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Eine andere Sicht auf die Privatsphäre

Man soll sich ja auch mit Menschen unterhalten, die gänzlich unterschiedliche Meinungen haben, nur so wird man schlauer. Daher fand ich es doppelt interessant, einem Menschen zu begegnen, dem Tracking, ausgefeilte Kundenprofile und Co nicht nur egal sind, er sieht sie als gewinnbringend für sich an. Er empfindet es als Geben und Nehmen und fühlt sich denkbar wohl dabei. Willkommen in der Welt von Thomas*, Mittvierziger und Beamter, der alles ganz entspannt sieht. Eine klare Meinung hat er dennoch.

Der gläserne Mensch

Bei Thomas sind, wie er selbst sagt „alle Schotten offen“. Im Gegensatz zu mir hat er nie einen Blick in die Einstellungen von Windows geworfen, nachdem er es mit Standard-Einstellungen installiert hatte. Google darf auf seinem Android-Handy einfach alles, er klickt immer Ja, wenn das System nach Berechtigungen fragt. Nur so läuft es für ihn angenehm. Google Maps nutzt er als Navi, zahlreiche wichtige Orte sind eingespeichert, die eine Landkarte seines Lebens darstellen. Alle verfügbaren Assistenten sind aktiviert, informieren ihn über alles Wichtige. Dass auch überflüssige Informationen dabei sind, lächelt er weg, der Nutzen überwiegt für ihn. Und klar, ein Amazon Echo steht auf dem Tisch.

Er redet gerne von Fairness, denn nur fair ist für ihn, wenn er mit seinen Daten für sonst kostenlose Angebote zahlt. „Ich finde im Netz mehr Informationen, Dienste und Dienstleitungen, als sich irgendein Mensch vor 20 Jahren vorstellen konnte. Ob Webcams, Verkehrshinweise, Nachrichten aller Art, Alltags-Infos, von denen ich massiv profitiere, alles ist da. Wie häufig habe ich früher den Hörer zur Hand nehmen müssen, um z.B. nach Öffnungszeiten zu erfragen? Heute habe ich alles vorliegen, die günstigsten Sprit-Preise, Waren aus aller Welt, Kultur und Finanznachrichten im Sekundentakt. Das Goldene Zeitalter der Information ist für mich in der Hand der Nutzer, lasst sie doch mein Werbe-Profil kennen, dann kriege ich wenigstens nicht dauernd Unsinn angeboten.“

Längst Alltag: Aktuelle News per Internet Längst Alltag: Aktuelle News per Internet

Werbeblocker nutzt er nur in Ausnahmefällen, als Notwehr. „Ich kann Leute verstehen, die keine Werbung sehen wollen. Aber fair ist das nicht. Egal, ob es um die Nachrichten, das Wetter oder Unterhaltung geht. Diese Leute haben Kosten und unterhalten z.T. weltweite Infrastrukturen, um diese Inhalten bereitzustellen. Ganze Redaktionen, Server und Co. müssen bezahlt werden. Klar machen Firmen z.T. Milliarden-Umsätze, aber sie gingen auch lange Risiko mit ihren Strategien und legten damit den Grundstein für viele technische Innovationen, die wir heute nutzen. Und sie wären nicht so erfolgreich, wenn nicht viele Menschen ihre Dienste nutzen würden. Das Internet ist tot ohne Werbung oder wir müssten sonst für vieles direkt bezahlen, wer will das? Blocker nutze ich nur für Seiten, die es schwer übertreiben, sonst lasse ich alles laufen.“

Deshalb mag er auch personifizierte Werbung und beklagt nur ein Ärgernis. „Ich ärgere mich eigentlich nur, dass man mich noch nicht besser kennt. Früher bekam ich Werbung wie alle anderen auch, von der mich vielleicht 5% interessierte. Der Rest der Werbeplätze war an den Meistbietenden verkauft und machte keinen Unterschied, wer sich das anschaut. Dass mich etwas da wirklich etwas interessierte, war selten. Auch heute ist das System ist noch nicht perfekt. Ich hätte da gerne mehr Eingriffsmöglichkeiten. Wenn ich etwas gekauft habe, verfolgen mich dieses Produkt oder ähnliche Angebote noch für Wochen. Da hätte ich gerne den Knopf, dass ich schon gekauft habe und kein weiteres Interesse mehr habe.“

Den Kunden genau kennen, ein Traum für jede Firma Den Kunden genau kennen, ein Traum für jede Firma

Er wünscht sich nicht mehr Werbung, sondern bessere. „Ich würde es mir wünschen, dass man mich kennt, wie einen Stammkunden. Ich gehe seit Jahrzehnten in das gleiche Geschäft, um Kleidung zu kaufen. Da kennt man nicht nur meine Größe, sondern auch meinen Geschmack. Wenn ich dort einen Wunsch äußere, muss ich die Sachen kaum noch anziehen, so gut werde ich da beraten. Ich würde sogar meine Maße angeben, weil es mich nervt, wenn mir Produkte angezeigt werden, die dann aber in meiner Größe nicht mehr da sind. Man kann das sicher als gläsernen Kunden darstellen, aber es zwingt mich ja niemand zum Kaufen, das ist immer noch meine eigene Entscheidung.“

Er wünscht sich sein Internet wie bei Netflix. „Dort weiß man genau, was mich interessiert und schlägt mir das vor, was ich wirklich sehen will. Wieso sollte es mich beunruhigen, wenn Netflix weiß, dass ich gerne Dokumentationen sehe? Ich muss mich nicht durch zahlreiche Kategorien quälen, bis ich etwas finde. Oder der Ticket-Shop, der mich immer daran erinnert, wenn meine Lieblings-Interpreten touren, wie viele Konzerte hätte ich sonst verpasst? Will ich wirklich immer die Zeitung zur Hand nehmen und mir mühselig alles zusammensuchen? Solange ich frei entscheiden kann, was ich tue oder lasse, genieße ich die Vorteile. Ich habe keine Lust, mich mit allen möglichen Programmen gegen etwas zu wehren, was ich nicht als Bedrohung ansehe.“ Und während er all das in mein Handy diktiert, sieht er sehr zufrieden aus.

Zum ersten Mal äußere ich hier ganz bewusst nicht meine eigene Meinung, die wurde in zahlreichen Blogs schon hinlänglich verewigt. Aber was denken Sie über seine Ansichten?

*Thomas heißt anders, das ahnten Sie schon.

26 Kommentare
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  • M

    Wie hieß es doch so schön in einem Bericht der c`t: Wer meint, "nichts zu verbergen" zu haben, verkennt die Tragweite der Informationen, die sich aus Daten destillieren lassen.

    Hier handelt es sich bei "Thomas" entweder um unendliche Naivität oder Dummheit. Vielleicht auch um Kapitulation und dem Versuch, sich jetzt alles schön zu reden.

    Normal ist das nicht. Gute Besserung ! ;)

  • P

    Im Übrigen gilt: "Nichts müssen, alles können". Einem User, der sich wie der gute "Thomas" verhält, sollte man nicht Naivität vorwerfen (und Dummheit damit meinen). NICHTS im Leben - wie auch im Internet - ist umsonst. Das ist sicher auch "Thomas" klar. Aber er kann damit leben...!

    Ich sehe das auch als ureigenste Entscheidung. Ich beschränke mehr und habe meine Gründe dafür, wenn er es anders sieht - seine Privatsache.

  • P

    P.S. ein Schelm, wer Böses dabei denkt, aber zum Thema "anonym" würde mich hier interessieren, ob dieser Blog ganz zweckfrei war, oder ob sich aus der Spanne der Rückmeldungen (inkl der hierzu vorliegenden Userdaten durchs einloggen müssen) auch für Ashampoo noch Rückschlüsse für künftige Produktentwicklungen ableiten lassen??

    In diesem Fall kann der Schelm ganz beruhigt sein. Ich habe zig Artikel zum Thema Datenschutz geschrieben und wollte mal eine gänzlich gegensätzliche Sicht präsentieren, die (wie einige Kommentare zeigen) durchaus verbreitet ist. Wenn es mir darum ginge, den Leser ein allgemeines "Hui, ist doch alles egal" unterzujubeln, hätte ich wohl schmählich versagt. :)

  • T

    Hallo Sven, hallo Gemeinde,

    der Name ist also geändert ... dann unterschreibe ich ihn !

  • R

    Waren Sie gestern bei IKEA in Hamburg? Und haben Sie dort heute etwas umgetauscht? Herzlichen Glückwunsch! Unser Staastschutz wird Sie bis ans Ende Ihres Lebens verfolgen. Nur weil Sie zwei Mal an einem "Brennpunkt" waren.

    Ist es zwei Mal in derselben Kneipe zu einem Zwischenfall gekommen als Sie gemütlich ein Feierabendbier genossen haben? Dann achten Sie einmal darauf, ob Sie nicht von einem Auto oder anderen Menschen verfolgt werden.

    Klar, jeder kann Ihre Daten haben, Sie haben ja nichts zu verbergen. Leider sehen die, die mit Ihren Daten arbeiten, das anders!

    Ich habe mir noch einen anderen Spaß erlaubt. Da ich historisch bedingt ausreichend Telefonnummern habe, habe ich einmal eine für die Angabe im Internet reserviert. Sie glauben gar nicht, wie schnell sich diese Nummer verbreitet. Einige Anrufer kannten sogar meine Kontonummer, die ich noch nie im Internet veröffentlicht habe. Pech gehabt!

  • W

    Das nennt man dann wohl einen Super DAU! Unfassbar naiv bis zum Anschlag! Den Chip lässt er sich sucher mit Wonne implantieren. Rothschilds und co. kommen die Freudentränen

    bei solchen Untertanen...

  • R

    Ich sehe das ähnlich.es gibt nichts für "lau" und bezahle

    halt mit meinen Daten. Ich bevorzuge ein bequemes

    Internet, das möglichst reibungslos funktioniert.

    Was mich nervt ist das Ausspionieren meiner Daten

    durch BND,NSA und Co. und durch den berühmt,

    berüchtigten "Staatstrojaner", der über dies noch gegen

    EU-Recht verstößt.

  • B

    Hallo Herr Krumrey,

    so unrecht hat dieser Mann nicht, im täglichen Leben ist Menscch erfreut, wenn sein Gegenüber weiß was er mag. Das ist ganz natürlich. Wenn ich Jemanden Schokokucchen vorsetze und er mag nur Sahnetorte, dann ist das kein Respektieren des Anderen.

    Leider wird dieses ganz normale soziale Verhalten total mißbraucht. So habe ich schon vor Jahren das Radio abgeschafft, weil ich diese penetrante und perertierte Werbund dort nicht mehr ertragen konnte. Natürlich ist auch ein TV bei mir nicht mehr zu finden.

    Jedoch schaue ich mir die wöchentlichen Werbeblätter der örtlichen Geschäfte an ,was es da so für Angebote gibt und ob die für mich ineressant sind. Was destrutiv an der heutigen Werbeindustrie ist, ist die gezielte und gewollte perfekte Manipulation/Gehrnwäsche und die Meisten sind irgendwie in einer unerkannten Hypnose. Von eigenverantwortlichem Handeln und Entsheiden kann da keine Rede mehr sein.

    Ich habe mich auch so manches Mal gefragt, wie frei denn der Wille zur (Kauf-)-Entscheidung wirklich ist, wenn man so gezielt weichgekocht wird. :)

  • F

    Wenn es diesen Zeitgenossen wirklich gibt, dann hat er sich ja zumindest mit dem Thema auseinander gesetzt und sich dann seine Meinung gebildet. Die meisten Menschen, die mir mit dieser Einstellung begegnen, durchblicken einfach nicht die Hintergründe, Abläuft und Gefahren und behaupten deshalb, sie hätten nichts zu verbergen und wir seien ja ohnehin alle gläsern, da könne man sowieso nichts dagegen tun. Sie alle haben letztes Jahr den neuen AGBs von Whatsapp zugestimmt, mit denen sie bestätigt haben, dass sie von jedem einzelnen Ihrer Kontakte autorisiert wurden, deren Daten an Whatsapp zu senden. Sicher ohne das zu wissen.

    Auch ich habe einen Adblocker in meinem Firefox installiert. Seit einigen Wochen bin ich jedoch Gewerbetreibender und sitze damit auf der anderen Seite des Tisches. Ich habe festgestellt, dass Werbung richtig teuer ist und versuche nun, das investierte Geld möglichst zielgenau an meine Zielgruppe zu bringen. Als erstes lernte ich, dass man auf jeden Fall einen Blog braucht, um bekannt zu werden. Auch beim Ashampoo-Blog wird diese Empfehlung eine Rolle gespielt haben. Nichtsdestotrotz lese ich diesen Blog gerne, weil er einfach gut und interessant geschrieben ist.

    Als nächstes braucht man (neben der obligatorischen Website) auf jeden Fall eine Facebookseite. Dazu musste ich mich dort unter meinem richtigen Namen registrieren; das hat mich Überwindung gekostet und war verbunden mit einem gewissen Gefühl der Nacktheit. Und jetzt kommt Google. Effektive Onlinewerbung ohne Google ist schlicht undenkbar.

    Meine Einstellung zu Werbung hat sich also in letzter Zeit geändert, meine Einstellung zu Datenschnüffelei und Ausforschung jedoch nicht.

    btw: Ist es Absicht, dass Dienstags Sie, Herr Krumrey , Dienstags einen neuen Blogeintrag schreiben und ich erhalte erst Freitags das Announcement dazu?

    Oh, den Mann gibt es, der war vorgestern noch putzmunter. :) Ich weiß aber nicht, ob er den Blog und die Kommentare verfolgt, den Text hat er natürlich freigegeben.

    Was die Blog-Mail angeht: Wir können das Mailing erst starten, wenn der Blog auf Deutsch und Englisch fertig ist, das ist ein Vorgang. Dann aktiviere ich die Blog-Mail, sie sucht sich ihre Empfänger-Listen zusammen und legt los. Bis dann alle versorgt sind, kann es Donnerstag oder Freitag werden.

  • B

    "Ich bin Thomas" ;)

    Früher fand ich das alles mal schrecklich, diese Werbung, das Sammeln von Informationen - bis dann nach und nach rauskam, WER so alles Daten sammelt und dass dagegen Google, Facebook etc. die reinsten Waisenknaben sind.

    Dazu noch der grundlegende Unterschied: Ich MUSS mich weder bei FB anmelden noch Google nutzen; gegen die Sammelwut staatlicher Stellen bin ich hilflos...

    Dazu kam noch, dass ich eigene Webseiten nutzte und zu meinem Erstaunen die Datenschützer nichts dagegen haben, sondern im Gegenteil verlangen, dass ich auch bei rein privaten Seiten ein vollständiges Impressum angebe. Und das ist weitaus mehr, als ich etwa bei FB preisgeben muss. Mein damaliger Grundsatz: "Veröffentliche nur das im Internet, was du auch auf einer Plakatwand in deinem Wohnort öffentlich machen würdest" war damit hinfällig :(

    Jetzt sehe ich es wie Thomas: Ich finde es ganz angenehm, dass relativ personalisierte Werbung eingeblendet wird - früher bekam ich nur Werbung für Inkontinenzeinlagen, Treppenlifte und Seniorenreisen ;) -, und auf den meisten Seiten, die ich besuche, ist die Werbung dezent.

    Und auch "Fairness" spielt für mich eine Rolle: Wenn da Seiten sind, die mir kostenlos wirklich hilfreiche Tipps und Tutorials oder auch interessante Unterhaltung bieten und das mit Werbung finanzieren, finde ich das vollkommen okay. Wie oben schon geschrieben: Mich zwingt ja keiner, diese Seiten zu besuchen - wenn ich das nicht will, kann ich mir ja Tutorials ohne Werbung kaufen.

    Werbeblocker nutze ich eigentlich nur für Seiten wie GMX, weil ich es eine Unverschämtheit finde, zahlende Kunden mit derart viel Werbung zuzuschütten. Hätte ich da allerdings einen Free-Account, würde ich das hinnehmen.

    Was mich allerdings zunehmend stört, ist das, was auch Sibelius schreibt: Ich hab was gegen Monopole und dagegen, dass Vormachtstellungen geldgierig und unbegrenzt ausgenutzt werden.

    Persönliche Werbung kann aber auch ein Fluch sein. :) Ich bin ja gelernter Historiker und bestelle mir immer mal Bücher aus der Richtung. Kurz danach meinte vor Jahren irgendein Cookie, ich sei deshalb zweifelsohne ein glühender Fan brauner Uniformen und versorgte mich mit höchst zweifelhafter "So schön war es bei den Landsern"-Literatur.

  • R

    Hallo, bei dem Thema muss ich sofort an PC-Viren denken.

    Erst kamen die Viren, aber es dauerte nicht lange und es kamen AV-Programme - und schon wurde Geld verdient, heute gibt es sogar schon Erpressersoftware die man im inet sogar mieten kann mit Hacker als Dienstleister.....usw.... . Ich bin schon vor mehr als einem Jahrzehnt nach Linux gewechselt und

    brauch mich nicht um sowas zu kümmern, Gott sei Dank. Die Datenschnüffelei nervt aber auch hier, aber dagegen gibt es ja Einstellungen...

    mfG Reiner

  • P

    Ich persönlich schalte ab, waqs ich kann. schon einfach deshalb, weil ich nicht so naiv wie "Thomas" bin.

  • B

    Erst einmal danke für diesen provokanten Artikel, den ich persönlich überhaupt nicht provokant finde.

    Dass ich den teilweise immensen Aufwand, den manche Unternehmen wie Google oder facebook haben, mit meinen Daten zahle, sollte jedem klar sein. Und es ist doch auch gerechtfertigt. Denn es ist ja meine eigene Entscheidung, was ich an Werbung beachte und was nicht.

    Und ich kann ja auch bestimmen, was ich im Netz nutze und was nicht.

    Wo ich meine Bedenken habe, sind dies sprachgesteuerten Geräte, die uns ständig abhören (so wie Alexa und Co.), das geht mir dann doch ein wenig zu weit.

    Und das unser Staat mit seiner neuesten Gesetzgebung massiv die Meinungsfreiheit einschränken kann, das finde ich erheblich bedenklicher als irgendeine gezielte Werbung, die ich bekommen.

    Ach ja, und danke generell für diesen Blog, er ist immer wieder lesenswert.

  • J

    Wenn jemand seine Zeit und sein Geld investiert, um meine Daten zu sammeln - wozu wird er diese wohl verwenden?

    Um a) mir einen Gefallen zu tun oder b) sich selbst einen Gefallen zu tun?

    Wer nicht allzu naiv ist, wird die Antwort kennen.

    Gehen wir jetzt mal weiter davon aus, dass seine Ziele und meine Ziele nicht zwangsweise deckungsgleich sind. Meine Daten sollen seine Ziele realisieren. Dann wird er meine Daten für sich und somit zwangsweise gleichzeitig gegen mich nutzen.

    Im Laufe der Zeit habe ich gelernt, dass Daten die andere Leute über mich sammeln noch nie wirklich FÜR mich sondern eigentlich immer GEGEN mich eingesetzt wurden. Das fängt an bei manipulativer Werbung die möchte, dass ich mir Produkte kaufe (die ich eigentlich nicht brauche?) und endet bei so netten Dingen wie z. B. der damaligen Datensammlung eines großen Naviherstellers, der mit anonymisierten Daten seine Berechnungen zu Ankunftszeit etc. verbessern wollte. Gleichzeitig machte er auch Geschäfte mit diesen Daten. Die Polizei kaufte die Daten und blitze an den Stellen, die mit den höchsten durchschnittlichen Geschwindigkeiten gefahren wurden. Klar, ich muss (darf!) ja auch nicht zu schnell fahren. Aber ich darf auch meine aktive Mitarbeit an der Datensammelwut die fast immer gegen mich genutzt wird boykottieren!

  • S

    Und wenn ich hier antworte, dann hat Ashampoo schon wieder etwas mehr erfahren von mir...;-)

    Warum betreibt wohl der liebe Herr Krumrey diesen Blog - wohl nicht aus reiner Nächsten-Liebe...

    --> ich würde mal sagen, das ist ein Schuß ins eigene Knie - Sorry.

    Aber noch etwas mehr zum eigentlichen Thema - wenn man das ganze mehr steuern könnte, ist Werbung und E-Mail Ansprache ja ganz OK. Amazon nervt in 95% der Zusendungen, aber die restlichen 5% sind dann doch interessant, mal näher nachzuschauen - man muss ja nicht am Ende dort kaufen. Es gibt genügend andere Anbieter.

    Und wir sollten uns nicht selber täuschen - das eigentliche Problem sind nicht die Firmen, die verkaufen wollen (Solange sie den freien Wettbeweb akzeptieren - und da hat wohl z.B. Google ein aktuelles Problem mit der EU). Sondern staatliche Schnüffel Dienste rund um den Globus (NSA und Co. in US, Rußland, China und bestimmt auch der BND in D), die den gläsernen Bürger haben wollen.

    Was ich letzlich, wo kaufe, mit oder ohne Internet Werbung, entscheide nur ich (ich bin natürlich physiologisch mit guten Tricks beeinflußbar - das ist mir durchaus bewußt). Aber was die z.B. NSA mit meinen Internet Aktivitäten anstellt, steht wohl auf einem anderen Blatt.

    Ich sage aber nichts weiter. Bei dem Pseudonym Sibelius sowieso nicht, die Karelia-Suite gehört zu meinen ewigen Favoriten.

    Und es ist ein großer Teil Nächstenliebe. :) Oder weniger schwülstig ausgedrückt: Klar, es ist ein Firmenblog, aber da ist auch verdammt viel Spaß an der Sache, Spaß am Erklären und ja, ich mag diesen Blog und seine Leute.

  • l

    Meiner Ansicht nach sind Menschen wie Thomas nicht reflektiert genug. Klar ist das alles sehr bequem, es ist kostenlos und die ständige Werberei schlimmstenfalls lästig. Aber es geht ja weiter: Wie wir inzwischen wissen, landen unsere Daten ja auch in Institutionen, denen die meisten Menschen ihre Daten sicher nicht freiwillig überlassen würden. Auch wenn ich nichts zu verbergen habe: Solange nicht nachvollziehbar ist, wo persönliche Daten überall landen und von wem sie in welche Beziehungen gesetzt werden, halte ich Menschen wie Thomas für leichtsinnig. Zumal seine Ansichten eine Steilvorlage für gewisse staatliche Institutionen sind, mehr Zugang zu persönlichen Daten zu fordern...

    Gruß lost

  • M

    gruselig....mag "thomas" so denken, es ist legitim, aber es muß nicht von uns allen auch so "gelebt" werden. wenn es geht, mache ich alle ports "dicht", mich stört einfach nur die sammelwut der provider, google, facebook usw. ! wenn ich der Meinung bin, ich kann etwas bewirken (siehe ashampoo mit benutzerfreundlichkeit usw) dann mache ich da mit, aber Gockel und co sind mir unheimlich. komisch, stört es "thomas" nicht wenn die Nachbarn ihn "ausspionieren" würden ? wenn ich etwas haben möchte, kaufe ich es. zum glück sind die tage der sahneabschöpfung (windows 95) vorbei, wobei ich nur auf die officeprogramme kurz hinweisen möchte. hier geht es - wie bei ashampoo - auch günstiger als bei Microsoft. aber warum soll ich doppelt bezahlen ? siehe HD+ und Werbung...irgendwie merken wir nicht das die Digitalisierung uns auch in eine Abhängigkeit bringt, die schlimmer als G. ORWELL geschrieben hat....ist skynet online ?

  • W

    Wer nichts zu verbergen hat...

    Diese Redewendung ist wohl die Allzweckwaffe der Schnüffelbefürworter.

    Es gibt allerdings Leute, ich gehöre auch dazu, die haben nichts zu verbergen, hassen es aber trotzdem, wenn ihnen jemand hinterherschnüffelt und ständig auf den Fersen steht.

    Erinnert mich irgendwie an unsere neugierigen Nachbarn, die ständig wissen wollen wo man hingeht oder herkommt.

  • J

    Ich kann alles nur rückhaltlos unterschreiben, wie Thomas es sieht. Nutze meinen PC und mein Smartphone genau wie er und ich habe Spaß und Freude daran. Man sollte nicht immer alles so verkniffen sehen, erleichtert das Leben erheblich. Und wer, wie ich, nichts zu verbergen hat, braucht sich auch nicht so anzustellen, wenn es um seine Daten geht. Viele Grüße aus Kiel-Schilksee.

  • O

    Moin, das internet von heute bedarf einer starken persönlichen Disziplin und Charakterstärke. Mir persönlich ist es nicht egal was zamason oder kugghle weiß. Ich möchte nicht ungefragt mit Daten bezahlen. Ich bezahle lieber den Dienst mit Geld, dazu habe ich einen Bezug. Daten werden expotentiell weiter erhört.

    Das mag ich nicht und Spionage auch nicht.

    Hat Thomas resigniert vor der Macht des inets?

    Viele Grüße, ich bin gespannt was hier für Kommentare noch eintrudeln.

    Ich glaube, es ist ihm echt wurscht. :) Irgendwie wirkt er ganz und gar nicht resigniert.

  • G

    Zu Datenschutz Einstellungen sage ich mal Jein ;)

    Ich habe mehrere PC´s und Smartphones (Alle mit Windows).

    Bei einiger Hardware bin ich als Insider bei Microsoft angemeldet (PC und Smartphone) da hab ich alles zugelassen denn nur so kann ein Betriebssystem auch verbessert werden.

    Dann hab ich aber auch PC und Smartphone (Auch nur mit Windows) an diesen bin ich normal angemeldet und da werden auch manche Sachen blockiert. Datenschutzbestimmungen lesen ist lästig aber nur so weis man auch was welche Funktion macht oder Daten übermittelt.

    Meist setzen sich aber die wenigsten nicht mit den Funktionen auseinander und sagen zu allem Ja oder das andere Extrem meinen alles blockieren zu müssen.

    Wenn sich jeder mal 15 oder 30 Minuten Zeit nimmt und sich mit denn Einstellungen auseinandersetzt und auch die Datenschutzbestimmungen liest wird sicher einen für sich guten Kompromiss finden.

    Generell zu sagen ich blockiere alles oder gebe alles frei ist denke ich nicht der richtige Weg. Das sollte jeder für sich endscheiden und sich auch informieren was welche Funktion macht und eventuell was für Daten da übermittelt werden.

    Ja das Thema ist nicht einfach und der Mensch ist leider Faul und liest auch nicht gerne Datenschutzbestimmungen. Leider sind auch manche Datenschutzbestimmungen oder ähnliches ziemlich umfangreich und da kann man auch verstehen warum das manche Menschen nicht durchlesen. Da besteht Handlungsbedarf auf beiden Seiten (Konsument und Softwarehersteller). Manche Datenschutzbestimmungen sollten verständlicher geschrieben sein (Erklären was genau übermittelt wird) und die Nutzer sollten diese auch lesen.

  • h

    Wenn ich entscheiden kann, dann an Werbung vorbei. So wie ich ein "du musst/brauchst" hinterfrage, versuche ich, Kaufanreize zu ignorieren. Also Werbung wird von mir, immer wenn möglich, geblockt. Benötige ich was, wird gewählt. Mit Mundpropaganda und Stiftung Warentest oder so ähnlich ergäbe Abschaffung von Werbung kostengünstigere Produkte und weniger Schrott. Anzeigenverkäufer meinen, wer nicht wirbt, der stirbt. Na und? Ändern sich dadurch echte Bedürfnisse und Nachfrage?

    Der Punkt ist aber schrankenlose Freigabe des Privaten. Wenn Thomas* Spaß dabei hat, seine Sache, nicht meine.

  • A

    Lieber Sven,

    einfach nur lächeln und Gedanken "armer Thomas" sagen, das wäre wahrhaft zu einfach. Ich gewann während des Lesens einen Hauch Sympathie und auch Verständnis für diese Ansicht und die Umsetzung. Möchte aber unbedingt das unterstreichen, was auch Johann Preinreich schrieb. Im Ranking ganz oben zu stehen, wird mit viel Geld bezahlt, was zumindest sachlich korrekt ist. Aber ist es wirklich das, was ich gerade suche? Meine Affinität zu allen Dingen, wo "Strom fließt", ließ mich bislang anders handeln, weil ich eben Einfluss nehmen kann, auch wenn dies mitunter ein täglich neues Unterfangen zu sein scheint.

  • E

    Natürlich gibt es heutzutage nichts mehr umsonst, aber angegebene Öffnungszeiten vom Arzt, Restaurant, Frisör etc. sind ja mit einem Eigeninteresse des „Informanten“ verbunden und dies gilt in der Regel auch für alle anderen Angebote im Netz. Da macht es sich „Herr Thomas“ aber ganz schön einfach, toll wenn Netflix ihm gleich Dokus anbietet, weil man sein Profil und seine Präferenzen kennt. Problem ist nur, dass diese Infos ja häufig auch noch sonst irgendwo landen. Mal ganz abgesehen davon, dass die Werkzeuge mit den man zum Angebot gelangt (Browser, Soziale Netzwerke, Emaildienste, etc.) ja auch sein Profil und sein Verhalten lernen und irgendwann wird ihm seine Krankenkasse sagen: Sieh nicht so viele Videos –geh lieber an die frische Luft…. ;-)

    Mich hat mal ein lieber Leser angeschrieben, der meinte, er fände es interessant, wenn ich mal etwas "Provokantes" hier einstellen würde und die Deutungshoheit den Kommentaren überlasse. Den Ansatz fand ich spannend und hier bot sich die Gelegenheit. :)

  • K

    Ich halte es im Großen und Ganzen auch so.

    Habe etliche Male einen Adblocker installiert, diesen aber wieder entfernt, da ich die Inhalte oder Downloads bestimmter Firmen nur sehen konnte wenn ich Adblock abgeschaltet habe.

    Was mich nervt sind Programme, welche vor den Starten mir Werbung (Ashampoo) bringen und ich dies nicht abstellen kann.

    Ansonsten: eine gutgemachte Werbung ist nicht aufdringlich.

    Sie könne es abstellen. :) In den Einstellungen bei "Service Channel" gucken und dort die Haken entfernen. Finden Sie es nicht, bitte kurz an den Support bei uns wenden, die helfen bestimmt.

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