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Starkoch wider Willen

Ich werde selten zum Chef gerufen, das meiste läuft bei uns über E-Mail oder Telefon, doch an jenem Tag lief ich die Stufen hinunter in sein Büro. Ich wusste nur, dass es um den Blog gehen würde und war gespannt. Der Empfang war herzlich und ich ahnte, er wollte etwas von mir. „Schreibe bitte mal etwas über Kochboxen, wir haben einen lieben Freund der Firma, der eine Seite zu dem Thema hat.“ Damit hatte ich nun nicht gerechnet. „Der Blog ist werbefrei, ich habe keine Ahnung, was Kochboxen sind, das hat keinen Technikbezug und überhaupt…“ Ich gestikulierte hilflos. Leider war meine Strategie improvisiert und mein Chef schlau. Er lächelte generös, als habe er ein Angebot für mich, dass ich nicht ablehnen könne. „Niemand verlangt, dass Du etwas im Text behandelst, was Du nicht kennst. Bestelle doch einfach Kochboxen bei ein paar Anbietern, koche die Gerichte und schreibe darüber. Alles auf Firmenkosten. Es ist eine Dienstleistung aus dem Internet, Amazon versendet jetzt auch Essen, das passt doch.“ Ich wusste, ich hatte verloren. Ich würde kochen und sah ein gewichtiges Problem voraus – ich kann nicht kochen!

Der Koch wider Willen

Und ich wusste, ich würde diesen Umstand nicht auf die Schnelle ändern können. Ich war auf dem Stand, Dinge in eine Pfanne zu werfen und dann das Beste zu hoffen, Paul Bocuse hätte mich enterbt. Deshalb dachte ich daran, den kochenden Part an meine (in dem Bereich versiertere) Freundin zu delegieren und eher als Chronist aufzutreten. Der Vorschlag erntete nur leicht hochgezogene Augenbrauen. „Das wäre aber nicht ehrlich gegenüber Deinen Lesern!“ Verdammt, es war ausweglos. Schicksalsergeben machte ich mich schlau über Kochboxen und was man dort bekommt.

Das Prinzip ist ganz einfach: Es gibt Anbieter im Internet, die für jede Woche diverse Rezepte anbieten – und auch die passenden Zutaten dafür. Man sucht sich also seine Mahlzeiten aus, bestellt sie für die nächste Woche und bekommt dann ein großes Paket geliefert. Darin befinden sich die Rezepte in gedruckter Form und alle Zutaten (Verderbliches wie Fisch und Fleisch sorgsam gekühlt). Nur Grundzutaten wie Salz, Öl und Co. muss man selbst haben. Ein komischer Anblick, wenn z.B. 6 Kartoffeln, 5 Datteln, ein Stück Fleisch, eine Paprika und diverse Tütchen mit Kräutern auf den Küchentisch kullern, aber gefehlt hat nie etwas.

Bewaffnet mit den Zutaten, dem Rezept des Tages und einem vermeintlich scharfen Keramikmesser machte ich mich ans Werk. Kurz danach wusste ich gleich zwei Dinge mehr: das Messer war definitiv scharf und die Pflaster sind im Flurschrank. 60 Minuten und eine Putenpiccata mit Pappardelle, Parmesan mit cremigem Zitronenlauch später war ich müde – und happy. Die Küche sah aus wie Magdeburg nach dem Dreißigjährigen Krieg, ich hatte länger als angegeben gebraucht, aber das Essen war fertig. Es war nicht ganz einfach gewesen, denn manche Beschreibung, was in welcher Form gewaschen, geschnitten und zubereitet werden sollte, war nicht eindeutig für mich als Kochanfänger. Zudem musste ich in den Tiefen der Küchenschränke nach Geräten suchen, die ich nur alle Jubeljahre nutze. Könner kriegen es bestimmt schneller und mit weniger Kollateralschäden hin. Egal, das Ergebnis zählte und das schmeckte! Stolz wie ein Höhlenmensch mit der Jagdbeute servierte ich.

Und so sieht eine Kochbox aus Und so sieht eine Kochbox aus

Diese Anbieter verkaufen nicht nur Essen und Rezepte, sondern auch puren Lifestyle. Hier gibt es keine trockenen Rezepte wie von manchem hüftsteifen Fernsehkoch, es werden auch der Spaß am Kochen und ein gewisses Lebensgefühl vermittelt. Beispiel HelloFresh: Im fetten DIN A2-Format flattert mit dem Paket die Fresh Times-Postille ins Haus. Darin sieht man neben Rezepten und Warenkunde viele Bilder von Männern mit modischen Bärten, die über das Essen philosophieren. Irgendwo zwischen Gesundheitsbewusstsein und Genuss wird alles Essbare abgefeiert, auch Reis ist einen Artikel wert. Als Bild daneben: Ein paar Säcke Reis, neben denen Männer mit modischen Bärten sitzen. Beeindruckend. Doch ich will nicht ungerecht sein, sowohl Rezepte, als auch Zutaten waren einwandfrei. Obwohl ich kein Bio-Jünger bin - sie hatten mich bei den Champignons. Die wohl urtümlichsten Pilze, die ich je gesehen habe! Keine steril wirkenden, weißen Champignons aus dem Gewächshaus von Agrarindustriellen! Vor meinem geistigen Auge wurden sie von umgeschulten Trüffelschweinen sorgsam aus dem Bio-Acker geborgen und dann fröhlich grunzend beim Bauern abgeliefert.

Natürlich kann man sich selbst auch Rezepte zusammensuchen und dann zum Einkaufen gehen. Das wäre billiger, man hätte die absolut freie Rezeptauswahl, alles klar. Doch wäre ich so zu einem vietnamesischen Banh mi-Sandwich gekommen? Hätte ich im Supermarkt Zhug (auch S-chug genannt, eine jemenitische Gewürzmischung) gefunden? Wohl kaum, vortrefflich gemundet hat aber beides. Um den eigenen Gourmet-Horizont zu erweitern, sind Kochboxen also durchaus geeignet. Das scheint mir auch der Ansatz der Anbieter zu sein: etwas Besonderes zu bieten und neue Kochideen zu vermitteln. So köstlich Bratkartoffeln nach Omas Rezept auch sind, Backkartoffeln mit Feldsalat, Orangendressing und Cashewknusper waren eine feine Abwechslung. Weniger schön waren die ganzen Verpackungen. Gut, alles ist recyclebar, man legt allgemein Wert darauf, aber meine Papiermülltonne war voller als nach Weihnachten. Richtig klasse war hingegen, dass praktisch keine Nahrungsmittel überblieben, sonst definitiv ein Problem von mir. Auch die Motivation war größer, mich nach einem Achtstunden-Tag in die Küche zu stellen. Die durchgehend gut aufgemachten Rezepte, das Gefühl, in einer Schatzkiste zu wühlen (Whoa! Frischer Koriander!) und die Fülle der Zutaten zogen mich in ihren Bann.

So lecker sieht es aus, wenn es klappt

Was als reiner Werbe-Auftrag begann und von mir leicht mürrisch aufgenommen wurde (Sorry, Chef!), wurde doch noch interessant bis spaßig. Ich werde hier garantiert keinen Koch-Blog starten (nächste Woche gibt es wieder Technik!), aber der kulinarische Schlenker war lehrreich. Weder ahnte ich, dass es diese Angebote überhaupt gibt, noch wusste ich von meinen Fähigkeiten, schmackhafte Gerichte zu produzieren. Alle Zutaten kamen frisch an (daran hatte ich gezweifelt), die Rezepte waren auch für einen erwiesenen Kochneuling und Grobmotoriker wie mich umsetzbar. Die Bestellvorgänge waren auch kein Problem, schwieriger als das Einkaufen bei Amazon wurde es nicht. Zwölf Abende habe ich gekocht, wir wurden immer satt und geschmeckt hat es auch. Einmal übertrieb ich es leicht mit der Schärfe, aber gemeinsames Weinen stärkt ja bekanntermaßen die Beziehung. Ob Kochboxen auch für Sie etwas sind? Entscheiden Sie selbst! Alle Preise, Anbietervergleiche und Informationen finden Sie hier: http://www.kochboxvergleich.com!

Bild 2: HelloFresh Bild 3: Kochzauber

20 Kommentare
  • D

    Da hat sich der "Chef" kräftig versalzen,

    auch wenn Sie Herr Krumrey es als Blog wie immer leicht lesbar niedergeschrieben haben, finde ich es erschütternd und aufrüttelnd, dass ihr Chef das Thema zwangsweise ihnen auferlegt hat.

    Heißt der "Chef" Erdogan, Kim Jong Un oder ähnlich? Auch wenn er nicht so heißt, so "gönne" ich ihm diesen schmackhaften "Spitzenchef" Namen. Vielleicht wird ja auch eine Ashampoo-"Menüleiste" oder ähnliches, an welcher er mitwirkte demnächst so genannt.

    Doch nun steht der 1. Mai vor der Tür und das hohe Lied auf die ARBEIT. ARBEIT, welche die "Spitzen-Chefs" eben selbst nicht tun wollen, vermutlich auch oft nur schlecht dazu in der Lage wären, darf gefeiert werden.

    Ach, solange die Anzahl der willkürlichen Exekutionen im Ashampoo-Umfeld weiterhin so akzeptabel ausfällt, kann man meinen Chef wohl nicht mit Kim Jong Un vergleichen, zudem liegt der Boss in Sachen Frisur ganz klar vorne. :)

    Im Ernst, ich kenne keinen Firmen-Blog, wo ein Redakteur so frei schalten und walten kann, da erfülle ich auch mal einen Wunsch "von Oben", das geht schon klar. Und ich darf ja auch so ehrlich sein, es als Werbung zu kennzeichnen, wo gibt es das sonst?

  • S

    Habe auch kurz erwogen, den Blog abzubestellen.

    Aber nur wegen des Korianders. Bäh, pfui Deibel - meinst Du das wirklich ernst Sven? Da könnte mir auch gleich einer ein Stück Seife hinhalten.

    Also, wenn's wirklich gut werden soll, muss Kumin d'ran.

    Ein marrokanischer Freund (dem richte ich immer den Laptop) bedankt sich dann bei mir und meiner Frau mit hervorragenden Menüs. Und immer ist Kumin (vulgo: Kreuzkümmel) d'ran.

    Nur nicht am abschließenden Dessert.

    Und wenn ich mal vor lauter Klassenbibliotheken, Outer-Joins und Hashings die Bodenhaftung verloren habe, dann koche ich - und komme herrlich dabei 'runter. Das Gemüse besorge ich mir allerdings beim hiesigen E....

    Und ja, meine Messer sind scharf - natürlich. Ich will ja nicht d'rauf reiten. Nur hin und wieder kommt ein Schrei aus der Küche. Was kocht meine Frau auch mit MEINEN Messern...

    LG,

    M

    Der Koriander stand sinnbildlich für "Dinge, die ich selbst noch nie gekauft habe." Und in dem Chicken Curry schmeckte das eigentlich nicht sonderlich auffällig, kann aber auch an dem Kreuzkümmel liegen, der auch drin war.... :)

  • H

    Jetzt fängt *der* auch noch an, seine Food-Fotos ins Netz zu laden. Aber warum nicht? Wen(n)'s anmacht? Und wenn die Realität so gut sortiert und quantifiziert aus dem Netz ins Haus (ein)fällt?

    Es ist tatsächlich dröge, nur nach Programm in den Bits und Bytes der Computer zu rühren und den Ventilatoren zuzuhören, wie sie den Bürostaub durch Prozessor-Kühlkörper pressen und dann aufgewärmt mit der Raumluft verquirlen. Ab und zu beißt der Mensch auch gerne in etwas herzhaftes und es muss vorher nicht unbedingt selbst geblutet haben, um Herz und Blut höher schlagen und in Wallung kommen zu lassen. Ein Schwall anregender Nanopartikel quillt aus Topf und Pfanne, wenn man die richtigen Zutaten anmacht und mit dem Kochlöffel umrührt. Das ist was Reales und allemal belebender als die virtuellen Welten, die einem von Computern vorgegaukelt werden. Wenn die Geschmackspapillen und Nasenschleimhäute mit diesem wunderbaren Nebel dünstender und sich durch ätherische Öle verbreitender Lebensmittel benetzt werden, dann sind wir wirklich gefangen und lassen alles andere stehen und liegen, das schafft kein Internet(z).

    Schluss! - Ich geh jetzt kochen und dann essen :-P .

    Ich liege zwar mit einer dicken Erkältung im Bett, aber jetzt habe ich Hunger. :)

  • O

    Da hat aber jemand den sinn des blogs kräftig missverstanden. Tja, man kann es nicht allen recht machen. Wenn man wegen eines blogs den selbigen abbestellt, ist man eh falsch.

    Ich bleibe, auch und gerade wenn mal eine thema für mich nicht interessant, so aber die kommentare doch recht angenehm sind. Der blog war keine tim mälzer oder wer grillt wen story!

    Ich sage wie oft danke und einen schönen abend.

    Ach, ist doch okay, kein Blog dieser Welt gefällt jedem Leser. Aber Danke fürs Plädoyer. :)

  • W

    Wie weit muss das Niveau noch sinken?

    Es gibt bereits genügend Werbung und Kochshows im Fernsehen.

    Ich habe den Blog abbestellt.

    Gruß Schmiedeke

    Anderen hat es durchaus gefallen, war ja keine normale Werbung. :) Schade, dass Sie uns verlassen.

  • D

    Moin Herr Starkoch, Moin zusammen.

    Einfach toll, amüsant und was Anderes. Dafür muss auch mal Platz sein.

    Eigentlich kann ich gut verstehen, dass Kochboxen so populär geworden sind. Die Gründe haben Sie sehr treffend beschrieben.

    Allerdings werde ich sicher kein Kunde werden. Und warum nicht? Vielleicht mit meinen 67 Lenzen zu altmodisch oder auch zu geizig? Nein!

    Ich bin begeisterter Hobbykoch und gehe auch noch sehr gerne einkaufen. Außerdem habe ich auch genug Fantasie, neue Gerichte zu "erfinden.

    Es gibt für mich kaum etwas Schöneres, als Kochbücher zu wälzen, das Kopfkino zu starten und mir Gedanken um meine nächste Mahlzeit zu machen.

    Rezepte sehe ich nur als Vorschläge und koche nie stur etwas nach. Eine Ausnahme gibt es aber doch: Paul Bocuse kann niemand verbessern und deshalb halte ich mich hier ans Original.

    Ich habe als Rentner Zeit genug und gebe mir fast unendliche Mühe in meiner Küche. (In der ich übrigens alles auf Anhieb finde!).

    Bei mir wird gesund und sehr unterschiedlich gekocht. Keine Länderküche ist dabei vor meinen Nachstellungen sicher.

    Ich tue es einfach gerne. Mahlzeit.

    Ein lieber Gruß aus Flensburg

    Dieter

    Ich freue mich über Kommentare wie diese, denn ich hatte etwas Bedenken, wie der Text aufgenommen werden würde, weil er halt "anders" ist. Irgendwie macht es mich aber nachdenklich, wie weit verbreitet hier die Köche unter meinen Lesern sind, vielleicht sollte ich mich auch mal vermehrt an den Herd stellen. :)

    Nächste Woche wird es wieder technisch und - so hoffe ich - auch spannend.

  • O

    Hallo Sven,

    mir drängt sich ein ganz schrecklicher Verdacht auf: nachdem bei aller Bequemlichkeit und des übergroßen Angebots wegen die sogenannten Fertiggerichte das wirkliche Kochen in vielen Haushalten verdrängt haben, erfolgt nun der Rückfall auf die Methode der Selbstzubereitung, eben des Kochens von Anfang an. Da aber viele Menschen womöglich und im Laufe der Zeit schon verlernt haben, wie die Zutaten überhaupt aussehen, liefert man jetzt in diese sich auftuende Marktlücke solche Kochboxen. Dabei muss sich der Koch nicht mehr um die einzelnen Zutaten kümmern. Sie liegen ja bei und die Anweisungen mit Rezept garantieren den Erfolg, sofern sie in der richtigen Abfolge beachtet werden. Aber ...

    ... Kochen ist doch eigentlich eine zutiefst kreative Tätigkeit! Wo bleibt diese dann bei der Kocharbeit auf Anweisung? Das ist so, wie: „Air Cuccina, ready for touch down“ - „OK, get runway Bravo 32“ - Ja, der Koch darf sich nicht einmal mehr entscheiden, welche Zutaten in welcher Menge er benötigt. Das ist für mich irgendwo auch ein Beweis für den fundamentalen Verlust naturgegebener Fähigkeiten. Sie, Sven, schreiben glücklicher Weise doch auch, was Sie so bei allen auf Sie von außen einprasselnden Dingen so empfinden. Wohlgemerkt: Sie und nicht die anderen, die auf Sie einwirken. Um beim Thema zu bleiben - warum dann Kochboxen?

    Unlängst habe ich vernommen, dass sogar Kinder und auch Jugendliche auf unseren Regionalmarkt geführt werden, um bei einem Bauernstand zu vernehmen, dass dies eine Möhre und das eine Schwarzwurzel und jenes eine Fenchelknolle sei. Ganz zu schweigen von den vielen guten Wildkräutern, die zumeist nur, das sei beklagt, noch meine Oma kannte, als sie in karger Zeit morgens über die Wiesen ging, um für eine „Grüne Suppe“ zu sammeln. Traurig, dass wir heute so weit kommen mussten!

    So ganz nebenbei noch, weil’s gerade so aktuell ist, nur die Diesel-PKW zu verteufeln und niemand von den weitaus schmutzigeren LKW redet (die Speditionsbranche würde da ja wohl explodieren): Hat man sich einmal überlegt, dass da ein Hamburger bei einem Münchener Onlinehändler einkauft und der Münchener Konsument womöglich bei einem Bremer Unternehmen und so weiter? Welche Verkehrsvervielfachung würde sich da wohl mit allen Konsequenzen Kreuz und Quer in unserem Land ergeben? Solches war kürzlich in einer kleinen TV-Reportage zu erfahren und es ist immens. - So einfach scheint das Thema wohl doch nicht zu sein!

    Jedenfalls ziehe ich es vor, den guten Geschmack unserer heimischen, auf dem Markt gekauften Gemüse und Früchte vom Bauern zu genießen und das saftige Schnitzel vom Regionalmetzger. Es müssen nicht unbedingt im Dezember geschmacklose Riesenerdbeeren aus Chile, fremdländisches Obst oder Kap-Designerwein, die Flasche zu 1,99 €, sein. Nein, das, was uns die Natur hier gibt, wäre wahrscheinlich auch das Gesündeste.

    Sie haben absolut Recht. Meine Kochkünste sind bejammernswert, wenn man sie z.B. damit vergleicht, was ich mit Technik zustande bringe. Und damit bin ich wohl keine Ausnahme in unserer Gesellschaft. Dabei haperte es (wenigstens nicht in der Kindheit) nicht an Interesse - doch in der Küche stand meine Oma und die hatte *sehr* rigide Vorstellungen, was Männer in der Küche zu suchen haben. Nämlich gar nichts. :)

    Dieser Test (zu dem ja durch die Arbeit "gezwungen" wurde), hat da aber einiges bewirkt. Ich werde wohl kein Meisterkoch mehr, jedoch fühlte ich mich letztes Wochenende motiviert, auch ohne Kochboxen etwas durchaus Schmackhaftes zuzubereiten. Und meine Einkaufsliste für diese Woche ist einiges vielfältiger, als sie vor 2 Monaten war. Es scheint also nicht alle Hoffnung verloren und dieser Test hat daran einen gewissen Anteil. Wie ein schlauer Freund meinte: "Wir müssen in neuen Zeiten neue Wegen gehen. Auch, weil wir in alten Zeiten so einiges unterlassen haben."

  • J

    Hey,

    allerliebster (das ist unterstrichen) Svenni!!!

    Alles sehr ehrenwert, von Ansinnen her!!

    Aber bitte, bitte, halt die Hände, den PC davon ab sich noch mit den täglichen zigfachen Kochkünsten im TV gleichzutun. Deine Such- und Findefunktion steht beim Verständlichmachen der alten und neuen PC- Kenntnisse für deine user.

    Nichts für ungut für deinem Häuptling, aber das kann nieeee deine Sache sein oder gar werden!!

    mfG

    Jürgen

    Alles gut. :) Ich schrieb ja schon im Text, das war mal ein Schlenker, der Blog bleibt, wie er ist.

  • F

    Wir sind seit ca. eineinhalb Jahren Hellofresh-Kunde und überaus zufrieden. Es ist nämlich genau, wie die schreibst: Man kommt an Rezepte und Zutaten, die sonst nemals den Weg in die eigene Küche gefunden hätten. Und selbst ich (58) als absoluter Kochmuffel bin dadurch ans kochen gekommen. Das gefällt besonders meiner Frau :)

    Voraussetzung ist natürlich eine gewisse Offenheit Neuem gegenüber. Die "bewährten Rezepte" sind oft einfach nur die Essenz der Kochexperimente der Ehefrau, die beim Mann mehr oder weniger gut angekommen sind.

    Wir können jede Woche aus 9 Vorschlägen unsere 3 Rezepte auswählen, da ist immer was dabei.

    Ein Nachteil ist der Verpackungsmüll. Karton, Kühlakkus und Isolierwolle für Kühlkost kann man (alle 5 Wochen) kostenfrei zurücksenden, aber die vielen kleinen Plastikfolien für Kräuter, Saucen und Milchprodukte sind für mich schon ein Grund für etwas schlechtes Gewissen.

    Günstig ist es nicht gerade, aber auch nicht teuer. Man hat nur soviele Zutaten, wie man braucht und muss nicht von der Sonderangebotspackung die Hälfte wegwerfen. Und die Ausarbeitung der Rezepte, Verpackung und Versand müssen mit eingerechnet werden. Dafür spare ich Treibstoff und Parkgebühren für's Einkaufen.

    Das Beste ist, das man an (bei uns) drei Tagen nicht nachdenken muss: "was kochen wir denn heute?"

  • E

    Hallo!

    Ich muss sagen, das Thema "Kochboxen" sehe ich persönlich ziemlich kritisch.

    Vom Begriff her neu sind mir diese zwar nicht - ich wurde lustigerweise bei meinen sämtlichen letzten PC-Hardware Betsllungen durch die beigelegten Gutscheine für "HelloFresh" daran erinnert (neben Werbung für Wein - warum eigentlich? Ich habe noch nie etwas in der Richtung online bestellt, da habt ihr was verwechselt, liebe Datenkraken!).

    Mit dem Gedanken online Essen zu bestellen hakt es bei mir irgendwie noch. Sicher ist es bequemer, spart Zeit und so weiter. Aber doch gerade auch mal der Blick in ein paar Kochbücher für neue Ideen, was man essen könnte, bringt doch oftmals - übrigens ebenso wie das Einkaufen der Zutaten (wo man sich zumindest von der Frische selber überzeugen kann) - Spaß. Außerdem geht mittlerweile immer mehr Tisch- und Essenskultur verloren, gerade durch die "jeder isst für sich eine 5-Minuten-Fastfood-Pfanne, dann wann er möchte"-Mentalität. Zwar muss dazu gesagt sein, dass diese "Kochboxen" vielleicht sogar ein kleines bisschen gegen diese Mentalität gegenan gehen können, dennoch möchte ich mir bei der Wahl, Gestaltung und Zubereitung des Essens noch meine Freiheit lassen. Denn ich sehe schon kommen, dass in ein paar Jahren vielleicht irgendein Algorithmus in einem smarten Kühlschrank sich überlegt, was ich wohl essen könnte und dementsprechende "Kochboxen" bestellt (so viel zur Technik sollte dann doch in den Kommentar ;) ). Zusammenfassend kann ich also nur sagen, dass ich - zumindest was das Essen angeht - erstmal "Offliner" bleibe.

    Viele Grüße

    Erik Michelson

    Das geht ja auch völlig in Ordnung. :) Ich hatte ja selbst etwas grimmig reagiert, als mir dieses Thema unterbreitet wurde, im Endeffekt hat es Spaß gebracht. Bei mir ist wohl das Problem, dass ich in dem Bereich einfach sehr bequem, wenn nicht faul bin. Daher verlasse ich mich auf das, was ich schon kenne und probiere zu wenig aus. Ich sehe es als nette Alternative, sicher nicht für jeden und für immer.

  • m

    Guten Tag Herr Krumey u. alle lieben Leser hier.

    Das mit den "Koch-boxen" war fenomenal!!!!! (wusste auch nicht das so etwas gibt).

    Ich musste laut lachen.... denn ich stelle mir Ihre Situation vor.

    Ich bin Brasilianer, (63 Jahre) wohne auch hier (São Paulo), habe aber 15 Jahre in Tirol gelebt.

    (Familie aus Österreich). Kenne Ashampoo seid 2002..... Lese auch immer Ihren Blog. Bin Elektroniker vom Beruf.

    Vor 5 Jahre kam ich hier zurück u. heiratete wieder mit einer Brasilianerin.

    Vom Kochen 0,0 Ahnung. Nicht mal ein ei braten kkkkkk.

    Da kannte ich einen Freund von meiner Frau der uns zum essen öfters einlud.

    Aber ich sollte um 10 Uhr morgens kommen. ?????

    So sagte er mir: das beste am essen ist das "zusammen kochen" begossen mit

    Bier (wer natürlich mag) u. gutes Gespräch. (Hier Kochen sehr viel die Männer). So fing ich an.....

    Ich versuchte dann auch zu hause zu Kochen (meine Frau ist berufstätig)...

    Am Anfang schaute ich blöd aus der Wäsche, u. es sah auch so aus, wie bei ihnen, könnte ich mir vorstellen, deshalb lachte ich köstlich bei dem lesen. Nix finden in de Küche... Töpfe, besteck, Geräte, zutaten....usw.... stundenlang...

    Kochen ist AUCH TECHNIK, irgend wo (Doppel sinn). Wenigsten ohne Computer, Rezepte, Zubereitungen ging da gar nichts....

    Heute machst mir Spass mit meiner Frau zusammen in der Küche zu sein u. Kochen. Jetzt kann ich schon etwas. Kochen u. Internet!!!! Da ist Technik dahinter.

    (Reis isst man hier jeden Tag u. da gibt es Elektrische Töpfe die das wunderschön Kochen)

    Hab im Internet geschaut, aber hab nichts gefunden bei uns in diesen sinne Kochbox.

    Danke immer für die netten u. wertfollen Beiträge.

    Glg an alle in eurer Gegend

    Dann konnten Sie ja bestens nachvollziehen, vor welchen Problemen ich hier stand. :) Viele Grüße nach Brasilien!

  • B

    Hallo Sven,

    danke für diesen erfrischenden Artikel aus dem puren Leben. Es hat Spaß gemacht ihn zu lesen.

  • O

    Hallo sven,

    Du hättest mit der beschreibung deiner scheid- und Schippelorgie gekonnt den spagat zur TECHNIK hinbekommen.... grinz

    Danke für den humorvollen und kurzweiligen Einblick in deine Küche.

    Viele Grüsse Jens

    Immer gerne. :) Die Küche sieht inzwischen auch wieder ordentlich aus, ganz wie zuvor.

  • E

    Sven Krumrey 25.04.201714:51

    Ganz schwieriges Thema, das kannst Du aber nicht wissen. :) Wir hatten mal eines vertrieben, dann gab es unschöne Streitigkeiten, etc... Wir bleiben mal lieber bei Software, da kennen wir uns aus.

    Auch ich meinte damit Software......

    Ah, ich hatte das auf den ersten Blick für ein Forum gehalten. Ich gebe das mal weiter. :)

  • E

    Lieber Sven!

    Sag bitte Deinem Chef, dass es höchste Zeit wäre, wenn Ashampoo auch endlich ein brauchbares PC-Kochbuch im Sortiment hätte. Es gibt nämlich in dieser Richtung nicht viel Brauchbares. Ausser vielleicht eines:

    http://kalorio.de

    MfG

    Ernst

    Ganz schwieriges Thema, das kannst Du aber nicht wissen. :) Wir hatten mal eines vertrieben, dann gab es unschöne Streitigkeiten, etc... Wir bleiben mal lieber bei Software, da kennen wir uns aus.

  • h

    Zuerst ein dickes Halloo!

    Werde zwar im September 76 Jahre, also über 7 Jahrzehnte auf dieser Welt.

    Nun las ich immer wieder "Kochbox" und konnte mir zuerst keinen Reim daraus machen.

    Mir fiel jedoch das Wort "Kochkiste" ein, mit der man sich Ende des 2. Weltkrieges sowie in den ersten Jahren danach behelfen musste.

    Es war schlicht und einfach eine Holzkiste, ausgeschlagen mit Watte, Schafwolle o. ä. in die man einen angekochten Essenstopf zum Weiter- / Fertigkochen hineinstellte, eben einer Kochkiste!

    Sie sparte Strom, welcher damals sehr oft als Stromsperre deklariert, abgeschaltet wurde.

    Aber inzwischen weiß ich nun auch, was mit einer Kochbox gemeint ist. Eine für mich etwas fragwürdige Angelegenheit zum Sparen an Zeit, sicher nicht an Geld.

    Ich hoffe hiermit nicht gelangweilt zu haben und werde auch in Zukunft hier lesen!

    Herzlichst, Heinz J.

    Das ist gar nicht langweilig, ich glaube sogar, ich habe sowas kürzlich bei der Sendung "Bares für Rares" gesehen.

    Und wie ich schrieb: Ich hatte vorher auch nie von Kochboxen gehört. Man kann nicht alles kennen. :)

  • F

    Kochbox, was es nicht alles gibt. Man lernt nur dazu. Ob ich es aber mal ausprobieren werde steht in den Sternen. Noch kommen wir mit unseren seit über 42 Jahren Ehe erprobten Rezepten ganz gut klar. Es ist keine besondere oder regionale Küche, es ist einfach "unsere Küche" mit erprobten Zutaten die uns schmecken.

    Alles ohne große Verrenkungen und komplizierten Küchengeräten.

    Wenn wir mal etwas Besonders essen wollen gehen wir mal in ein Restaurant. Doch das ist auch nicht immer der Volltreffer.

    Doch im Großen und ganzen hab ich immer zu kämpfen wenn ich an den übervollen Fleisch/Wurst und Käseständen vor bei gehe. Im blind verkosten schmeckt wohl alles irgend wie gleich. So zumindest meine Erfahrungen. Da hilft auch keine bunte Verpackung oder Werbung. Die stößt mich eher noch mehr ab.

    Aber Danke für den Beitrag, man kann nur dazu lernen!

    Ich kann mir lebhaft vorstellen, dass sich in 42 gemeinsamen Jahren eine ganz eigene (und gute!) Küche entwickelt. Ich kannte Kochboxen vorher gar nicht und habe es intern mal als "interessante Alternative" abgelegt. Allein schon, weil es mich motivierte, mich in dem Bereich etwas zu entwickeln.

  • R

    herzlichen Dank,Sven, für einen amüsanten und kurzweiligen Ausflug in die Kochwelt,eigentlich lese ich selten Blogs von Software-Anbietern, doch hier blieb ich "hängen" bis zum Schluß!

    P.S. ich bin beruflich Küchenplaner und würde gerne in meinem -in Kürze aktiven "Küchenblog" auf diese Seite verweisen - ist das ok?

    Na sicher ist das okay. :) Viel Erfolg mit dem Küchenblog!

  • S

    Zeit ist kostbar, aber für eine entspannt amüsante Kurzlektüre find ich den Blog klasse und gerade angenehm nicht nur Technik. Lese immer wieder gerne.

    Ich bemühe mich auch immer, keinen Roman zu schreiben. :)

  • R

    Hin und wieder haben Chefs doch mal ne gute Idee.

    Es ist eigentlich wie immer ein super Blog geworden. Mach bitte weiter so.

    Und wieder mit der lieben Technik, auch wenn dieser Schlenker auch mal intetessant war.

    Dankeschön! Na klar, Technik (und was sich daraus entwickelt) wird immer der klare Schwerpunkt des Blogs sein. Nächste Woche bleibt die Kochschürze in der Schublade. :)

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