In meiner Kindheit gab es magische Uhrzeiten. Um Punkt 20 Uhr kamen die Nachrichten im Fernsehen, niemand durfte diesen Termin verpassen. Schaute man in die Gärten der Reihenhäuser ringsherum, fand man Grünstreifen und Terrassen weitgehend verwaist vor. Vor einem türkisenen Hintergrund lasen Damen und Herren stoisch Texte vom Blatt ab, verzogen selbst bei verheerenden Katastrophen keine Miene und erzählten uns all das, was seit der Morgenzeitung passiert war. Danach gab es Unterhaltungssendungen mit Showmastern in grässlichen Sakkos, oder Krimis, in denen mies gelaunte Mitfünfziger in grauen Großstädten Mordfälle aufklärten. Dafür hatten wir fulminante drei Programme zur Auswahl, man baute halt alle Termine möglichst drum herum. Doch wie zeitgemäß ist Fernsehen heute noch, wenn immer mehr Konkurrenten wie Videportale und Streaming-Anbieter um die Aufmerksamkeit der Zuschauer buhlen und die Stammzuschauer immer älter werden?
Noch ist der Kampf um die Zuschauer nicht fürs Fernsehen verloren! Wie europäische Erhebungen von 2019 zeigen, nutzen noch 80% täglich dieses Medium, ein beeindruckender Wert und damit noch vor YouTube (knapp unter 70%), das häufig auch als Radioersatz genutzt wird. Weitaus niedriger in punkto Medienpräsenz sind Amazon Prime und Netflix mit grob 50% vertreten. Das hat sicherlich mit Prägung zu tun (wir sind wohl alle mit Fernsehen aufgewachsen), aber auch mit den immer noch beliebten Nachrichtensendungen, zu denen es im Streaming-Bereich noch keine bekannten Alternativen gibt. Während die Fernsehsender angesichts solcher Zahlen zuerst jubeln dürften, stimmt ein näherer Blick nachdenklich. Denn eine große Generationenlücke klafft zwischen den Zuschauern. 87 Prozent zwischen 50 und 65 schauen regelmäßig Fernsehen, unter 30 sind es nur 67 Prozent. Bei den Jüngeren dominieren ganz klar Videplattformen, z.B. YouTube, mit 81 Prozent und das Streaming mit 73 Prozent. Wichtig für die Werbeindustrie, welche ja besonders die Jungen im Blickfeld hat. Privatsender, die rein von Werbung leben, kriegen da natürlich hektische Flecken. Ein guter Grund, mit Product Placements, Schleichwerbung in Shows und bezahlter Promo in angeblichen „Reportagen“ ein Zubrot zu verdienen – und die oftmals seichten Inhalte weiter zu verwässern. Statt immer flacherem Entertainment wünschen sich viele einen unbequemen, kritischen Journalismus, der einen möglichst weiten Abstand zu den Reichen und Mächtigen hält, auch das ist in der Fernsehlandschaft selten zu finden.
Woran die Unlust zum Fernsehen bei den Jungen liegt? Die Angaben sind vielfältig. Viele haben inzwischen nicht mehr die klassischen Arbeitszeiten von 9 bis 17 Uhr, das Festlegen auf bestimmte Uhrzeiten ist da schlicht unerwünscht. Das Fernsehen hat oftmals auch das Nachsehen, wenn es um besonders begehrte Inhalte geht. Die großen Serien der letzten Jahre liefen fast alle in Erstverwertung auf Streaming-Portalen oder im Bezahlfernsehen. Und was ist eine Serie mit fortlaufender Story wert, wenn man eine Folge verpasst hat? Inzwischen werden mehr große Geschichten erzählt, während z.B. ein Columbo eigentlich immer beim Status Quo begann. Manchmal sind die Gründe noch simpler: Viele haben nicht mal einen Fernseher, speziell bei jungen Singles beiderlei Geschlechter. Da ist der Laptop oder Computer-Bildschirm das Tor zur Welt, und dieser ist in der Regel bereits groß genug für Entertainment, so dass z.B. eine kleine Studentenbude kaum mehr einen Fernseher braucht. Und so glaubt weniger als die Hälfte der U30-Zuschauer noch an ein Fortbestehen des Fernsehens im klassischen Format. Das Fernsehen reagiert natürlich und bietet z.B. Mediatheken an, um den Zuschauern eine Streaming-Möglichkeit zu geben. Auch der News- und Ratgeber-Anteil wird stetig ausgebaut, um die eigenen Stärken zu betonen. Allzu häufig sind aber nur kleine Teile des Programms online zu sehen, ganze Staffeln sind oftmals rar. Zudem spielt auch beim Internet-basierten Fernsehen die Technik nicht immer mit: Auf smarten Fernsehern oder den verbreiteten Amazon-Geräten sind die Apps oft fehlerhaft oder hakelig in der Bedienung. Der Sprung ins Internet ist kein leichter, auch wenn es schon Jahrzehnte am Start ist.
Es sterben auch die klassischen Rituale aus. Früher hieß es scherzhaft, der Fernseher mache aus dem Kreis der Familie einen Halbkreis. Heute schauen nur noch 11 Prozent mehrheitlich mit der gesamten Familie, der Rest schaut meistens alleine (48%) oder mit Partner (41%). Je jünger, desto häufiger wird alleine konsumiert. Das liegt natürlich auch an der größeren Auswahl, die heute herrscht. Nur ein Beispiel: Früher kam am Samstag "Raumschiff Enterprise", das war mein SciFi-Highlight für eine Woche, mehr gab es nicht. Heute kann man nicht nur zwischen unterschiedlichsten Enterprise-Generationen mit mehreren Hundert Episoden wählen, sondern hat unzählige Serien und Filmen aus diesem Genre allzeit abrufbereit parat. Bezahlsender, die sich nur diesem Genre verschrieben haben, senden sogar 24 Stunden am Tag maßgeschneiderte Inhalte für ihr Zielpublikum. Habe ich damals mit meinen (Groß-)Eltern zusammen geschaut, weil wir den gleichen Geschmack hatten? Nein, es gab halt nicht mehr Auswahl und einen eigenen Fernseher bekam ich auch erst vergleichsweise spät. Man einigte sich auf den kleinsten gemeinsamen Nenner und der hieß zum Glück oft Boris Becker. Oft wurde es aber zäh, dann nahm man sich sein Buch zur Hand und fertig. Hätte ich damals Alternativen wie heute gehabt – ich hätte jubelnd zugegriffen!
Natürlich müssen wir auch über Werbung innerhalb von Filmen und Serien sprechen. Man weiß, dass die Privatsender nicht ohne Werbung überleben können, das macht es jedoch keinen Deut erträglicher. Der Film nähert sich dem Höhepunkt? Die beste Zeit, um mir in einer Höllenlautstärke Damenbinden, nach Schokolade krähende Kinder oder weitere Programmhinweise zu zeigen! Auch die Länge der Werbeblöcke ist mittlerweile kaum zu ertragen. Wer möchte sich ernsthaft den ersten Teil von „Der Hobbit“ anschauen und wegen intensiver Werbung erst nach Mitternacht ins Bett kommen – und das vor einem Werktag? Ich möchte auch keine Einblendungen während der Sendungen, die irgendeine Kochshow mit einem Unsympathen anpreisen und bei der Spannung und Atmosphäre komplett flöten gehen. Wer die eigenen Inhalte so massiv entwertet, muss sich nicht wundern, wenn sie keiner mehr sehen will! Zudem wird man durch das Streaming massiv verwöhnt. Störende Einblendungen sind dort tabu, zwischen Episoden oder vor einem Film ist maximal ein Programmhinweis, damit kann man leben!
Und so wird das Fernsehen sich ändern müssen, wenn es im Konkurrenzkampf bestehen will. Das reine Kostenargument (viele Sender sind frei oder billig zu empfangen) zieht da weniger, Menschen bezahlen gerne, wenn die Gegenleistung als gerechtfertigt empfunden wird. 171,77 Millionen Abonnenten von Netflix und mehr als 150 Mio Amazon Prime-Nutzer sprechen für sich. Die ständige Verfügbarkeit, die Vielfältigkeit der Inhalte und auch die weitgehende Werbefreiheit werden neue Generationen und deren Sehgewohnheiten prägen. Und die werden sich dann mit keiner Fernsehshow zufrieden geben, in der ein Glücksrad gedreht wird – so gemütlich es damals auch war!
Was mich interessieren würde: Schauen Sie noch täglich Fernsehen? Was könnten die Sender besser machen?
Ich bin jetzt 64 Jahre alt, Familienvater und Opa.
Ich habe Fernsehen erlebt wo jemand einen Fernseher hatte und die Nachbarn sich Sonntags alle bei dem TV-Besitzer trafen. Mein eigenen Farbfernseher kaufte ich als heiratete. Und ja, auch ich bin Prime Kunde.
Aber halten wir mal fest. Das öffentlich rechtliche hat eine Daseinsberechtigung auch wenn es Unterhaltungsmässig katastrophal ist. Wer auf Krimis steht ist bei den öffentlich rechtlichen gut aufgehoben. Was wurde über die privaten gelästert wegen den täglichen Talkshows, aber hey, ARD und ZDF sind da nicht besser. Ja das Fernsehen muss sich strukturell deutlich ändern. Letzendliche ist es doch das Programmangebot der frei empfangbaren Programme was den Konsumenten in die Arme von Netflix und Co. drängt. Dieser Trend wird anhalten. Leider!
Dazu kommt das wir für das öffentlich rechtliche zur Kasse gebeten werden. Insgesamt zahlen wir doch eh schon genug.
Halten wir Fest. Rundfunkgebühr. Miete für den Kabelanschluss oder Kaufpreis für die Schüssel. Dazu dann bei den Privaten auch noch für die HD Qualität weil wer kauft sich schon einen Full HD oder 4K Fernseher auf dem er ein Videobild sieht mit 720*576.
Zur Kasse werden wir überall gebeten. Dann kann ich auch gleich zu Prime gehen, aktzeptable Bildqualität udn freie Programmauswahl geniessen. Das öffentlich rechtliche braucht dann nur noch Nachrichten senden. Für was anderes sind sie kaum zu gebrauchen!
Naja, ich meine AmazonPrime und NetFlix haben eben Qualität. Das klassische Fernsehen wird mehr und mehr verschwinden. Also ich natürlich auch ein TV und schalte das Gerät vielleicht 5-10 mal im Jahr an. Bekam es als Geburtstagsgeschenk vor einigen Jahren. Ja was gibts denn im TV anzuschauen? Nachrichten lese ich auch online. Gut, in letzter Zeit habe ich das TV vielleicht öfters mal eingeschaltet wegen dem CoronaVirus. Aber sonst...
Aus unzähligen Leserbriefen kristallisiert sich eine große Unart aller Fernsehsender heraus. Die unmögliche und absolut meist überflüssige Musikberieselung. Es wird keine Stille geduldet. Jede erholsame Stille wird umgehend panikartig mit den unsäglichsten, und dazu viel zu lauten unqualifizierten Musiken oder Geräuschen zugemüllt.
Gesprochene, meist zum Thema wichtigen Kommentare gehen meist darin unter. Es wird keine ruhige Sekunde geduldet, sie ist für die hochqualifizierten Tonmischer das Gift, welches umgehend getilgt werden muss, mit den bekannten Folgen. Aggressiv und laut, Qualität ist überflüssig.
Das in diesem Dilemma die störenden, meist albernen Werbesequenzen geradezu an Primitivität den Vogel abschießen, zeigt offensichtlich, wie man den Gebührenzahler einschätzt. Er bleibt eine zahlende Notwendigkeit, dem man offenbar nicht das geringste Niveau schuldig ist. Zahlen, Maul halten und hoffen, dass irgend wann mal durch Zufall sich ein Mitarbeiter seiner Aufgabe entsinnt. Ich glaube nicht daran.
E. Schlichting
Weniger Wiederholungen und nicht so mit den F-Gebühren um sich schmeißen.
Was ich immer schon mal los werden wollte. Ich lebe in Thailand und schaue sehr viel deutsches Fernsehen über das Internet. Mein Urteil über die aktuelle "Filmkunst" bei den Serien und Krimis im deutschen Fernsehen fällt vernichtend aus: Da werden Einstellungen aneinander gekittet, bei denen man sich fragt, was die Macher sich dabei gedacht haben, denn allzu oft fehlt die Logik in den Schnitten. Räumliche und zeitliche Sprünge in den Schnitten überfordern sogar mich als ehemaligen Fernsehschaffenden. Ständig hat man das Gefühl, irgendetwas versäumt zu haben oder fühlt sich desorientiert.
Und was ich ganz und gar nicht leiden kann und mich sofort zum Umschalten bewegt: "Vier Tage vorher" oder Ähnliches. Da macht man sich offensichtlich weder beim Drehen noch beim Schneiden darüber Gedanken, dass der Zuschauer zu jeder Zeit verstehen muss, wo und wann wer wie handelt. Als Beispiel für einen guten Übergang: Die Hauptperson ändert plötzlich die Blickrichtung; dann erwarte ich, dass ich beim nächsten Schnitt zu sehen bekomme, was er im Blickfeld hat. Um so was kümmert sich kaum noch ein Macher. Übergänge werden sinnlos einfach mit Material gemacht, bei man kaum an Anschlüsse gedacht hat.
Auch wieder ein sehr gut recherchiertes Blog-Thema mit Hintergrund.
Diesmal bin ich zeitlich spät dran mit einem Kommentar dazu. Deshalb nur soviel dazu:
Meine Frau und ich sind gleich alt und als Kinder mit folgendem im Schwarzweiß-Fernsehen begeistert beglückt gewesen – vielleicht hat der eine oder andere hier noch die gleichen Erinnerungen:
„Fury, Lassie, Am Fuß der blauen Berge, Bonanza, 77-Sunset-Strip (mit Hans Clarin Stimme), London 999, Taucher Nelson, und abends Kuhlenkampff Quiz oder sogar Stahlnetz, oder den 3-Teiler das Halstuch, aber dann später auch noch Raumschiff Enterprise wie bei Herrn Krumrey oder dann den jugendlichen Beat-Club bloß nicht verpassend.
Bei meiner Frau hat sich die Fernsehtreue voll erhalten. Sie liebt auch heute noch ihre ÖR Fernsehserien wie z.B. den Bergdoktor usw. pünktlich um 20:15 – ich mache dagegen derweil getrennt lieber am PC was nachlesend, oder selber aktives usw.
Oh, davon kenne ich auch ein paar noch! :) Serien wie Stahlnetz habe ich noch Jahre später geschaut, die waren einfach gut gemacht. Ich bin ja bekennender Krimi-Fan, das werde ich in meinem Leben nicht mehr ablegen. Aktuell ist gerade Agatha Christie ziemlich häufig zu sehen, da findet man mich meistens vor dem Fernseher, allerdings wiederum nicht vor den Privaten.
In Diesem sehr einseitigen werden Reihenweise Fakten ignoriert.
1. ARD und ZDF sterben zwar alte weg, aber es wachsen automatisch neue alte nach. Das Prekariats-TV (RTL, SAT1 .. Netflix etc.) verliert Zuschauer die älter werden und bekommt wenig nach wegen schlechter Geburtenrate und besserer Bildung.
2. 171 Mio bei Netflix sind verdammt wenig in Bezug auf das vorhandene Maximum von Zusehern.
3. Die täglichen Einschaltquoten zeigen ARD und ZDF, ja oft sogar 3. Programme deutlich vor dem TV für Bild-Leser (RTL, SAT1, Netflix ...).
Sicher kommen neue Zuschauer hinzu, aber die schauen lt. diverser Umfragen halt seltener Fernsehen als die ältere Generation und werden mit Streaming groß. Verstehe Sie mich nicht falsch, ich selbst schaue Fernsehen (zu 99% die Öffentlich-Rechtlichen) und würde mich freuen, wenn man dort die Kurve bekommt.
Toller Bericht!!!
Als Frührentner mit wenig Geld habe ich aber nach einem zweiwöchigen Einhüten in zwei Häusern mit Netflix und AmazonPrime gemerkt: 99,9 % der Sendungen taugen (in meinen Augen !) nichts, sind nur Lockmittel. Vor allen Dingen, wenn End- Folgen einer Staffel dann plötzlich GELD kosten.
Oh ha, da kauf und schaue mir doch lieber DVDs an.
Und wer wenig Geld hat, kann sich, so wie ich, in Hamburg für gerade 40 euro im JAHR (z.zt.) bis zu 10 DVDs/BRs für ne Woche ausleihen! Ganz abgesehen von den Comics, Büchern und Hörbüchern (für 4 Wochen)!
Ich persönlich denke auch, daß sich die "privaten" langsam überlebt haben und die Weiterentwicklung verpennen...
Für irgendwelche seichte Unterhaltung brauche ich kein TV. Es gibt aber erstklassige Kultur und vor allem Infosendungen, Nachrichten und Dokus. Z.B. auf arte, phoenix, aber auch auf ard/zdf (manchmal). Und es gibt auch gute Filme und Serien.
Wenn dies alles verlorenginge, wäre das eine enorme Verarmung der Infolandschaft. Man muss doch nicht pausenlos die Gier nach Spaß befriedigen; wer das will, hat immer noch Streaming und youtube.
Matschig geguckte Hirne sind wunderbar zu manipulieren, nicht nur durch Werbung. Schaut euch halt einfach mal intelligente Sendungen an!
Ich gehöre zur Generation 50+ und bin mit Fernsehen mit nur 2-3 Programmen in s/w ohne Fernbedienung groß geworden. Ich nutze NIE Streaming Dienste und finde es zum Kotzen dass manch gute Serie nur auf solchen Portalen zu finden ist. GEZ kostet schon genug Gebühren, da muss ich nicht auch noch extra bezahlen. Mediathek der Sender finde ich o.k. Nutze ich aber auch nur selten, da ich einen full HD Receiver mit Aufnahme- und Brennfunktion habe. Und ich finde die Unterbrechungen der privaten Sender überhaupt nicht schlimm, im Gegenteil. Bei den öffentlich-rechtlichen fehlen sie mir, da man diese gut nutzen kann mal eben schnell ein Brot zu schmieren oder auszutreten.
bei uns steht kein Fernseher mehr seit mehr als 12 Jahren!
Ich bin mittlerweile 51...
Ich schaue aus Zeitgründen wenig TV, aber es gehört bei mir mit dazu... "Live ist Live" - und solche für mich spannenden Sendungen sind im linearen TV doch am Besten aufgehoben.
Ob es nun besondere Events sind... oder Übertragungen von Fußball etc...
Und bei Eurosport ist Snooker bei mir hoch angesagt.
Also auf das lineare TV möchte ich nicht verzichten.
Unabhöngig davon - ja, Youtube nutze ich auch mal gerne... keine Frage.
Netflix: Nein
Amazone Prime Video: Nein
Meist läuft bei mir klassisch linear das Radio mit dem Regionalen Sender...
Und Wenn TV angeht... dann eben dass...
Und irgendwie mag ich auch diese "Spannung":
"Na mal schauen, was heute im TV kommt".
Und das "Zappen" kann auch ein "Ritual" sein ;)
Moin Herr Krumrey,
ich sehe immer noch regfelmäßig fern. Der Tagesschautermin ist gleihsam heilig, es kann vorkommen, dass wir mal nicht zu Hause sind oder Besuch haben, aber dank eines amazon-sticks kommen wir in den Genuss, nachzuholen, was wir im Original verpasst haben. Das gilt auch für Serien oder andere Programme. Nicht selten läuft der Fernseher, und ich lese dabei die Zeitung. Das ist bei den meisten Programmen ohne große Verluste möglich...
Naja, meine Frau und ich sind auch bereits "Risikogruppe" nach Corona-Definition, da hat man Zeit zum Fernsehen.
Bleiben Sie gesund!
Dem linearen TV sage ich voraus, es wird den Weg der Festnetztelephonie gehen. Beides brauchen immer weniger Zeitgenossen. Seit Anfang diesen Jahres hab ich es abgeschaltet, mein 47er TV steht stumm und kalt und unbenutzt (und unnütz) im Wohnzimmer rum. Demnächst schmeiße ich ihn raus.
Von meinen mir zur Verfügung stehenden 24 Stunden am Tag verbringe ich gefühlte 48 Stunden vorm 32er Monitor meines Desktop-PCs. Aber gut, da ich bereits im Ruhestand bin kann ich mir das zeitlich leisten. Dort mache ich für mich sämtliche Inhalte sichtbar, die mich interessieren. Dabei ist mir wurscht, woher sie kommen, aus welchem Medium, von welcher Plattform. Bevorzugt sind es die ö-r Mediatheken, denn dort findet sich immer etwas, aber auch Youtube. Vieles, besonders Sport, streame ich live.
Was mich ärgert ist der Blick auf meinen monatlichen Kontoauszug. Wenn dort die ersten zwei Seiten draufgehen für die Abbuchungen der diversen TV- und Streaming-Abos und Pay per View-Gebühren, dann bekomm ich einen dicken Hals. Um die Kosten dieses irren TV-Konsums einzudampfen habe ich jetzt erstmal Netflix entsorgt. Brauche ich nicht wirklich, denn um das zu nutzen müsste mein Tag nicht nur 48 sondern 72 Stunden haben. Mal sehen was demnächst noch entbehrlich ist damit ich mich endlich wieder auf das Wesentliche konzentrieren kann. Ich will mein Leben zurück haben!
Ich bin jetzt 60 Jahre alt. Ich bin Elektriker und habe viel mit PC, Laptop und Handy zu tun.
Mein Fernsehen heute beschränkt sich auf regionale und internationale Nachrichten und Reportage auf den jeweiligen Sendern.
Was ich mir sonst noch ansehe, Filme und Serien, kommt alles aus dem Internet und wir sehen uns das auf einem Smart-TV an.
Wenn dann das SAT-Fernsehen auch noch Gebühren verlangt, dann war`s das.
Fazit. Ich brauche eigentlich keine öffentlich rechtlichen Sender und die Qualität der Privaten, naja. Ich bin auch gegen diese Zwangsgebühren.
Leider spiegeln viele Kommentare das Dilemma: Man will maßgeschneiderte Unterhaltung, sonst nichts. Sicherlich ist das TV-Programm der ÖR in dieser Hinsicht nicht besser, oft sogar schlechter als das der Privaten. Doch gerade in diesen CORONA-Zeiten kommt der Hauptvorteil der ÖR zum Tragen: Die aktuelle Berichterstattung mittels eines weltweiten Korrespondentennetzes. Darüberhinaus sind die Gebühren (die leider tatsächlich Zwangsgebühren und damit Steuern sind) auch für die vielen (in meinen Augen allerdings zu vielen) Hörfunkprogramme, besonders die reinen Info-Programme, die viel teurer sind als die ganzen Bespaßungs- und Verblödungsprogramme vor allem der Privaten.
Das wird oft vergessen, bei allem berechtigten Ärger über unsägliche Inhalte oder deren Nähe zu Institutionen, Parteien oder Sponsoren, was bei den Privaten naturgemäß ein noch größeres Problem
ist als schon bei den ÖR.
Zunächst mal ein großes Lob für den sehr umfassenden Artikel, der es auf den Punkt bringt und so zu 99% auch von mir hätte sein können. Da ich vom selben Jahrgang stamme, habe ich die Entwicklung von der Kindheit bis heute ganz genau so miterlebt und empfunden.
Ich nehme jetzt mal als Beispiel "die große alte Dame ZDF", wie sich die Mainzelmännchen schon selbstironisch genannt haben. Anfang der 80er Jahre schrieb man sich dort den zuvor bereits von Showmaster-Urgestein Dieter "Thomas" Heck in seinen Sendungen geprägten Slogan "Ihr Programm" als festes Sendermotto (heute würde man sagen "Claim") auf die Fahnen und Pausentafeln.
Kurzes Off-Toic:
Ja, diese Pausen gab es damals tatsächlich gar nicht mal so selten. Was heute mit Werbung zugestopft wird, war da die Zeit der Entschleunigung ohne gleich - mangels Fernbedienung - aufzustehen und am Gerät umzuschalten. Da konnte man das zuvor gesehene nochmal auf sich wirken lassen oder die Vorfreude bei einer "Es folgt" Tafel auskosten. Oft minutenlang sah man dann eine Diashow oder eine kurze Filmsequenz mit z.B. Stadt- oder Naturbildern, scheinbar fliegende Heißluftballons über ein gezeichnetes Norddeutschland, ein am Beckenrand schlabberndes Walroß namens Antje aus Hagenbecks Tierpark in Hamburg, einen Vogelkäfig aus Stuttgart oder sich durch scharfkantige Laubsägewürfel zwängende Katzenbabys aus Frankfurt, deren Nachfolger heute in den unzähligen Katzenvideos auf YouTube zu finden sind.
Aber zurück zum ZDF und seinem damaligen Claim "Ihr Programm". Es ist nun bereits 40 Jahre her und mit der aufkommenden Privatkonkurrenz fiel irgendwann auch der Zusatz zu Recht weg, denn durch die Kommerzialisierung wurde auch dem öffentlich-rechtlichen Fernsehen die Seele geraubt. Während die Intendanten bis dahin viel Wert auf die Meinung der Zuschauer gelegt haben (Umfragen, Meinungsforschung, Leserbriefe in TV-Zeitschriften, Wunschfilme am Samstag abend per TED-Abstimmung) wurden Sie bei allen Intendanten nach Prof. Dieter Stolte nicht mehr gefragt und nur noch in Einschaltquoten der werberelevanten Zielgruppen eingeteilt. Somit würde ein "Ihr Programm" sich heute eher als Slogan in Richtung der Werbekunden richten.
Der Versuch die Zuschauer mit Zwang immer weiter verjüngen zu wollen und die angeblich nicht mehr werberelevanten Altersgruppen durch konsequentes Absetzen beliebter Show-Formate usw. wird das Gegenteil bewirken und ist ein Suizid auf Raten. Die Stammzuschauer sterben weg und die nachwachsende Generation besitzt keinen Gewohnheitstrieb mehr, da sie die Anfänge eben nicht miterlebt hat und aus den genannten Gründen logischerweise keinen Sinn mehr darin sieht.
Um es einmal bildlich auf den Punkt zu bringen stelle man sich einmal Folgendes vor: Ein gut ausgelastetes Altenheim steht neben einem angesagten Club. Dort verkauft sich ein Energy Drink "wie geschnitten Brot" (=sehr gut) und die Leitung des Altenheims will dieses Geschäft auch machen. Ab sofort schließt man die Bewohner nach dem Abendessen in ihre Zimmer weg und veranstaltet im Speisesaal statt des beliebten Tanztees für Senioren nun lautstarke Disco Musik mit blinkender Lichtanlage um dort den beliebten Energy Drink anzubieten und sogar 10 Cent billiger als im Club. Liebes ZDF, was wird wohl passieren? Glaubt Ihr wirklich die Jugend geht ab sofort ins Altenheim statt in den Club? Ganz sicher nicht! Stattdessen werden Eure Bewohner bzw. Zuschauer Euch den Rücken zukehren und sich ein anderes zu Hause suchen. Da Ihr ihnen aber selbst dieses mit der absolut nicht nachvollziehbaren Einstellung vom ehemaligen zdf.kultur zu Gunsten des Online Jugendkanals FUNK ersatzlos genommen habt, könnt Ihr am Ende den Laden dicht machen! Darum heißt es Schuster bleib bei Deinen Leisten!
Ein gutes Beispiel dagegen war das früher sehr beliebte RTL Radio Luxemburg. Als man in den 90er Jahren feststellte, daß man die jungen Hörer nicht halten kann, hat man sich kurzerhand auf das besonnen was einen einst groß gemacht hat und sein Musikprogramm auf Oldies umgestellt als RTL RADIO-Der Oldie-Sender, wodurch die Hörerzahlen enorm angestiegen sind. Gleiches würde beim ZDF auch funktionieren, wenn es sich als werbefreies Retro-Programm inkl. Pausen, Ansagen und Testbild in der Nacht relaunchen (neu erfinden) würde. Natürlich ginge das wegen dem politisch verodneten Bildungsauftrag als Vollprogramm nicht im Hauptprogramm, sondern nur als Spartenkanal wie z.B. ZDFkult oder retro. Der ORF ist da ein tolles öffentlich-rechtliches Vorbild mit ORFIII und auch unsere anderen Nachbarländer, wie z.B. Frankreich und die Niederlande, haben solche Programme in ihrem Bouquet. Dort hat man überall begriffen, was man mit dem riesigen Archiv für ein gewaltiges As im Ärmel hat, dem die Privaten nicht mal halb so viel entgegen zu setzen haben. Obwohl es auch da schön wäre, wenn ein SAT.1 GOLD oder RTLplus seinem Namen gerecht werden würde und statt nur alter Low-Budget-Reality-Shows und Gerichtsformate bzw. Neuauflagen die originalen Archivschätze aus den 80er und 90er Jahren zeigen würden.
Nun ja, wie bereits erwähnt sind die Zeiten vorbei, wo wir als Noch- oder auch Nicht-mehr-Zuschauer bzw. Zwangsgebührenzahler etwas bewirken können. Die Antalten sind inzwischen wahre Meister im Ignorieren von Zuschauerpost und -meinungen. Von daher bin ich froh über mein riesiges Privatarchiv und halte es bzgl. des linearen Fernsehens im Sinne des unvergessenen Wohnwagenbesetzers Peter Lustig: "Hier kommt nichts mehr! Also - ABSCHALTEN!" ;-)
Beste Grüße
Ihr Dirk Dämkes
Wir haben einen TV, aber keinen Anschluss, nur YouTube und DVD. Mainstreaminformationen brauchen wir nicht, wir holen uns Informationen aus glaubwürdigen Quellen zusammen. Umsomehr ärgern wir uns über Zwangsgebühren, das muss unbedingt aufhören.
Private Fernsehsender haben wir schon seit Jahren nicht mehr angesehen.
Das öffentlich-rechtliche Fernsehangebot in Deutschland ist meist sehr ausgewogen, wenn auch der Werbeanteil oft störend ist. Aber - es ist seinen Preis dennoch allermeist wert. Es gibt Zeiten, da häufen sich die Wiederholungen im Bereich des Unterhaltungsprogramms, wie Spielfilme, Fernsehfilme oder wissenschaftlichen Sendungen u. a. zu oft.
Meiner Meinung nach wäre es überlegenswert, einen speziellen öffentlich-rechtlichen Sportkanal einzurichten, um das Sportangebot zu Zeiten ab 19.00/ 20.00 Uhr nicht zu lasten von Informations- und Unterhaltungsprogrammen auszustrahlen. Dafür wären wir auch bereit höhere Gebühren zu zahlen.
Unsere ganze vierköpfige Familie schaut seit Jahren kein Fernsehen und hört kein Radio. Nur noch verschiedene Streaming Anbieter finden meine Gnade. Um so mehr ärgert es mich, dass ich trotzdem viel Geld an die GEZ zahle. Politische und kulturelle Infos findet man im Netz auch besser, z.B. über perlentaucher.de ... dort hat man dann auch die Möglichkeit, verschiedene Perspektiven kennenzulernen und seine eigene Meinung zu bilden und nicht die parteiisch-konforme Sichtweise unserer Staatssender vorgeplappert zu bekommen.
Unser Fernseher gehört meiner Frau, ich tu mir das nicht mehr an. OK, abgesehen von ein paar handverlesenen Sendungen. Ich muss mir den Mist nur noch anhören und das ist schon schlimm genug, zum Glück gibt es Kopfhörer und mp3.
Was die Sender besser machen können? Die Programmverantwortlichen sollen sich mal eine Woche lang jeden Tag 24 h ihr Programm ansehen, dann wissen die das von selbst. Falls sie das überlebt haben natürlich...
Ich schaue Fernsehen, aber nicht täglich, weil ich arbeitsbedingt oft genug "Bildschirm" hatte. Ich bevorzuge traditionell das öffentlich-rechtliche Fernsehen: Tatort ist z.B. Kult.
Amazon Prime nutze ich eher selten, den Streaming-Dienst Telekom-Megathek fast gar nicht, andere überhaupt nicht.
Mich nerven vor allem die "Alternativangebote", wenn man nach einem konkreten Titel sucht.
Also gut... Ich Kind der DDR! Und dann noch in Dresden!
ZWEI TV Programme! Schwarzweiß! Aber immerhin! Meine Eltern konnten sich schon einen RFT Gerät leisten!! Das BESTE... der Sandmann!
Was war TV früher?? UNWICHTIG! So wie Heute auch! Nur noch Wiederholungen und Sendungen die flach und langweilig sind! ABER DANK der Medienzwangssteuer noch für die sogenannten Öffentlich Rechtlichen von der Bevölkerung misswillig finanziert werden.... Schaut Euch doch nur mal die Medienanstalten an was die nach 1990 sich für Schlösser gebaut haben! Also nach der Wende gab es dann paar Sender mehr zu sehen... Das Frequenzband auch im Radio gab aber leider nur 100 öffentlich Rechtliche frei... Später gab es dann ein paar private Sender zu empfangen.... ABER!! Die Landesmedienanstalten (meistens Altparteien geführt!) bestimmten welche Frequenzen freigegeben wurden... Traurig auch für das aufkommende DABT und digital TV. Eigentlich wurde im Medienstaatsvertrag voll nur zu Gunsten der fetten öffentlich Rechtlichen entschieden und die Privaten?? Gleiches Recht für ALLE!! Wenn bezahl TV dann bitte mit KARTE! 2020 haben wir die Möglichkeit! Digital TV über Kabel Satellit oder Internet zu empfangen... DA MUSS SICH DRINGEND WAS ÄNDERN!! Wer Geld will.. gerne! Aber nicht STAATLICH VERORDNET!! Wer medienwirksam überzeugen möchte und eine Zwangsabgabe verlangt und sich trotzdem mit WERBUNG finanziert ist UNGLAUBWÜRDIG! Gleiches Recht für ALLE! In ALLEN Kanälen!! Zahlen wir nur noch für das was wir sehen oder hören wollen! ODER???
lineares tv ? seit jahren nicht mehr. seitdem die privaten die werbung massiv ausgebaut haben (entschuldigen sie das die werbung von einem kurzen stück film unterbrochen wurde), habe ich dem tv den rücken zugedreht.die öffentlich-rechtlichen ? ne, auch nicht mehr. glaubhaft ist kein sender mehr...alle haben bei mir verloren. wenn ich diese heuchelei bemerke, könnte ich mich übergeben. filme werden dermassen beschnitten, das die handlung nicht mehr vorhaden ist, angeblich um unsere kinder zu schützen, dabei haben die auf ihren smartphones die härtesten pornos, oder schlimmsten gewaltvideos. das kann man richtig schön sehen, schauen sie sich einmal auf einem privaten kanal einen louis de funès film an, am besten den mit den ausserirdischen kohlköpfen. selbst vor dieser komödie machen diese leute nicht halt....oder selbst bei pipi langstrumpf scheiden die herum...ich hab es kontrolliert und mir extra dir original dvds besorgt. und für so einen mist wird wieder die gebühr erhöht, oder wie ein anderer hier passend schrieb...soll man 70 euro bezahlen. ach ja, streamen ? schön waäre es....IN den STÄDTEN liegt das glasfaser....1000mb download....davon träumen wir "landeier". beweis ? schauen sie bitte einmal bei der telekom vorbei, abteileung AUSBAUATLAS. dort geben sie (beispiel) 37124 ROSDORF ein...egal welches dorf...ANGEBLICH soll schnelles internet ab JULI 2020 kommen...darauf warten die kunden dieses unternehmens aber schon seit >4 jahren ! oder nehmen sie 37129 DRANSFELD dort das erste BIOENERGIEDORF JÜHNDE...die haben noch immer 368kb (KILO !!!) wie soll man damit streamen ?
aber deutschland ist ein industrieland.....mit technik von anno dazumal :-(
außer LIve-Sportübertragungen sehe ich NIE Live-Sendungen! Ich gehe meine 14-Tage Fernsehzeitung durch und markiere alle mich interessierenden Sendungen, um sie sie im Internet auf S..TV (Anbietername von der Redaktion verstümmelt ;) )
zu programmieren. Das hat den Vorteil, dass diese Aufnahmen, um einen Tag versetzt, werbe-frei herunter geladen werden können (Ausnahme RTL, aber die Säcke könne mir ohnehin gestohlen bleiben). Und das Alles für ca. 10 EUR im Monat. Falls ich mich in der Qualität des Inhalts getäuscht haben sollte, kann ich nach beliebiger Zeit die Sichtung abbrechen und die Aufnahme löschen.