In meiner Kindheit gab es magische Uhrzeiten. Um Punkt 20 Uhr kamen die Nachrichten im Fernsehen, niemand durfte diesen Termin verpassen. Schaute man in die Gärten der Reihenhäuser ringsherum, fand man Grünstreifen und Terrassen weitgehend verwaist vor. Vor einem türkisenen Hintergrund lasen Damen und Herren stoisch Texte vom Blatt ab, verzogen selbst bei verheerenden Katastrophen keine Miene und erzählten uns all das, was seit der Morgenzeitung passiert war. Danach gab es Unterhaltungssendungen mit Showmastern in grässlichen Sakkos, oder Krimis, in denen mies gelaunte Mitfünfziger in grauen Großstädten Mordfälle aufklärten. Dafür hatten wir fulminante drei Programme zur Auswahl, man baute halt alle Termine möglichst drum herum. Doch wie zeitgemäß ist Fernsehen heute noch, wenn immer mehr Konkurrenten wie Videportale und Streaming-Anbieter um die Aufmerksamkeit der Zuschauer buhlen und die Stammzuschauer immer älter werden?
Noch ist der Kampf um die Zuschauer nicht fürs Fernsehen verloren! Wie europäische Erhebungen von 2019 zeigen, nutzen noch 80% täglich dieses Medium, ein beeindruckender Wert und damit noch vor YouTube (knapp unter 70%), das häufig auch als Radioersatz genutzt wird. Weitaus niedriger in punkto Medienpräsenz sind Amazon Prime und Netflix mit grob 50% vertreten. Das hat sicherlich mit Prägung zu tun (wir sind wohl alle mit Fernsehen aufgewachsen), aber auch mit den immer noch beliebten Nachrichtensendungen, zu denen es im Streaming-Bereich noch keine bekannten Alternativen gibt. Während die Fernsehsender angesichts solcher Zahlen zuerst jubeln dürften, stimmt ein näherer Blick nachdenklich. Denn eine große Generationenlücke klafft zwischen den Zuschauern. 87 Prozent zwischen 50 und 65 schauen regelmäßig Fernsehen, unter 30 sind es nur 67 Prozent. Bei den Jüngeren dominieren ganz klar Videplattformen, z.B. YouTube, mit 81 Prozent und das Streaming mit 73 Prozent. Wichtig für die Werbeindustrie, welche ja besonders die Jungen im Blickfeld hat. Privatsender, die rein von Werbung leben, kriegen da natürlich hektische Flecken. Ein guter Grund, mit Product Placements, Schleichwerbung in Shows und bezahlter Promo in angeblichen „Reportagen“ ein Zubrot zu verdienen – und die oftmals seichten Inhalte weiter zu verwässern. Statt immer flacherem Entertainment wünschen sich viele einen unbequemen, kritischen Journalismus, der einen möglichst weiten Abstand zu den Reichen und Mächtigen hält, auch das ist in der Fernsehlandschaft selten zu finden.
Woran die Unlust zum Fernsehen bei den Jungen liegt? Die Angaben sind vielfältig. Viele haben inzwischen nicht mehr die klassischen Arbeitszeiten von 9 bis 17 Uhr, das Festlegen auf bestimmte Uhrzeiten ist da schlicht unerwünscht. Das Fernsehen hat oftmals auch das Nachsehen, wenn es um besonders begehrte Inhalte geht. Die großen Serien der letzten Jahre liefen fast alle in Erstverwertung auf Streaming-Portalen oder im Bezahlfernsehen. Und was ist eine Serie mit fortlaufender Story wert, wenn man eine Folge verpasst hat? Inzwischen werden mehr große Geschichten erzählt, während z.B. ein Columbo eigentlich immer beim Status Quo begann. Manchmal sind die Gründe noch simpler: Viele haben nicht mal einen Fernseher, speziell bei jungen Singles beiderlei Geschlechter. Da ist der Laptop oder Computer-Bildschirm das Tor zur Welt, und dieser ist in der Regel bereits groß genug für Entertainment, so dass z.B. eine kleine Studentenbude kaum mehr einen Fernseher braucht. Und so glaubt weniger als die Hälfte der U30-Zuschauer noch an ein Fortbestehen des Fernsehens im klassischen Format. Das Fernsehen reagiert natürlich und bietet z.B. Mediatheken an, um den Zuschauern eine Streaming-Möglichkeit zu geben. Auch der News- und Ratgeber-Anteil wird stetig ausgebaut, um die eigenen Stärken zu betonen. Allzu häufig sind aber nur kleine Teile des Programms online zu sehen, ganze Staffeln sind oftmals rar. Zudem spielt auch beim Internet-basierten Fernsehen die Technik nicht immer mit: Auf smarten Fernsehern oder den verbreiteten Amazon-Geräten sind die Apps oft fehlerhaft oder hakelig in der Bedienung. Der Sprung ins Internet ist kein leichter, auch wenn es schon Jahrzehnte am Start ist.
Es sterben auch die klassischen Rituale aus. Früher hieß es scherzhaft, der Fernseher mache aus dem Kreis der Familie einen Halbkreis. Heute schauen nur noch 11 Prozent mehrheitlich mit der gesamten Familie, der Rest schaut meistens alleine (48%) oder mit Partner (41%). Je jünger, desto häufiger wird alleine konsumiert. Das liegt natürlich auch an der größeren Auswahl, die heute herrscht. Nur ein Beispiel: Früher kam am Samstag "Raumschiff Enterprise", das war mein SciFi-Highlight für eine Woche, mehr gab es nicht. Heute kann man nicht nur zwischen unterschiedlichsten Enterprise-Generationen mit mehreren Hundert Episoden wählen, sondern hat unzählige Serien und Filmen aus diesem Genre allzeit abrufbereit parat. Bezahlsender, die sich nur diesem Genre verschrieben haben, senden sogar 24 Stunden am Tag maßgeschneiderte Inhalte für ihr Zielpublikum. Habe ich damals mit meinen (Groß-)Eltern zusammen geschaut, weil wir den gleichen Geschmack hatten? Nein, es gab halt nicht mehr Auswahl und einen eigenen Fernseher bekam ich auch erst vergleichsweise spät. Man einigte sich auf den kleinsten gemeinsamen Nenner und der hieß zum Glück oft Boris Becker. Oft wurde es aber zäh, dann nahm man sich sein Buch zur Hand und fertig. Hätte ich damals Alternativen wie heute gehabt – ich hätte jubelnd zugegriffen!
Natürlich müssen wir auch über Werbung innerhalb von Filmen und Serien sprechen. Man weiß, dass die Privatsender nicht ohne Werbung überleben können, das macht es jedoch keinen Deut erträglicher. Der Film nähert sich dem Höhepunkt? Die beste Zeit, um mir in einer Höllenlautstärke Damenbinden, nach Schokolade krähende Kinder oder weitere Programmhinweise zu zeigen! Auch die Länge der Werbeblöcke ist mittlerweile kaum zu ertragen. Wer möchte sich ernsthaft den ersten Teil von „Der Hobbit“ anschauen und wegen intensiver Werbung erst nach Mitternacht ins Bett kommen – und das vor einem Werktag? Ich möchte auch keine Einblendungen während der Sendungen, die irgendeine Kochshow mit einem Unsympathen anpreisen und bei der Spannung und Atmosphäre komplett flöten gehen. Wer die eigenen Inhalte so massiv entwertet, muss sich nicht wundern, wenn sie keiner mehr sehen will! Zudem wird man durch das Streaming massiv verwöhnt. Störende Einblendungen sind dort tabu, zwischen Episoden oder vor einem Film ist maximal ein Programmhinweis, damit kann man leben!
Und so wird das Fernsehen sich ändern müssen, wenn es im Konkurrenzkampf bestehen will. Das reine Kostenargument (viele Sender sind frei oder billig zu empfangen) zieht da weniger, Menschen bezahlen gerne, wenn die Gegenleistung als gerechtfertigt empfunden wird. 171,77 Millionen Abonnenten von Netflix und mehr als 150 Mio Amazon Prime-Nutzer sprechen für sich. Die ständige Verfügbarkeit, die Vielfältigkeit der Inhalte und auch die weitgehende Werbefreiheit werden neue Generationen und deren Sehgewohnheiten prägen. Und die werden sich dann mit keiner Fernsehshow zufrieden geben, in der ein Glücksrad gedreht wird – so gemütlich es damals auch war!
Was mich interessieren würde: Schauen Sie noch täglich Fernsehen? Was könnten die Sender besser machen?
3 Sender - alles war gut. Dann kam das Unterschichtenfernsehen. Irgendwie ließ damit auch im Umfeld die emotionale und soziale Kompetenz nach. Jetzt kommen noch die Streaming Dienste. Für das aktuelle Zeitgeschehen ist jetzt keine Zeit mehr. Der Staat aber hat erreicht was er wollte. Die Politik kann machen was sie will, es schaut sowieso keiner mehr hin. Die Meinungsmacher kommen von woanders - einseitig und weichgespült.
Ich schau nur ARD ZDF und Dritte Programme. Sollte ich mal auf Sender wie z.b. RTL zurückgreifen,dann nur im Wiederhol-Modus bei Mediathek ohne Werbungsunterbrechung.
Vorerst sollte die GEZ-Gebühr weg. Man ist gezwungen, zu bezahlen, auch wenn man das ÖR kaum schaut. Das ÖR sollte on Demand sein. Dann müssten die sich nämlich auch mehr Mühe geben. Die Privaten sind nicht besser. Ja, die Werbung ist ärgerlich, aber das Unterschichten-Programm mit einer Müllsendung nach der anderen oder die laufenden Wiederholungen sind unerträglich. Da geben sich ÖR und Private nichts. Wirkliche Informationen erhält man auch nicht mehr. Mir wäre es lieber, wenn ein sachlicher Sprecher objektiv Nachrichten sprechen würde. Das ist nirgends mehr möglich. Besonders ärgerlich finde ich es, wenn Nachrichten zum Event werden. Ich habe es mir deshalb abgewöhnt, Nachrichten im Fernsehen zu sehen. Halbwahrheiten sind eben auch keine wirklichen Wahrheiten. Die ÖR gehen soweit, dass sie Dokus als neu ausgeben, obwohl sie nur aus älteren Folgen zusammengeschnippelt und mit Neusprech unterlegt worden sind. Das muss ich mir alles nicht antun. Ich habe keinen Smartfernseher und will auch keinen so lange wie möglich haben. So eine große Wanze in der Wohnung, brauche ich nicht. Deshalb fallen auch Netflix und Co. weg. Die andere Seite ist folgende. Dort werden viele Filme/Serien gezeigt, aber ich habe die Feststellung gemacht, dass Krach und Bumm ohne Inhalt nicht so mein Ding ist, auch wenn sie technisch phänomenal hergestellt werden. Andere Filme aus der neueren Zeit öden mich auch an. Ich will keine gentrifizierten Filme sehen, ich will kein dummes Gelabere und auch keine diversen Schauspieler, die man nur im Film/Serien hat, weil eben jede Minderheit eine Rolle bekommen muss. Frauenfilme mag ich - obwohl ich Frau bin - nun überhaupt nicht. Es bleibt dann nicht allzusehr viel übrig, als das es sich lohnen würde. Vielleicht irgendwann einmal - aber eher nicht. Den einen oder anderen Film oder die eine oder andere Serie, die mich ansprechen könnte, verpasse ich eben dann. Nunja, damit kann ich leben und zwar gut leben.
Hallo, schaffen Sie diese amerikanischen Schenkelklopfer- und auf Befehl zu lachenden Sendungen ab. Weiters die Spongebob Sendungen, die sind für unsere Kinder wie eine Gehirnwäsche. Damit verblödet die ganze Gemeinschaft. Das selbe gilt auch für die Simpsons. Es gibt in den diversen Archiven eine Vielzahl an klassischen Filmen, die sind besser als die immer andauernden Wiederholungen. Früher wurden die Sender um 23:00 Uhr abgeschalten, aber für diverse Schichtarbeiter wurden manche Sendungen am nächsten Vormittag gesendet.
Mit freundlichen Grüßen
Rudolf Markovics
Hallo Herr Krumrey,
das mit dem TV ist so eine Sache. Die öffentlichen haben jedes Jahr 8 Milliarden € an Zwangsgebühren und was dafür geleistet wird ist zum fremdschämen. Gefühlte Tausend Programme, Wiederholungen am laufenden Band, von unabhängiger Berichterstattung ist nicht mehr zu reden. Die Privaten verlängern die Sendezeit um gefühlt 150% mit Werbung. Seit einiger Zeit haben wir Netflix und Amazon Prime und damit ist der schöne, von früher gekannte Filmabend gerettet. Und die Berichterstattung über aktuelle Themen ist auch nicht von gewissen Fraktionen gesteuert, sondern fachlich und sachlich viel besser.
In diesem Sinne.....bleibt alle daheim und gesund.
Ein Gedicht aus meinem Buch Wintererdbeeren:
Es geht auch ohne
Oben an der Wand das LNB streikt
Schwierig es auszutauschen
Wochenlang kein Fernsehen
Dafür die aufgezeichneten Filme
Family Business Darjeeling Limited
Birnenkuchen mit Lavendel Atomic Falafel
Und so weiter
Dann der umständliche Versuch
12 Meter HDMI Kabel vom PC
Zum TV zu verlegen – klasse Stolperfalle!
Als erstes die Nachrichten
Merkel sieht mittlerweile aus wie Bismarck
Seehofer wird jeden Tag dümmer
4 Jahre Pegida in Dresden
Plötzlich die Meldung
Journalist Khashoggi in saudi-arabischer Botschaft
Bei lebendigem Leibe zerstückelt!
Würgend reiße ich das Kabel raus und
Werfe es aus dem Fenster in den Hof.
Es geht auch ohne
Ich schau täglich Fernsehen, meide die Privaten. Die Werbung geht mir auf den Geist. Info Sendungen kommen leider nach 22:00 Uhr.
Kommentare zu Ereignissen und Auswirkungen müssten breiter gefächert werden. Denn die wollen nur Bestes unser Geld.
Staatsverschwendung und Unterlassungen darüber sollte mehr berichtet werden.
pha! - die Musik in den Filmen ist so überlagernd, dass man kaum den Dialog der Schauspieler noch versteht, zumal wenn man etwas schlechter als normal hören kann; besonders dann, wenn's spannend ist, setzt die Musik knallhart ein und man fragt: was hat der gerade gesagt? - Sehe ich einen Film oder bin ich im Radio!? Die liebe Werbung ist zum k...! Auch hier, gerade an wichtigen Stellen - Werbeunterbrechung und ellenlange, immer gleiche Werbefilme! Also nichts Neues!!! - Und das Programm; nur Mord - Betrug - und Totschlag! - Dafür entrichten wir schön brav unseren Beitrag! Das musste mal gesagt werden. Ändern tut sich sicher nichts!
Ich erinnere mich noch an die Anfänge in meiner elterlichen Familie: 43 cm s/w Gerät, aber mit Fernbedienung (laut/leise)! Ein Sender und wenn umgeschaltet wurde von Hamburg (Tagesschau) nach Berlin (Film), dauerte das immer eine Weile. Und zur WM saß mein halbes Semester bei uns. So gegen 22:00 Uhr oder etwas später war dann Programmschluss - Nationalhymne und -- Ende. Was waren das für herrliche Zeiten! Man konnte noch Bücher lesen oder ging ins Kino, wenn das interessanter war. Heute sehe ich keine Privatprogramme, weil ich mir nicht die verbleibende Lebenszeit (ist ohnehin nicht mehr viel bei fast 88) stehlen lassen will mit Werbung und dergleichen. Die Sendungen aufzuzeichnen und dann die Werbung zu überspringen, ist mir einfach zu lästig. Und wenn es keine guten Unterhaltungsprogramme am Abend bei den Öffentlich rechtlichen gibt - man glaubt gar nicht, was alles an interessanten Dokumentationen aus der Wissenschaft oder aus der Historie angeboten werden und ein bisschen Lernen schadet nie. Übrigens bin ich auch ein "Barnaby"-Fan, schon wegen der englischen Landschaften. Noch lieber sehe ich Sträter, Nuhr, Extra-3, Heute-Show oder Schlachthof etc, weil ich gerne lache. Wo gibt es Vergleichbares bei der Privaten? Mario Barth? Vergiss es! Bei manchen dieser Programme muss man allerdings mitdenken und über das aktuelle Geschehen schon informiert sein und das ist offenbar für manche (wohl sehr viele) zu schwierig. Also ich lasse mir keine Zeit von Liebesschnulzen oder Wilden Si-Fi Phantasien stehlen. So viel Unterhaltung, Lachen und Information für so wenig Geld ist wohl einmalig auf der Welt. Ich hoffe, es bleibt verfügbar.
Hallo miteinander.
Meine Frau und ich gehören der Generation 60+an. Wir schauen jeden Tag noch Fernsehen. Meistens ARD oder ZDF da wir Krimifans sind. Was uns stört sind die vielen Fußballspiele zur besten Sendezeit. Selbst wenn keine Deutsche Mannschaft spielt. Die Gebühren steigen und steigen von sparen keine Spur.Müssen hunderte von millionen € an die UEFA gezahlt werden ,nur um Spiele übertragen zu dürfen? Es gibt genug Zuschauer ,die keinen Fußball mögen. Damit fehlt das Geld für neue Produktionen und es müssen alte Kamellen wiederholt werden. So gibt es noch mehr zu bemängeln aber ich will es hierbei belassen. Die neuen Dienste kommen für uns nicht in Frage.
Bleiben sie Gesund.
VG
Rainer Trappe
Hatte leider zu diesem Thema noch etwas vergessen:
...bei den Öffentlich/Rechtlichen müsst ihr Gebühren bezahlen - bei uns nicht...
Alle öffentlich /rechtlichen Sender sind im TV in HD zu empfangen; für die Privaten muss dafür eine HD-Karte für über 70 Euro/Jahr erworben werden...
Und noch etwas - während im Internet die öffentlich /rechtlichen Sender alle frei empfangbar sind, muss hier für die Privatsender erneut eine Gebühr bezahlt werden. Damit ist man aber trotzdem nicht werbefrei, um beispielsweise deren tolle Super-Nachmittagssendungen oder abends das Dschungelcamp sehen zu können.
Was waren das noch für schöne Zeiten, als wir nur drei Programme hatten... da waren z.B. die Preise für die Übertragungsrechte in der ARD-Sportschau noch human, bis diese durch die Privatsender in irrsinnige Höhen katapultiert wurden.
Guten Tag !
Zu Anfang sei mir eine Kritik erlaubt:
Die Lesbarkeit des eigentlichen Blogbeitrages hält mich vom Lesen ab.
Zu wenige Abstände, fortlaufender Text ...
z.B.:
"und erzählten uns all das, was seit der Morgenzeitung passiert war.
Danach gab es Unterhaltungssendungen mit Showmastern in grässlichen Sakkos, oder Krimis, in denen mies gelaunte Mitfünfziger in grauen Großstädten Mordfälle aufklärten.
Dafür hatten wir fulminante drei Programme zur Auswahl, man baute halt alle Termine möglichst drum herum.
Doch wie zeitgemäß ist Fernsehen heute noch," ...
***
Vor dem Fernsehgerät sitze ich vielleicht 1x im Monat.
Spontan suche ich mir manchmal etwas für mich passendes in den Mediatheken aus.
Bei mir dominiert der Rundfunk:
Da reichen mir fast rund um die Uhr NDR Kultur + RBB Kultur ...
Manchmal "hüpfe" ich über die NDR-Applikation zu einem "Lulle"-Sender, um noch einmal kurz in meine Jugend hineinzuschnuppern ...
---
Über "Meine Mediatheken" auf der Windows-Ebene kann ich prima herunterladen und bei Bedarf (auch wiederholt) schauen ...
---
Bleiben Sie alle gesund und munter !
kcr
kcr
Danke, da schaue ich mal drauf! Wenn man Woche für Woche schreibt, schleicht sich durchaus mal etwas ein und man gerät bei einem Thema wie diesem ins Plaudern, wenn die Erinnerungen zurück kommen. :)
Ich stimme der Aussage von Herrn Katzke vorbehaltlos zu. ARD und ZDF plus alle Dritten liefern auch sehr kritischen Journalismus ebenso wie ungebundene Ratgeber-Sendungen.
Dazu ist ein Blick in die elektronische oder Printausgabe eines aktuellen Fernsehprogramms hilfreich, und nicht wahlloses Zappen. DVBT 2 wird schließlich von jedem Haushalt ungeachtet der Nutzung finanziert.
Hinzu kommt:
Die massenhafte Nutzung der Streaming Dienste hat einen denkbar schlechten ökologischen Fußabdruck.
Die Bereitstellung der zahlreichen Abruf-Filme erfordert durch die Aufstellung riesiger Rechnerzentren Unmengen Strom.
Die dabei ebtstehende Wärme muss wiederum zusätzlich abgeführt werden. Offenbar sehen junge Nutze darin kein Problem für Nachhaltigkeit. Das ist Egoismus pur.
Warum machen Sie das Fernsehen so mieß?
Denken Sie bitte daran, dass jeder Wohnungsinhaber/-Mieter die GEZ-Gebühren für die Fernsehanstalten zahlen muss. Das ist nicht wenig an Gebühren. Was zahlen die Leute noch zusätzlich für Sky, Netflix, Amazon und andere Filmanbieter?
Ich denke, große Teile des Fernsehens sind ziemlich mies. :) Jedenfalls zappe ich oftmals ohne jegliches Interesse durch die zahlreichen Sender. Und mit diesem Gefühl werde ich kaum allein sein.
Ja ich schaue noch TV. Ich (60+) fühle mich durch Ihre Vergangenheitsschilderungen, Herr Krumrey, stark an meine Kindheit/Jugend erinnert. Auch teile ich die Haltung von H. Dudziak (20.03.).
Wir im Osten hatten, je nach Wohnlage, sogar 5 Programme: 3 West und 2 Ost.
Die zahllose Vielfalt an Sender- und sonstigen Angeboten zum Konsumieren von "Programm" heutzutage ist meines Erachtens kein Fortschritt! Weniger ist mehr - so sollte es zumindest sein!
Und wenn man bedenkt, dass jeder Deutsche im Schnitt etwa 4 Stunden täglich TV schaut (weiterer, anderer Medienkonsum scheint dabei nicht enthalten) - was ist das für eine Vergeudung von Lebenszeit!
Reiner Konsum - die Blüten einer Marktwirtschaft: Vielfalt ohne Ende, kurze Haltbarkeit, immer schlechtere Qualität. Alles letztlich zu Lasten unserer Umwelt.
Was könnten die Sender besser machen?
Öffentlich Rechtliche:
Die Qualität verbessern, d.h. Programme inhaltlich und zeitlich überdenken.
Krimis ohne Ende… wer will das? Die interessanten und meines Erachtens wichtigen Sendungen kommen meistens zu später Stunde, warum?
Guter und verlässlicher Journalismus ist wichtiger denn je. Und ich bezahle auch gern dafür.
Mit Gruß, und bleiben Sie gesund!
W.H.
Für mich ist seit Ewigkeiten die Zwanzig-Uhr-Tagesschau das Maß aller Dinge. Und es wird auch so immer noch täglich TV gesehen; allerdings haben wir seit zwei Jahren bis auf zwei/drei Ausnahmen die Privatsender davon ausgenommen. Während man in der Anfangsphase der Privaten die Werbepause noch einigermaßen lächelnd als Pipipause genutzt hat, ist es schon lange nur noch mehr als nervig. Nicht nur dauernd die selben Werbespots, sondern ebenfalls ständig die selben Vorschauen, was nächste Woche um halb acht gesendet wird. Zwischenzeitlich genießen wir es wieder, Filme ohne Unterbrechung bis zum Schluss zu sehen. Das einzige Manko ist, dass die Öffentlich/Rechtlichen diese bescheuerten sporadischen Einblendungen seinerzeit von den Privaten übernommen haben.
Wenn man dann noch den Spruch der Privaten aus den Anfangstagen nimmt (bei den Öffentlich/Rechtlichen müsst ihr Gebühren bezahlen - bei uns nicht), der ja nicht stimmte, denn es mussten auch die Zuschauer bezahlen, die kein Privatfernsehen geguckt haben, weil sie eben auch Artikel kaufen mussten, für die dort geworben wurde.
Beispiel Sky: Als Premiere ohne Werbung gestartet, wird man als Sky-Abonnent beispielsweise bei der Champions-League derartig mit Werbung beharkt, dass einem der Kragen platzen könnte. Und das, obwohl der Kunde hier kräftig für das Abo zur Kasse gebeten wird.
Nur der Hinweis... ich habe kein Sky.
Ich hatte mal Sky, bis sie es sechs Wochen nicht hin bekamen, mir nach einem Umzug einen neuen Receiver (Wechsel von Satellit zu Kabel) zu besorgen. Der Support reagierte souverän *überhaupt nicht*. Da hatte ich die Faxen dicke!
Hallo Herr Krumrey, danke für Ihren (mal Wieder) sehr zutreffenden und erhellenden Beitrag. Wir gehören der Gruppe 60+ an, sehen uns in Ihrer Schilderung gespiegelt. Wir nutzen vor allem die Öffentlich-rechtlichen, die privaten und da besonders RTL meiden wir, weil unerträglich. Arte, BR alpha, ARD und ZDF, Dokus und Dokumentationen; teilweise auch mal ans Herz gehende Schmonzetten wie Traumschiff o.ä. Mit zunehmendem Alter fällt auf, das hecktische Schwenks, grelle Schnitte und ohrenbetäubende Lautstärkewechsel zunehmend nerven.
Die Probleme des streamens liegen m.E. auf der Hand: Energieverbrauch und die Kultur des Allzeit bereit Seins törnen mich/uns ab.
Ihnen weiter viel Spaß bei Ihrer Arbeit und damit uns weitere gedankliche Anregungen!
MD
Immer gerne! Ich bin als Krimi-Fan und Nachrichten-Zuschauer auch auf den Öffentlich-Rechtlichen viel unterwegs. Ein Montag ohne Inspector Barnaby würde mich z.B. ziemlich schmerzen! :)
Ich schaue immer noch Fernsehen, vor allem öffentlich rechtliches, hier gibt es eine ganze Menge wissenschaftliche Sendungen, die mich sehr interessieren. Gute Spielfilme im Privatfernsehen zeichne ich auf und schneide mit einem speziellen Tool die Werbung heraus. Erst dann schau ich mir das werbefrei an. Was mich zu Zeiten des Coronavirus aber stört, ist, dass im privaten immer noch Sendungen wie z.B. "Wer wird Millionär" mit vollem Publikum ausgestrahlt werden, so als ob nichts geschehen wäre. Auch suggeriert uns die Werbung immer noch das "schöne Leben", was in manchen autoritären Systemen ja auch der Bevölkerung in gezielten Sendungen zur Ablenkung suggeriert wird.
Was das Thema Fernsehen angeht, sitze ich irgendwo zwischen den Stühlen. "Lineares" Fernsehen kenne ich seit 10 Jahren schon nicht mehr, ich habe keinen Fernsehanschluss, weder Kabel, noch Antenne, noch Satellit. Ich lade mir was mich interessiert aus der Mediathek der Öffentlich Rechtlichen und hin und wieder kaufe ich mir eine Blu-Ray oder DVD. Meine Freizeit verbringe ich je nach Witterung zur einen Hälfte vor dem Computer zur anderen auf Rad oder Pferd in freier Natur.
Ich sehe Fernsehen .
Zuerst BR 3 mit Wettervoraussage dann ARD alpha oder TV München .
Ich bin mit demFernsehen groß geworden ,meine Lehre als Phonotechniker habe ich in der Firma " Loewe-Opta " absolviert .
Gruß KJ
Die beste Zeit "stehenzubleiben" ... wir ziehen uns immer MASH und ein Käfig voller Helden rein und das fast jeden Abend, zur Essenszeit - seit sehr vielen Jahren. Läuft auf Nitro, wie so manch andere interessanten Sachen. Einige Folgen kennen wir schon fast auswendig. Die beiden Serien sind einfach genial, zumindest in der deutschen Synchronfassung. Die eine menschlich tiefsinnig und zeitloses Anti-Kriegs-Statement, die andere eher Klamauk aber auch mit sehr gut ausgebauten Wesenszügen.
Irgendwie scheint die Zeit dadurch stehenzubleiben, die Serien waren vor knapp 50 Jahren schon gut und werden es bleiben. Ein Stück heile Welt sozusagen.
Ansonsten auf den Öffentlichen zuviel spießbürgerlicher Muff und uninteressante Produktionen. Am besten ist man noch bei ARTE aufgehoben. Die Privaten allgemein: ... viel Müll, nochmehr Werbung - nervig. Aber - das ist das Positive (wenn man es so sehen möchte) - man hat dadurch immer schön was zu motzen :)
Ich schaue nach wie vor nur linear und das sogar weitestgehend ohne die inzwischen völlig unerträglichen Privatsender. Ich sitze sozusagen fast ausschließlich in der "ersten Reihe". Qualitativ sind diese Sender unerreicht, Privatsender ertrage ich Nachmittags keine 3 Minuten mehr, Abends wird in sehr seltenen Fällen bestenfalls aufgezeichnet. Es gibt im "öffentlich rechtlichen" so viele gute Sendungen, das ich aufnehmen muss und mit dem "abarbeiten" gar nicht hinterher komme. Streaming kommt für mich nicht in Frage. Die festen Sendezeiten bedeuten für mich, dass ich mich auf einen Termin und eine Sendung freuen kann. Ja, es ist sogar eine Art Ritual. Sollte es tatsächlich dazu kommen, dass nur Helene Fischer oder Semino Rossi angeboten werden, kann ich ganz entspannt auf die Sendungen auf meiner Festplatte ausweichen.
Die RTL-Gruppe meide ich komplett, dort muss man sich sogar bei Aufnahmen mit der Werbung herumschlagen und kann diese nicht einmal vorspulen. Es sei denn, man verzichtet auf HD und zeichnet in SD auf. Unfassbar und deswegen für mich komplett aus dem Rennen.
Mir fehlt also absolut nichts und ich hoffe, dass es das "gute alte Fernsehen" noch lange geben wird.
Meine Meinung: Oppas Fernsehen ist tot, bis auf reguläre Nachrichtensendungen. Aber auch wegen
ständiger Verschiebung der Sendezeiten durch sog.
aktuelle Ereignisse (z.B. Corona-Virus), die so lange
totgesendet werden, bis einem Hören und Sehen
vergeht.
Netflix, Youtube, Instagramm, Whatsapp. Mediatheken, Chatgruppen Outlook und..................und
Ich sitze jeden Tag 25 Stunden vor irgend einem Display, arbeite sämtliche apps auf dem smartphone ab, befolge alle empfohlenen links im www. Ich tue alles was mir die Internetindustrie einredet, habe deshalb keine Zeit mehr zu Leben ...........und dann soll ich auch noch Fernsehen?
Wie soll das denn gehen?
Ja ich schaue auch Fernsehen,hauptsächlich die Serien Unter Uns,Alles was zählt und Gzsz,Manchmal kommt auch um 20.15 ein toller Blockbuster.Aber beim 2ten Mal Werbung bin ich genervt und schalte um auf Amazon Prime.Vor 30 Jahren war das Wertproblem schon da.Aber da konnte man die Filme noch aufnehmen und dann einen Tag Zeitversetzt schauen.In der Werbung vorspulen.Wer findet es schon toll in der letzten Werbung vor dem Filmende einzuschlafen.Aber ich mußte ja nächsten Tag zur Arbeit.Heute geht das aufnehmen nicht mehr so einfach.Also lieber gleich Amazon Prime schauen VG