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Der Kampf um den Bestpreis: Der Staat gegen Booking.com

19 Kommentare

Hotel-Portale sind eigentlich eine herrlich praktische Sache. Man gibt den Ort ein, wo man übernachten möchte, die Anzahl der Personen und das Datum und zack – hat man eine breite Auswahl an Übernachtungsmöglichkeiten. Wenn jedoch nur wenige Portale über 75 % der Direktbuchungen abwickeln, entwickeln sich Monopolstellungen, die zum Missbrauch verleiten. Und dann kann es sogar passieren, dass sich bei Tiefstpreisgarantien die Gerichte einschalten.

Ein Hotelzimmer ist heute schnell gebucht

Ich muss es ja zugeben, ich mag Booking.com, weil sie so herrlich übertreiben. Sie wollen halt gerne verkaufen (besser: vermitteln) und ziehen da alle Register. Selbst bei der letzten Bruchbude in tiefster Provinz mahnen rote Texte an: „Sehr gefragt, nur noch 1 auf unserer Seite verfügbar!“, „In den letzten Stunden 4-mal gebucht!“, oder mein Favorit „5 Personen sehen sich das gerade an!“ Stellt man sich bildlich vor, wie sich plötzlich die halbe Welt darum reißt, ein kleines Zimmerchen mit Toilette im Flur in einem grauen Fertigbau fern jeder Touristen-Attraktion zu sichern, geht das Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht. Man merkt, dass hier gerne mal übertrieben und Druck aufgebaut wird. Der gleiche Druck gilt bei Bestpreisgarantien, mit dem solche Unternehmen gerne werben. Was für uns Kunden toll klingt, bedeutet nämlich allzu häufig das Gegenteil.

Stellen wir uns vor, ein Hotel hat einen Vertrag mit einem Hotel-Portal wie Booking.com abgeschlossen. Der Inhaber kennt die Marktmacht von Booking, HRS oder Expedia (die großen Drei der Branche) und erhofft sich gute Geschäfte. Teil dieser Verträge sind oftmals garantierte Bestpreise, das Hotel darf also nicht über andere Wege (ob andere Internet-Portale, Telefon oder an Laufkundschaft) günstiger Zimmer abgeben. Weiß man, wie unregelmäßig viele Hotels belegt sind und bedenkt man die satten 13% vom Umsatz, die z.B. Booking verlangt, denkt man schnell: Dies ist nicht der beste Preis, sondern der beste vertraglich erlaubte Preis. Verstößt ein Hotel gegen diese Preisvorgaben, landen Sie als Strafe in den hintersten Rängen der Suchergebnisse und können zukünftige Vermittlungserfolge über dieses Portal komplett streichen. Amazon wollte Ähnliches an den Start bringen, entschied sich aber nach Gegenwind durch die Medien und dem Drohen der Kartellämter dagegen. Booking.com und andere versuchen einen anderen Weg, sie machen sich ganz klein.

Natürlich schon als App verfügbar

Als das Schweizer Parlament kürzlich solche Preisklauseln in Verträgen zwischen Online-Buchungsplattformen und Hotels verbot, äußerte sich Booking.com, als seien Sie ein Wochenendprojekt zweier Studenten und nicht Teil des milliardenschweren US-Konzerns Priceline. Man könne in ihrem Fall überhaupt nicht von einer marktbeherrschenden oder privilegierten Stellung sprechen. Vielleicht hätten sie vorher ihre Internet-Seite überarbeiten sollen, denn dort spricht man stolz von „einem der weltweit größten E-Commerce-Unternehmen in der Reisebranche“ mit mehr als 15000 Mitarbeitern in 70 Ländern weltweit. 1.500.000 gebuchte Übernachtungen pro Tag klingen ebenfalls nicht, als seien sie nur einer von vielen Mitbewerbern der Branche.

Die Taktik, sich als Firma möglichst unbedeutend zu machen, kennen die Kartellbehörden allerdings schon längst, weshalb in Deutschland, Frankreich, Italien und vielen weiteren Ländern Verfahren vorbereitet werden oder schon laufen. Der Versuch, mit purer Marktmarkt den freien (Hotel-)Markt in vertragliche Fesseln zu legen, trifft also auf Widerstand. Problematisch ist dabei, dass solche Urteile wie jüngst in der Schweiz meistens gegen Vertragsformen, nicht gegen Firmen ergehen. Wenn z.B. ein kleines Portal sich mit einigen Hotels auf einen solchen Tiefstpreis einigt, so ist dies in Zukunft auch nicht mehr erlaubt. Die Welt wird sich auch ohne Bestpreis-Klauseln weiterdrehen, die Marktführer überleben es ebenso, doch die kleineren, vielleicht lokalen Vermittler-Portale trifft es hart.

In der bemerkenswerten Reaktion auf den Beschluss wurde auch gleich von Unternehmens-Seite geklagt, nun würden wohl die Hotelpreise in die Höhe schießen. Ob man sich dort Gedanken gemacht hat, wer eigentlich die 13 % Kommission für Booking zahlt? Die Hoteliers wohl kaum, das werden wohl die Kunden erledigen müssen. Man beklagte weiterhin bitterlich, damit sei die unternehmerische Freiheit eingeschränkt worden. Aber wie sieht es jetzt mit der Freiheit der Hoteliers aus, die wieder ihre Preise ohne Druck durch die Hotel-Börsen gestalten können? Die Idee, die Hoteliers würden nun mit astronomischen Preisen durchdrehen, ist weltfremd. Auch ohne Klauseln sieht der Kunde in Sekunden, welche Preise im Vergleich genannt werden und was dafür geboten wird, er alleine entscheidet. Dass der Markt nicht ohne den Preisdruck einiger Quasi-Monopolisten existieren kann, glauben wohl auch nur Lobbyisten. Und falls ich zufällig sehen sollte, dass einige Hotels plötzlich grob 13% billiger werden, werde ich mir das Lachen kaum verkneifen können.

Was mich interessieren würde: Nutzen Sie Hotel-Portale, um Übernachtungen zu buchen? Oder lehnen Sie diese "neue" Art der Vermittlung ab?

19 Kommentare
  • G

    Das Portal "booking" benutze ich oft und habe noch keine Enttäuschung hinnehmen müssen. Man erhält bequem einen Überblick über Preise, Lage und Belegungssituation. Die Buchung wird innerhalb Sekunden bestätigt. Bei dem Versuch einer Direktbuchung habe ich mitunter erlebt, daß man erst nach Tagen eine Absage bekommt. Allerdings, nach meiner Beobachtung erhalten "booking-Gäste" oft die weniger attraktiven Zimmer. Auch bitten die Hoteliers gelegentlich, das nächste Mal aus verständlichen Gründen um Direktbuchung. Daher versuche ich doch immer häufiger, mich im Portal zu orientieren und danach direkt zu buchen.

  • H

    Weitere Anmerkung: Ich hatte schon den Fall, dass ein über ein Hotelportal gebuchtes Hotel mir nach einigen Tagen mitteilte, dass im Buchungszeitraum geschlossen sei. Vom Hotelportal bekam ich dann eine Nachricht, dass meine Buchung wegen fehlerhafter Kreditkartendaten storniert wurde.

    Toller Trick, Fehler auf den Kunden abzuschieben. Und wie ich hier las, bekam ein Forist wegen geschlossenem Hotel Ersatz durch booking. Werde ich demnächst einfordern, denn im oben geschilderten Fall musste ich mir eine andere und weitaus teurere Unterkunft suchen.

    Bleibt die Frage: Ist die bestätigte Buchung auch wirklich eine oder nur die Mitteilung über die erfolgreiche Vermittlung ans Hotel?

  • H

    Wenn ich ein Hotel brauche, gehe ich zuerst auf trivago und schau mir dort die Angebote an. Bin ich auf der Suche nach einer Ferienwohnung, werde ich oft auf booking.com fündig.

    Das Hauptkriterium, warum ich häufig auf einem der Platzhirsch-Portale buche ist, dass sehr oft ein kurzfristiges Storno ohne Kosten möglich ist. Leider bieten das nur wenige Hotels direkt an.

    Es gab auch schon Fälle, wo mir das Hotel einen Nachlass (keine 13 %!) anbot, wenn ich bei booking storniere und direkt buche. Hat bisher immer geklappt... ;-)

  • B

    Ich schaue durchaus bei den Hotelportalen was diese an Hotels und Preisen zu bieten haben und vergleiche diese dann mit der Homepage des jeweiligen Hotels. Und da habe ich festgestellt, was mir erst kürzlich wieder aufgefallen ist, dass Hotels immer wieder auch Zimmer anbieten, welche nicht bei den Hotelportalen angeboten werden und das noch zu einem günstigen Preisen. Somit lassen sich Hotels wohl auch einen gewissen Freiraum gegenüber den Hotelportalen in dem sie nicht alle Zimmerkategorien den Hotelportalen preisgeben. Somit ist meine Deviese: immer erst mal die Hotelportale mit der Hotel-Homepage vergleichen und dann entscheiden wie und was ich buche!

    Viele Grüße

  • r

    Die besten Deals gibt es immer noch bei den Hotels selber. Man sei fremd in einer Stadt und kennt nix... und das im Zeitalter von Google? Kein Mensch braucht wirklich solche Portale. Die zu durchforsten spart nicht mehr Zeit als direkt bei Hotels zu gucken.

    Die Beurteilungen der Angebote sind auch mit Vorsicht zu genießen. Genau wie bei Amazon u.ä.

  • M

    Ich benutze booking.com seit zwei oder drei Jahren regelmäßig, wenn auch nicht ausschließlich für Buchungen und bin zufrieden. War mir bisher aber über Probleme bzw. Konditionen auch nicht im Klaren, wie ich ehrlich zugebe. Wenn ich zur Fortbildung oder privat in einer Stadt bin, in der ich mich gut auskenne, buche ich meist immer das gleiche Hotel und nutze dann deren Website, aber bei fremden Städten oder wenn mir bekannte Hotels nichts mehr frei haben, bieten Portale (in diesem Fall eben booking.com) eine gute Übersicht, wie ich finde.

    Genau deshalb schreibe ich solche Blogs auch gerne. Eine eigentlich sehr sinnvolle Dienstleistung auszuwählen und deren Hintergründe näher zu beleuchten, finde ich interessant. Und wenn die Gerichte weiterhin Marktmacht und die begleitenden Gepflogenheiten im Zaum halten, haben wir alle etwas davon.

  • W

    Moin.

    auf Grund meiner Arbeit als Wartungstechniker muss ich viel reisen und natürlich ubernachten. Wenn ich eine Unterkunft suche benutze ich die *Booking.com* nur um mich zu entspannen, als gute Unterhaltung. Wenn ich die in Anspruch nehmen sollte, wird meine eigene Zuzahlung fällig, die Differenz zu dem was von der Geschäftsleitung genehmigt ist. Dann kann ich Zuhause und arbeitslos bleiben und habe trotzdem mehr Geld übrig.

    Lachen ist gesund!

  • P

    Lieber Herr Krumrey,

    da ich in einem touristischen "Randbereich" selbst Anbieter bin und als solcher einige darauf spezialisierten Portale als nutze und die Gepflogenheiten von innen kenne, drängt sich mir jedoch eher folgendes auf: Über eine Vermittlungsprovision von 4-5%, die ein Immobilienmakler bekommt - der im Idealfall vorher mit der Vermittlung eine Menge Arbeit an Werbung, Besuchen und Terminen hatte -, erregt sich das Publikum. Bei Veranstaltungsportalen, die 25-30% bekommen und wo das Portal eigentlich außer EDV-Pflege keine weitere Arbeit hat, findet das Publikum dies jedoch selbstverständlich. Und dann gibt es sogar Portale, wo die vom Anbieter eingerichteten Angebotstexte von dessen Personal nach unerfindlichen Kriterien nicht nur umgeschrieben, sondern in schlechtem und fehlerhaftem Deutsch "verschlimmbessert" werden. Mir jedenfalls verursacht die Nutzung eines Buchungsportals für Hotels und Flüge immer Bauchgrimmen.

    Schöne Grüße

    p.b.

    Ich denke, es geht immer um Fairness und Gier ist selten ein guter Ratgeber. Wenn man sich überlegt, wie automatisiert viele Services sind und dass auch die (wichtigen) Bewertungen durch Kunden, nicht durch die Portale selbst sind, kann man über 13 % schon staunen. Aber ich hoffe, es reguliert sich, im Sinne aller.

  • P

    Lieber Sven Krumrey,

    Als ich Ihre leicht ironische Beschreibung eines Hotels fern ab jeder Touristen-Attraktion las, dachte ich an unsere letzte Reise nach Vietnam, wo wir weit außerhalb von Saigon vor einem verschlossenen Haus landeten und auch mit Klingeln niemand zu bewegen war, uns zu öffnen. Letztendlich eine Glück, denn Booking.com übernahm dann die Kosten für ein ziemlich teures Hotel im Zentrum.

    Auch sonst fand ich den Service immer gut.

    Meine persönlich Haltung verhält sich da etwas wie genüber zum Beispiiel Aldi oder Penny. Man richtet sich da meistens nach den persönlichen Vorteilen und verhält sich nicht prinzipiell ethisch.

    Die Beschreibung war nicht nur leicht ironisch, ich musste bei meinem Test laut lachen. :)

    Guter Service mit dem Ersatzhotel in Vietnam, Kompliment! Wie schon mehrfach angemerkt, mir geht es nicht gegen das Fortbestehen dieser Dienstleistung (die ich ebenfalls nutze), etwas mehr Fairness, etwas weniger Ausleben der Marktmacht und alles ist gut.

  • B

    Das Reisebüro bekommt 10 % Provision auf vermittelte/verkaufte Reisen.

    Vielleicht auch für Hotelbuchungen ?

    Warum also die Aufregung bei 13 % ?

    Also werden die Hotels generell Provisionen einkalkulieren.

    Die sie ja dann an das Reisebüro, oder Hotelportal zahlen.

    Denn Direktbuchungen im Hotel selber - sind m.E. selten.

    Und der Kunde wäre mistrauisch, wenn er verschiedene Preise

    angeboten bekäme.

    Ich schätze an Booking.Com: Auch preisgünstige Hotels, etc.

    Genaue, glaubwürdige Beschreibung der Hotels.

    (Bin noch nie enttäuscht worden.)

    Und der Rücktritt möglich, bis einen Tag davor, unter voller Rückerstattung des gezahlten Hotelpreises.

    Auch schon in Anspruch nehmen müssen - klappte schnell und einwandfrei.

    (Rücktritt am ersten gebuchten Tag bis 12:00 Uhr, mit Abzügen.)

    Das gefällt mir am besten bei Booking.com.

    Dagegen entweder Vorkasse, oder Check via Kreditkarte.

    Mir scheint, wegen zuviel Misbrauch in der Hotelbranche ?

    Besonders bei Direktbuchungen ? Per Telefon ?

    Wenn Leute ein Hotelzimmer buchen, aber nicht ins Hotel kommen ?

    Zimmer bleibt leer - keine Gäste - keine Einnahmen.

    Manche andere Hotelportale betreiben viel Fernseh- oder Online-Werbung. Da vermute ich kaum preisgünstige Hotels.

    Wegen höherer Provisionen, u.a. wegen mehr Werbung ?

    Denn schlussendlich muß ja der Kunde alles bezahlen.

    Weder die Behörden, noch meine Wenigkeit sprechen sich gegen die *Existenz* solcher Hotel-Portale aus. Die sind sicher sinnvoll und es können beide Seiten davon profitieren. Die Bestpreisklauseln sind hier der erste Kritikpunkt, die ungewöhnlich hohe Kommission die andere. Branchenüblich sind hier wohl eher 7 oder 8 Prozent (das sehen die Schweizer als Maximum), das läppert sich schon. Und wenn man sich anschaut, wie intensiv Booking.com im Netz werben, kommen die kaum günstiger weg, als jene Konkurrenten mit (nerviger) Fernsehwerbung.

  • e

    Ich habe schon öfter Hotels über Animod gebucht.

    In Polen,Tcheoslowakei, im Harz und war immer bestens zu frieden.

    Preis und Leistung waren immer Top.

    Die Gutscheine sind immer 3 Jahre gültig.

    Gut wenn man Pech hat ist das Hotel inder zeit Insolvent.

  • M

    Ich buche NIE über solche Portale....aber der CLOU kommt noch : Hat jemand (außer mir) auch diese "BETTELEMAIL" von AMAZON oder EBAY erhalten ? Dort werden die Nutzer gebeten, per PETITION für "Ebay und Amazon" bei der Politik zu BETTELN, diese mögen den verarmten Firmen die Steuern erlassen.....es wird immer kurioser !!!

    Davon habe ich nichts gehört! Wenn Sie so lieb sind, bitte an redaktion@ashampoo.com weiterleiten, wir lachen auch gerne. :)

  • P

    Habe schon oft Reisen im Internet gebucht, nie aber über die Hotel-Portale - wegen der Bezahlung der Provision und dem oft unkultivierten Verhalten der Portale.

    Freilich nutze ich manchmal die Portale statt einer Suchmaschine, um mir eine Überblick zu schaffen

    Da buche ich dann lieber direkt beim Hotel, dann landet mein Geld dort, wo die unmittelbar genutzte Leistung generiert wird.

    Übrigens, billiger als über die Hotelportale ist's meist nicht!

    Formulierung, die ich mir merken werde: "unkultiviertes Verhalten der Hotelportale". :) Danke!

  • U

    Leider kann man nicht alle Hotels per Anruf oder email buchen!

    Dann kommt noch das lästige Spielchen mit den Kreditkarten hinzu, für einen "mal ab und zu" Nutzer eigentlich nicht notwendig, jedoch 90% der Hotels, welche nur über Portale gebucht werden können, verlangen auch diese!

    Also, was sagt uns das?

    Ich buche lieber über ein Reisebüro!

  • W

    Die Portale sind sicherlich nützlich, aber wie schon erwähnt, teuer für den Hotelier.

    Es werden den Suchenden Superpreise vorgegaukelt die realitätsfern sind.

    Ich empfehle die Portale als Orientierung zu nutzen und den Kontakt mit dem Hotel direkt herzustellen.

    Hier kann man im Regelfall durch die ersparte Kommission einen günstigeren Preis bekommen und beide Parteien sind zufrieden.

    Ein guter Tipp!

  • J

    Ich nutze als Internetportal "Trip Advisor", denn hier ist es möglich auf abgegebene Beurteilungen zu reagieren und Gegendarstellungen abzugeben.

    Die haben mir auch schon im Urlaub sehr gute Dienste geleistet. Speziell bei Restaurants lohnt sich ein Blick hinein.

  • O

    Hallo Sven,

    NEIN, ich nutze dieser Art von Portalen überhaupt nicht, auch deshalb schon nicht, weil die sicherlich überall im Internet sich tummelnden "Schwarzen Schafe" für "verbrannte Wiesen" gesorgt haben. Mit anderen Worten: für mich ist diese Art der Suche mit einem stark bitterem Geschmäckle verbunden. Schade eigentlich für die Redlichen, die "Weißen Schafe" unter ihnen, die alles ausbaden müssen.

    Es liegt wahrscheinlich alles so auf der Linie der ach so schönen Bilder in Reiseprospekten und Gleichartigem auf Websites. Die Abbildung sowie der Text darunter ist natürlich immer ein lockendes Versprechen. Um so größer mag dann die Enttäuschung sein, wenn vorm Meeresblick ein Baugerüst steht, die Strandnähe sich als Entfernung herausstellt, die in Kilometern gemessen werden könnte, und das tolle, gesellschaftliche Miteinander sich als wilde Disko bis in den frühen Morgen hinein entpuppt. Aber es ist ja nicht verboten, alles zu "positivieren".

    Was will man dem also entgegen halten, wenn eine bestimmt nicht unerhebliche Teilmenge der Interessenten es bei der Suche nach einem kuscheligen Nest für eine Nacht oder einen Urlaub oder sonstwas möglichst einfach und bequem haben will, darüber hinaus auch noch möglichst gaaanz billig, denn "Geiz ist geil". Dabei darf man die Worte "preiswert" und "preiswürdig" nicht Erwägung ziehen.

    JA zugegeben, ich habe auch schon im Internet gebucht, alles ist praktisch, schnell und bequem, dies aber bei mir bekannten Unternehmen oder nach sorgfältiger Recherche nach den Anbietern, also dem, was dahinter steckt. Schließlich geht man auch nicht mit offener Geldbörse im Einkaufswagen in einen Markt und die "Langfinger" bedienen sich dann einfach.

    Es ist wie mit aller Werbung, man wird gelockt, verwirrt, man nutzt meist vorhandene Arglosigkeit weidlich aus. Daher gilt's für mich, besonders im Internet die Augen weit offen zu halten und die Prüfung auf Plausibilität der Preis-Leistungsverhältnisse möglichst nie zu vernachlässigen! Der ehrliche Kaufmann sagt eigentlich zu recht: "Billig eingekauft ist oft sehr teuer bezahlt!".

    Eigentlich ist dieses Thema auf sehr viele Bereiche des - meist digitalen - Lebens übertragbar. Es gilt nicht nur speziell, sondern recht allgemein.

    Grüße an Sie, Sven, in den Norden!

    Bei allen Portalen gibt es auch Kundenbewertungen, die *wirklich* üble Hotels schon mal ausschließen. Allerdings hatte ich auch schon Hotels, die *weit* weniger toll waren, als es allzu euphorische Kommentare erhoffen ließen. Ob da auch etwas dran gedreht wird, um mehr zu verkaufen - kann ich nicht sagen. Die Zahlung (immer mein größter Grund zur Besorgnis) erfolgt auch vor Ort, das geht also auch. Was allerdings definitiv stimmt - ein wirklich gutes Hotel für kleines Geld ist mir bislang nicht über den Weg gelaufen, trotz aller Angebote.

  • M

    Sein wir doch mal ehrlich: wer möchte denn jedes mal, wenn er ein Hotel in einer bestimmten Stadt buchen will, alle Internetseiten der ortsansässigen Hotels checken? Das wäre genau so, als ob wir heute noch in einer 20- bändigen gebundene Enzyklopädie rumblättern würden statt wikipedia zu benutzen. Schon die normalen Suchportale machen uns ja heut zu Tage schon das Leben erheblich leichter. Wer möchte das schon missen?

    Im Übrigen glaube ich nicht, dass die Hotelbetreiber von den Buchungsseiten nur Nachteile haben. In mauen Zeiten haben die lieber Gäste, die weniger zahlen als gar keine!

    Wir Verbraucher profitieren davon, wie auch von anderen Internetportalen.

    Ich nutzte selbstverständlich auch solche Portale. Dennoch: Mit einer fairen Vertragsgestaltung und (vielleicht) etwas weniger Kommission wären sie noch sinnvoller. :) Genau darum ging es mir nämlich, die Zeit zurückdrehen und wieder die Kataloge zu wälzen, wäre für mich auch keine Option.

  • I

    Also so richtig darüber nachgedacht habe ich jetzt noch nicht. Ich benutze öfter Booking.com für Buchungen. Es ist schon so, wie im Blog geschrieben: einfach und schnell findet man das Gesuchte. Ich bin, muss ich ganz ehrlich sagen, ein Fan von Booking.com.

    Ich will der Firma auch nichts Böses. Solange sie das geltende Recht achten und die Marktmacht nicht zu sehr (auch zum Nachteil der Kunden) ausnutzen, sollen sie tun und lassen, was sie wollen. Praktisch ist ja in der Tat!

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