Blog
Life

Sie haben es ja gesagt: Amazon hört mit!

Manchmal bin ich besonders stolz, wenn in den Blog-Kommentaren Fachwissen und gesunde Skepsis dominieren. Die Aussage „ich habe es doch gesagt“, mag ich nicht besonders, aber diese Woche war es mal wieder soweit! Amazon gab zu, dass die Aufzeichnungen von Alexa durch viele Mitarbeiter weltweit mitgehört und abgetippt werden. Genau das wurde von vielen von Ihnen vorher prognostiziert. Die Nachrichtenagentur Bloomberg hatte sieben Amazon-Mitarbeiter als Informanten gewinnen können und was diese zu berichten hatten, war mehr als interessant. Denn was Alexa-Nutzer so von sich geben, wird nicht nur vom System verarbeitet, 7000 Amazon-Mitarbeiter weltweit lauschen mit.

Alexa hört genau zu

Letzte Woche hatte Amazon alle Hände voll zu tun, empörte Nutzer von „smarten“ (soll heißen: interaktiven) Geräten wie Alexa oder Echo wieder einzufangen. Es war bekannt geworden, dass Aufnahmen der Nutzer nicht nur vom System zur „Verbesserung der Spracherkennung“ (so die offizielle Lesart) gespeichert werden, sondern höchst menschliche Individuen ebenfalls zuhören. 7000 Mitarbeiter zwischen Costa Rica und Rumänien hören sich laut Bloomberg bis zu 1000 Clips pro Tag an, das würde grob 7 Millionen belauschter Mitschnitte pro Tag ergeben, im Jahr also ca. 2,5 Milliarden. Vielleicht ist es auch „nur“ eine Milliarde, das kommt wohl auf den Fleiß der Mitarbeiter an. Interessant, dass Amazon selbst dies „eine extrem geringe Anzahl von Interaktionen“ nennt. Es wird also nicht alles belauscht, sondern nur ziemlich viel, sehr beruhigend.

Weiterhin beteuert Amazon, es sei weiterhin alles anonym, also streng vertraulich. Die Mitarbeiter hätten keinen direkten Zugriff auf Informationen wie Name oder Konto-Identifikation. Seltsam nur, dass Bloomberg Screenshots (Bildschirmaufnahmen) hat, auf denen die Account-Nummer, der Vorname des Nutzers und die Seriennummer des Geräts aufgeführt ist. Ich weiß nicht, wie Sie es empfinden, aber für mich geht „anonym“ definitiv anders. Noch im Dezember hatte Amazon beteuert, nur ein kleiner, erlauchter Kreis könne diese Aufnahmen hören, nun füllen diese Menschen schon ein kleineres Fußballstadion. Der Grund des Ganzen (soweit wir wissen) liegt darin, dass Alexa doch nicht so schlau ist, wie die Werbung sagt und Amazon es sich wünscht. Vor allem werden Gespräche mit Alexa eingetippt und dann wieder in das System eingepflegt. Denn Nutzer sind halt keine Maschinen und was wir so von uns geben, stellt auch nach Jahren die Sprachassistenten vor unüberwindbare Hürden. Also müssen Menschen nacharbeiten.

Vier Geräte, ein Prinzip: Wir reden mit ihnen Vier Geräte, ein Prinzip: Wir reden mit ihnen

Wie wohl in fast jeder Firma, wird nicht alles bierernst genommen. Lt. Bloomberg machten besonders amüsante Aufzeichnungen durchaus die Runde. Eine schief unter der Dusche singende Dame erlangte wohl einige, wenn auch lokale, Berühmtheit. Was besonders unterhaltsam, bizarr oder schwer verständlich ist, kann durchaus in einem Chat unter den Mitarbeitern geteilt werden. Zwei Mitarbeiter hätten auch, so Bloomberg, Aufzeichnungen von sexuellen Übergriffen vorgefunden, man habe ihnen aber von weiteren Aktionen abgeraten. Seit wann darf man solche Verbrechen ignorieren? Immerhin sei ihnen erlaubt worden, die Aufnahmen zur besseren Bewältigung mit anderen Mitarbeitern zu teilen. Das klingt für mich nach einem Skandal. Nebenbei: Sensibleren Naturen scheint ein Dienst in diesem Bereich also nicht angeraten.

Wer jetzt gerade vor lauter Paranoia Geräte entsorgt, dem sei gesagt, dass Amazon anscheinend wirklich nur Gespräche aufnimmt, die dem Codewort „Alexa“ folgen. Dieser Teil der zahlreichen Amazon-Versprechen ist also wahr, wenn auch dies nicht immer funktioniert. So gibt es weltweit einige Wörter, die sich stark nach „Alexa“ anhören, woraus viele ungewollte Aufnahmen resultieren. So selten ist der Vorname Alexa zudem auch nicht. Interessanterweise werden die Aufzeichnungen von selbst nicht wieder gelöscht. So will Amazon ein möglichst komplettes Profil erstellen und die Geräte besser auf den jeweiligen Nutzer, dessen Sprache und Vorlieben anpassen. Amazon selbst hat den Nutzern dies nicht vorher gesagt. "Zum Beispiel verwenden wir Ihre Befehle an Alexa, um unsere Systeme zur Spracherkennung und zum Verstehen natürlicher Sprachen zu trainieren", so die herrlich neutrale Formulierung. Immerhin kann man diese Nutzung ablehnen und bisherige Aufnahmen löschen. Aber wie viel Prozent der Nutzer wissen das überhaupt und werden sich dafür in die App begeben? Eigentlich dachte man ja, nur den Computer würden die Eingaben interessieren.

Alexa ist natürlich auch für das Handy zu haben

Erkennt denn das System wenigstens kritische Informationen? Nicht zuverlässig. Immer wieder hätten Mitarbeiter vertrauliche Informationen wie Namen oder auch Bankdaten gehört. In diesem Fall habe man den Mitarbeitern aufgetragen, dies zu vergessen und die Aufnahme mit dem Vermerkt „kritische Daten“ zu versehen. Man stellt sich nun unwillkürlich die Frage, ob nur Amazon so arbeitet. Natürlich wurden im gleichen Atemzug auch Google und Apple befragt, ob bei ihnen den ein ähnliches Prozedere abliefe, man wollte sich aber nicht dazu äußern. Ein reines Gewissen sieht wohl anders aus. Amazon reagierte etwas unkonventionell, wenn es kein Zufall war: Alexa und Co wurden gleich im Preis heruntergesetzt.

Eigentlich reicht das, aber ich möchte noch ein kleines Schmankerl anfügen. Auf die Anfrage einer deutschen Partei, ob Geheimdienste ähnlich vorgehen, wurde von der Regierung nur geantwortet, diese Information müsse geheim bleiben, die Nachrichtendienste würden diese Fähigkeit sonst verlieren. Oh, wurde da jemand ertappt? Der frühere deutsche Innenminister war da schon eindeutiger: „Mit Alexa holen Sie sich den Lauschangriff sozusagen in die Wohnung.“ Die Nutzer sollten sich vor Augen führen, dass sie Ihre Menschenwürde gegen Bequemlichkeit eintauschten. Es gibt wohl kein besseres Abschlusswort.

Was mich interessieren würde: Nutzen Sie Sprachassistenten für mehr Komfort oder bewahren Sie lieber einen Hauch Privatsphäre?

Wir wünschen Ihnen wunderbare Ostern, machen Sie sich ein paar schöne Tage mit Familie und Freunden!

30 Kommentare
Seite 1 von 2
  • m

    Hallo Sven,

    ich sag's mal so, wir haben letztes Jahr einen Fire-TV-Sticker gekauft und uns hier extra einen gebrauchten ohne Alexa-Sprachsteuerung geholt, weil der in neu nicht mehr zu bekommen ist.

    Auch in allen anderen Lebensbereichen schaffen wir es noch aufzustehen und selber das Licht anzumachen etc..

    Also: Auf keinen Fall kommt uns so ein Teil ins Haus, von wem auch immer (amazon, Google, Apple, etc..)

  • R

    Hallo an alle,

    kann mir mal jemand erklären wozu man diese sogenannten "Sprachassistenten" braucht ? Wer körperlich noch in der lage ist sich zu bewegen kann ja wohl die meisten Wege so bewältigen, oder?

    Für spezielle Anwendungen mag das ja sinnvoll sein, aber für den "normalen" Nutzer?

    Grüße und

    schöne Ostern

  • I

    da fällt mir doch gerade noch etwas ein … noch bevor Alexa in aller Munde war, wurden Eltern vor diesen Puppen gewarnt, die antworten konnten … die Eltern sollten diese Puppen vernichten, da alles gesendet wird …. und wohl auch abgefangen werden kann, dass Unbefugte mithören.

    Was nutzt es, diese Puppen zu vernichten, wenn man sich Alexa ins Haus stellt. Ich glaube nicht, dass die meisten Nutzer Alexa ausschalten und nur bei Bedarf anschalten ….

  • W

    Es ist schon skuril, Die Polizei benötigt einen gerichtlichen Beschluss und Amazon macht's einfach.

    Die Polizei versucht wenigstens Verbrechen aufzuklären.

    Warum wurde die Polizei nicht informiert?

    Weil Amazon etwas verbotenes tut und nicht auffliegen wollte. Andere Beweggründe sind mir zumindest nicht bekannt.

    Wie soll man da noch glauben, dass die so gesammelten Informationen tatsächlich nur zur Verbesserung der Spracherkennung verwendet wird? Und nicht etwa zur Verbesserung der personalisierten Werbung?

    usw.

    Wurden die belauschten Kunden über die Vorgehensweise ausdrücklich informiert?

    Ausgehen von "Nein" liegt ein Straftatbestand vor, nämlich der Eingriff in die Privatsphäre.

    Ich wünsche allen eine unabgehörte, fröhliche Ostern

  • R

    Hallo zusammen. Ich gehöre zu den älteren semestern und kann noch alles gut mit Handarbeit erledigen. Diese ach so modernen Spionageassistenten kommen bei uns nicht ins Haus. Selbst bei unseren Handys ist die Ortungsfunktion abgeschaltet. Wir besitzen auch kein Auto mit eigebautem Navi sondern benutzen ein seperates Gerät so kann man nicht nachverfolgen wo wir waren. Die Zieleigaben des seperaten werden nach jeder Fahrt gelöscht. Auch bei anderen Medien gibt es von mir höchtens den Namen aber keine Adressen und auch kein Bild. Bisher bin ich sehr gut damit gefahren . Einen schönen Ostergruß an Alle.

    Ich wünsche auch alle Lesern hier ein wunderbares Osterfest! Ich habe noch eine letzte Stunde, wenn dann bis Montag hier nicht mehr viel passiert- genieße ich das schöne Wetter. :)

  • R

    Mich spiunieren lassen und noch dazu zu bezahlen? So blöd bin ich doch nicht...

    So kann man das natürlich auch zusammenfassen. :)

  • R

    Ich schließe mich den Worten des Ex-Innenministers an:

    Ich hole mir nicht freiwillig den "Big Brother" mit Namen

    Alexa und Mädchenstimme ins Haus!!!

  • C

    Ich bin froh, dass ich keine "Alexa" besitze, habe mir immer schon gedacht, dass das nicht so anonym ist, wie versprochen. Man muss nicht bei allem mitmachen, was da so digital abläuft!

    Außerdem fördert das Tippen meine Orthographie und Rechtschreibung, sowie die Gehirnleistung!

  • M

    Wie sehr wünsche ich mir doch eine differenziertere Auseinandersetzung mit solchen Sachen.

    Zuerst ist zu sagen, dass Sprachsteuerung die Zukunft ist. Ganz klar. Das 10-Finger-Tippsystem beherrscht nur ein Bruchteil der Bevölkerung. Das ist aber nur an einer vernünftigen Tastatur möglich. Am Tablet oder Smartphone definitv nicht. Abgesehen vom Zeitaufwand steigt mit Hilfe von Sprachsteuerungen auch der Bedienkomfort. Natürlich gehen damit Sicherheitsrisiken einher. Daher müssen dort entsprechend Regelungen geschaffen werden und die Nutzer müssen ihr Nutzungsverhalten anpassen.

    Von daher daher sollte man nicht nur verteufeln, sondern auch Hinweise in der Bedienung geben. Zumal annähernd jeder der über Alexa schimpft, sein Smartphone permanent irgendwo bei sich in der Nähe liegen hat. Ausgestattet mit Mikrofon und 2 Kameras und dank permanenter Datenerfassung umfangreichen Erfassungsprofils des Nutzers ein wesentlich höheres Sicherheitsrisiko. Damit will ich das Verhalten von amazon nicht rechtfertigen, der Blick für das gesamte Problem fehlt aber.

    Mein Echo ist an eine Verteilerdose mit Netzschalter angeschalten, welche nur bei Bedarf eingeschalten wird. Der Netzstecker des Echos ist die meiste Zeit aus der Steckdose gezogen. Auf die Idee den Befehl "Alexa" zu sagen und danach meine Bankverbindung zu nennen würde ich nie kommen. Zudem nutze ich den Echo nur ganz selten. Warum? Weil die Spracherkennung eine Katastrophe ist. Wenn man bei mir mithört, hört man meistens wildes Gefluche, weil die Befehle wieder mal nicht erkannt werden. Ok, wenn man primär Schlager wie Helene Fischer hört, hat mein keine Probleme. Für alle anderen die gezielt bestimmte Alben außerhalb des Mainstreams hören wollen ist Alexa ein Grauen.

    Ich weiß, was Sie meinen, stimme aber nicht ganz zu. Denn was wird durch Sprachkontrolle momentan erledigt, wofür man in einem größeren Maße tippen müsste? Das Allermeiste kann kann man durch eine vernünftige Menüführung am Touchpad problemlos erledigen. Will man aber Sprachassistenten dieser Art etablieren, so kann diese intimste Sphäre unseres Daseins nicht Spott ganzer Bürogemeinschaften sein. Dann muss man Systeme so lange entwickeln, dass sie wirklich im Autopilot funktionieren und vielleicht noch weitere Verbesserungen im kleinsten Kreis (also genau das, was Amazon versprach) durchgeführt werden.

    Wo ich ihnen aber komplett zustimme, ist die Spracherkennung bei weniger geläufiger Musik! Bei meinen Tests in der Firma (nein, ich habe keine Alexa daheim) ging das gründlichst in die Hose.

  • H

    Man muss mit der Zeit gehen!!!!

    Ich freu mich immer, wenn mein Kühlschrank morgens an meinem Bett steht, mir die Decke wegreisst um mich daran zu erinnern, dass die Milch alle ist. Dann gehe ich ins Bad und schon das Berühren meines Reisverschlusses reicht aus, um den Klodeckel automatisch zu öffnen und das Zähneputzen erfolgt mittels eines Helm's, den ich mir aufsetze, der Gleichzeitig meine Ohren säubert und die Frisur zurecht rückt ( Berlin, New York, Tokio,ob Schnee oder Wind....die Frisur sitzt!!) Am Frühstückstisch schreibe ich meinem Sohn ( der mir gegenüber sitzt!) noch schnell eine SMS, damit er mir die Butter reicht!

    ALEXA, halt den MUND!!

    Ach, wie erkläre ich nur meinen Enkeln, was ein Lichtschalter ist????

    Übrigens; Alexa heisst meine Frau!!

    Wir sind bemüht, den Mars zu besiedeln (oder besudeln?) lassen Sonden zum Saturn fliegen, um die Ringe neu zu streichen und arbeiten mit HOCHDRUCK daran, künstliche Intelligenz zu schaffen und uns selbst somit Überflüssig zu machen!!

    Ich frage mich wirklich, wie konnten Generationen vor uns nur leben???? ....ohne Facebook Google und Amazon?

  • W

    Die Privatsphäre ist im Netz ohnehin nicht viel wert und wer mag, kann sich dann - gegen geringen Mehrwert - auch gleich 'Big Brother' ins Haus holen - meist unter einem netten Frauen- oder Mädchennamen.

    Aktuell geschieht das massenhaft und ist sogar schwer zu verhindern - z..B. kann ich 'Cortana' nicht endgültig abschalten und 'die' versucht immer wieder mal, mir ihre Dienste aufzudrängen.

    Problematisch ist aus meiner Sicht, dass diese Art des Ausspähens der Privatsphäre mit rasender Geschwindigkeit zur Normalität wird - für meine Enkelkinder z.B. völlig selbstverständlich ist.

    Das sind dann 'Chinesische Verhältnisse', nur auf privatwirtschaftlicher Ebene und es lässt sich aktuell in einer ganzen Reihe von Staaten beobachten, wie Regierungen begierig sind, auf diesen Zug aufzuspringen. Der Widerstand dagegen scheint marginal zu sein, sieht man von einigen 'Netzaktivisten' ab.

    In Deutschland sehen ich diese Gefahr aktuell noch nicht, aber wahrscheinlich ist diese Entwicklung auf Dauer gar nicht aufzuhalten. Veilleicht werden dann Menschen, die sich der überwachten Kommunikation verweigern, Objekte geheimdienstlicher Überwachung....

  • J

    Hallo zusammen!

    Ich möchte nur eins zu diesem Thema sagen.

    Wer nicht überwacht werden möchte der sollte selbst sein Smartphone beseitigen.

    Frohe Ostern

  • W

    Sämtliche Sprachassistenten lehne ich meinerseits ab!

    Selbst bei „Mutter“ Telekom, die dies aktuell als Login bei Hotline-Anrufen anbietet. Also statt Zugangsdaten dem dort eh schon nur vorgeschalteten Sprachroboter zu nennen, als (noch?) Alternative mit dafür Sprachmuster-Aufzeichnung.

    Meinerseits herrscht da Widerstand so lange wie möglich, um das wirklich nur noch bisschen Rest Private aufrecht zu erhalten....

  • W

    Wer sich irgend etwas wie Alexa etc. freiwillig und ohne Androhung der Todesstrafe ins Haus holt ... ist selber schuld. Das ist aber meine ganz persönliche Meinung.

    Solange ich irgend etwas mit mechanischem Schalter (ein/aus oder manuell Tür auf/zu) betätigen kann, werde ich das tun. Muß es sein, daß auf Sprachbefehl etwas bestellt, geschaltet oder "aufgenommen" wird? Rolladen und Klospülung vielleicht auch auf "Geräuschbefehl"?

    Auch auf dem Notebook nutze ich absolut nichts, was auf Geräusche und Sprache reagieren könnte.

    Nur mal so als Beispiel:

    Die "supermoderne" und "hochsensible" Alarmanlage zu Hause habe ich "totgelegt". Warum? Als wir im Urlaub waren und ein Bagger am Haus vorbei fuhr, ging das Ding los. Und das absolut zuverlässig :-)

    Der Autoalarm reagiert jedesmal absolut zuverlässig, wenn freitags der Müllwagen daran vorbei fährt.

    Alexa ist exakt genau so zuverlässig: Restlos alles, was dem Namen ähnlich ist, wird als Befehl interprätiert. Ein Test, den ich leider nicht mehr finde, hat herausgefunden: auf bayrisch geflucht "nalextmiama" ergab "postitive" Ergebnisse.

    Muß man dazu noch was sagen ?

    Will man damit was zu tun haben ?

  • L

    Hallo,

    Das dies gemacht werden kann und wird erzähle ich jedem wenn dieses Thema angeschnitten wird. Dass die Gespräche vor dem Schlüsselwort nicht aufgenommen werden, halte ich auch für ein Gerücht, gerade diese Gespräche beinhalten die meisten Informationen, die gewünscht werden. Jede Urlaubsplanung, jeder Familienstreit, jede Geldanlage /-planung, alles wird Alexa und Co. präsentiert, es ist doch zu verlockend da nicht zuzugreifen:-)

    Ich selbst benutze keins dieser Systeme, bin auch bei keinem Netzwerk zu finden und meine Web-Cams sind abgeklebt. Bei WhatsApp bin ich schuldig aber nur für belanglose Dinge und meine TomTom-Sport-Uhr benütze ich nicht für Gesundheitsdaten eher als MP3-Player.

    Smart-Systeme finde ich interessant aber erst wenn ich dafür ein System habe kann, auf dass andere nicht oder nur mit sehr viel Aufwand zugreifen können.

    Jedenfalls verkaufe ich meine Privat-Daten nicht für eine 2,5€ App, wie es hier einige machen und es toll finden. Aber wer sein Leben so billig verkaufen möchte, der soll es ruhig machen.

    Wie nach und nach immer wieder aufgezeigt wird, nichts was im Internet ist, ist wirklich sicher, deshalb ist auch die Nutzung einer Cloud nichts für mich. Aber jeder wie er mag:-) nur jammern sollte man hinterher nicht:-)

    Was gemacht *werden kann*, kann ich kaum abschätzen. Ich kann nur in meinen Artikeln beschreiben, was gerade der aktuelle Stand ist (häufig auch: was geben die Firmen gerade zu), das ist aber schon beeindruckend genug, denke ich. :)

  • M

    Schöne Welt, intelligente Menschheit, jedenfalls bis zu dem Zeitpunkt, an dem die ersten Smarthomegeräte auf dem Markt kamen. Was bringen uns diese ganzen technischen Innovationen wirklich? Eigentlich nur eins, dass die Menschheit langsam komplett verblödet oder sollte man sagen, sich langsam wieder zurück entwickelt? Wissen wir überhaupt noch wofür wir unsere Sinne, Hände, Sprache, Augen und Beine haben? Alle noch lebenden Angehörigen der ehemaligen Ostblockgeheimdienste wie auch Stasi usw. müssen doch Tränen in den Augen haben, wenn sie sich die heutige Technik ansehen und was damit alles möglich ist und was die Menschen heutzutage alles freiwillig von sich preisgeben. Da ist Aushorchen und totale Überwachung doch gar nicht nötig, weil die meisten Menschen ja schon alles dazu tun, das jeder alles über sie erfährt. Wie dumm muss man als Mensch sein, sich so ein Teil in die eigenen 4 Wände zu stellen, oder Heizungsanlage, Rolladensteuerung, Beleuchtung, Kinderspielzeug und ach was weiß ich nicht noch alles per App steuern zu müssen. Haben wir alle mittlerweile Gicht oder weiche Knochen, Muskelschwäche oder andere Krankheiten, dass wir manuelle Lichtschalter nicht mehr per Hand betätigen können? Muss ich der Kaffeemaschiene von unterwegs bevor ich Zuhause ankomme, mitteilen, dass ich gleich einen Kaffee möchte? Wobei wenn ich es genau bedenke, tun sich da ja neue Geschäftsfelder auf. Ich überlege schon eine App zu kreieren, mit der man Nägel in die Wand schlagen oder Löcher bohren kann, weil das wohl auch bald niemand mehr selbstständig hinbekommt. Oder noch besser, der Nagel, der sich auf Zuruf selbstständig in die Wand treibt. Ich habe mich mal lange mit der Geschichte der Römer befasst. Ein Volk welches immer größer und mächtiger, fast unbesiegbar wurde und weite Teile der Welt mit kriegerischen Mittel eingenommen hat. Dann waren sie irgendwann auf der ganzen Welt verbreitet, hatten kaum noch ernstzunehmende Gegner, außer ein paar, die aber zu vernachlässigen waren. Dann wurden sie satt, gefrässig und fett, verlernten zu kämpfen und konnten sich zuletzt nicht einmal mehr gegen andere Völker wehren, die sie zuvor fast ausgerottet hatten. Degeneriert und unfähig haben sie sich dann letztendlich selbst ausgerottet. Wie lange dauert es, bis wir in unserer angeblich zivilisierten, hochtechnologisierten westlichen Welt auch so weit sind? Oder kommen irgendwann die Zylonen, die wir selbst erschaffen haben ohne dabei daran zu denken, dass die uns irgendwann einmal als auf diesem Planeten überflüssig und störend erachten und deshalb auslöschen könnten?

  • J

    Hallo, Herr Krumrey,

    wieder eine dieser Fragen, an deren Antworten man zumindest teilweise Rückschlüsse auf das Alter der Antwortenden ziehen kann.

    In einem Gespräch mit einigen meiner Schüler (Oberstufe, Physik) über genau dieses Thema kamen durchweg Antworten, die man mit "na und?" zusammenfassen kann.

    Ich selbst sage auch "na und?", aber aus dem entgegengesetzten Grund - das alte Sprichwort "der Weg zur Hölle ist mit guten Vorsätzen gepflastert" sollte heute meines Erachtens umformuliert werden zu "...ist mit dem Wunsch nach Bequemlichkeit gepflastert".

    Keiner der "Dienste", die mir versprechen, mir das Leben zu erleichtern, wenn ich nur vernetzt bin, werden Sie bei mir finden.

    Herrn niemanns "Seit die Rechner und Mobiltelefone gezwungenmaßen online sind..." kann ich nicht ganz nachvollziehen; mein Smartphone ist 90% des Tages im Flugzeug-/Offline-Modus, mein PC ist es ebenfalls meistens (er verbindet sich mit keinem Netzwerk automatisch, noch nicht einmal mit meinem eigenen), und eine (VPN)-Verbindung baue ich nur auf, wenn (wie jetzt) dazu ein Anlass besteht.

    Da ich absolut nichts gegen ein wenig Unbequemlichkeit habe, gibt es bei mir kein Micro$oft-Konto, kein Google Now, keine Alexa, keine Siri, keinen "smarten" Fernseher,... was die geneigte Leserschaft unschwer erkennen lässt, dass ich kurz nach der Steinzeit geboren wurde.

    Schöne Ostern allerseits!

    ...ach so - und ich habe mir gerade noch ein neues Auto gekauft, über das moderne/mit der Mode gehende Motorjournalisten die Nase rümpfen, weil es absolut keine "Connectivity" zu bieten hat.

  • B

    Erich Mielke würde platzen vor Neid. Damals mussten die noch Strippen ziehen, heute stellen sich die Menschen freiwillig die Wanzen in die Wohnung.

    Ich komme gut ohne aus und finde auch den Lichtschalter selbst.

    Das freut mich sehr, Herr Neuhaus. Ich habe den Lichtschalter in meinem Büro gerade auch noch selbst betätigt - geht wunderbar! :)

  • J

    Ich schließe mich der Meinung von Herrn Gnant an, wer seine Daten schützen will, muss halt auch etwas dafür tun. Da wird ohne Ende gedaddelt und was dabei vor sich geht interessiert keinen so richtig. Browserverlauf löschen, was ist das? Statt Google Chrome z. B. Opera benutzen, wer ist das? Dann aber auf diesen Alexa - Hype aufspringen, ich amüsiere mich wirklich!

  • A

    Hallo Zusammen, bei uns ist Alexa seit einigen Jahren mit im Haus und wir als Familie haben damit keine Probleme. Ich prüfe alles über die App, kenne mich mit dem Backend solcher Geräte ganz gut aus und schalte das Mikrofon in kritischen Situationen auch einfach ab. Niemand muss sich eine Alexa o.a. kaufen. - Es kommt mir komisch vor, dass gerade jetzt so ein Hype entsteht und jeder voller Panik diese Assistenten verteufelt und im gleichen Atemzug Tagein Tagaus, fast minütlich, sein Smartphone mit Bildern, Nachrichten, Whatsapp, Geodaten, Rezensionen und pi pa po füttert. Also: Unsere kostenlosen, liebgewonnenen Dienste zahlen wir doch alle mit unseren Daten und Profilen, das muss klar sein! Übrigens Herr Karsten (s.u.), das Phänomen, dass Sie beschreiben ist nicht ungewöhnlich, ihr Browser selbst ist der Geheimnisträger - denn die Cookies und Temporary Internet Files gibt es seit jeher und immer noch...und Passwörter speichert er, bzw. Google, auch automatisch. Das können Sie aber alles selbst einstellen, löschen und verhindern. Schöne Grüße!

  • M

    Guten Abend Herr Krumrey,

    ist es denn zu fassen, wie naiv die Menschheit langsam wird?

    Die DSGVO legt selbst den kleinsten Gewerbetreibenden massive Forderungen im Umgang mit allerlei Daten auf, aber der Nutzer (Kunde) wirft mit seinen privatesten Informationen nur so um sich.

    Es muss ja jeder Urlaubseindruck unbedingt sofort gepostet werden und im Status irgendeines Messengers wird selbstredend ständig das Profilfoto aktualisiert (damit auch jeder weiß, dass man gerade nicht zu Hause ist)!

    Wenn man in den eigenen vier Wänden etwas Wichtiges oder Vertrauliches zu besprechen hatte schloss man früher die Fenster, damit der Nachbar nicht mithören konnte.

    Wer denkt heute daran, die interaktiven Geräte in solch einem Fall abzuschalten?

    Ein Sprachassistent kommt mir definitiv nicht in die Wohnung!

    Selbst im Auto muss man erst eine Taste drücken um einen Sprachbefehl eingeben zu können. Damit ist doch schon mal sichergestellt, dass der Computer nicht dauernd "mithört".

    Ich bin grundsätzlich schon für Fortschritt und moderner Technik gegenüber nicht abgeneigt, aber muss man sich von diesen Konzernen denn alles vorsetzen lassen?

    Vor allem, da diese Herrschaften aus den gewonnenen Daten ja noch viel mehr Gewinn ziehen als zugegeben wird, ich sage nur: Werbeindustrie.

    Nun wünsche ich Ihnen trotzdem lauschfreie und schöne Ostern!

    P.S. Bleiben Sie wachsam (weiter so)!

  • h

    wenn man auf seinem Rechner kommerzielle Programme nutzt (und kostenlose sowieso), sollte sich jeder darüber im klaren sein, das daß, was man in den rechner schreibt, wenn dieser mit dem internet arbeitet, so öffentlich ist eine Zeitungsanzeige.

    Die Abwägung ob diese Aussager im einzelnen stimmt oder nicht ist meiner Meinung nach blauäugig.

    Seit die Rechner und Mobiltelefone gezwungenmassen online sind, gehe von dieser Regel aus.

    Schlimm ist wenn Politiker in der Öffentlichkeit und Lehrer in den Schulen das nicht immer wieder sagen. Wir sollten davon ausgehen, das es im Umgang mit Geräten die eine Verbindung zum Netz haben keine Privatspäre gibt und uns entsprechend verhalten.

    Ich halte das für Realität, nicht für paranoia.

  • H

    Hallo Herr Krumrey,

    wieder mal neues aus dem Bereich der KI. Ich hatte meiner Frau zu Weihnachten eine Alexa der neueren Generation geschenkt. Sie hatte zuvor auf einem Geburtstag ein solches Gerät gehört und Gefallen daran gefunden. Es wird eigentlich nur als Musikplayer genutzt. Nachdem es sich schon mal bei Geräuschen eingeschaltet hat wird es die meiste Zeit vom Stromnetz getrennt.

    Intelligenz geht anders. Manch schlichte Gemüter meinen, weil es auf die meisten Fragen eine Antwort hat, wäre es intelligent. Dabei kommt es auf die Fragestellung an. Ich hatte eben auf Grund Ihres Blogs die „Dame“ kurz eingeschaltet. Auf die Frage ob es mithört kam als Antwort, dass es mich hört. Auf die konkrete Frage ob es mitschreibt kam nichts außer einem Flackern der Beleuchtung. Also konkreter gefragt: „Alexa ich wollte nur wissen ob du mitschreibst“ kam dann die überraschende Antwort „m-i-t“. Gut mitgedacht - KI eben.

    Eine ähnliche Situation haben wir mit den sprachgesteuerten Fernsehern. Auf einen kritischen Beitrag über den Lauschangriff im Wohnzimmer (vielleicht auch Schlafzimmer) kam die Anmerkung eines Kommentators, dass der Fernseher nur auf seinen Zuruf reagieren d.h. einschalten würde. Ich habe mir vorgestellt wie in diesem Moment einige fachkundige Leser tief durchgeatmet haben. Jedenfalls kam die Fragestellung dazu, wie denn bitteschön der Fernseher darauf reagieren könne, wenn er nicht dauerhaft im Hintergrund eingeschaltet sei.

    Ich wünsche ein paar schöne sonnige Osterfeiertage.

  • A

    Gott sei Dank gibt es inzwischen auch Cloudfreie Sprachassistenten. Sie sind in der Heimautomation schon eine Erleichterung, aber für andere Sachen, für die ein Inet-Zugang nötig ist, würde ich es auch nicht nutzen.

  • I

    irgendwo schrieb jemand … ich weiß nicht mehr genau wo, Twitter oder FB etc., warum sich die Leute aufregen, wenn sie sich selbst eine Wanze ins Haus holen. Oder war es sogar hier.

    Cortana nutze ich nur zum suchen via Texteingabe. Da ich kein Mikro und keine Kamera am PC habe, kann sie auch nicht mithören.

    Es ist halt schwierig, wenn man mit dem Fortschritt gehen möchte, sich solche Dinge aber vom Hals halten will, ob nun Alexa oder andere. Aber mal ganz ehrlich, eine gewisse Komik hat das ganze ja. Die User bilden sich ein, dass Alexa ja so intelligent ist und dann verbergen sich dahinter, doch nur Angestellte, die alles mithören und dafür sorgen, dass Alexa die richtigen Antworten gibt und die richtigen Aktionen ausführt. Es ist witzig, weil die Leute, die Alexa haben und auch ihr ganzes Heim smart steuern, jetzt die Doofen sind und nicht die, die nicht Schritt halten wollen/können und sich nicht jeden neuen Schnickschnack anschaffen. Ich möchte mein Haus nicht smart über mein Smartphone steuern. So schnell kann es geklaut werden und trotz Gesichtserkennung etc. … ich bin sicher, ein Profi knackt es und kann mein Heim übernehmen.

Über Ashampoo
Anwender
22+ Millionen
Downloads
500.000+ pro Monat
Weltweit
In über 160 Ländern
Erfahrung
Mehr als 25 Jahre
Ashampoo icon