlichen Teilnehmern weltweit, bei dem am Ende nur einer profitiert. Mining ist besonders in Asien ein lukrativer Wirtschaftszweig geworden und sorgt dafür, dass viele Grafikkarten aktuell unverschämt teuer sind. Deren Grafikprozessoren eignen sich nämlich besonders gut für diese Berechnungen und sind daher heiß begehrt. Die Belohnung für jeden abgeschlossenen Block halbiert sich allerdings verfahrensbedingt alle 210000 Blocks, also ungefähr alle 4 Jahre. Dadurch ist die Anzahl verfügbarer Bitcoins langfristig auf 21 Millionen begrenzt. Dies beugt der Inflation vor und soll zusätzliches Vertrauen in die Stabilität generieren. Während manche Zentralbank bei Bedarf Noten druckt, müssen Bitcoins hart errechnet werden. Und das wird immer schwerer, denn die mathematischen Rätsel für die Miner werden stets anspruchsvoller.
Wer nicht selbst nach dem virtuellen Gold schürfen (minen) will, kann sich Bitcoins natürlich auch kaufen. Das Internet ist voll von Börsen. Dort meldet man sich an und ersteht Kryptowährungen wie bei anderen Shops auch, ganz normal mit Überweisung. Man verwaltet dort sein Konto ebenfalls mit einer Wallet, die mit einem öffentlichen und einem privaten Schlüssel gesichert ist. Nur wer über beide Schlüssel verfügt, kann eine Transaktion starten. Der öffentliche Schlüssel ist dabei eine Art Kontonummer (jeder kann sie einsehen), der private Schlüssel die PIN, die nur der Inhaber kennt. Ohne sie gibt es keine Transaktion. Informationen wie Kartennummern, Namen oder Adressen sind dabei nicht erforderlich, man bleibt anonym – was vielen Behörden weltweit ein Dorn im Auge ist. Im Gegensatz zu normalen Währungen werden Kryptowährungen (noch) eher selten als normales Zahlungsmittel anerkannt, sie sind aktuell eher Spekulationsobjekt. Wer sich ein Auto kaufen möchte, muss entsprechend seine virtuelle Währung gegen „normales Geld“ verkaufen und dann damit bezahlen. Das ändert sich aber aktuell schon bei Waren im Internet und mit zunehmender Akzeptanz ist das Bezahlen mit virtuellen Währungen, z.B. bei Amazon, nur eine Frage der Zeit.
Und während anfangs Kryptowährungen nur für Computer-Freaks, Fans eines freien Geldes und innovativen Spekulanten vorbehalten war, ist das Phänomen längst in der Masse angekommen. Unzählige Währungen entstehen neu, Kurse schießen hoch, um kurz danach in Sturzflug zu gehen und renommierte Finanzexperten prophezeien täglich das „Ende der Blase“ Kryptowährungen. Ob sie Recht behalten werden? Ich bin jedenfalls gespannt, wie es mit diesem komplexen Thema weitergeht und werde bestimmt in einem späteren Blog auf andere Aspekte eingehen.
Was mich interessieren würde: Haben Sie schon den Sprung in Kryptowährungen gewagt? Oder betrachten Sie den Boom eher kritisch?
erstaunlich - wie ignorant und diffizil sich des Themas Annäherung hierzulande gestaltet. ARD und ZDF exemplarisch benannt verorten den Bitcoin immer noch im (unter uns deep dark net - hat es nie gegeben - wird es nie geben) DarkNet. Eine Erfindung unserer Medien um die Akzeptanz einer potenziell gefährlichen Währung, weil global von jedem Erdenbürger kostenfrei verfügbaren Bezahloption möglichst abzulenken. Das liegt daran, dass beim Bitcoin Zinsen keine Rolle spielen, allein der Tageskurs bestimmt die Regeln. Und anfangs war der Bitcoin nicht mal einen Eurocent wert, er war die Währung von Leuten, die an neues ehrliches Geld glaubten - und die Durchsetzung weltweil ideell für möglich hielten. Womit sie absolut recht hatten, trotz heftigster Gegenwehr seitens Regierungen und Banken und schlimmster Interventionen, die viele Bitcoin -Enthusiasten der ersten Generation dank effektiver Angriffe auf die unvorbereiteten Bitcoinbörsen ruinierten - ist der Bitcoin mittlerweile international das Zahlungsmittel, mi dem sich diverseste Waren unverfänglich erwerben lassen. Und das macht seinen Charme aus. Zahlen - liefern. Simple, der Dreck dazwischen, dieses unsägliche Regulatorium und aufgesetzte Bürokratieungetüm und seine Datenkrake sind nicht länger hinderlich. Insofern bedienen sich immer mehr KMUs dieser unverfänglichen und simplen Zahlungsoption. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis der Bitcoin offiziell anerkannt wird, de facto ist er das längst. Und der Autor, hmm, bemüht aber ohne wirklichen Durchblick und was ich ihm persönlich ankreide, er war nie zu Hause oder zu Besuch bei einem BitCoin Miner. Und das ist diese Oberflächlichkeit, dieses Phlegma, das zur kompletten Negierung vermeintlich etablierter Medien führt. Nur meine Meinung, kein Grund (wie gewöhnlich) komplett durchzudrehen.
Ach, hier dreht niemand durch, selbst bei unterschiedlichen Meinungen. In den Kommentaren haben wir jetzt von super positiv bis zur totalen Ablehnung alles, ich bin in der Mitte, so soll es sein. Die Krypto-Freaks drei Büros weiter (die natürlich auch diesen Blog vor dem Erscheinen absegneten) lassen übrigens schön grüßen. :)
Hallo Herr Krumrey,
da ich nicht mehr der Jüngste bin, sehe ich die ganze Chose um die sogenannte Kryptowährung ganz locker. Bei solchen Dingen frage ich mich immer: Was soll das? Was kann dies mir nutzen? Ich sehe im Moment keinen Grund, der Sache näher zu treten.Da, wie vor einigen Tagen geschehen, riesige Kursschwankungen vorgekommen sind, ist die ganze Sache in meinen Augen nur ein Spekulationsobjekt, an dem sich die heute unersättliche Gier der Menschheit manifestiert. Aber da es ja genügend Hacker auf unserem Planeten gibt,
wird diese ganze Blase in einigen Monaten der Vergangenheit angehören. Dies ist schon immer so gewesen und ändert sich auch nicht, da der Mensch sich auch nicht ändert. Ich für mein Teil kann ohne
diese Pseudowährung ( ich glaube, das ist der richtige Ausdruck dafür) gut leben. Wer anonyme Transaktionen lanciert, hat doch erfahrungsgemäß
etwas zu verheimlichen.Was dies ist, wissen wir doch alle. Ich hoffe, dass Sie, wie versprochen, in einiger Zeit einen zweiten Blog in der Sache posten. Ich freue mich schon darauf. Ihr Immerleser Adolf Alliger
Ich denke, da kommt noch ein Blog. :) Da inzwischen selbst einzelne Firmen ihre eigene Währung an den Start bringen, wird das Thema so schnell nicht vom Tisch sein.
So neu ist das gar nicht. Das ganze erinnert mich an "Kaurigeld", kein Wert dahinter, der Kurs wird allein aus Angebot und Nachfrage ermittelt. Mining ist das Suchen nach den Muscheln, die ja eigentlich Schnecken sind, und die Begrenzung von 21 Millionen ist auf die Arterhaltung zurück zu führen. Keinerlei Kontrolle durch einen Staat oder andere Institutionen. Dieses "Geld" wurde schon vor 4000 Jahren benutzt und war bis ins 20. Jahrhundert in einigen Teilen der Welt noch gültig. Da hätte der Bitcoin noch eine lange Zukunft vor sich, wenn er sich einmal eingespielt hat. Bin neugierig!
Den Begriff Kaurigeld habe ich seit den Seminaren in Ur- und Frühgeschichte nicht mehr gehört! :) Vielleicht kann man in 1000 Jahren Jahren wieder mit Schneckengehäusen zahlen, wer weiß?
Die Staaten und Regierungen ärgert es, dass sie den "Geld"fluss nicht nachvollziehen können und dass die Kontrolle nicht möglich ist. Daher werden sie über kurz oder lang Mittel und Wege finden, das System zu hacken (ist ja teilweise schon gelungen) oder zu zerstören. Das ist ja seit Snowden bekannt.
Da ich kein Geld zum Spielen und Spekulieren übrig habe, werde ich hieran nicht beteiligen. Vielleicht freue ich mich ein bisschen, wenn die Blase platzt. Das ist doch nur eine Frage der Zeit.
Ich warte ja jeden Tag darauf, China und Nordkorea haben gerade den Anfang gemacht, andere Staaten werden folgen.
Wenn ich jetzt Bitcoins kaufe muss ich diese ja in Euro bezahlen.
Meine Frage:
An wen bezahle ich diese Bitcoins?
beim Verkauf der Bitcoins: von wem bekomme ich mein Euro zurück bezahlt?
Es gibt jede Menge Börsen zu dem Thema im Internet, bitcoin.de ist die größte. Dort kann man reguläre Währung in Bitcoin umtauschen – und natürlich auch für seine Bitcoin (nach aktuellem Kurs) Euro bekommen. Dies setzt bei der jeweiligen Börse aus Sicherheitsgründen eine Verifizierung des Account-Inhabers aus. (Personaldaten, Bankinformationsdaten, usw.).
Kleiner Nachtrag zu Manfred Gerdes:
Bei 1000 Bitcoins haben Sie im Moment einen Wert von 9 Millionen Euro. Vor kurzen waren es mal 16 Millionen Euro. Ok, ...schlappe 7 Millionen innerhalb weniger Tage verloren. Aber trotzdem würde ich jetzt noch die 1000 Bitcoins schnellstens verkaufen. Ist doch auch ein schöner Gewinn von 888 € auf 9 Millionen Euro...;-))
Recht liebe Grüße Sibelius
Und wenn Sie irgendwann in einigen Monaten feststellen, dass das ein guter Tipp war, dann können Sie mir ja eine Spende zukommen lassen. Im umgekehrten Fall kann ich den Ihnen entgangenen Millionen Gewinn natürlich nicht ersetzen.
Also erstmal Gratulation für den Versuch Bitcoin zu "erklären" - obwohl das wohl nicht verständlich gemacht werden kann. Ich tendiere da auch sehr zu der "Affen-Storry" weiter unten - oder mit anderen Worten: Für mich ist das eine neue Variante eines Pyramidenspiels. Der beste Witz ist ja wohl die sogenannte Stabilität der Kryptowährung - siehe Bitcoin in den letzten Tagen. Ich nehme jetzt mal an, dass der Euro in den letzten Wochen relativ stabil war (plus / minus 10%) - aber Bitcoin erst ins unermessliche gestiegen ist und dann steil abgestürtzt ist. Wenn das nicht reine Spekulation ist, was dann. Also das ganze Gegenteil von der hochgepriesenen Stabilität / nicht manipulierbar / etc.
Bei so einem Hype gibt es wohl kein Spekulationsobjekt, das stabile Kurse garantiert. Vom Grundkonzept her hat man sich immerhin alle Mühe gegeben. :)
Ich sehe das sehr nüchtern. Wenn jemand Geld "verdient" ohne das eine reale Wertschöpfung dahinter steht müssen zwangsläufig andere eben dieses Geld verlieren. Die Hoffnung nicht zu diesen Verlierern zu gehören hält das ganze System am Laufen. Leider nimmt das Bestreben ohne eigene Wertschöpfung Geld zu erwerben international zu. Am Ende wird es aber stets mehr Verlierer als Gewinner geben.
Erst einmal danke für diesen tollen Text, gut und verständlich erklärt.
Ich persönlich sehe den ganzen Hype mit dem Kryptowährungen mehr als kritisch. Warum? Die wirtschaftliche Macht liegt weltweit bei den Zentralbanken und wenn diese eine Gefahr sehen, intervenieren sie doch recht zügig. Diese Intervention steht aber mit Verlaub noch aus, so dass man nur abwarten braucht.
Für mich ist es nur ein weiterer Versuch, die Menschen auf die Abschaffung des Bargeldes einzustimmen, was dann einhergeht mit vollkommener Kontrolle aller Transaktionen.
Dazu passt ganz gut folgende Geschichte:
Eines Tages kam ein Händler ins Dorf, um die ganzen Affen zu kaufen.
Er bot an, die Affen für $100 pro Affe zu kaufen.
Die Dorfbewohner dachten sich, dass dieser Mann verrückt sein muss.
Sie dachten sich, wie kann jemand einfache Affen für $100 pro Affe kaufen?
Trotzdem fingen sich einige Dorfbewohner einige Affen, gaben diese dem Händler und bekamen $100 pro Affe.
Diese Nachricht verbreitete sich wie ein Feuer und viele Dorfbewohner fingen sich Affen ein und verkauften diese dem Händler.
Nach einigen Tagen gab der Händler bekannt, dass er nun jeden Affen für $200 kaufen werde.
Selbst die faulsten Dorfbewohner fingen jetzt an, den Affen hinterher zu rennen und diese einzufangen.
Sie verkauften die verbleibenden Affen für $200 pro Affe.
Also gab der Händler bekannt, dass er für jeden Affen jetzt $500 bezahlen würde!
Die Dorfbewohner wurden schlaflos ! ... Sie fingen die 6 oder 7 Affen ein, die noch verblieben waren und erhielten dafür jeweils $500 pro Affe.
Die Dorfbewohner warteten gespannt auf das nächste Angebot des Händlers.
Also gab der Händler bekannt, dass er für eine Woche nach Hause fahren würde. Wenn er zurückkehre, werde er für jeden Affen $1000 bezahlen.
Er bat seinen Mitarbeiter in dieser Zeit auf die Affen, die er gekauft hatte aufzupassen. Alle der gekauften Affen waren in einem Gehege eingesperrt.
Der Händler fuhr nach Hause.
Die Dorfbewohner waren sehr traurig, weil es nun ja keine Affen mehr gab, die sich für $1000 verkaufen ließen.
Also sagte der Mitarbeiter des Händlers zu den Dorfbewohnern, dass er ihnen heimlich einige Affen für $700 verkaufen würde.
Diese Nachricht verbreitete sich erneut wie ein Feuer. Da der Händler die Affen nun für $1000 pro Affe kaufen würde, ergäbe dies einen Gewinn von $300 pro verkauftem Affe.
Am nächsten Tag standen die Dorfbewohner Schlange vor dem Affengehege.
Der Mitarbeiter verkaufte alle Affen für $700 pro Affe. Die Reichen kauften Affen in großen Mengen. Die Armen liehen sich Geld bei Spekulanten und kauften ebenso Affen.
Die Dorfbewohner kümmerten sich dann um ihre Affen und warteten auf die Rückkehr des Händlers.
Aber niemand kam! Also rannten die Dorfbewohner zum Mitarbeiter des Händlers.
Doch dieser war auch verschwunden!
Den Dorfbewohnern wurde nun bewußt, dass sie nutzlose, verlorene Affen für $700 pro Affe gekauft hatten und außerstande waren, diese zu verkaufen !
Bitcoin wird das nächste Affengeschäft sein.
Dies wird viele Menschen zu Verlierern machen und einige wenige Gauner werden reich von diesem Affengeschäft.
Falls ich mal krank bin, können Sie für den nächsten Blog einspringen. Meinetwegen auch mit dem Thema Affen. :)
recht interessant, habe den Sprung auch noch nicht gewagt. Ich bleibe solange beim Euro, wie mir eine Kryptowährung nicht einen eindeutigen Vorteil bringt. Ich kann mir vorstellen, wenn ich ständig den "Umrechnungskurs" vor mir habe und ein Anbieter, der sehr hohen Anreiz auf mich ausübt (wie dieser auch immer aussehen mag), dann könnte ich mich ebenso dafür entscheiden, wie der Fall, dass eine Kryptowährung zu einem weit verbreiteten "Standardzahlungsmittel" wie z.B. Kreditkarte werden würde.
Trotz Ihrer sehr guten Beschreibung, einfach so zum spielen oder spekulieren - niemals!
Ich selbst habe Mitte 2010 für 888,00€ (Schnapszahl) :)
1000,7508 Bitcoins erworben (Besitze sie noch) durch Ratschlag meiner beiden Jungs damals 15+16 Jahre (beide jetzt IT System Informatiker) . Ich über 60, werde sie irgendwann mal Vererben an 5 Kinder.
Falls Sie noch einen Patensohn, eine Patentochter oder gleich eine Patenfamilie suchen: redaktion@ashampoo.com :)
Lieber Sven,
obwohl durchaus technikafin, habe ich mich bislang auch geweigert, mich mit dieser Thematik auseinanderzusetzen. Sie haben es wahrlich perfekt und verständlich erreicht, auch dem subjektiven BitCoin-Feind das Prinzip der Kryptowährungen verständlich darzustellen. Möge es eine Blase bleiben. Doch das ist mein ganz persönlicher Standpunkt.
Herzliche Grüße aus Potsdam,
Andreas
Mir liegt es auch fern, dafür Werbung zu machen, ganz ehrlich. Dieser Blog möchte gerne erklären, für Empfehlungen bin ich auch einfach nicht qualifiziert. Ich bin Informatiker, kein Banker und kenne meine Kompetenzen - und deren Grenzen. :)
Letztlich steht hinter dem Bitcoin jedoch... Nichts.
Keine (handelbaren) Realwerte, Volkswirtschaft, kein vertrauenswürdiger Partner, nur (ehemalige) Rechenleistung.
Funktioniert nur, solange keiner "die Karten sehen" will (kleine Poker-Analogie). :-)
Dahinter steht nur erbrachte Rechenleistung und die Sicherheit, dass es nicht unbegrenzt viele davon gibt, vollkommen korrekt. Es liegt am Glauben und der Akzeptanz der Besitzer, was sich aber auch nicht so sehr von unserem Fiatgeld unterscheidet. Ich bin sehr gespannt, wie der Bereich weiter läuft und enthalte mich jeglicher Prognose. :)
Mit diesen Währungen habe ich mich nicht beschäftigt, da diese Transaktionen viel zu kompliziert ablaufen, bzw. zu verstehen sind.
Danke für diese gute, verständliche Erklärung! (Habe schon einiges gelesen, aber noch nicht so Klares dabei gewesen.)
Freut mich *enorm*, dass es verständlich ist! Wir waren uns da selbst nicht so sicher, weil das Thema ja komplex ist und haben den Text erst nach einigen verständig nickenden Testpersonen abgeschlossen. :)
Sehr geehrter Herr Krumrey,
starker Beitrag um dieses komplexe Thema verständlich darzustellen. Das Prinzip ist wirklich gut, mich stört daran aber der ungeheure Energieverbrauch, der beim Mining erforderlich ist.
Die letzten Wochen haben ja auch gezeigt, wie schnell sich das Blatt drehen kann. Sicher haben schon viele Menschen viel Geld verloren und andere durch gezielte Aktionen viel Geld verdient. Ich habe jedenfalls nichts investiert und werde das auch in Zukunft nicht tun.
Ich muss ehrlich zugeben, dass dieser Artikel (vielleicht zusammen mit der Erklärung von Meltdown Spectre) mich am meisten gefordert hat. :) Der Energieverbrauch ist wirklich enorm, sonst würde China wohl kaum von staatlicher Seite dem Mining einen Riegel vorschieben. Allerdings grenzt das Grundkonzept wirklich ans Geniale, was mir erst bei den Recherchen so richtig klar wurde.
Hallo, sehr kritisch sogar weil nur 1 Gewinner unzählige Verlierer hinter sich läßt. Das ist eine Raubtiermentalität und bei dem Begriff "Raubtier" tut man den richtigen Raubtieren sogar Unrecht. Handel und dessen Spiegel Währung sollte zu einem allseitigen Nutzen stattfinden, nur dann ist es ein guter Handel; sonst geht es nur um die finanzielle Führung und damit die mögliche Ausspielung von Macht und das suchen im Allgemeinen die Kriminellen.
Beste Grüße
Ein Schneeballsystem, nur digital.