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Binge-Watching – das Ende des bewussten Fernsehens

Kürzlich war ich krank, eine Erkältung hatte mich aufs Sofa gezwungen. Man stellt sich Krankheitstage ja gerne idyllisch vor, mit gelegentlichem Hüsteln, massig Zeit zum Lesen, einem schönen Tee, vielleicht einem alten Lieblingsfilm. Doch die Realität bestand aus brennenden Augen, einer rasselnden Lunge und einem Gehirn, das sich offensichtlich komplett auf die Lebenserhaltung beschränkte. Also nichts mit entspannter Genesung, hier musste massiv Zeit totgeschlagen werden. Was sprach dagegen, entschlossen die Fernbedienung zur Hand zu nehmen und sich eine hochgepriesene Serie am Stück anzuschauen?

Serien schauen bis zur Erschöpfung

Ich entschied mich für Stranger Things, eine Serie, die man liebevoll aus Motiven von „E.T.“, „Gremlins“, „Stand By Me“ und anderen Filmen der Achtziger zusammengebastelt hatte. Und es gab auch nicht viel zu meckern, alles solide gemacht. Man brachte einen feinen Mix von Freundschaft unter Außenseitern, etwas Grusel, schrullige Charaktere, einem Häppchen Humor und einen Hauch „Akte X“. Dennoch merkte ich spätestens bei Folge 3, dass etwas fehlte: das emotionale Mitgehen und die Spannung darüber, wie es weitergehen würde. Musste man früher eine Woche warten, um zu erfahren, ob der Held doch noch überlebt hat (Spoiler: er lebte natürlich weiter) oder die zwei Liebenden zueinander finden, stehen heute komplette Staffeln zum Abruf bereit. Und während ich immer lethargischer mit dem Sofa verschmolz, gingen Handlung und Emotionen zunehmend an mir vorbei. Und welche Rolle spielte nochmal das rothaarige Mädchen? Ach, das war ja tot, ich wusste es nicht mehr. Ich bin halt kein Typ für das sogenannte Binge-Watching.

Binge-Watching (vom engl. Binge = Exzess), gerne Serien-Marathon oder auch Koma-Glotzen genannt, ist ein Phänomen, das sich mit den großen Streaming-Kanälen entwickelt hat. War es früher Kult, wenn im Kino zum „Star Wars-Marathon“ oder zur „Paten-Nacht“ gerufen wurde, steht heute alles und zu jeder Tageszeit digital bereit. Wer sich vier Staffeln Enterprise am Stück zu Gemüte führen will, kann das tun. Die Portale gehen dabei so weit, die nächste Folge automatisch abzuspielen, wenn man nicht eingreift. Man kennt halt seine Kunden. Und so können ein Abend, ein Tag oder eine Nacht zu einem konstanten Dauerglotzen werden. Deshalb werden unter Spezialisten auch Krankheiten oder Urlaube nicht mehr in Tagen, sondern in Staffeln beziffert. Ein Bekannter freute sich sichtlich, gleich mehrere Staffeln von „The Walking Dead“ in seinem Herbsturlaub untergebracht zu haben. Auf seine sonstigen Aktivitäten angesprochen, wirkte er eher wortkarg.

Das veränderte Sehverhalten stellt die Fernsehsender vor große Probleme. Wenn die Kunden nicht warten wollen und ihnen eine Folge am Stück nicht genug ist, wenden sie sich anderen Medien zu. Und wer hat noch Lust, auf eine bestimmte Uhrzeit zu warten, um seine Serie zu sehen? Einige Sender steuern mit Online-Angeboten dagegen und fügen jede Woche die neuste Folge hinzu. Doch sie tun sich schwer mit der Erwartungshaltung der Zuschauer, die gewohnt sind, alles sofort zu bekommen. Auch Netflix selbst hat damit seine Probleme, denn der Hype um eine neue Staffel endet allzu schnell. Erscheint die Staffel, dauert es nur ein paar Tage, bis sie durchgeschaut und im Internet diskutiert wurde - womit sie schon wieder Vergangenheit ist. Die Fans wollen immer Nachschub. Als bekannt wurde, dass die neue Staffel von „Game of Thrones“ erst 2019 erscheint, hing die Ashampoo-Flagge eine Woche auf Halbmast. Schon wurde diskutiert, welche Ersatzserie man dafür schauen könnte. Sind Wikinger ein adäquater Ersatz für Drachen?

Die nächste Staffel steht schon in den Startlöchern Die nächste Staffel steht schon in den Startlöchern

Netflix verfolgt natürlich genau, was die Zuschauer ansehen, so kommt auch Verblüffendes zutage: Ein Enthusiast schaute 2017 an 261 Tagen den zweiten Teil der „Herr der Ringe“ an, ein anderer guckte schlicht jeden Tag „Fluch der Karibik“, beides immerhin Filme mit Überlänge. Auch Menschen mit Liebeskummer neigen zur gepflegten Sucht, die Schnulze „A Christmas Prince“ hat seit dem Erscheinen im Dezember 53 tägliche Stammzuschauerinnen. Da kommen schnell die 140 Millionen Stunden Serien und Filme pro Tag zustande, mehr als eine Milliarde Stunden in der Woche!

Das USC Institute for Creative Technologies hat kürzlich in einer Studie herausgefunden, dass mehr als 60 Prozent der Amerikaner dem Binge-Watching frönen und es tritt auch seinen weltweiten Siegeszug zusammen mit den Streaming-Portalen an. Je jünger, desto höher ist der Prozentsatz an Dauerguckern. Dabei nehmen die Zuschauer immer weniger wahr, wie australische Forscher herausfanden. Unser Gehirn ist nicht auf die Masse von Informationen eingestellt, die man z.B. in 5 Folgen hintereinander präsentiert bekommt. Würde alles auf Wochen verteilt gesehen, könnte man sich an viel mehr erinnern. Auch die Emotionen, die in den Zuschauern geweckt werden, dieses Mitfiebern, Hoffen und Bangen, verflachen mit zunehmender Dauer. Und seien wir ehrlich: Sozial aktiver oder gesünder macht dieser Lebensstil auch nicht!

Ich glaube, ich lade mal wieder Freunde ein. Dann schauen wir einen besonderen Film zusammen, essen Mikrowellen-Popcorn und Nachos, trinken ein Gläschen und tauschen uns über den Film und das Leben aus. Das war schon gut, als noch überall Videotheken geöffnet waren und wird es heute wieder sein. Und wenn eine neue Serie herauskommt, werde ich sie gut verteilt über Wochen schauen. So, wie man einen guten Wein nicht in sich hineinschütten soll, haben auch gute Serien meine volle Aufmerksamkeit verdient – und keinen Scheintoten auf dem Sofa.

Was mich interessieren würde: Ertappen Sie sich auch dabei, gleich mehrere Folgen am Stück zu gucken? Was halten Sie von dieser Art, seine Freizeit zu verbringen?

22 Kommentare
  • R

    An Ronald Jordan

    Soll es so was tatsächlich geben,das die Gerätehersteller einen TV nach längerer Laufzeit außer Gefecht setzen können?Mein alter Grundig TV ( ca. 15Jahre) hatte auch mal so eine ähnliche Macke.Mein Händler spielte damals eine neue Software drauf,und seitdem läuft der Kasten wieder zur Zufriedenheit.

  • N

    Meine Tochter 40 hat nach fast 40 Jahren bekannt gegeben nicht mehr TV zu schaun.Anscheinend ist eine gewisse Menge so sättigend das man darauf verzichten kann. Aus dem millionenfachen täglichen Geriesel suche ich mir mit onlinetvrecorder.com die Filme aus die ich mag. Dabei kann das Sendedatum sowohl in der Ferne als auch in der Vergangenheit liegen und auch fremdsprachige und andere Sender sind verfügbar.Beim Medienangebot ist es eben wie in einem Supermarkt, nicht alles muss mir schmecken. Ob das länger so bleibt, weiß ich nicht, jedenfalls vertrödel ich nicht mehr wichtige Lebenszeit mit Werbung. Andere Frage: Sie wissen das sie morgen sterben werden. Gucken sie dann heute TV?

  • M

    Ich schaue seit Jahren fast gar kein "reguläres" Fernsehprogramm mehr. Ich habe einen Fire Stick, über den ich ARD und ZDF schauen könnte und das vielleicht bei Ereignissen wie den Olympischen Spielen auch mal wieder mache. Im übrigen sehe ich mir praktisch ausschließlich Serien bei Amazon Prime oder Netflix an - meist 2 Folgen am Abend, wenn mich die Handlung packt. Für mich ist das durchaus ein kultureller Fortschritt. Viele Serien von "Game of Thrones" über "The Crown" bis "The Good Wife" bieten qualitativ hochwertige Unterhaltung, wie es sie so wohl früher nicht gab. Und nebenbei kann ich auch alles im Originalton sehen. Das bedeutet nicht, dass ich den ganzen Tag vor dem Gerät sitze (siehe oben - zwei Folgen genügen) und gute Bücher haben auch weiterhin einen hohen Stellenwert. Nebenbei gibt es keinen Stress, wenn die Kinder lieber parallel was anderes sehen. Auch das ist ja bei Netflix z.B. sehr einfach möglich.

    Die Qualität der Serien hat sich wirklich enorm verbessert, auch der Aufwand ist viel größer. Wenn man sich heute "Knight Rider" anschaut, das Budget lag im Bereich einer mittelständischen Betriebsfeier.. :)

  • T

    Moun Moin,

    dieser Flut von geistigem Dünnschiß im Fernsehen hab ich den Rücken gekehrt. Auch in dem Zwangs-Öffentlich-Rechtlichen hab ich die permanente Merkelshow und Klebers neoliberale Weisheiten satt. Auser gutem politischen Kabarett und Landschaftssendungen sind mir Bücher viel lieber, die enthalten auch deutlich weniger Doppeldenk und Neusprech.

  • M

    Moin Sven,

    ...da besteht nun weniger Gefahr für mich, diesem Trend zu verfallen, ob nun krank oder gesund. Ich bin ja mittlerweile schon froh, beispielsweise einen - durchaus spannenden - handelsüblichen Tatort (ganz klassisch, Sonntagabend kurz nach Acht) zu überstehen, ohne dass mir die Augen zufallen. Das war, ehrlich gesagt, auch schon immer ein Grund dafür, dass diese „XXL-Nights“ in Kinos nie zu meinen Favoriten zählten - obgleich ich die Idee an sich nicht unattraktiv finde. Ganz allgemein bin ich schön länger nicht mehr DER Fernsehjunkie, dafür ist mir der Content im Allgemeinen mittlerweile einfach zu wenig gehaltvoll... Allerdings hatte ich letztens dann doch mal (erstmals) Amazon Prime bemüht, um mal die mir empfohlenen „Catching Fire“ Staffeln zu sehen - aber auch die schön in Häppchen, max. eine pro Abend, auf‘m iPad im Bett vor‘m Einschlafen. Mehr ist, wie gesagt, auch gar nicht drin - siehe oben... ;-)

    Eine mir sehr gut bekannte Person (Tipp: schläft nachts neben mir) hat das auch. :) Wenn der Arbeitstag hart genug war, reicht es bei Krimis gerade bis zum ersten Mord.

  • O

    Ich habe schon vor ca. 15 Jahren aufgehört normales Fernsehen zu schauen, eine der letzten Serien, die ich im Wochentakt geschaut habe war die 2. Staffel von 24.

    Bereits damals begann ich mir Serien einfach als DVD Boxen zu kaufen (oder zu leihen) und entsprechend dann Serien mehr oder minder am Stück zu schauen.

    Heute, mit den Streamingdiensten, ist es recht gemischt. Einige Serien schaue ich wöchentlich, andere halt am Stück, wobei am Stück nicht heißt die gesamte Serie auf einmal aber vielleicht in ein, zwei längeren Sitzungen in einer Woche über ein paar Wochen hinweg. Hängt natürlich auch von der Länge der Serie ab.

    Der Vorteil des am Stücks schauen ist meiner Ansicht nach, dass man sich besser an vorher geschehene Dinge erinnert. So fallen kleine Hinweise auf künftige Ereignisse ein, die in Folge 3 bereits angedeutet wurden und in Folge 20 dann zum Tragen kamen. Wenn da 17 Wochen zwischen liegen entgehen zumindest mir solche "Teaser" in der Regel.

    Ein weiterer Vorteil ist, ich kann tiefer eintauchen, wenn ich mehrere Stunden am Stück schaue, bin viel mehr involviert und einfach stärker drin.

    Sicher, ein Nachteil kann sein, dass man nicht mehr der kommenden Woche entgegenfiebert, ich denke aber, die Vorteile des "Binge-Watchings" wiegen das mehr als nur wieder auf.

  • a

    alles überstanden, prima und weiter gute Gesundheit wünsch ich Sven!

    nun zu den Kommentaren hier = ich wollte eigentlich nicht schreiben aber irgendwas hat mich dann überrumpelt.

    Mein Gesamt-Text dazu

    1; das was dem Zuschauer geboten wird ist eine Zumutung mit Frechheit vermischt!

    2; die Herren Rundfunkräte sollte man das Salär(u.a. entlohnen) auf Mindestlohn runter setzen.

    3; wie wäre es für eine Mitbestimmung der Zuschauer? z.B. der Zuschauer wählt seine Sender die er gerne sieht und dafür zahlt er dann die Gebühren, ich meine damit nur die Öffentlich-Rechtlichen! Die Privat-Sender haben ja ihre eigene Regelung.

    4; Da eine Manipulation nicht statt findet und wir eine Pressefreiheit haben oh je ? da hab ich daneben gegriffen

    Nein, wir dürfen nur das sehen, was vorher zurecht geschnitten wurde!

    Dass nenne ich dann die totale Verblödung.

    Die Folge ist: Es genügt im Prinzip Ein Programm!

    Kennt man ja von woanders.

    Ich selbst sehe seit Jahren keine Nachrichten mehr an, die Serien lasse ich auch Anderen über - ähem

    z.B. "Tatort - Polizeiruf u.a. = ? 14 Sender > 6 X Tatort, 4 X Pol.ruf und dann noch die Studio-Quaksalber danach oder dazwischen= es ist nur noch zum würgen.

    Bessere Filme oder Berichte oder mal was politisch tief gehendes? wenn überhaupt, dann nur ab Mitternacht.-

    Das blöde Volk soll ja nicht irgendwann schlau werden.

    Also ab zu den " Privaten" zwar mit blöder Werbung dazwischen - aber lieber " Gran Torino" als in der Woche 8X Karneval aus den Jahren 1964 bis 2002. Auch das ist eine Frechheit der Öff.-Rechtl.!

    Und wer das " Pfungelcamp im Bikini auf dem Sofa oder das Kochen von Pampe lernen muss oder mit dem Prügel auf dem Tisch dann sein CSI mit sabbernden Mund runter würgt, ist doch o.K."

    ? wie viele Mellonen sehen sich diese Sickergrube an? aber nie ein Einzelner!

    Gesamt: Unsre Fernsehkultur wird uns zu Kartoffelchips machen, also zu ner Hochkultur und bekanntlich sind alle Hochkulturen auch unter gegangen oder?

    Ich seh mir nur noch Horror an, da weiß man was man hat!

    z.B gestern/heute früh ca 03:00 über Bangladesh mit den abgehauenen Beinen der Menschen und den vergewaltigten Frauen und dann dem Papst-Besuch dort und danach ging es vielen viel besser ? neee schlechter !

    Ich freu mich auf morgen, da kommt " 13 Sins. . . ."

    Also jetzt habe ich mal etwas von meinem Würfelhusten erzählt und

    wünsche weiterhin allen gutes Gelingen bei Maischb. . . ARD-Buffet mit Markus als Nachspeise . .

  • J

    Bin zwar auch nicht mehr der Jüngste, aber im Job auch Bit geprüft. Ich muss sagen, dass ich zwar streame und auch sonst neue Technik nutze, doch das TV Angebot langweilt mich nur noch. Tief gehende Sendungen bzw. Filme, nicht vorhanden. Sind Serien im Angebot (SciFi Fan) kommt das in Wiederholung, was schon 10 mal im Angebot war. Also bleibt Tiere, kochen oder Kinderfilme. Ach ja unsere Soaps! Also nichts was vom Hocker haut. Also läuft bei mir das TV so im Nebenangebot. Als Single braucht man manchmal etwas an Geräuschen im Hintergrund. Je mehr Sender, je flacher das Programm, was in meinen Augen nur zur Verdummung der Bevölkerung nutzt. Wer viel berieselt wird, denkt nicht mehr nach. Aber eigentlich logisch. Früher bei 5 Sendern hat das Angebot dazu gereicht, täglich etwas neues und interessantes anzubieten. Woher soll das aber alles kommen, bei mehr als 100 Sendern. Also ertappe ich mich auch manchmal dabei, das ich mich später frage, was hast du denn nun gesehen. So interessant ist das Programm. Ähnlich ging es mir, als es mich einmal wegen einer Krankheit ins Bett verschlug. Ablenkung durch TV gleich Null. Ein gutes Buch war die bessere Alternative. Wie sagt man so schön, weniger wäre mehr!

  • S

    Also ich habe mir Netflix für „Star Trek Discovery“ geholt. Im Gegensatz zu anderen Star Trek Serien sind das keine abgeschlossenen Folgen. Aber wenn man von Anfang an dabei ist, dann fiebert man jede Woche mit wie es weitergeht. Wie in alten Zeiten. Und man kann keine Folge verpassen. Man kann es ja später gucken. Anders sieht es bei „End of The Fucking World“ oder „Stranger Thinks“ aus wo alle Folgen mit einmal kommen. Beide Serien schaue ich schön dosiert. Ich lese auch keinen Roman auch nicht in einem Rutsch. Dieses Erlebnis in die Welt einzutauchen, wenn man will ist nun auch beim Fernsehen angekommen. Bei Straßenfegern wie „Game of Thrones“ ist es mit Gesprächen morgens im Büro vorbei. Nicht alle haben die Folge dann schon gesehen. Viele vergleichen ihren Netflix Beitrag mit der Rundfunkgebühr. Das ist natürlich ein ungleicher Vergleich. Nichts desto trotz muss man sagen, dass Netflix an Fiktion der Marktführer ist. Die Eigenproduktionen haben nichts mit ÖR oder Privatfernsehen hier zu tun.

    Ich warte auch jede Woche auf die neue Discovery-Folge. :) In der Firma ist die Serie allerdings schwer umstritten, die knallharten Trekkies hier mahnen Fehler in der Logik und der zeitlichen Abfolgen an. Ich sehe das alles entspannter und finde es gut, dass hier nicht gleich die ganze Staffel zur Verfügung steht.

  • d

    Gestreamt habe ich damals nicht, aber gerne alle Folgen von "24" am Stück von der DVD geschaut. Da war mir das Warten viiieeeel zu lang ;) !

    Heutzutage fiebere ich gerne bis zur nächsten Woche, um "Chicago Fire", "Chicago Med" oder "Chicago PD" zu sehen, die auch noch miteinander "verwoben" sind.

    Für die DVDs habe ich damals viel Geld ausgegeben, heute würde ich für Netflix nicht mehr bezahlen wollen.

    Was ich sehen möchte, gucke ich oder zeichne die Folge auf, wenn ich nicht zu Hause bin. Auch ich bin der Meinung, dass man gerne auf die nächste Folge hin fiebert, als ganze Tage oder Nächte damit zu verbringen, alles am Stück zu sehen.

  • H

    Wieder einmal ein gutes Thema, Sven.

    Seit dem letzten Jahr bin ich bei einem Stream-Anbieter und zu zweit haben wir 'Blacklist' angeschaut. Da waren auch sporadisch schon mal zwei Folgen hintereinander dabei.

    Zur Zeit schaue ich allein eine Serie, wo ich mir die Tage wirklich aussuche, eine Folge anzusehen. Da liegen auch schon mal zwei bis drei Wochen dazwischen. Und dann freue ich mich darauf, wie es weiter geht.

    Blacklist hatte mich am Anfang auch gepackt, irgendwann wurde es zu sehr versponnen für meinen Geschmack. Ich denke, bei zwei Folgen kann auch niemand von Binge-Watching sprechen. So schnell beginnt der Exzess nicht. :)

  • R

    Hallo Sven

    das freut mich,das Sie Ihre Erkältung wieder los sind.

    Dieses Verdummungsfernsehen einiger speziellen Sender hab ich mir längst abgeschafft.Im Abendprogramm laufen bei mir Ratgebersendungen auf den 3.Programmen oderN24.Es gab zu meiner Zeit Serien,da konnte man echt noch mitfiebern.Und wenn garnix geht,dann kommt eine DVD zum Einsatz.

    Ich mag ganz ehrlich kaum noch Fernsehen schauen. Vielleicht mal einen englischen Krimi auf ZDF Neo oder halt Informationen, aber was da an "Unterhaltung" kommt, kann ich kaum ertragen. Die Privatsender sind inzwischen irgendwo zwischen "Angel-TV" und "QVC Shopping" in den Hundertern meiner Fernbedienung.

  • R

    Hallo Herr Krumrey,

    Wie Ihnen vielleicht schon aufgefallen ist, bin ich etwas altmodisch. :-) Ich brauche keine Streamingdienste und keine sozialen Netzwerke und mal ehrlich, Fernsehen auf einem Smartphone ist doch eh beschränkt, denn der Bildschirm ist dafür viel zu klein. Das wäre nichts für mich.

    Ich musste mir Anfang Januar einen neuen Fernseher kaufen, weil mein alter KDL-40V5800 von heute auf morgen den Geist auf gab. :-( Ich habe noch am Vorabend bis 23 Uhr fern gesehen und als ich ihn am nächsten Vormittag wieder einschalten wollte, reagierte er nicht mehr auf die Fernbedienung, brüllte auf höchster Lautstärke, das Display blieb schwarz und er ließ sich nicht mehr ausschalten. Er war knapp 8 Jahre alt und kostete damals rund 780€

    Dann habe ich überlegt was ich brauche und was nicht. Smart TV, Android TV und 3D wollte ich nicht. Ich wollte nur einen mit USB-Aufnahme, DVB-C Tuner und LED-Hintergrundlicht. Zum Glück fand ich bei einem deutschen Versandhaus das wahrscheinlich letzte Modell, ohne all diese Funktionen, einen KDL-40RE550 für rund 400€.

    Ich hoffe nur dass der neue nicht nur 4 Jahre hält, weil er nur halb so teuer war. :-) Deshalb habe ich dieses mal vorsorglich die automatischen System-Updates deaktiviert. Es könnte ja sein, dass die Firma zu gegebener Zeit ein Signal sendet, damit der Fernseher nachträglich mit einer geplanten Obsoleszens, das heißt absichtlich deaktiviert werden kann, so wie es auch bei anderen Geräten üblich ist. Die System-Updates werden beim Kabelfernsehen nämlich über das Antennenkabel mit gesendet. Das hatte ich bei meinem alten Fernseher leider vergessen zu deaktivieren. Sonst hätte ich mir vielleicht keinen neuen kaufen müssen.

    Zum aufnehmen habe ich seit 2009 einen alten analogen Panasonic DVD-Recorder EH585 mit 250GB Festplatte, der bis jetzt zum Glück noch gut funktioniert. Ich muss seit Januar 2017 nur die Namen der Sendungen selbst eingeben, weil der analoge EPG-Dienst Guide+ leider eingestellt wurde.

    Also mir passiert es auch manchmal, dass ich mehrere Folgen einer Serie anschaue, aber das mache ich oft nur deshalb, weil der Platz auf der Festplatte zu gering wird und ich einige Sendungen löschen muss. Ich sehe z.B. gerne Hawaii 5-O, da habe ich mir in den letzten Tagen auch einige Folgen angesehen, damit ich sie löschen kann. Ansonsten läuft der Fernseher nur nebenbei, wenn ich am Computer sitze oder mich in einem anderen Raum aufhalte.

    Archivieren macht meiner Erfahrung wenig Sinn, denn die meisten Aufnahmen guckt man sich nie wieder an. Ich habe auf 2 Festplatten noch Videos von 2010, die ich zum Teil bis heute noch gar nicht angesehen habe. Also ich brauche definitiv keine Streamingdienste. :-)

    Viele Grüße, Ronald Jordan

  • M

    Oha, Herr Krumrey,

    da sind Sie ja knapp dem Tod von der Schüppe gesprungen :-)

    Ich kann mich (heutzutage !) als Stream-"muffel" bezeichnen. Als das Internet "laufen" lernte, war ich mit meiner Partnerin Tag & Nacht ON wie es heute so schön heißt. Wir waren bei A O L im Chat, bei Lycos auf dem Boot...DAS waren noch Zeiten. Damals hatte der Tag bei uns 72h, und das reichte manchmal nicht. Aber HEUTE ? Seitdem es im TV diese "scripted-reality" Sachen gibt, sind wir weg von der Glotze. Ein paar ausgesuchte Filme/Serien, aber Streamen ? NÖ, kein Bedarf !

    Jascha Lendeckel hat es prima bezeichnet : 100 % REAL LIVE !

    Und Andreas Hinz gebe ich auch RECHT....Extra3 oder Volkers Pispers....DAS ist REALE UNTERHALTUNG die mich vom Sessel reißt, der REST in dieser Kiste ist Schwachsinn, gerade seitdem ich das Gefühl nicht loswerde, das diese Medien - aus Ihren genannten Gründen - "gleichgeschaltet" sind. Diesen Mist von/und über die Politk usw. kann ich nicht mehr hören, und geschweige sehen. Was heute in der Gesellschaft/Politik abgeht, das ist REALE SATIRE !

    Es war keine Männergrippe, sonst hätte ich wohl nie wieder einen Blog schreiben können.. :)

  • B

    Ich erinnere mich an meine Jugendzeit, da gab es noch Serien, da hat man richtig mitgefiebert und auf die nächste Folge gewartet. So zum Beispiel "Belvegore", Spannung bis zum Schluss und das ging über Wochen. Oder auch Spielfilme, damals Straßenfeger genannt, die in mehreren Teilen liefen.

    Vielleicht klingt es zu nostalgisch, aber früher hatten wir drei Programme, später mit RTL und SAT waren es gar fünf, und es gab immer etwas interessantes zu sehen. Wobei ich auch damals kein Dauerfernseher war.

    Heute, mit vielen hundert Sendern, ist oft überhaupt nichts gescheites zu finden.

    Danke für den tollen Artikel.

    Immer gerne! Und die Straßenfeger wie die Durbrige-Filme oder Edgar Wallce habe ich auch als Spätgeborener noch genossen.

  • I

    ich bin in eigentlich immer up to date, aber in der Beziehung bin ich vorn vorgestern. Wenn ich Zeit und Lust habe, dann schaue ich, was es im TV so gibt. Ich schaue auch gerne mal eine Serie und es macht mir nichts aus, dass es erst morgen oder in einer Woche weitergeht. Wenn ich es versäume, weil ich lieber telefoniert habe, dann muss ich auch nicht auf TV Now gehen und es mir nachträglich anschauen. Dann habe ich halt einen Teil versäumt. Ich sehe das nicht so eng. Wenn es zu lang wird, dann schlafe ich sowieso ein. TV ist für mich ähnlich wie für Kinder Gute Nacht Geschichte vorlesen ... mir fallen die Augen zu, es sei denn es sind Politdiskussionen oder andere interessante Dinge.

    Ich muss zugeben, dass ich ab und zu gerade bei Politdiskussion einschlafe, besonders Helmut Schmidt hatte früher eine nahezu hypnotische Wirkung auf mich. :)

  • J

    Hallo zusammen. Ich schaue auch Serien vor allem im Internet. Da ich beruflich sehr unterschiedlich arbeite (Gastgewerbe) bin ich froh Serien und Filme schauen zu können wann ich Zeit habe. Viele gute alte Serien kommen leider nicht mehr im Fernsehen. Logisch kann man übertreiben. Amis sind da das beste Beispiel dafür. Gefährlich wird's natürlich wen man Arbeitslos ist. Da ist die Gefahr gross den ganzen Tag zu vergeuden mit Fernsehen schauen.

    Je mehr Freizeit da ist, desto mehr muss man drauf schauen. Ich hätte beinahe mal meine Semesterferien an eine DVD-Box "Monty Python - gesammelte Werke" verloren.

  • A

    Ich bin auch jemand, der nicht mehr, als drei Folgen am Stück schauen möchte, Optimal sind für mich zwei Folgen (große Ausnahme war "The Walking Dead" mit seiner fortlaufenden Geschichte - da gingen auch mal vier Folgen ;-)

    "Lineares Fernsehen" gibt es hier bei uns fast gar nicht mehr. Sendungen, die man gerne sehen möchte werden entweder aufgenommen und zu einem Zeitpunkt geschaut, zu dem es am Besten passt oder nachgeschaut, ob diverse Streaming-Anbieter die Sendung im Angebot haben, bei denen man angemeldet ist.

    Ich habe auch schon bei "the Walking Dead" reingeschaut, fand aber viele Charaktere so nervig, dass ich zu den Zombies gehalten habe. :)

  • J

    Das Problem ist aber doch nicht neu, ersetzen Sie Ihre Serie durch World of Warcraft oder Ark und Sie haben das Gleiche in grün. Ich kenne Kollegen die Ihren Urlaub nach dem Herausgabetermin eines neuen Teils ihres Lieblingsspiel planen. Ich kann damit nichts anfangen. Auch ich schaue mir Serien an, auch mal mehrere Teile am Stück und habe in der Vergangenheit WoW gespielt aber dann meist nur an langen Winterabenden und auch nicht jeden Abend. Spätestens ab April bis Ende Oktober bleibt die Daddelkiste und der Fernseher dann aus und ich lebe wieder 100% im Real Live. Mir tun die armen Kerle leid, die nur vor der Gloze hängen, das Bier in der einen, die andere Hand in der Knabberbox.

    PS: Nicht Sie sondern die Kollegen isolieren sich. Wer nur noch vor der Glotze hängt verpasst das Leben!

    Winterliche Grüße aus dem Rheinland

    Ganz sicher, beim Spielen gibt es ähnliche Phänomene und die kenne ich selbst aus eigener Erfahrung. Dabei ist man wenigstens noch *etwas* aktiver, sonst stirbt man alle 30 Sekunden. :) Aber die Mechanismen sind ähnlich, man begibt sich für Stunden in einen Strom des Entertainments und weiß danach kaum noch, was in dem Zeitraum passiert ist.

  • V

    Koma-Glotzen, hahaha. Ziel dabei ist es, die Gehirntätigkeit auf Null runter zu fahren, so wie das gewisse asiatische Mönche können.

  • A

    Hallo Sven,

    vielleicht bin ich ja eine Ausnahme. Ich schaue generell kein TV, da das, was mich wirklich interessiert, meist nach 23:00 Uhr ausgestrahlt wird, wohl, weil meist politischer Natur oder intelligentes Comedy (z.B. Extra3 oder die heute-show). Über UseNext suche ich dann lieber gezielt nach dem, was mich interessiert, ziehe es auf einen Stick und schaue es mir dann am WE mit meiner Partnerin gemeinsam an. Und keine dieser Sendungen wurde auf einem Privatsender ausgestrahlt.

    Das lineare (sprich: herkömmliche) Fernsehen ist bei vielen auf dem Rückzug, auch hier in der Firma. Da steht eher Streaming im Vordergrund, Mediatheken, Youtube, Twitch (für die Spieler) und wie sie alle heißen. Selektieren beim Schauen finde ich auch wichtig, "wer zu viel Müll schaut, wird zu Müll", wie ein alter Prof so treffend sagte.

  • I

    Super Artikel! Dankeschön. Ich gucke seit Jahren Serien, früher habe ich alles auf Video aufgenommen, damit ich schauen konnte wann ich wollte. Aber ich bin eben doch kein Dauerglotzer, der die Nacht durchschaut. Ich möchte schauen wann ich will und was ich will, aber gerne mit Abwechslung. Liebe Grüße

    Dankeschön, immer gerne. Ich hoffe, dass ich mich durch den Artikel in der Firma nicht sozial isoliert habe. Mal gucken. :)

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