Irgendwo auf dem platten Land schaute ich auf mein Handy und war - ich mag es kaum schreiben - offline. Keine dienstliche Mail konnte mich erreichen, was meine Freunde auf Whatsapp plauderten, blieb mir verborgen und auch der Blog war weit weg. Mit zuerst gemischten Gefühlen ließ ich den Blick schweifen, sah Kühe, Windräder, den grauen Horizont und sonst keine Menschenseele. Keine Vibration würde eine neue Nachricht ankündigen, kein feines Ping wichtige Nachrichten aus der Firma. Allein, offline, nur der Wind im Gesicht und ein unerwarteter Frieden.
Was für einige von Ihnen Normalität sein dürfte, ist heute im Berufs- und Privatleben vieler Menschen eine seltene Ausnahme. Ob man sich mit Freunden spontan treffen möchte, beruflich schnell reagieren muss oder die Familie kurz noch die Fotos vom letzten Geburtstag teilen möchte, das Handy meldet sich konstant. Reagiert man nicht, erntet man Unverständnis. Aus dem typisch mütterlichen Du rufst ja nie an, ist ein anklagendes Ich habe dich mehrfach vergeblich auf dem Handy angerufen. Lebst Du noch? geworden. Als sei man mit einer Nabelschnur damit verbunden. In den Firmen hat sich auch Grundlegendes geändert. Während man früher die Tür hinter sich schloss und Feierabend hatte, bringen ständiger Zugriff auf Mails und Systeme nun neue Verpflichtungen mit sich. Hat der Interessent aus Taiwan geschrieben? Das sind dann die Momente, wo die Globalisierung dem Berufstätigen in den Hintern beißt. Solche Gedanken verleiten, noch kurz vor dem Schlafengehen in die Mails zu schauen und vielleicht doch noch zu antworten.
Auch in der Freizeit wird straff durch genervt. Egal, ob der Wecker summt, um an etwas zu erinnern, vielleicht Medikamente anstehen oder jemand Geburtstag hat, es ist niemals wirklich Ruhe. Ein besonders irres Phänomen sind neuerdings Apps, die dem Nutzer eigentlich gut tun sollen. Quasi eine Wellness-Beraterin als kleines Programm. Die melden sich dann alle paar Minuten bis Stunden, um dem Nutzer trink Wasser oder schaue auf etwas Schönes und freue Dich darüber zu empfehlen. Mich würde das deutlich weniger entspannen, muss ich zugeben. Hat man dann noch die News, Fußballergebnisse oder Wetterwarnungen aktiv, kann man sich über ein lustiges Dauerfeuer von Signalen erfreuen. Ein Kollege, der sich anscheinend sämtliche Wintersportergebnisse der Welt schicken lässt, läuft praktisch vibrierend durchs Leben. Es scheint keine reine Frage des Alters zu sein, auch in Ehren ergraute Zeitgenossen frönen der Sucht.
Dabei müssen nicht Langeweile oder der Drang, besonders zeitgemäß zu wirken, die Gründe sein. Mancher schaut aus professionellem Pflichtbewusstsein, um mit Freunden und Familie Kontakt zu halten oder damit er in einer komplizierten Welt gut informiert ist. Zuerst sehen das alle gerne, wenn man schnell ein "Wunderschön!" auf das Kinderbild der Nichte antwortet, noch fix die Frage eines Kollegen klärt und für die Wochenend-Planung schon alle Termine parat hat. IT-Größen wie Apple, Google und Microsoft geben uns Assistenten an die Hand, die uns an alles erinnern, durch den Verkehr leiten und uns die günstigste Tankstelle zeigen. Wenn man dann abends im Bett liegt, alles erledigt und nichts vergessen hat, ist doch alles gut, oder?
Nein, jedenfalls nicht auf Dauer. In mancher Firma, wo ich gearbeitet habe, gaben sich die Kollegen mit Magengeschwüren, Tinnitus und Burnout-Syndrom die Klinke in die Hand. Andere hatten kaum Zeit für Hobbys oder kannten nicht die Stadt, in der sie lebten. Und das waren keine gehetzten Typen, die schnell Karriere machen wollten, sondern ganz normale, motivierte Zeitgenossen. In solchen Momenten wird man nachdenklich. Ich musste mir eingestehen, beim Duschen im Halbschlaf schon an Marketing-Texte zu denken oder samstags bis morgens um 2 Uhr Kommentare freigeschaltet zu haben. Nicht, weil ich es müsste (eher im Gegenteil, es wird gar nicht gerne gesehen), sondern weil es mich beschäftigt. Weil ich auf meinem Handy die dienstlichen Mails habe und weil ich interessiert daran bin, was Sie hier kommentieren. Aber ist das alles so richtig?
Und so werde ich nun gleich mein Handy ausmachen. Ich werde abends keinen Kommentar freischalten (sehen Sie es mir nach!), sondern einfach so leben, wie es vielleicht meine Großeltern getan haben. Okay, mit weniger Rum im Tee als sie früher, sonst wird der Abend kompliziert. Vielleicht lese ich ein Buch oder fahre ans Meer, wo mir der Wind um die Nase weht und tanke Energie. Der Computer wird unbenutzt in der Ecke stehen, selbst die Nachrichten-Sendungen werde ich meiden, die Welt dreht sich morgen bestimmt immer noch. Den Versuch ist es wert.
Und nun meine Frage an Sie: Was bedeuten Handy, Computer und Co für Sie? Ist moderne Technik für Sie nützliches Werkzeug, ständiger Lebensbegleiter oder einfach nebensächlich?
Anmerkung des Autors Mein Chef hat mir nachts um 2 Uhr geschrieben, dass er den Text gut findet. Ich frage ihn mal, ob er ihn auch verstanden hat. :)
Landschafts-Bild von Sandra Roeken / SkeeterPhotoArt
Sehr geehrter Herr Krumrey,
Sie haben mir, wie meistens, mal wieder aus der Seele gesprochen!!!
Ich nutze als Rentner mit 74 Jahren zwar fast täglich mein Notebook etwa 2-3 Std./Tag zum checken, weche E-Mails eingetroffen sind (z.B. wegen technischer Neuheiten, notwendiger Programmaktualisierungen, allgemeine und spezielle Nachrichten etc.; Computerspiele interessieren mich überhaupt nicht), aber sonst bleibt die "Kiste" aus.
Mein Smartphone ist meistens ausgeschaltet, da ich keine Lust habe, mich auch noch damit auseinander zu setzen. Es ist für mich ein reines "Telefon" für den Fall des Falles, oder manchmal auch, um mich ab und zu zur Recherche von mich aktuell interessierenden Themen zu informieren, wenn ich nicht gerade am Notebook sitze.
Ich finde es absurd, wenn ich Leute draußen sehe, denen das Handy geradezu angewachsen zu sein scheint; die kriegen doch rein garnichts mehr von ihrer Umwelt mit. Erholung und/oder mal abschalten können scheint für diese Menschen ein Fremdwort zu sein. Kein Wunder, wenn sie letztlich darunter psychisch und physisch leiden. Und das betrifft ja leider nahezu jede Altersklasse.
Ich versuche, mich nicht von diesen Medien verrückt machen zu lassen. Und kann das nur jedem Einzelnen auch empfehlen.
In diesem Sinne verbleibe ich
mit freundliche Grüßen aus Weiterstadt
Gunter Schmelz
Danke schön, es hat Spaß gemacht - und auch nachdenklich.
Zur Frage: ich habe ein Smartphone und auch einen Computer. Beides wird gebraucht, nicht aber verbraucht.
Meine Familie, Freunde und Bekannten wissen, dass ich gerne mit ihnen reden möchte....am Festnetztelefon. Ja doch, ich habe noch eins.
Mein Handy ist für mich ein "Notnagel" und wird sehr selten benutzt.
Bei meinem Computer sieht es etwas anders aus. Ich brauche schon eine Menge Zeit damit und es macht mir große Freude. Ich bin Jazz-Fan, sammle Vinyl-LP's und wo geht man da auf die Jagd nach Raritäten? Klar, im Internet.
Durch diese Leidenschaft habe ich weltweit einige Freunde kennengelernt und die Mails fliegen hin und her. Auch Skype brummt manchmal mitten in der Nacht. Als Rentner kann ich ja ausschlafen....ätsch.
Edit. Ich möchte keine der "neumodens" Errungenschaften missen. Mein Leben bestimmen sie aber ganz sicher nicht.
Liebe Grüße aus Flensburg,
Dieter Striegel
Antwort auf die Bemerkung von
rena p 17.02.2016 18:03
...
„Für Fotos habe ich eine Kamera. Für alles andere einen Computer. Wo ist der Sinn eines Tablets? Es kann nicht telefonieren und ein PC ist es auch nicht. Also ist es überflüssig wie Zahnweh.“
…
Der Sinn ist Einsparung: So ein Tablet ist die moderne eierlegende Woll-Milch-Sau. Das Nonplusultra für Menschen, die sich zum Filme- und Bilder-Gucken und -Machen, Texte-Schreiben und Telephonieren keine drei extra Geräte leisten wollen oder können. (Hartz-IV u.ä.). Ja, man kann mit einem Tablet auch telephonieren. Sieht ein bisschen fremd aus mit einem Brett am Kopf, das man auch besser mit zwei Händen dort andrückt, aber es funzt. Man kanns nicht in die Hosentasche der knallengen Jeans stecken, aber es rutscht noch ganz leicht neben den üblichen Krimskrams in die stylische Tasche, die man sowieso mit sich herumschleppt.
Zahnweh ist überflüssig, jawohl. Aber packe ich beim Zahnarzt ein Tablet aus, erspart mir die im Vergleich zum Smartphone größere Bildfläche des Tablets Kopfschmerzen, wenn ich zur Ablenkung vom Zahnschmerz dort im Wartezimmer längere Texte lesen oder bearbeiten will.
Und das Sparen geht weiter: Heute darf man Tablet mit nur einem „Tee“ schreiben bzw. tippen. Das spart Ressourcen bei der Übertragung von Texten. Früher waren die Dinger größer, hatten, wenn sie gut gemacht waren, zwei Handgriffe rechts und links an der Schmalseite und man hat drittens noch einen Tee oben drauf gestellt. „Drei Dee“. Und nicht nur die Illusion von Dreidimensionalität: Man konnte den Tee bei seiner Übertragung von der Küche ins morgendliche Schlafzimmer oder die „gute Stube“ zur Tea-Time sogar anfassen – ganz real ohne Cyberhandschuh. Und es wurde sogar noch eine Art vierte Dimension für die Übertragung verschwendet. Man konnte den Tee riechen. Er duftete. Man konnte den Tee schon vor seinem Erscheinen auf dem Tablett analysieren und sich mental auf ihn ein einstellen. Kam da der graue Graf, die milchige Minze, … oder brachte Darling den Darjeeling zum Genießen.
Da war dann erst mal Pause angesagt. Man sah sich gegenseitig tief in die Seelen mit einer Auflösung und Vergrößerung, wie es der Respekt zur Nähe des Gegenübers gestattete. – Das konnte mehr aber auch weniger als eine Armlänge sein. – Es konnte einem heiß werden, was natürlich in erster Näherung auf das dargebotene Getränk zurückzuführen war. Mancher hat sich damals auch die Finger verbrannt, andere die Schnute oder sogar die Zunge.
Man „chattete“ spontan in stereo und „crackte“ das ein oder andere „Cookie“. Und nebenbei wurde das berufsbegleitende Wissen in den Basen der Tee-Genießer (Teilnehmer der Gesellschaft) synchronisiert. Begriffe wie „Schwatzbasen“ erinnern an diesen kulturellen Akt der persönlichen Auffrischung, sind auf diesen Wissensaustausch zurückzuführen.
Das Erhitzen des „Tees“ mit 2000-Watt-Siedern oder brennbaren Erdgasen wird heute eingespart, an der Übertragung des Aromas wird gespart, am Dreidimensional-Haptischen wird gespart und an der Zeit, die der ganze althergebrachte Tee-Übertragungsakt benötigt.
Heute ist auf dem Tablet nur Tee zu sehen, wenn einem der Enkel aus einer türkischen Karawanserei mit oder sogar ohne WLAN-Anschluss das Bild eines bauchigen Teeglases mit dampfendem, bernsteinfarbenem Inhalt neben einer großen Nase zwischen zwei geblähten Backen postet. Selfie mit Armabstand – ohne Stange. Über die Qualität des Glasinhalts kann der Empfänger dieses Tee-Bildes keine Aussage machen, auch wenn die Nase als Analyse-Sensor gleich mitgepostet wurde.
Ach ja (stöhn)! Ich hab das Bild auf meinem Net-Book gesehen. Das Bild war doch mit Stange – Bohnenstange. Wenn man genau hinsah, erkannte man im Hintergrund neben der dicken Nase (auch noch) ein kachektisches Mädchen – geschätzte neunzehn Jahre. Auf besorgte Nachfrage wurde versichert, es handele sich nicht um eine krankhafte Erscheinung, weil die Einnahme des Tees verweigert wurde, sondern um ein – androgyn erscheinendes – „Top-Model“.
Herr Je! Schon wieder so ein Sparbegriff. Und ich denke, da wurde nicht nur überflüssigerweise das zweite „L“ gespart. Da fehlt es zur Gesundheit auch an den drei „Bes“ und am „Pe“: Bauch, Beine, Brust, Po.
Auf den Schreck erst einmal einen „BNST“; – einen Blasen-Nieren-Spül-Tee. (Fa. Sidroga-GfGmbH – www.sidroga.com) ;-)
Sehr geehrter Herr Krumrey, mit großem Vergnügen lese ich immer Ihre Beiträge, die so herzerfrischend aus dem Leben gegriffen sind. Als Rentner plagen mich viele Dinge nicht mehr, z,.B. ein nervender Chef oder die ständige Bereitschaftshaltung, also gönne ich mir den Luxus nur das zu tun, wozu ich Lust habe. Ein Handy existiert, meist abgeschaltet und nur für Notfälle da, sollte unterwegs etwas passieren. Der Computer ist ein herrliches Arbeitsgerät, also ein nützliches Werkzeug, mit dem manch Dinge kreieren kann, an die man früher gar nicht zu denken wagte. Eine Abhängigkeit besteht nicht.
Soziale Netzwerke finde ich interessantt, sofern man nicht von einer ungetrübten Mitteilungsfreude befallen ist und alle Welt mit "Hochinteressantem" glaubt versorgen zu müssen. Aber ein wenig Klatsch darf durchaus sein. Es liegt doch an jedem selbst, was er daraus macht. Man kann ein Glas Wein genießen oder sinnlos in sich hineinschütten. Da stellt sich auch nicht die Frage, was bekömmlicher ist.
Ich freue mich schon auf den nächsten Blog! :)
Über so ein Lob freue ich mich natürlich immer, das nächste Mal geht es um Internet-Kriminalität und was afrikanische Astronauten damit zu tun haben. Und nein, ich habe keinen Wein sinnlos in mich hinein gestürzt, bevor ich Ihnen geschrieben habe. :)
Zur Abwechslung kann man auch das Gehirn benutzen.
Ich verwende 3 Smartphones, eines am Mann und je eines im Auto.
Gesamtnutzung für alle ca. 30 Minuten pro WOCHE außerhalb der reinen Telefonate.
Spiele haben auf keinem Computer oder Handy etwas zu suchen.
Facebook und Konsorten sind bis zu einem IQ in Höhe der Raumtemperatur zu empfehlen
Ich denke nicht, dass intensive Handynutzung oder Profile in sozialen Netzwerken etwas über Intelligenz aussagen. Sonst wäre ganz Südkorea doof und das glaube ich beim besten Willen nicht. :)
Vielen Dank für den Bericht, genau so handhabe ich es, das Handy oder Smartphone ist für mich nur Mittel zum Zweck, man hat es, wenn man es braucht, ansonsten ist es aus.
Gefällt mir.
Schöne Zeit und liebe Grüße :-)
Schön, zu lesen, dass meine Vermutung in punkto Smartphone sich zunehmend bestätigt.
Ich habe mir noch kein Smartphone zugelegt (nein, immer noch nicht!) und stelle mir ab und an die Frage, ob ich es nicht doch tun soll.
Aber was tun wir damit? 50-60% der Nutzungszeit ist zusätzlich investierte Zeit für daddeln, FB oder WA... Dabei soll es uns doch das Leben leichter machen. Ich persönlich halte noch an dem Gedanken fest, nur ein Telefon zu benötigen, dass auch als mp3 Player und Kamera aushilft.
Internet habe ich auch auf Arbeit (zu genüge!) oder zu Hause.
Mir ist, als steckten wir in einer großen Sandbox, wo alles spielend getestet wird und in 50 - 100 Jahren wird daraus was sinnvolles entwickelt haben... hoffe ich.
Mach es nicht, er hat dich eh nicht verstanden.
19:40 Uhr und einen schönen Abend.
Ralf
ich war in meinem Berufsleben immer darauf bedacht, mich selbst zu motivieren - und man lernt das auch z.B. über die Neugierde, dem Wunsch, einer Sache auf den Grund zu gehen. Tun Sie dies mal im Bereich des Computers - ncht nur SW, sondern auch Hardware und die Sache mit der Motivation wird zum Selbstläufer - Sie kommen nie zur Ruhe!
Herr Krumrey, Ihre Anmerkung sagt da eigentlich alles!
Nur, wie kann ich mich demotivieren??
Ich glaube, ich brauche eine Insel ("ich bin reif für die Insel ...") und genau das aber will ich nicht!!
Neugier (die bei mir auch immer groß ist) und Motivation können manchmal zu einem echten Bumerang werden. Aber ich lerne gerade, alles erheblich einzuschränken. Meine Familie weiß schon, dass sie mich abends eher über Festnetz erreicht. In dringenden Fällen. :)
Der PC ist für mich wichtig das ist meine Freizeitgestaltung für Urlaubsvideos und Fotos bearbeiten. Meine Frau hat ein Smartphon, laufend klickt es, kommen Bilder Videos u.u. So kann ich Ihnen nur rechtgeben, selbst die älteren sind mit 77 süchtig mit diesem Gerät Mir reicht mein 9Jahre altes Handy für Notsituationen oder eine SMS zu versenden.
Ich hatte mir im Sommer aus Fernost ein Smartphone mitgebracht, weil ich mein Handy zu Hause vergessen hatte, ich in meinem Reisfeld aber auch nicht zeitnah einen Festnetzanschluß bekommen werde. Das Smartphone ist scheinbar smarter als ich, denn ich habe es beiseite gelegt und nutze hier wieder meinen alten Nokia-Navigator. Der ist schon mächtig smart! Mir ist gar nicht wohl, wenn ich sehe, wie Handys das Miteinander und praktisch unsere Kultur verändern!
Das nennt man wohl traditionsbewusste Erreichbarkeit, für immer Nokia. :)
Ich lebe im "weit weit weit weg"- Land.
Funkloch, Oberleitung Telefon und Strom. Oft starke Winde und Stromausfälle.
Internet nur per 2-Draht Telefon möglich. Kein Kabel, keine Kanalisation.
Es ist schön still hier. Kaum Telefone. Alles Sozialen Netzwerke gelöscht. Nur noch Familien-Skype.
Für mich ideal. Andere brauchen wohl mehr Drama. Ich mags Ruhig und Vogelgezwitscher.
Und ein tolles Computergame anstatt Fernsehen. Ja Tv gibts auch nid. Nur per Satelit oder Internet wärs möglich.
Nächstes Dorf 5km, nächster Nachbar 1km
Gruess.
Wenn man die Kommentare liest keimt bei mir die Hoffnung auf, dass die Modeerscheinung Facebook, Smartphone etc. dem Ende entgegengeht.
Aber ich habe auch gegenteilige Erfahrungen gemacht. Ich schreibe noch gerne Briefe (ein Blatt Papier in einem Kuvert, auf das man ein kleines Papierstückchen namens Briefmarke klebt). Ich bilde mir ein, dass meine Briefe informativer sind, als SMS . Auf alle Fälle sind sie durchdachter. Nun aber mein Reinfall: ein naher Verwandter teilte mir verschämt mit, dass er Texte von mehr als einer halben Seite nicht lese, sondern sofort wegklickte bzw. Briefe in den Papierkorb wirft. Was für ein armseliges Leben, aber er hält Sprache ohnehin nur für ein notwendiges Informationsmedium. Er hat noch nie die Schönheit der Sprache erkannt.
Genau das kenne ich auch. Und es beschränkt sich nicht nur auf das schöne Medium Brief, auch Mails werden als zu lang empfunden, sobald sie die "schnell drüber lesen"-Länge überschreiten. Manche Zeitungen reagieren darauf, indem sie schon eine Zusammenfassung über den eigentlichen Text schreiben.
Ach ja, das glänzen wollen, durch permanente Erreichbarkeit. Ich kann mich noch gut an die Zeiten erinnern als Kollegen gerne auch mal bis nachts um 2 oder um 3 Uhr e-mails schrieben. Dabei ist nur selten etwas sinnvolles heraus gekommen. Leider lässt man sich da auch schnell mal mitziehen. Dank Kind habe ich mir das aber schnell wieder abgewöhnt. Wenn man gerade im ersten Lebensjahr des Kindes nachts zum Kinderbett marschiert, interessiert einen das Geschreibe andererer eher weniger. Vor allem da die nächtlichen wenig Effekte haben. Der Grund dafür ist auch ganz einfach. Was kann ich denn in der Nacht schon erreichen? Nichts! Da erreiche ich keinen Händler, Dienstleister oder geschweige denn eine Behörde. Und selbst wenn, kann derjenige auch nichts ausrichten. Am Wochenende ist es auch nicht besser. Das Einzige was ich damit erreiche ist, dass mir die notwendigen Erholungsphasen fehlen, was sich wieder auf meine Leistungsfähigkeit in der Zeit wo es wichtig wäre negativ auswirkt. Daher habe ich auch ganz klar bei uns in der Firma gesagt, dass ich weder Nachts noch am Wochenende e-mails lese. Wenn es wichtig ist, dann hat einfach ein Anruf zu erfolgen und alles andere kann bis zum nächsten Arbeitstag warten.
Sorry, wenn ich die Menschen nicht verstehe, die sich vom Handy versklaven lassen. Mein Handy ist on, wenn ich es will und Lust zum plaudern oder schreiben habe, wenn ich nicht gestört sein will ist es off und nicht nur leise oder stumm geschaltet. Warum leise? Was ist der Unterschied von leise und gleich abschalten? Entweder will ich erreichbar sein, oder eben nicht. Zum Beispiel: Meine Freunde wissen, nach 22 Uhr (meistens) ist bei mit Schlafenszeit angesagt, also ist das Handy off. Ich bin so glücklich und will es auch bleiben. Ich benütze ein Handy für mich, und nicht als Sklave für mein Handy.
Viele frohe Stunden wünsche ich allen, auch mit Handy die off geschaltet sind.
Erich
ich wohne im Vorort ohne W-Lan oder sonstiger Unterstützung,deshalb ist mein Handy meist off.Und das ist auch gut so.Wenn ich dann in die Stadt fahre (ohne Auto,mit dem Bus) nutze ich die Wartezeit auf den Bus um mich kurz bei Kindern und Freunden zu melden.Die sind dann beruhigt und ich hab wieder meine Ruhe.
wünsche noch einen ruhigen Tag
Marta
Guten Morgen Herr Krumray;
Sie sprechen mir aus dem Herzen!
Ich bin oft genervt, denn es scheint auf dieser Welt keinen Platz zu geben, wo nicht irgend ein Klingeln oder eine Melodie oder sonstige Geräusche verraten, dass hier jemand ein Handy nutzt!
Selbst im Wartesaal beim Arzt oder im Krankenhaus wird man nicht verschont,ja selbst im Kino höre ich es hier und da klingeln!
Mein eigener Sohn ( 14 Jahre alt) hat seit einiger Zeit Probleme in der Schule ( Ich habe Ihm verboten, das Ding mit in die Schule zu nehmen!!) weil er anstatt seine Hausaufgaben zu machen ständig mit seinem Handy beschäftigt ist und sms verschickt oder spielt!
Vor nun vier Jahren sind wir von der Insel La Réunion zurück und ich erinnere mich mit einem Schmunzeln daran, denn ich bin als Erster wieder nach Frankreich zurück, um das Haus für meine Familie auf Voerdermann zu bringen, musste aber zwangsweise ganz schnell ein Handy kaufen, um mit meiner Frau in Kontakt zu bleiben,da einige Dinge noch wegen dem Transport der Möbel zu klären war und ich so schnell keinen festen Anschluss bekommen konnte.
Ich bin also in den Nächstbesten Laden gegangen und wollte einfach nur ein einfaches Telephon.
Es war fast unmöglich; Man erzählte mir fast zwei Stunden lang, was dieses Gerät alles kann und ich war zum Schluss einfach nur genervt und fragte den Verkäufer ob er denn auch ein Gerät hat, mit dem man einfach NUR telephonieren kann!
Der sah mich an, als würde ich direkt vom Mars kommen!
Ich finde es masslos übertrieben, was derzeit auf dem Markt passiert!
Beruflich mag es ja noch akzeptabel erscheinen und selbst da bin ich nicht einverstanden, denn es gibt ja auch Menschen, die legen Wert auf Privatleben!!!!
Ich habe selbst ein Handy,dass jedoch am abend AUSGESCHALTET ist und bleibt!
Die Welt hat sich vor dem Handy gedreht und sie wird das auch weiterhin tun ob nun mit oder ohne Telephon!
N.N.
Diese neuen techn. Sachen sind für mich nützliches Werkzeit
in der heutigen Zeit. Nicht mehr aber auch nicht weniger.
Viele Grüße
W. Steger
Hab zwei ältere idente Smartphones (von wegen Akkuaufladen) - mit Telefon-SIM, am WE Offline.
(nebst Festnetz für ''dringende Notfälle'') (o;
Internet bleibt weiterhin PC-Ereignis. ''Social Media'' eh nur im RL Treffen und schön oldfashioned, als Brief & Postkarte.
Hi Sven,
hab mir vor kurzem auch so ein Teil zulegen müssen,weil mein altes Normalo-Handy den Geist aufgab.Es ist schon erstaunlich,was mit dieser neuen Technik so alles machbar ist.
Hab mich auch bei Whatsapp angemeldet.Ist schon ganz praktisch,aber manchmal verfluche ich das.Es ist doch nur noch ein Generve,wenn irgent einer Langeweile hat,und mich deshalb anklingelt,um zu jammern wie beschissen er sich gerade fühlt.Oder wer mit der Nachbarin rum macht
Hab das Teil während der Arbeitszeit eh ausgeschaltet,bis auf SMS-Empfang,und bin nach Feierabend für 2 Stunden online.Und wem das nicht passt,der soll mich in Ruhe lassen.
Mir ist das wichtiger,persöhnliche Kontake zu pflegen,als dieses sinnlose geschreibe.Wir machen uns immer mehr zum Sklaven einer Technik,die irgentwann mal unser komplettes Leben beherrscht.Nee nee,nicht mit mir.Hab mein Denkvermögen(im Gegensatz zu manch jüngeren Zeitgenossen)bestens erhalten.
Manchmal verfluche ich dieses telefon, ja es ist genau so wie sie es beschreiben...ich bin sklave meines berufs...und sklave meiner zeit die immer zu kurz ist...irgendwann hab ich verlernt ,ohne online und ereichbarkeit zu leben...wenigstens mach ich jetzt nachts das teil aus....nur um morgens aufzuwachen das handy schnell anzumachen um das gefühl loszuwerden etwas verpasst zu haben...ja die welt ist kleiner geworden ...so klein das man an nichtsnutzigen informationen erstickt...schade das leben ist ... einfach zu kurz für nebensächliches wie telefon und online...und arbeit ohne feierabend
Genau das geht nicht ewig gut, glaube ich. Daher habe ich heute "Tag 3", ohne digitale Ablenkung am Feierabend. Es geht, aber ab und zu wandeln die Gedanken doch zu dem verdammten Ding zurück. :)
Hallo Herr Krumrey, ich bin gespannt, ob Sie Ihr "Werkzeug" tatsächlich ausschalten. Bei uns sind ab 21:00 Uhr bis zum anderen Morgen um 9:00 Uhr die Geräte AUSGESCHALTET ! ALLE ! Wenn Termine anstehen, geht es auch mal etwas früher - das Werkzeug wird ja dann auch gebraucht. Menschen, die ein wenig gelenkig denken können, kommen in den meisten Fällen auch klar, wenn sie nicht ständig erreichbar sind und müssen auch nicht ständig andere erreichen.
Und sagen Sie Ihrem Chef er soll sein Handy nachts ausschalten und schlafen. Solche Geräte haben im Schlafzimmer eh nichts verloren.
Ich habe es getan. :) Nicht, ohne ab und zu daran zu denken, aber es ging.
Deswegen liebe ich das Motorradfahren: ich bin weg. Irgendwo. Keine Möglichkeit, mich zu erreichen. Keine Telefonate, keine Aufgaben, keine Termine. Den Kopf frei.
Wer glaubt, er müsse überall und jederzeit erreichbar sein, kann das gerne tun.
Ich hingegen denke gerne bei dieser Thematik an das alte Rom zurück: nur Sklaven mussten ständig erreichbar sein!
Darum habe ich bewußt keinen mobilen Internetzugang.
Es reicht im Wlan.
Mehr analoges Leben würde einigen überhaupt erst ein Leben geben!
Sehr guter Beitrag. Auch ich empfinde die Dauer-Handy-Nutzer eher als lästig. Ich glaube so wichtig ist keiner auf dieser Welt, dass Tag und Nacht das Handy laufen muss.
Ich bin jedenfalls von 20.00 Uhr bis zum Aufstehen nicht da - mein Handy ist aus.