Für jeden Betroffenen ist es gespenstisch, Teile des Rechners oder das ganze System sind nicht mehr zugänglich. Stattdessen kommen Meldungen, die uns Gänsehaut bescheren: Eine Polizeibehörde habe auf unserem Rechner ungesetzliches Material gefunden. Die Windows-Kopie sei illegal und müsse nun gekauft werden oder man habe grob gegen Urheberrechte verstoßen. Andere Meldungen sind „ehrlicher“ und offenbaren dem geschockten Leser, man habe seinen Rechner gekapert, die Dateien seien verschlüsselt und man erwarte nun umgehend eine Überweisung. Man ist Opfer von Ransomware (Ransom = Lösegeld) geworden.
Der Erpresser mit der Floppy-Disc
Was heute ein Massenphänomen ist, das selbst auf Handys grassiert und zwischen Windows und Android keine Unterschiede mehr macht, hatte schon 1989 einen bizarren Vorläufer. Der Biologe Dr. Joseph Popp verschickte damals 20.000 Disketten in die weite Welt, auf der sich gesammelte Daten über die damals noch neue Krankheit AIDS befinden sollten. Die Software war nicht kostenlos (zwischen 189 und 378 US-Dollar wurden verlangt), eine Installation war aber auch so möglich. Und wer installierte, erlebte sein blaues Wunder, denn die eigenen Dateien verschwanden unauffindbar, während der Drucker plötzlich ansprang und Zahlungsaufforderungen für eine Bank in Panama ausdruckte. Dr. Popp wurde gefasst, doch über 1000 Rechner waren Opfer seines Programms geworden. Und das war nur der Anfang.
Computer-Napping auf dem Vormarsch
Während im Frühjahr selbst in den Nachrichten zur besten Sendezeit über die Ransomware „Locky“ berichtet wurde, ist es mittlerweile recht still um dieses Thema geworden. Völlig unverständlich, denn weder Locky selbst (das anscheinend ein „Update“ zur Verschleierung bekommen hat), noch das Problem selbst sind aus der Welt. Es sind keine 5000 Infektionen mehr in der Stunde, was jedoch den Anwender, der vor einem verschlüsselten Rechner sitzt, kaum trösten dürfte. Zudem steigt die Anzahl der gekaperten Handys stark an, im Jahresvergleich um das Fünffache. 2015 und 2016 sind bislang die ganz großen Jahre der Ransomware, privat wie im Business-Bereich.
Eine ganz normale Infektion
Man kann sich Ransomware so schnell wie z.B. einen normalen Trojaner einfangen. Klassisch ist hier eine „Drive-by-Infektion“ (hier: Infektion beim Surfen auf einer speziell präparierten Seite), Links in Messenger- oder E-Mail-Nachrichten kommen ebenfalls zum Einsatz, wie auch in Facebook-Nachrichten. Dabei wissen auch die Ganoven, dass man bei einem „Bist Du das auf dem Bild? Peinlich!" schneller klickt, als man vielleicht mitdenken mag. USB-Sticks können ebenso befallen sein, wie auch Dateien aus möglicherweise „nicht so ganz legalen“ Quellen, z.B. Torrent-Netzwerken. Hat man dann keine Sicherheitslösung auf dem Rechner, die sofort die Gefahr erkennt, wird es brenzlig, auch wenn der Anwender zunächst noch gar nichts bemerkt.
Und plötzlich wird die Verschlüsselung zum Feind
Was passiert?
Gerne werden z.B. Schwachstellen im Flash Player, Java, Adobe Reader oder Silverlight ausgenutzt, um die Schadsoftware zu installieren. Ist dies geschafft, lädt das Programm oftmals Verschlüsselungsmodule über das Internet nach und eventuell auch aktuelle Informationen zur Bezahlung. Zum Teil werden sogar Sprachdateien nachgeladen, damit das Opfer die späteren Zahlungsbedingungen auch versteht. Dann beginnt das Programm, Daten zu verschlüsseln – und das leider sehr effektiv. Vor allem persönliche Daten werden mit bis zu 256-Bit-Schlüsseln gesichert, selbst für Behörden kaum zu knacken. Manche Software verschlüsselt auch gleich ganze Festplatten, der Anwender hat so gar keinen Zugriff mehr.
Sollte man zahlen?
Ist genügend Schaden angerichtet, bekommt der zumeist ahnungslose Anwender a) einen Schreck und b) eine Zahlungsaufforderung. Ein bestimmter Betrag solle in Bitcoins (kaum verfolgbare Internetwährung, Varianten sind Paysafecard oder Ukash) gezahlt werden, dann werde die Verschlüsselung rückgängig gemacht. Ob man zahlen sollte, ist umstritten. Einerseits würde man Verbrechern so geben, was sie verlangen, ein unschöner Gedanke. Andererseits hat leider allzu häufig auch eine Zahlung keinen Effekt, die Erpresser nehmen das Geld ohne Gegenleistung, alles bleibt verschlüsselt. Eine deutsche Behörde hat dennoch gezahlt (490 €) und das Glück, wieder Zugriff auf zumindest einen Teil ihrer Dateien zu haben. Wessen Leben nicht gerade von den Daten abhängt, sollte das Wagnis nicht eingehen. Einige Experten empfehlen, gleich Anzeige zu stellen, wenn die Erfolgsaussichten realistisch gesehen eher gering sind.
Was tun, wenn es zu spät ist?
Ich will ehrlich sein: Gegen ein bereits ausgeführtes (und sauber programmiertes) Schadprogramm ist kaum ein Kraut gewachsen. Wurden die Dateien schon sicher verschlüsselt, sind sie nicht mehr zu retten. Eine zarte Hoffnung: Kaspersky und Avira haben kostenlose Rettungs-CDs veröffentlicht, die bei manchen Varianten von Schadsoftware helfen. Mit einer Live-CD wie Knoppix können Sie bei einem Neustart auf jene Dateien haben, die noch nicht befallen sind. So können Sie auch Rechner starten, die sonst blockiert wären. Knoppix basiert auf Linux, ist umsonst und nicht sonderlich schwer zu bedienen. Für manche (vorwiegend schlecht programmierte) Ransomware gibt es auch Programme, die eine Entschlüsselung ermöglichen, wenn Sie Glück haben. Versuchen Sie über den „Erpressungstext“ herauszufinden, mit wem Sie es zu tun haben, vielleicht gibt es die wundersame Rettung. Ansonsten gibt es nur die schmerzhafteste aller Varianten: Neuinstallation oder, im Falle von Handies, das Zurücksetzen des Geräts auf die Werkseinstellungen.
Wie kann ich mich schützen?
Eigentlich wie bei allen anderen Schadprogrammen auch. Eine gute Sicherheitslösung (effektives Antivirus) sollte vorhanden sein. Ihr System sollte möglichst aktuell sein, damit altbekannte Schwachstellen (die Ransomware häufig ausnutzt) schon beseitigt sind. Seien Sie vorsichtig, wenn sie Mails oder Nachrichten von unbekannten Absendern bekommen und klicken Sie nicht auf enthaltene Links, auch wenn sie interessant klingen. Seien Sie besonders vorsichtig, wenn Sie Software von unbekannten Seiten herunterladen und installieren. Gibt es auf dubiosen Seiten tolle Programme unerwartet umsonst, kann es später doppelt teuer werden. Regelmäßige Backups helfen, damit persönliche Dateien nicht verloren gehen, dann ist selbst eine Neuinstallation zu verkraften. Alle Tipps gelten gleichermaßen für Handys und Tablets, die ebenso im Visier sind.
Vielen Dank für die recht beruhigende Auskunft bezügl. "Apfel"
Ich find das einfach schlimm!!! Ich versuche mich im Netz auch so zu verhalten, dass möglichst nichts passiert. Leider habe ich den Eindruck, dass die Firmen, die das Netz vor allem bestimmen, gegen diese Angriffe wenig oder nichts unternehmen. Man sollte viel mehr Internetadressen anbieten, an die man z. B. Phishing Mails schicken kann und die Gewinne der Firmen sollten maßgeblich dazu genutzt werden, die Versender solcher Mails zu identifizieren. Alle Nutzer sollten von den großen Firmen solche Maßnahmen fordern. Ich habe deshalb kürzlich bei PayPal angefragt und eine entsprechende Anlaufadresse bekommen. Auf diesem Weg sehe ich Potenzial, gegen diese Kriminellen vorzugehen.
Leider hinken die Institutionen und z.T. auch die Strafverfolgungsbehörden den modernen Entwicklungen hinterher. Verbesserungspotential findet man an jeder Ecke.
Wie gefährdet sind eigentlich Apple-Geräte (iOS 9.3)?
Bislang weniger gefährdet. Meines Wissens gab es bislang nur den KeRanger, den Apple relativ schnell in den Griff bekam. Ja, es gibt Vorteile, wenn ein System und die Software-Verteilung weniger offen als bei Windows ist. :)
Ach du Schreck, bei solchen Sachen steigt mein Blutdruck.
Ich bin ein friedlicher Zeitgenosse - hätte aber nichts dagegen, solchen Gangstern die F...... zu polieren.
Ich schütze mich durch ein erstklassiges AV Programm, gehe im Netz den sauberen Weg, und mache SELBSTVERSTÄNDLICH meine Backups (mit einem Ashaampoo Programm).
Natürlich öffne ich niemals Emails und Anhänge von unbekannten Absendern. So halte ich mich für ziemlich immun für solche Attacken....aber man weiß ja nie.
Sollte mir so "etwas" passieren, werde ich jedenfalls nicht zahlen und mein geliebtes Notebook einstampfen. Meine Daten habe ich ja sicher verwahrt.
Mit meiner Rente solchen Typen ein schönes Leben ermöglichen? Niemals! Der nächste Urlaub wartet nämlich schon.
Vielen Dank für einen tollen Blog,
und liebe Grüße aus Flensburg
Dieter Striegel
Ich hoffe, Ihr Blutdruck ist nun wieder optimal. :) Ich denke, Sie gehen wirklich auf Nummer Sicher und können entspannt das Wochenende genießen.
Zu diesem Thema hätte ich mal eine vielleicht blöde Frage: kann Ransomware eigentlich ein schon verschlüsseltes System angreifen?
Da bei einem geklauten Läppi die Daten ja nicht in fremde Hände gelangen sollen, werden Sie standartmäßig verschlüsselt. Stellt das ein Hindernis für Ransomware dar?
Ich selbst mache wöchentliche Fullbackup mit Acronis und benutze bezahlte Antivirensoftware und Software Firewall und die Hardwarefirewall der Fritzbox. Bislang bin ich noch nie von Schädlingen erwischt worden, was aber nichts bedeuten muss.
Fatal wäre aber ein Ransomzugriff auf den Homeserver, wenn gleich der auch grundsätzlich offline bleibt, wenn ich online bin. Aber was hilft das, wenn im heimischen WLan auch Handys oder Tablet ein Einfallstor von Ransomware sein könnte.
Die Frage ist überhaupt nicht blöd, Herr Walter! Es kommt wohl drauf an, welche Schadsoftware drauf ist. Viele suchen nach bestimmten Dateiformaten (Bilder, Dokumente, Kontakte, etc.) und verschlüsseln diese. Findet die Ransomware diese Formate nicht (was ja bei einem verschlüsselten System der Fall wäre), wird sie nicht aktiv. Hat man eine Version, die ganze Partitionen lahm legt, wird sie es bei jeder Partition machen, derer sie habhaft werden kann. Was Server angeht, so habe ich keinen Fall gefunden, wo über ein Handy oder Tablet der Homeserver lahm gelegt wurde. Ausschließen kann man prinzipiell wenig, denn dort wird mit großer krimineller Kraft ständig weiter entwickelt und wenn die Ransomware einen Schwachpunkt im System findet, wird sie versuchen, sich darüber auszubreiten.
Wieder ein interessanter Beitrag.
Ich habe diese Ransomware schon in freier Wildbahn kennengelernt, glücklicherweise nicht auf dem eigenen Rechner. Frustrierend ist es trotzdem. Man muß davon ausgehen, das die Schadsoftware alles verschlüsselt, was sie erreichen kann, im Zweifel auch Freigegebene Laufwerke auf anderen Rechnern auf die über das Netzwerk zugegriffen werden kann.
Und mit zunehmender Verbreitung werden auch andere Betriessysteme interessant, sie sind nicht per se immun.
Viele Grüße
Hier in den Kommentaren werden immer wieder Opera bzw. Firefox erwähnt. Ich verwende seit ca. 5 Jahren Google Chrome und bin insgesamt sehr zufrieden. Gibt es Gründe, zu einem der beiden anderen Browser zu wechseln? Sehen Sie da Sicherheitsunterschiede oder sind nicht eher das persönliche Verhalten und ein gutes Antivirenprogramm entscheidend?
Ein gutes AV, Mitdenken und Vorsicht sind immer noch unschlagbar. Zu Chrome: Für viele ist ein Problem, dass Chrome *enorm* viel Speicher frisst. Was Sicherheit, Für und Wider angeht, haben kürzlich die Kollegen vom PC-Magazin einen lesenswerten Artikel veröffentlicht, vielleicht einen Blick wert für Sie. http://www.pc-magazin.de/vergleich/browser-test-vergleich-firefox-chrome-edge-alternative-3195503.html
Ich mache wöchentlich einen Offline Partition Fullbackup auf eine externe Platte, die nach dem Backup auf jeden Fall vom USB abgezogen wird, mit ACRONIS oder PARAGON. Dann noch täglich meine geänderten Daten wie z.B.: Excel, Mail oder Bilder.
Das läuft nebenher und ich kann im Falle eines Falles meine komplette C: Partition mit der wöchentlichen DaSi zurückspielen und muss dann nur noch die aktuellen Daten drüberbügeln.
Damit sind keine Neuinstallationen sämtlicher Programme nötig.
Vorbildlich. :) Ja, das spart eine Menge Ärger, wenn es mal zum schlimmsten Fall kommen sollte.
Ich gehe kaum noch mit windows ins Netz. Sowohl UBUNTU als auch LinuxMINT bieten mir alles, was ich im Netz brauche, und das alles auch noch kostenlos und ohne den Update-Stress, den einem windows gelegentlich bereitet.
Ich lese da "Eine deutsche Behörde hat dennoch gezahlt (490 €)" und mir sträuben sich die Nackenhaare. Wer ist denn dort der IT-Manager?!!
Gerade mit den gekauften Ent-Ransom-ern und CDs (auch denen aus LUX, CH & Co wegen Steuersündern) sponsort man das Piratengewerbe.
Auf eine ca. €50 billige 1TB Mini-HDD passt doch eigentlich alles drauf, auf das man Wert legt: 1 x wöchentlich nebenher laufen lasen - genügend gute Programme gibt's ja wohl.
Ansonsten ist durch Sven u.a.m. schon genug über Surfverhalten und Download-Sicherheit gesagt.
Ja, da musste ich auch erst mal schlucken und ich konnte nicht in Erfahrung bringen, ob es da personelle Konsequenzen gab, das hätte mich interessiert. Denkt man zusätzlich daran, dass es noch europäische Flughäfen wie Paris-Orly gibt, wo immer noch wichtige Systeme mit Windows 3.1. laufen, findet man nachts kaum Schlaf. :)
Volle Zustimmung
Was geschieht mit Netzlaufwerken oder NAS-Servern? Werden die auch verschlüsselt?
Das kommt auf die jeweilige Ransomware an. Es gibt auch Exemplare, die speziell auf Ransomware gehen, wie "Synolocker". Besonders, wenn die Firmaware vom NAS veraltet ist, geht da einiges. Einige Sicherheits-Experten raten dazu, mit einem Benutzerkonto, das keinen Zugriff auf das NAS hat, zu surfen.
Was vielleicht nicht für jeden selbstverständlich ist: Man sollte hin und wieder auf einer externen Fesplatte, die man danach vom System trennt, ein Backup aller Daten machen.
Volle Zustimmung. :)
meiner meinung:
kein java,
keinen flasplayer,
kein silverlight
was einem dadurch entgeht, ist zu verschmerzen....
dafür malwarebytes anti ransomeware..und ein gutes antivirenprog...
ps: googleanalytics (wie hier auf der seite) blockieren..
und das WICHTIGSTE. D A T E N S I C H E R U N G !!!
Hallo,
ich sehe diese Problematik einigermaßen gelassen, nicht nur weil ich Kaspersky installiert habe, sondern weil ich regelmäßig den kompletten Rechner doppelt (intern und extern) mit Backup Pro 10 gesichert habe.
Vielmehr beschäftigt mich momentan die Frage, ob und wie ich Win 10 aufspielen sollte - alles plattmachen und das OS jungfräulich aufspielen mit der Arbeit, alle Programme neu zu installieren, oder über mein Win7 einfach upgraden.
Grüße aus Mainz,
Harry Halank
Moin Herr Halank. Bei einer Neuinstallation ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass alles reibungslos funktioniert - nur heißt das auch zusätzliche Mühen, die nicht jeder eingehen will. Ich bin aber faul in der Hinsicht und habe (nach einem vollen Backup des jeweiligen Systems) das direkte Upgrade gemacht. Bei allen 5 Rechnern erfolgreich. Eine höchst individuelle Entscheidung. :)
Hallo Sven,
jaja das ist schon ein heikles Thema mit dem ganzen digitalen Ungeziefer und als alter Analogfan und Nutzer kann ich nur sagen, dass ich froh bin den PC und Smartphone nur für die nötigsten Sachen zu nutzen und der Rest wird offline oder ohne PC erledigt. Wenn ich mir ansehe was in der Wirtschaft so abgeht und alles bzw. vieles nur noch von Bits und Bytes abhängt wird mir schlecht. Dabei rede ich nicht nur von privaten PC`s und Telefonen sondern auch von Stromkonzernen, der Industrie, den Krankenhäusern und, und, und…….
Und wenn ich mir so überlege das gerade bei Windows fast 3 Tage drauf gehen um ein neues Gerät in Betrieb zu nehmen wegen tonnenweise Updates und so, oder bei Androide geht erst einmal, je nach Vertrag, das ganze Trafik flöten nur um sämtliche Googleupdates zu machen. Nö,nö das kann einfach nicht die Zukunft sein wenn man mehr Angst als Freude haben soll nur um irgend solche geldgierigen Hirnkranke zu bereichern. Ich dachte immer das diese digitale Welt eine eigentlich schöne und nützliche Errungenschaft ist aber das war wohl ein Trugschluss. Also ich hab sehr viel mit verzweifelten Windows-und Androidenutzern zu tuhen welche einfach mal nur PC und Handy kaufen und nutzen wollten. Konnte bis jetzt allen mit viel Zeitaufwand zur Zufriedenheit helfen aber ich bin immer wieder froh wenn ich zu Hause bin und eine Kassette einlegen oder ne Platte auflegen kann und dann nur ON drücke und es geht einfach Alles. Nun ja jeder sieht es anders und das soll auch so sein.
Liebe Grüße Olly
Also grundsätzlich, wer auf solche Forderungen eingeht und zahlt, ist selber schuld. Manche kaufen sich gar einen neuen Computer, weil Windows nicht mehr funktioniert, solchen Leuten ist nicht zu helfen. Mit ein wenig Grundwissen kann man solche Vorkommnisse vermeiden und auch kostenlos beseitigen. Herr Krumrey, Sie haben schon ein paar wichtige Vorkehrungen, wie Virenschutz unter Windows und keine unbekannten eMails zu öffnen oder gar auf dubiose Links zu klicken genannt und Linux zur Datenrettung empfohlen.
eMails von unbekannten Absendern lösche ich generell ungesehen und wenn man die eMails mit einem Programm wie Outlook oder Thunderbird automatisch bei Programmstart herunter lädt, sollte man das Mailprogramm so einstellen, dass Dateianhänge nicht automatisch geöffnet werden, weil sich Schadsoftware sonst unkontrolliert selbständig installieren kann! Es sei denn ein Virenscanner schlägt Alarm.
Es ist außerdem ratsam keine Software aus unbekannten Quellen zu verwenden und lieber auf Freeware zurück zu greifen. Da gibt es auch viele gute Programme bei bekannten PC-Magazinen zum Download. Auch auf Filesharing und Downloads aus dem Usenet sollte man lieber verzichten, weil sie ebenfalls verseucht sein können! Ich verzichte seit ein paar Monaten sogar auf Silverlight und den Flashplayer, wegen der vielen Sicherheitslücken. Die neuen Browser von Opera und Firefox enthalten sicherere Alternativen, mit denen man auch Videos abspielen kann.
Auf den Internet Explorer und wahrscheinlich auch Edge sollte man generell verzichten, weil er vor allem durch Active-X schon immer sehr anfällig für Hackerangriffe war. Deshalb habe ich den nur bis etwa 1996 benutzt. Danach hatte ich nur noch den Netscape Communicator, später Firefox und Opera im Einsatz, weil die kein Active-X unterstützen. Da aber Opera immer weniger Sicherheitslücken als Firefox hatte und als sicherster Browser der Welt gilt, ist das bis heute mein Favorit geblieben.
Also ich sag mal so, wer den Internet Explorer z.B. fürs Online-Banking benutzt, der muss sich nicht wundern, wenn ihm nachher das Konto leer geräumt wird. :-) Ich mache das nur mit Opera und deaktiviere zusätzlich noch Javascript, weil das auch ein gewisses Risiko darstellt. Ich hatte aber mit Javascript und Opera auch nie Probleme unter Windows, aber man weiß ja nie. Da bin ich ein bisschen paranoid, denn ich deaktiviere das selbst unter Linux, was ja eigentlich sehr sicher ist. :-)
Deshalb nutze ich für Internet und eMail nur noch Ubuntu und Windows 7 nur zum spielen, sowie für Video- und Musikbearbeitung, weil mir das unter Linux nicht gefällt. Ich hatte aber auch unter Windows noch nie ein Problem mit Ransomware, aber man soll es ja nicht beschreien. :-) Ich denke aber das kommt hauptsächlich daher, weil ich keine illegalen Webseiten oder Sexseiten besuche, wo ich mir sowas einfangen könnte.
Außerdem habe ich seit vielen Jahren unter Windows die kostenlose Zonealarm Firewall mit Antivirus im Einsatz, die nicht nur Viren und andere Schadsoftware erkennt, sondern auch die persönliche Identität schützt. Damit habe ich, bis auf wenige Ausnahmen nach Updates gute Erfahrungen gemacht. Außerdem verlangsamt Zonealarm den Rechner nicht so extrem wie Avira und andere Antiviren Programme, weshalb das mein Favorit bei kostenloser AV-Software ist.
Zum bereinigen von solchen infizierten Computern kann ich nur raten die Daten mit einer Linux Live-CD/DVD zu retten, soweit möglich. Dafür eignet sich nicht nur Knoppix, das geht auch mit Ubuntu oder anderen Linux Live-Versionen, wobei Knoppix wahrscheinlich am einfachsten zu bedienen ist. Ich habe das nach einem Festplattencrash auch schon mal dazu benutzt.
Nach der Datenrettung die Partition C: auf der Festplatte mit der Windows Setup-CD/DVD formatieren und Windows NEU installieren, weil eine Reparatur oder Systemwiederherstellung das Problem nicht beseitigt! Schnellformatierung genügt aber, die dauert nicht so lange. Ich weiß das, weil ich schon mal bei einem Hausbewohner, von so einen gekaperten PC die Daten gerettet und Windows neu installiert habe. Man kann zum formatieren auch andere dafür geeignete Live-CDs benutzen, wie z.B. Gparted, wenn man damit zurecht kommt oder die CD von O&O Diskimage und ähnlichen Programmen, damit geht das auch.
So einen Rechner neu zu machen kostet zwar viel Zeit, weil man fast alle Programme neu installieren muss, aber es ist meiner Erfahrung nach die einzige Lösung, um das Problem mit der gekaperten Festplatte zu beseitigen. Außerdem benutze ich seit Windows Xp das Tool Xp-Antispy (gibt es auch für Windows 10), das zur Sicherheit von Windows beiträgt, wenn man es richtig eingestellt hat. So, ich hoffe ich habe nichts vergessen, aber ich denke das war es so weit.
DAS wird so bleiben. Die logische Konsequenz ist eigentlich: nicht zahlen. Würde auf Dauer nicht gezahlt, gäbe es irgendwann auch keine Erpressertrojaner mehr. Aber wie SPAM uns eindrucksvoll beweist: es gibt genügend Menschen die solche Angebote - egal wie kurios, unmöglich oder illegal sie auch sein sollten - eingehen.
Und daher ist meine logische Konsequenz: Backup, Backup, Backup. Auf verschiedene Medien, in Historien, mit Lagerung auch außerhalb (3-2-1 Regel).
Und eine weitere Konsequenz: KEIN Mitleid und KEINE Hilfe bei Datenverlust von anderen wegen nicht vorhandener Datensicherung. Denn bei jedem habe ich mir wenigstens einmal den Mund fusselig geredet. Und wer nicht will ...
Vielleicht bin ich ja schon zu alt, um nur an das Gute im Menschen zu denken- aber daß man im Internet und Cloud- Speichern vorsichtig sein sollte, müßte sich doch eigentlich inzwischen überall herumgesprochen haben...
Weil vor allem, wie Sie ja schon schreiben, dieses Phänomen nicht erst seit gestern besteht! Ich halte mich für (relativ) vorsichtig und öffne keine unbekannten Mails, habe ein aktuelles Antiviren- Programm, was jedesmal, BEVOR ich ins www gehe, upgedatet wird, bin nicht bei facebook oder twitter- das stört aber nicht weiter, weil meine Bekannten auch nicht dort sind- und gehe auch nicht auf unbekannte Seiten. Auch einen Internetspeicher benutze ich nicht.
Selbst mein Smartie hat eine gekaufte Antivirus- Software und bisher bin ich damit sehr gut gefahren. Natürlich ist es mir auch schon passiert, daß ich beim Öffnen selten benutzter Seiten von einem automatischen Pop-up- Fenster informiert worden bin, daß diese Seite illegal wäre und ich jetzt bitte zu zahlen hätte.
Bis jetzt habe ich aber Glück gehabt und das ließ sich durch einen Neustart beheben. ist zwar ein wenig umständlich, aber bevor ich zahle...
Alles Gute weiterhin und nur so- ihren Blog lese ich ausgesprochen gern!