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Zu alt für Neues? Niemals!

Kürzlich erzählte mir ein älterer Bekannter, dass er gerne wissen würde, ob alte Freunde von ihm bei Facebook seien. Er war in seinem langen Leben häufig umgezogen und irgendwann wurden die alten Kontakte nicht mehr gepflegt, man kennt das ja. Da er einen Computer plus Internet besitzt, war meine Frage natürlich, weshalb er nicht einfach selbst schaue. Namen wie Krzysztof Szyszkowitz könne er schön selbst eingeben! Seine Antwort kannte ich schon vorher und sie ließ mich innerlich die Wände hochgehen. Facebook sei ihm ja neu, bestimmt ziemlich kompliziert und sowieso, in seinem Alter…. Ich bin ehrlich, sowas finde ich schade. Es war nicht so, dass er keine Lust hatte, es ging ihm auch nicht um den kontroversen Datenschutz bei FB, er hat es sich einfach nicht zugetraut. Aber wieso? Wer geistig halbwegs beisammen ist und mit Maus und Tastatur vertraut ist, kann so vieles mit seinem Computer machen! „Wenn ich Dir zehn Leute mit dem IQ eines Hydranten zeige, die es auf Facebook geschafft haben, versprichst Du mir dann, es auch mal zu versuchen?“

Hide the pain, Harold!

Klar, zuerst ist da die Angst vor dem Unbekannten. Aber weder gibt es den Knopf, der den Rechner zerstört, noch ist das Internet ein Haifischbecken voller Verbrecher. Aber viele denken, man würde auf ein falsches Banner klicken und hätte sofort einen Kühlschrank gekauft. Noch ein falscher Knopf und schon wäre das Konto leer. Aber so fix geht es dann doch nicht! Mit einer guten Sicherheitslösung und mit gesundem Menschenverstand kommt man ziemlich sicher durch das Netz. Es gibt im Netz Fanatiker und offensichtlich entsprungene Irre, aber die gibt es auf unseren Straßen ebenso. Wenn Sie ein Ihnen unbekanntes Programm nutzen, ist das Schlimmste, was passieren kann, dass es halt nicht funktioniert. Es wird niemand verletzt und Ihr Rechner wird danach auch nicht in Flammen stehen, versprochen!

Was mir auch immer wieder begegnet, ist die Meinung, dass man Unmengen an Fachwissen brauche, um sich frei im Internet zu bewegen oder bestimmte Dinge mit dem Rechner erledigen zu können. Da muss man differenzieren: Möchten Sie selbst Server aufsetzen oder New York in 3D nachbauen, so erfordert das natürlich Vorwissen oder intensive Einarbeitung. Auch setzt sich wohl niemand an Photoshop und beherrscht diese hochkomplexe Bildbearbeitung auf Anhieb. Ist es aber das, was Sie wirklich machen wollen? Probieren Sie Programme einfach aus, bevor Sie denken, sie seien bestimmt zu kompliziert oder man würde Ewigkeiten für die Einarbeitung brauchen. Viele Firmen (ja, auch Ashampoo!) investieren viel Zeit und Arbeit, um Software für alle zu machen, für die man kein Vorwissen braucht. Auch soziale Netzwerke sind so konzipiert, dass man einfach nur lesen muss, was auf dem Monitor angezeigt wird, um schnell sein Profil zu erstellen. Ob man natürlich will, dass Facebook und Co fleißig schnüffeln – das bleibt jedem selbst überlassen.

Wenn die Beine nicht mehr wollen - der Kopf aber schon! Wenn die Beine nicht mehr wollen - der Kopf aber schon!

Überflüssig ist auch die Scheu zu fragen. Dazu müssen Sie nicht mal Freunde und Verwandte aktivieren, das Internet ist voller Hilfestellungen! Auf unzähligen Seiten, in Millionen Foren und sogar in Videos auf YouTube (gerne unterschätzt!) wird praktisch alles erklärt. Vielleicht findet man nicht immer sofort das Richtige - aber es gibt auch die Seite 2 der Suchergebnisse, selbst wenn man sie selten nutzt. Bei der Suche lernt man weiter und ich behaupte - so wächst automatisch ein gewisses Grundwissen heran. Und wenn ich mal ein Geheimnis verraten darf - jeder googelt. Selbst die altehrwürdigen Admins von Ashampoo, die praktisch schon symbiotisch verbunden mit ihren Servern leben, klären Ihre Fragen dort wie wir Normalsterblichen auch. Und das Schöne dabei: Je mehr man weiß, desto mehr erschließt sich automatisch, denn vieles baut logisch aufeinander auf. Vieles wiederholt sich und wenn man ein Prinzip erkannt hat, taucht es in anderen Programmen wieder auf.

Wir werden im Durchschnitt immer älter und früher war man, spätestens wenn die Gesundheit nicht mehr so mitspielte, von vielem ausgeschlossen. Mein Opa schaute irgendwann vor allem aus dem Fenster, las Zeitung oder freute sich, wenn mal Sport im Fernsehen kam. Heute kann man sich die Schönheiten Islands von seinem Rechner aus live ansehen, die Alten Meister auf dem Bildschirm bewundern und findet für fast jedes Interesse Seiten und Foren in Massen. Man kann neue Sprachen lernen, mit der Familie und Freunden Kontakt halten und praktisch jeden Song hören, selbst wenn die Mobilität nicht mehr vorhanden ist. Auch wenn der Rollator bereits neben dem Sofa steht, sind das Wissen und die Schönheit der Welt nur ein paar Mausklicks entfernt. Ich sehe dies als Geschenk, das man nutzen sollte!

Computer können Generationen verbinden

Wenn Sie beim Lesen an eine spezielle Person gedacht haben - zeigen Sie ihr doch diesen Artikel. Ich weiß, dass hier alle Altersklassen vertreten sind (was ich sehr schön finde), vielleicht kann so das Leben eines Menschen noch ein Stückchen schöner und bunter werden. Man ist vielleicht alt - aber nicht tot und wieso sollte man seine Neugier auf die Welt und seine Mitmenschen nicht zum letzten Tage bewahren? Wieso kann man nicht noch mit 70+, 80+ den Weg in das digitale Zeitalter finden? Wer nicht will - kein Problem, das verstehe ich vollkommen. Auch als Informatiker weiß ich - Menschen können auch ohne Rechner und Internet gut leben. Wer aber seinen Enkeln gerne neugierig bis fasziniert über die Schulter schaut, aber sich nicht vorstellen kann, es selbst zu machen - nur Mut! Es ist keine Zauberei, etwas Motivation, Konzentration und Muße reichen eigentlich vollkommen. Und was hat man zu verlieren?

Was mich interessieren würde: Wann haben Sie Ihren Weg zum PC oder Smartphone gefunden, haben wir hier Spätberufene? Und natürlich: Haben wir hier einen Alters-Präsidenten? :)

36 Kommentare
Seite 2 von 2
  • g

    Hallo & Danke Herr Krumrey. Bin selbst fast 77 Jahre und möchte meinen jetzt 3.PC nicht missen. Habe erst im Alter, mich mit diesem beschäftigt. Was mir persönlich fehlt, ist ein hilfreiches Angebot an Tips & Tricks für unsere Generation . Selbst die Comp- Bild hat diese Lücke noch nicht erkannt. Danke & weiter so. goh

  • P

    Ein guter Freund erkundigte sich bei seiner 93jährigen Mutter, was sie sich zum Geburtstag wünschen würde. Antwort: eine Speichererweiterung für meinen PC!

    Weltklasse! :)

  • R

    Mit meiner Frau zusammen kommen wir auf 168 Jahre - und vorerst schneiden wir unsere Urlaubsvideos wie eh und jeh am Computer und am Casablanca-System ohne größere fremde Hilfe.

    Auch, wenn unseren Enkeln die Vertonung nicht zusagt, unsere

    Videos sehen sie sich an. Wann wir damit angefangen haben? Vor zwanzig Jahren. Wann hören wir auf? (Fällt unter die Welträtsel).

    Allen Mitstreitern stabile altersgerechte Gesundheit und eine

    gehörige Portion Neugier auf Neues! Rudolf und Frau.

  • K

    Ich bin zwar kein Alterspräsident -Jahrgang 1941-, Habe aber auch erst als Rentner 2000 mit einem PC angefangen.

    Ich bin damals nach Spanien gezogen, war aber noch in Deutschland gemeldet. Dabei hatte ich das Glück, daß mein Schwager mit EDV sehr versiert ist. Über Teamviever habe ich mir dann helfen lassen, So war ich von Anfang an auch im Onlinebanking aktiv. Ohne Laptop wäre ein Leben für mich undenkbar. Ich mag kein Facebook, mir reicht Picasa Webalbum für Bilder und Dropbox für Daten.

    Vielleicht könnten Sie dem Alterspräsidenten Classc Shell empfehlen dann könnte er die Vorteile von Win 10 mit dem Startmenue von Win 7 verbinden, mache ich auch.

    Grüße

    Karl-Heinz

  • S

    Mich freut es immer wieder von Senioren zu hören, welche mit Freude und Genuss am PC sitzen und Neues geniessen, sich vom Internet Wissen holen, Programme ausprobieren und auch mit Kinder und Enkelkinder über dieses oder jenes diskutieren. Ich bin seit 1979 mit diversen elektronischen Schreib-Maschinen, Text-Verarbeitungs-Geräten, PC, Smartphons und Ähnlichem unterwegs und geniesse es an verregneten Tagen ganz einfach, dass ich vor meinem Computer sitzen kann, weil meine Finger noch so funktionieren, dass ich tippen kann, weil ich Polyarthritis habe und ich kein Buch halten muss, sondern ein e-book lesen kann. Es gäbe zu diesem Thema ja unendlich viel zu sagen. Aber meine Botschaft ist: niemand ist zu alt, um sich noch mit Internet, Facebook oder Whatsapp Unterhaltung und Kommunikation zu holen. Als mein Schwager 1999 starb, sass meine Schwester alleine und ohne Kinder in ihrem Haus, nervte mich mit Dingen, welche sie selber ganz leicht aus dem Internet hätte erfahren können. Eines Tages hatte ich sie überredet, einen PC und Drucker zu kaufen, verwendete meine Zeit damit, ihr das Nötigste knowhow beizubringen, brachte ihr all das Wissen bei, welches sie unbedingt benötigste ohne Schnickschnack und nun? Heute macht sie alles alleine, facebooked mit ihren Nichten und Neffen, schickt Bilder über whatsapp an Freunde, koordiniert Termine mit den Freundinnen, ärgert sich über den lausigen Umgang mit der deutschen Sprache im Fernsehen und der Tageszeitung und wundert sich, wo die Zeit am Abend geblieben ist. Übrigens: sie ist 90 Jahre alt, hat nie Schreibmaschine gelernt oder den sonstigen Büro-Kram. Mag es auch für viele ein Fluch sein, für sehr viele Senioren ist es ein Medium um jung im Geiste zu bleiben.

  • G

    Sehr geehrter Herr Krumrey,

    es ist wirklich ein Thema: Wie gehen ältere Menschen mit der elektronischen Datenverarbeitung um. Wir sind auf dem besten Weg in eine Zwei-, wenn nicht gar Drei-Klassengesellschaf.

    Da ist die Schicht mit Festnetztelefon und da die mit Handy. Davon nutzen von beiden Schichten welche Internet, wobei bei den Handynutzern dies als gegeben vorausgesetzt werden kann. Doch je älter die Menschen, desto mehr scheuen sie den Umgang mit Computer und Co..

    In einem haben Sie - heute - Recht: So schnell bringt man keinen Rechner zum Absturz. Das war in den Anfängen viel einfacher. So ist es mir in der Frühzeit der Einführung rechnergesteuerter Textsysteme gelungen, ein Rechenzentrum lahm zu legen. Und das nur, weil ich statt eines Kommas einen Punkt in einer Befehlskette gesetzt hatte. War aber so vom Administrator vorgegeben worden. Doch das ist nur eine Marginalie.

    Heute sehe ich die Beschäftigung mit Computer und Internet als eine vorbeugende Maßnahme gegen Alzheimer und Co.. Da kann ja im Gehirn gar nichts lahm liegen und ungenutzt vor sich hingammeln, weil die grauen Zellen auf Hochtouren arbeiten müssen.

    Außerdem ist es wie das Leben in einem Kriminalroman, denn man begegnet doch immer wieder so netten Typen, die das Beste von einem wollen, ohne dafür etwas zu leisten. Gauner haben es im Internet einfacher. Eines Tages wird wohl die Straßenkriminalität ganz verschwinden.

    Ob soziale Netzwerke oder nicht, ist für mich keine grundsätzliche Frage, sondern hier gilt: Es kommt darauf an, wie man damit umgeht.

    Ich freue mich schon auf den nächsten Beitrag. Ich bin Jahrgang 1042, gehöre also zu den noch jungen Alten und befasse mich mit EDV seit Beginn der 80er Jahre. Meine erste elektronische Schreibmaschine mit Anbindung an ein Rechenzentrum (per Knochen via Telefon) war ein Olivetti M10 mit 28 k Speicher. Da passte in etwa so viel Text drauf wie auf eine normale Zeitungsseite geht.

  • E

    Hier ist ein Alterspräsident-Anwärter, geboren im April 1929.

    Als ich Rente ging war mein erster PC ein Atari, und sehr viele Nachfolger

    standen bei mir im Arbeitszimmer. Manche Mark und Euro sind geflossen . Fast alle Schreibarbeiten erledige ich damit, bearbeite Fotos, Filme und Skype mit Verwandten und meinem Freund in USA. Noch heute spiele ich gern stundenlang "Star Craft II" ,

    "Anno sowieso", Rise of Legends. Solitair, Freecell usw.

    Leider gehen einige nicht mehr mit Windows 10. Deshalb steht noch ein Windows 7 PC bei mir.

    Am Fernseher kann man leider die Musik nicht leiser regeln und deshalb sitzt mein Frau

    oft am TV und ich am Notebook oderTablet = ( abgesetzt vom Enkel zu Weihnachten) .

    Also, Seniorinnen un Senioren, dranbleiben. Wenn wir schon nicht mehr so weit laufen mögen, wollen wir den Geist noch fit halten. Ohne facebook.

    Anno ´29 ist schon eine Ansage! :) Um es klar zu sagen, ich will niemanden zu Facebook lotsen, der es gar nicht will. Man lebt sehr gut ohne.

    Als Sie mit Atari angefangen haben, programmierten Sie da zufällig mit GfA-Basic? Unser Ashampoo-Gründer Rolf Hilchner war schon damals dabei, er gründete ebenfalls die GfA Systemtechnik.

  • R

    Ich bin 82 Jahre alt und habe mir jetzt ein Smarthphone gekauft, da meine Enkelkinder sagen, Emals lesen wir nicht, Schriftwechsel nur über Whatsapp - auch Windows 10 inzwischen installiert - wnn man will, kann man - Grüße Rolf Strunk

  • r

    Mir geht diese Altersdiskussion so was von auf den Wecker! Sind ältere Menschen denn Deppen?

    Wenn wir irgendwas nicht benutzen dann weil wir die Weisheit haben nützliches von nutzlosem zu unterscheiden.

    Und das manches zu kompliziert erscheint oder aufwendig ist kein Vorrecht des Alters!

    Vor allem haben ältere Semester einen entscheidenden Vorteil: wir beherrschen die deutsch Sprache noch vollständig und können in ganzen Sätzen sprechen. Im Gegensatz zu der vielgepriesenen Jugend.

    Ältere Menschen können sehr vieles und manchmal mehr, als sie glauben. Genau deshalb mein Artikel. :)

  • G

    Hallo, Ihr Artikel ist Spitze, denn ich kenne auch ein paar Senioren, die schon beim Wort "Computer" ihr großes Grausen bekommen.

    Ich bin auch schon betagt und könnte mir ein Leben ohne Comp. nicht mehr vorstellen, weil man soviel Nützliches machen kann.

    Wir haben, mein Mann ist auch Computer-Freak, jede System-Umstellung bisher allein gemeistert, auch wenn wir viele Probleme vorher sahen, die eigentlich gar keine am Ende waren. Seit den 90er Jahren habe ich viele Dinge per Computer angepackt, die das Leben erleichtern.

    Ihre Artikel sind ansonsten sehr lehrreich, - weiter so!!

    Gerda Heßmann

  • A

    Hallo, das spricht mir so aus der Seele, dass ich es morgen auf meinem Blog "Neues von Omas Surfbrett" posten werde. Ich bin seit 1997 dabei und inzwischen 83. Auf vieles könnte ich verzichten - zu allerletzt auf meinen Laptop. Danke.

    Anne Poettgen

    Oh, das freut mich. Haben wir am Ende gar eine Alterspräsident*in*? Ich bin gespannt! :)

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