Blog
Life

Gelesen, geglaubt und weitergeleitet – das WhatsApp-Problem

29 Kommentare

Im indischen Bundesstaat Madhya Pradesh werden zwei Männer von einem Mob fast totgeprügelt, in Brasilien wird massiv Wahlwerbung mit frei erfundenen Nachrichten betrieben und deutsche Kinder leben in Angst vor einem Monster – alles ausgelöst durch Falschmeldungen über WhatsApp. Was sich wie ein schlechter SciFi-Roman liest, ist längst Realität. Über den beliebtesten Messenger werden mittlerweile nicht mehr nur private Nachrichten verschickt, WhatsApp ist ein Verteiler für Ängste, Vorurteile und Hetze für Millionen geworden. Und die Betreiber des Dienstes fragen sich, wie sie der Situation wieder Herr werden können, ohne die Privatsphäre zu verletzen.

Die glaubwürdigste Nachrichtenquelle für viele: WhatsApp

Nachrichten, die wir von Freunden und Verwandten per Messenger bekommen, genießen erst mal einen Vertrauensvorschuss. Wir kennen diese Menschen und wenn sie etwas in Aufregung versetzt, lässt es uns nicht einfach kalt, anders als z.B. bei einem anonymen Beitrag irgendwo im Internet. Die ursprüngliche Quelle einer weitergeleiteten Nachricht kennen wir jedoch häufig nicht. Je nach Landstrich kann dies leider gefährlich werden. In jüngster Zeit geriet Indien die Schlagzeilen, wo besonders in ländlichen Bereichen Hysterie und Angst über WhatsApp verbreitet wurden. Als Bettler verkleidete Männer würden Menschen töten und deren Organe verkaufen, so war es zu lesen. Diese Nachricht verbreite sich wie ein Lauffeuer. Schnell wurden zwei Verdächtige gefunden und beinahe von einem fünfhundertköpfigen Mob gelyncht. Ein paar Wochen vorher starb ein Mann, der als vermeintlicher Kindesentführer totgeschlagen wurde. Dutzende Personen wurden 2018 bereits bei ähnlichen Vorfällen verletzt, niemand davon war eines Verbrechens schuldig.

In Deutschland schafft es hingegen ein gruseliger Kettenbrief in die Schlagzeilen und verstört hunderttausende Kinder. Mit dem gruseligen Bild eines japanischen Geistes versehen, behauptet der Ersteller „Momo“, vor drei Jahren bei einem Autounfall verstorben zu sein und den Leser um Mitternacht heimzusuchen oder gar zu töten – wenn man die Nachricht nicht an 15 Kontakte weiterschicke. Was für uns lächerlich klingen mag, wirkt auf Kinder höchst verstörend. Verschickt werden diese bedrohlichen Kettenbriefe zunächst von einigen japanischen, mexikanischen und kolumbianischen WhatsApp-Accounts, bevor sie von verängstigten Kindern massenhaft weitergeleitet werden. Eine weitere Variante stellt den Kindern Aufgaben, die sie vollbringen müssen, damit „Momo“ nicht zu Besuch kommt. Eine dieser Aufgaben kostet den erst 14-Jährigen Kendal Gattino das Leben, er erhängte sich mit seinem Taekwondo-Gürtel. Die Polizei, Behörden, Eltern- und Lehrerverbände bemühen sich gerade händeringend um Aufklärung, es wird jedoch erfahrungsgemäß noch dauern, bis „Momo“ endlich wieder vergessen wird.

Gerüchte verbreiten sich in Windeseile Gerüchte verbreiten sich in Windeseile

Brasilien hatte kürzlich nicht nur eine Wahl, sondern auch ein Welle an Falschmeldungen über WhatsApp zu verkraften. Mithilfe von über 100.000 WhatsApp-Konten, die z.T. durch Agenturen zentral koordiniert wurden, verbreitete man Propaganda der übleren Sorte, um Mitbewerber zu diffamieren. Die Wahlbehörde in Brasilien sah sich schließlich gezwungen, eine Vielzahl der identifizierten Meinungsmacher stillzulegen, zu eindeutig wurden die Wähler in Richtung des späteren Siegers Bolsonaro getrieben. Da WhatsApp für viele Brasilianer die wichtigste Informationsquelle darstellt, gehen Beobachter von massiver Wahlbeeinflussung aus. Dazu passt auch eine Studie vom Massachusetts Institute of Technology, welches die Verbreitung von Falschinformationen untersuchte. Jene sind bewusst emotional geschrieben und oftmals schlicht aufregender als normale Nachrichten. Zudem werden weitverbreitete Vorurteile an konkreten Beispielen belegt. Daher liegt die Wahrscheinlichkeit um 70% höher, von Nutzern weiterverbreitet zu werden. Oder wie es ein frustrierter Freund (Admin einer großen Facebook-Gruppe) formulierte: „Ein schlecht ausgedachter Kinderfänger verbreitet sich hundertfach schneller als ein echter Hilferuf.“

WhatsApp weiß von den fatalen Auswirkungen und steht doch ziemlich machtlos da. Da die Nachrichten verschlüsselt sind, können Inhaltsfilter nicht eingesetzt werden, die mögliche Falschmeldungen identifizieren könnten. Was geschrieben, weitergeleitet und kommentiert wird, weiß das Unternehmen schlicht nicht. Daher will WhatsApp nun mehr aufklären, Mitglieder sollen Falschnachrichten melden können, weitergeleitete Nachrichten sollen optisch kenntlich gemacht werden. Weitere Möglichkeiten wären, die Weiterleitung von Nachrichten stark einzuschränken, Sammelnachrichten (wo man z.B. eine Nachricht an alle Kontakte schreibt) zu verhindern oder die Größe von Chatgruppen zu reglementieren. Wie der Mutterkonzern Facebook, dem vorgeworfen wird, einem Völkermord in Myanmar tatenlos zugesehen zu haben (der über das Portal aufgepeitscht und gelenkt wurde), kann auch WhatsApp nicht alle Verantwortung abstreiten.

Nur die Ruhe bewahren: Längst nicht jede Nachricht entspricht der Wahrheit Nur die Ruhe bewahren: Längst nicht jede Nachricht entspricht der Wahrheit

Ob das ausreicht, wenn wieder Panik um sich greift, ist abzuwarten. Den indischen Behörden geht das z.B. nicht weit genug, sie wollen Unternehmen wie Facebook dazu zwingen, Informationen von indischen Nutzern zu speichern, Datenschützer befürchten schon eine Abschaffung der Verschlüsselung und Einschränkung der Meinungsfreiheit. Sicher, jede Überwachung kann missbraucht werden – freie Verbreitung von Inhalten jedoch auch - ein Dilemma! Progressivere Köpfe verlangen schon lange das Thema Medienkompetenz im Schulunterricht. Man müsse schon kleinen Kindern beibringen, dass z.B. Nachrichten über WhatsApp oftmals nicht der Wahrheit entsprechen, selbst wenn sie von Freunden kämen. Bevor sie selbst eine Nachricht weiterleiten, solle nachgeforscht werden, ob es sich um eine Falschmeldung handele. Wie ich finde, ein schlauer Ansatz, mit Technik allein wird man das Problem nicht lösen können. Hier helfen nur Bildung und gesunder Menschenverstand.

Was mich interessieren würde: Vertrauen Sie weitergeleiteten Nachrichten von Freunden und Bekannten besonders? Oder hinterfragen Sie ganz objektiv, was Ihnen gerade gesendet wurde?

29 Kommentare
Seite 1 von 2
  • m

    Ich denke, das ist ein ziemlich schwieriges Thema.Schließlich sind solche Anwendungen sehr beliebt und gefragt.Die Hauptsache ist, dass Sie die persönlichen Daten der Nutzer gut schützen.

  • R

    Sorry, ich meinte nicht den Artikel sondern den Kommentar unmittelbat darunter.

    Ah, überhaupt kein Problem! Ich fragte mich nur verzweifelt, in welch geistiger Umnachtung ich Bing besonders angepriesen hätte. :)

  • R

    Ich halte mich für intelligent genug, die Unwahrheiten zu erkennen. Und die, die es nicht können - selbst schuld. Man kann nicht alles regulieren. Aber man kann nachrecherchieren, wobei sich mir der andere Artikel weiter unten nicht erschließt wo steht, dass Bing besser sein soll als Google. Ich bin kein Fan von Google, aber M$ ist, was Lügen betrifft, kein Deut besser. Es gibt neutrale Suchmaschinen, aber Bing hervorzuheben ist schon wieder Fake News, wahrscheinlich von M$ hier infiltriert.

    Oh, welchen Artikel meinen Sie? Bei den besten Google Alternativen (https://blog.ashampoo.com/de/2016-11-29/die-vier-besten-google-alternativen) hatte ich Bing ja aus gutem Grund gar nicht erwähnt.

  • W

    Moin, ich hab mir angewöhnt, zunächst mal alles mir unbekannte oder seltsam Vorkommende mit Bing (nicht Google) zu eruieren. Meistens hat sich dann das Thema erledigt.

  • G

    Erst mal ein großes Dankeschön für die ganze Arbeit mit dem Blog, und Daumen hoch was die Themenauswahl angeht.

    Ich bin seit langem der Meinung das der kritische Umgang mit den "neuen" Medien schon früh vermittelt werden sollte. Ich würde diese Verantwortung jetzt nicht abgeben wollen, wenn ich aber sehe wie die meisten Erwachsenen, oder zumindest vom juristischen Standpunkt voll Geschäftsfähigen Personen, mit Whatsapp, Facebook und Co. umgehen, sollte dies vielleicht doch der Bildunsapparat übernehmen.

    Neulich schickte mir ein Bekannter einen fremdenfeindlichen Artikel, den er im Internet gefunden hatte, mit dem Kommentar: Kannst du das glauben?

    Nach nicht mal 5 Minuten Internetrecherche konnte ich jede der aufgestellten Behauptungen stichhaltig widerlegen und mir blieb nur zu antworten:

    Nein! Und wenn du nicht so ein Tro**** wärst, würdest Du das auch nicht.

    Ich habe das Gefühl die Leute glauben was sie glauben wollen, und bloss nichts hinterfragen. Und das spielt den Extremen Kräften, egal ob Rechts oder Links, gehörig in die Karten. Und das macht mich, um es mal in den Worten des derzeit wohl populärsten Extremisten zu formulieren, traurig, sehr traurig.

  • H

    Lieber Sven Krumrey,

    das ist zwar abseits des Themas, aber es rennt mir schon länger unter den Nägeln:

    Da ich gern die Meinungen anderer lese, würde ich eine umgekehrte Reihenfolge der Beiträge bevorzugen (also oben die älteren, unten die aktuellen), damit man die Bezüge besser nachvollziehen kann.

    Nur mal so als Anregung...

    Viele Grüße

    Hartmut

    Ein interessanter Vorschlag, besten Dank! Da ich hier (trotz all meiner Bemühungen) kein Alleinherrscher bin, stelle ich das in der nächsten Redaktionskonferenz mal zur Diskussion.

  • H

    Hallo Sven,

    wieder einmal ein extrem gut geschriebener Blog mit leider beängstigem, aktuellen Thema.

    Ich lese leider die Blogs meistens mit erheblicher Verspätung und daher wären eventuelle Kommentare meinserseits doch überholt.

    Dies hier nun nicht als Kommentar, sondern nur als Info (kann von mir aus nach redaktioneller Bearbeitung weiter verwendet werden).

    Vor über 10 -15 Jahren schickte ein deutscher Fernsehsender (ARD, nicht privat) einige Teams in ein afrikanisches Land in dem ich schon einige Zeit arbeitete. Die diversen Sendungen erhielt ich per Video-Kassette zugeschickt - bei einigen kugelte ich mich vor Lachen! Entweder völlig ahnungslose oder auch gestellte, nicht der Realität entsprechende Aufnahmen.

    Ich hatte Gelegenheit mit einem der Redakteure (schon etwas älter, dafür vielleicht ehrlicher?) längere Zeit zu sprechen.

    Auf meine Frage, warum solche absolut falschen Aufnahmen gesendet würden, erhielt ich die etwas betrübte Auskunft:

    "Bevor wir rausgehen, erhalte ich genaue Anweisungen was und wie ich zu filmen habe. Wenn ich den Fim so drehe,wie ich die Situation sehe, wird er erstens nicht gesendet und zweitens erhalte ich keinen Auftrag mehr."

    Das ist ARD - nicht Privatsender!

    Noch ein "heiterer" Beitrag:

    Mein Bruder war bei einer Universität mit der Ausbidung von zukünftigen Journalisten beschäftigt (im technischen Bereich).

    Auf eine Frage nach dem Berufsziel eines der Studenten erhielt er die Antwort: Ich gehe zur B..Zeitung! Und warum? "Da kann man noch Meinung machen!

    Ach ja, weder meine Frau noch ich haben einen dieser "social accounts" trotz negativer Reaktionen von Bekannten und Freunden.

    Vielen Dank für die interessanten Blogs und die damit verbundene Mühe.

    Hans

    Oh, etwas Ähnliches hat man mir schon von Südafrika erzählt, da waren die Vorgaben ähnlich strikt. In Zeitungen habe ich auch schon gearbeitet, da war ziemlich freier Wille angesagt (wenn der Chefredakteur nicht quer schoss), solange man keine guten Anzeigenkunden beleidigte. :)

  • M

    Welcher Mensch, der noch ansatzweise funktionierende Hirnwindungen sein Eigen nennt, nutzt denn noch WhatsApp und facebook ?

  • p

    Hallo Herr Krumrey,

    bei weitergeleiteten Nachrichten, egal ob per WhatsApp oder Mail, glaube ich grundsätzlich gar nichts. Ich prüfe nach. Und ich kommuniziere das auch meinem bereits erwachsenen Nachwuchs mit jeweils eigenen Kindern. Nicht bei allen mit nachhaltigem Erfolg.

    Leider kann man sich ja WhatsApp fast nicht entziehen, wenn man in Gruppen kurzfristige Terminänderungen oder -absagen publik machen will. Und vom Umsteigen auf Alternativen will in meinem Bekanntenkreis keiner was wissen.

    Zum Thema: Wenn man es genau nimmt, ist das ja ein altes Phänomen. Nur früher wurden die Geschichten mündlich weitergegeben, meist eingeleitet mit: Der Schwester eines Kollegen eines Bekannten ist Folgendes passiert, ...“. Mir fällt da spontan ein Buch aus den 80ern ein: „Die Spinne in der Yukka-Palme“, das diese Urban Legends gesammelt wiedergab und als solche auch gekennzeichnet hat.

    Die Geschwindigkeit und Vehemenz solcher Sachen erhöhte sich allerdings naturgemäß mit E-Mails, Social Media etc.

    Erst vor ein paar Tagen zeigte mir eine Bekannte eine an sie weitergeleitete WhatsApp-Nachricht zu den hier bereits genannten vergifteten Visitenkarten. Ich habe sie, wie auch bisher alle anderen, die mir irgendwelche Kettenbriefe oder ähnliches geschickt haben, gleich darauf hingewiesen, dass es sich hier mit Sicherheit um einen Hoax handelt und empfohlen sich mal den Hoax-Info Service der TU Berlin zu Gemüte zu führen.

    Einen Tag später die Reaktion bekommen. Treffer! Versenkt! Das Teil ist schon seit 10 Jahren in wiederkehrenden Wellen im Umlauf.

    Es ist allerdings so, dass in der Regel durch Hoaxes oder Urban Legends nur die Leichtgläubigkeit ausgenutzt wird, aber kein Schaden, außer gestohlener Zeit und unnötigem Datenverkehr, entsteht.

    Apropos Leichtgläubigkeit, hat zwar nichts mit Internet oder Social Media zu tun, aber weit gefährlicher sind die kriminellen telefonischen Attacken, vor allem bei älteren Menschen, bei denen mit falscher Rufnummernanzeige der Enkel- oder Polizeitrick vollzogen wird und das tagtäglich. Hier sind eigentlich die Verwandten und die Aufmerksamkeit des Bankpersonals gefragt.

    Ich bin zwar auch schon in etwas gesetzterem Alter, aber ich kann noch selber denken. Ich glaube noch nicht mal die Geschichten, die ich selber erfunden habe. ;-) Und bei ungebetenen Anrufen mit unbekannter Rufnummer melde ich mich mit Nonsens, wie z. B. „Ministry of silly affairs“ oder „Bundesnetzagentur“. Meistens herrscht dann schweigende Ratlosigkeit und es wird dann gleich wieder aufgelegt.

    Ein Satz noch zum Schluss: Ich finde es gut, dass Sie in Ihrem Blog immer wieder interessante und aktuelle Dinge ansprechen, die auch meine Wissensdefizite reduzieren. Vielen Dank dafür.

  • E

    Diesbezüglich ist bei mir Kahlschlag. Vor Jahren war ich mal in FB, bin aber nach kurzer Zeit wieder raus. Was soll das? So viel "Freunde" die ich gar nicht kenne, die mir alles mögliche erzählen das mich nicht interessiert und ich aber unbedingt wissen sollte.

    Ich habe nur ein Paar Freunde und mit denen spreche ich nur Face to Face oder über Telefon. Ebenso mit Nachbarn un Verwante. Dazu brauch ich kein FB und/oder WhatsApp.

    Was mich aber sehr stört und ärgert, meiner Freundin klebt das Handy förmlich an den Fingern und nur FB, FB und wieder FB. Die Tochter sieht das natürlich und macht es nach. Sie ist 10, geht kaum noch raus zum spielen, hockt nach der Schule nur in ihrem Zimmer und daddelt mit dem Handy oder Tablet. Lernen ist für sie ein Fremdwort.

    2 Mädchen aus der Verwandschaft spielen auch, aber nur wenig und zu bestimmten Zeiten, ansonsten sitzen sie und lernen, dafür sind sie auch in ihren Klassen die Besten.

    Es geht für mich auch ohne WhatsApp und FB. Was ich davon halte kann und will ich hier nicht kommentieren

    :)

  • A

    Ich habe nur whatsApp Kontakte mit Menschen, die ich persönlich kenne, anders als bei fb. Meine Freundesgruppe teilt Verabredungen, Veranstaltungen, Interessantes oder nette Fotos/Videos mit und meine Familiengruppe tauscht sich über Alltägliches oder Besonderes aus.

    Ich wäge sehr ab, was ich weiterleite und ganz besonders, wenn mir bei "Nicht-Weiterleiten" das große Glück in den nächsten 48 Stunden versagt bleiben wird....

    Bei fb prüfe ich grundsätzlich Aufrufe oder Petitionen, bevor ich teile, denn oft handelt es sich Hoaxe und fakes.

    Ich habe bisher noch nie von wildfremden Menschen irgendeine whatsApp bekommen und verstehe auch nicht, wie das sein kann, wenn man seine handy nr. nicht großzügig überall mitteilt.

  • R

    Hallo Sven,

    als WhatsApp von Facebook übernommen wurde habe ich WhatsApp sofort abgeschafft. Jetzt benutze ich Threema (ok, kostet ein paar Euro) und Signal.

    Und was soll ich sagen; das Leben ist ruhiger geworden und man bekommt nur noch Nachrichten mit gescheiten Inhalten.

    Das mit WhatsApp ist genauso gekommen wie ich es vor Jahren vermutet habe. Facebook und Konsortren sind halt nur darauf aus uns zu manipulieren. Alles andere Interessiert diese skrupellosen Menschen nicht ...

  • P

    Was für ein lesenswerter Artikel über das Phänomen WhatsApp. Ich nutze auch den Messenger und mittlerweile wird ja auch weitergeleitet im oberen linken Eck der Nachrichten angezeigt.

    Das Kinder behutsam an die sozialen Medien herangeführt werden sollen ist ein alter Zopf und trotzdem funktioniert es nicht. Besser ist vorleben, aber da wird´s schwierig, da auch die Eltern ständig mit dem Handy beschäftigt sind.

    Was mich stutzig macht, das die Weiterentwicklung des Menschen scheinbar stagniert und bei solchen Nachrichten der gesunde Menschenverstand nicht genutzt wird. Leider wird das selbständige Denken in den Schulen auch nicht vermittelt.

    Ich habe mir angewöhnt nichts mehr einfach nur zu glauben, sondern überprüfe es nach bestem Wissen und Gewissen.

    Was mich immer wieder wundert: Die meisten Menschen wollen ihre Meinung frei äußern dürfen, ihre Privatsphäre schützen und trotzdem geschützt werden. Und wenn das nicht klappt, findet sich immer einer der verantwortlich gemacht werden kann, in diesem Fall WhatsApp. Helfende Hände befinden sich am Ende unserer eigenen Arme: Handy aus.

    Freue mich schon auf ihren nächsten Artikel

    Sicher ist die Forderung nach entsprechenden Unterrichtsinhalten nicht neu, meine gefragten Testkinder (okay, sechs sind zu wenig für eine repräsentative Umfrage) konnten mir aber nichts davon berichten. Es stimmt aber, dass Eltern immer noch das Vorbild Nr. 1 sind und viele von denen scheinen das Handy halt an die Hand getackert bekommen zu haben.

  • J

    Wo Menschen sind, da menschelt es! Wenn mir jemand eine Story erzählt und ich frage, wo er das gelesen hat und zur Antwort bekomme : das hat Sowieso erzählt, informiere ich mich selbst über verschiedene Medien! Leider verifizieren Menschen das Gerede anderer nicht sondern emotionalisieren sich und die nächste Variante der Story ist dann noch phantasievoller bzw. bösartiger! Das dabei durchaus jemand auf der Strecke bleibt ist egal, Hauptsache man hat seinen "Kick" gehabt! Ziemlich armselige Spezies, dieser Mensch!

  • W

    Eben schrieb jemand: Lieber ein paar „Freunde“ weniger, aber dafür menschlich warme und herzliche Kontakte.

    Dem kann ich mich nur anschließen. Ich bin weder bei Facebook noch bei Whatsapp (zum Leidwesen meiner Familie und etlichen Bekannten) und das hat mehrere Gründe. Zum einen will ich mir nicht von "freundlichen" Logiken vorschreiben lassen, was ich lesen oder wen ich kennen sollte. Desweiteren sehe ich keinen Anlaß, alles was ich tue oder bleiben lasse "zu dokumentieren" und allen möglichen Leuten mitzuteilen. Erfahrungsgemäß sind dann alle sauer, wenn man deren Blödsinn nicht liest, liked und beantwortet.... und ich habe keine Lust ständig "rumzudaddeln" und von meiner Umgebung nichts mehr mitzubekommen. Es geht doch teilweise schon los mit den SMS. Wer nicht gleich antwortet, darf mit dummen Bemerkungen rechnen ... (vor 2 Stunden hab ich Dir geschrieben, warum antwortest Du nicht ???) und das setzt sich mit Whatsapp etc. lediglich fort.

    Vor einiger Zeit habe ich im Zug mitbekommen, daß eine andere Reisende jemanden anrief und sagte: "Ich habe Dir eine SMS geschrieben, daß Du meine Mail von heute morgen unbedingt lesen mußt." Solche geistigen Entgleisungen muß man dann wohl nicht mehr kommentieren.

    Ich meine: Es wird sich viel zu wenig persönlich getroffen und locker miteinander gesprochen, beim Kaffee, bei einem Glas Wein, bei einem guten Essen, oder einfach so. Kommuniziert wird überwiegend mittels der Tastatur mit allen möglichen Abkürzungen. Was ich festgestellt habe: Viele Leute können nicht mal mehr einen anständigen Brief formulieren und darin sinnvolle Sätze bilden. Gleiches stellt man in den Kommentarfunktionen verschiedener Online-Medien fest (das ist hier zum Glück noch anders). Ich sehe da Zusammenhänge mit dem Abkürzungsfimmel in den sozialen Medien.

    Und wenn ich mir die Antworten auf so manche Mail durchlese stelle ich fest: tolle Antwort, aber Thema verfehlt, ich wollte etwas ganz anderes wissen.

    Wenn man persönlich miteinander spricht oder telefoniert wird so manches klarer.

  • B

    Ich persönlich hinterfrage alles, was mir so medial serviert wird, denn auch die Informationen aus anderen offenen Quellen wie die Tagesschau sind zum großen Teil irreführend und von objektivem und seriösen Journalismus ganz weit entfernt.

    Und weitergeleitete Nachrichten geht überhaupt nicht, ob auf Whatsapp oder sonstwo.

  • L

    Seit Zuckerberg WhatsApp gekauft hat und vier Wochen später am Migrationssonntag WhatsApp mit Facebook verknüpft wurde, bin ich raus aus WhatsApp.

    Und was soll man sagen? Leute die wirklich mit mir über einen Messenger kommunizieren wollen, installieren sich auch gerne Telegram, Threema und co. Vorteil: Weil viel weniger Leute Alternativen nutzen blieb ich bisher verschont von Kettenbriefen oder noch schlimmer. Ungefragt Anfragen (weil jemand aus die Daten aus FB oder WApp gezogen hat)

    Übel finde ich, das auch die öffentlichen Anbieter und auch Firmen wie Ashampoo ungeniert auf die FB und Co verweisen bzw. die Möglichkeiten bieten darüber zu kommunizieren. Damit verbreiten diese (meist kostenlos) diese Netze.

    Ich frage mich warum man nicht einfach mailen kann? langsamer ist es nicht und Mailkonten lassen sich auch auf dem SP so einrichten das Nachrichten sofort hochploppen.

    Ich prüfe Massennachrichten (meist per Mail erhalten) auf den Ursprung. Und erst wenn ich sicher bin, das es kein Fake zum Datensammeln ist, leite ich weiter:ABER mit eigenem zusätzlichen Kommentar. Niemals ohne Worte von mir.

  • M

    Hallo Sven, die Ahampoo-Blog-Themen und wie sie dargestellt und aufgeschlüsselt werden – große Klasse! Herzlichen Dank dafür! Zumindest lese ich mir jetzt auch die Ahampoo-Werbung öfter mal durch statt sie gleich wegzuwerfen wie die meiste Werbung.

    Das digitale Paradies, aus dem wir uns nicht wieder vertreiben lassen wollen, ist voller Tücken und Fallen. Was im Paradies auch eine Rolle spielt, ist die Versuchung. Und in den sozialen Medien ist es die Versuchung, Macht über Menschen und Dinge zu gewinnen, sie zu beeinflussen, Wirkung zu erzielen, der eigenen Großartigkeit und/oder der eigenen Bereicherung zuliebe. Das hat eine gewisse Verwandtschaft mit dem Erstellen von Computerviren. Da gibt es doch auch unglaublich viele, die das antreibt, jeder Vernunft und erst recht jeder prosozialen Haltung zum Trotz. Wirkung erzielen: Das war ich! Wahnsinn! Große Zahlen, Millionen, Milliarden! Aufruhr! Viel Geld!

    Der Missbrauch von Urheber-, Marken-, Wettbewerbs- und Datenschutzgesetzen, das Mobbing mit Hilfe sozialer Medien, die Desinformation zum Spaß oder für politische Ziele, und last, not least die Möglichkeit der Überwachung im großen Stil mit Hilfe künstlicher Intelligenz – dazu fällt mir das Ringgedicht von Tolkien in seiner deutschen Übersetzung von Ebba-Margareta von Freymann ein: „Ein Ring, sie zu knechten und alle zu finden, ins Dunkel zu treiben und ewig zu binden.“ So steht es in einer fremden Sprache eingraviert auf dem Einen Ring. Wir müssen nur ein Wort ändern, und es ergibt Sinn für das Thema der digitalen Massenüberwachung: „Ein Code, sie zu knechten und alle zu finden, ins Dunkel zu treiben und ewig zu binden.“

    Dass Desinformation nicht nur von bösen Tätern ausgeht, zeigt das Beispiel auch der seriösen Presse. Da beschreibt man sich selbst gern werbend als „meinungsstark“. Nehmen wir als Beispiel ein bekanntes Online-Portal – da bekommt man in manchen (nicht allen) Bereichen kaum noch eine Information, ohne dass schon in der Überschrift Wertungen enthalten wären, und im restlichen Text erst recht – Spitzfindigkeiten, Anzüglichkeiten, Klassifizierungen, Reizwörter. Eine ganze Horde von „Kolumnisten“ sagt dem Leser, was er zu denken hat. Der aber möchte vielleicht lieber nur die gut aufbereitete Nachricht, um sich selbst ein Urteil zu bilden. Dazu kommt die Selektion der Meldungen und die einhämmernde Wirkung von Wiederholungen. Am Énde hat das Publikum dann zum Beispiel den Eindruck, da sei jemand zum Abschuss freigegeben, und beteiligt sich johlend im Forum daran. Ja, wir wollen auch prügeln! Lass mich auch mal, ich trete mit Anlauf! Diese Dynamik erinnert mich an die Veröffentlichung „Schweigespirale“ der verstorbenen Allensbach-Chefin Noelle-Neumann. Andere mundtot machen, selber laut werden - die Schweigespirale wird zum Algorithmus.

    Manipulation, Gehirnwäsche, Kontrolle, Abzocke – oh, das macht Spaß. Wollen wir was dagegen tun? Können wir es? Sind wir nicht alle selbst in Versuchung? Dann nutzt es nicht viel, die Lücken im System zu finden und mit Updates zu stopfen. Es wird immer Lücken geben. Womit wir uns beschäftigen müssen, ist die menschliche Motivation und speziell die Dynamik der Gruppen- und Massenpsychologie. Sie zu verstehen ist mindestens ebenso wichtig wie die Weiterentwicklung der Quantencomputer. Schauen wir uns das Mittelalter an – die Zeit der Kreuzzüge, Europa, den vorderen Orient, die Tricks, die Betrügereien, die Raub- und Mordlust, die Massenpsychosen. Was die menschliche Motivarion und ihre Dynamik angeht – es hat sich in tausend Jahren weniger geändert als wir wahrhaben wollen. Aber wir haben neue Werkzeuge, das alles umzusetzen.

  • M

    Ich ignoriere per se Kettenbriefe und Horrormeldungen. Es sei denn ich werde in der Nachricht persönlich mit Namen angesprochen, dann frage ich zurück.

    Die meisten Horrormeldungen kommen von meinem Chef, sind wahr und können nicht ignoriert werden. :)

  • G

    Richtig ..Die letze Schlussfolgerung um dem entgegenwirken zu können, ist eine gute Bildung und die Erziehung der Menschen auf den eigenen Verstand und das eigene Gefühl zu vertrauen. Leider geht die Tendenz genau in die Gegenrichtung. Statt einer guten Allgemeinbildung wird immer öfter etwas gelehrt, das eher dazu geignet ist, das Denken der Leute geziehlt zu lenken und eigene Gedanken zu unterbinden. Zusätzlich wird heute auch Wissen immer mehr durch Glauben ersetzt. Beides sind gute Nährböden für erfolgreiche Fakenews.

  • H

    hallo mal sage , ich bin seit vielen jahren im netz unterwegs - die angstmache gibt es auch schon genauso lange im netz und auch in anderen medienbereichen- - man sollte immer schauen von wem was kommt. diese meldungen früher hiessen sie kettenbriefe sind nutzlos oder einfach nur zeitvertreib sie bringen wenn sie in grossen mengen verschickt werden eigentlich nur technische probleme . ich frage mich, was machen die eltern --- wie gehen isie mit ihrer verantwortung gegen über ihren Kindern um ? ich gebe doch meinem kind kein handy oder anderes Kommunikationsgerät in die hand ohne auch mal selbst zu schauen was geht da ab ? kinder müssen betreut und geführt werden auch im umgang mit der technik . für alle die an die engel und glücksmomente aus den an sonst wen zu verschickenden meldungen -- es gibt ein gutes sprichwort jeder ist selbst seines glückes schmied---

    Es stimmt, Kinder müssen sorgsam auf das "digitale Leben" vorbereitet werden. Ein größeres Problem sehe ich bei Erwachsenen, die genau das glauben, was sie glauben wollen.

  • J

    Meiner Meinung nach sollte auch in den Medien mehr auf die Gefahr von Fake-News hingewiesen werden und zwar nicht nur in dem über einzelne Fake-News berichtet wird! Und was die Verschlüsselung angeht, nun ich bin sicher das das was whatsapp lesen will auch lesbar gemacht wird.

    In dem Moment, wo WhatsApp das zugibt, haben sie 30 Geheimdienste im Nacken und keine Kunden mehr. :)

  • H

    Hallo Sven - gerade heute habe ich wieder einiges an offensichtlichem Unsinn mit der dringenden Bitte um Weiterleitung erhalten (betrügerische Malermeister, vergiftete Visitenkarten, neue Tricks beim Autodiebstahl, Tankstellen-Schlüsselanhänger u.v.a.m.).

    Bei WhatsApp-Partnern aus meiner Familie weise ich dann immer ziemlich grob darauf hin, solche Hoaxes gleich zu löschen. Angebliche Riesengewinn-Benachrichtigungen glaubt ja auch keiner - oder doch ?

    Grüße aus RLP !

    Manche glauben schlicht alles, wenn es von einem Freund oder Verwandten weitergeleitet wird. Ich werde davon nicht mehr belästigt, nachdem ich einige Takte zu ähnlichem Unsinn geschrieben habe. Sehr deutliche Aussagesätze waren das. :)

  • O

    Hallo Sven,

    wieder einmal ein brandheißes Thema - die vergangenen Blogs waren es ebenso - und Ihre Finger sind noch so intakt, dass Sie die Gabe haben, so was Heißes toll darzustellen!

    Wir, meine Frau und ich, haben sich bewusst noch nie mit irgendwelchen, sogenannten „Sozialen“ Medien befasst und die werden bei uns auch nicht in Erwägung gezogen. Lieber ein paar „Freunde“ weniger, aber dafür menschlich warme und herzliche Kontakte.

    Ich betrachte so ein Konstrukt wie beispielsweise WhatsApp und alles, was darin und damit passiert, eher und lieber nur von außen. Dabei kommt mir ein fast allegorisches Bild in den Sinn und mir tun die diesem Bild verfallenen Menschen eigentlich zutiefst leid:

    WhatsApp - und all die anderen social media - haben eine absolut treue, weltumspannende und oft fast fanatische Gemeinde. Sie ist treuer und fester gegründet als jede andere Religion. Man ist womöglich zwar christlich geprägt oder sonst irgendwie auch anders religiös, doch WhatsApp ist zum Buch der Bücher geworden und hat die Bibel offenbar längst abgelöst. Was geschrieben steht, ist gewisser Maßen leider schon zu einem Evangelium geworden. Eine digitale Hölle droht alles und jeden zu vereinnahmen, der teilnimmt. Man ist ja längst nicht mehr gewohnt, Nachrichten zu filtern und zu bewerten. Es ist, wie früher mit einer Zeitung: was da drin stand, war richtig, musste wahr sein - und damit basta! Da kann noch so oft gewarnt werden „Eltern passt darauf auf, was euer Kind in der digitalen Welt so treibt!“. Das dürfte ein Ruf in der Wüste sein.

    Somit nimmt Unheil seinen Lauf und wird von „digitalen Teufeln“ weidlich ausgenutzt. Es folgt unweigerlich eine digitale Versklavung, ohne dass es die Menschen wollen, geschweige denn, bemerken. Widerreden werden nicht geduldet. Versuchen Sie doch einmal, einen WhatsApp-User von seiner Sache weg zu bringen, ihm sein Evangelium zu nehmen! - Selbst Missionare im späten Mittelalter dürften es leichter gehabt haben, die sogenannten Heiden zu bekehren.

    Mithin passt dieser Blog, Sven, astrein in Ihre kürzlichen Überlegungen zu Macht und Unheil künstlicher Intelligenz. Ihnen sei herzlicher Dank für Ihr mutiges Vorgehen, was aber auch nur durch das respektvolle Kommentieren Ihrer Leser getragen werden kann.

    Herzliche Grüße aus dem Süden

    Da weiß ich ja kaum, was ich dazu sagen soll (was selten ist). Vielen Dank! :)

  • w

    es sollte grundsatz sein, erst kontrolle, bevor irgendwas passiert, jeder sieht was daraus werden kann, jeder kann mit ein wenig zeit dies dilemma vermeiden, indem er sich genau durchliest, was da kommt

    Ein frommer Wunsch :)

Über Ashampoo
Anwender
22+ Millionen
Downloads
500.000+ pro Monat
Weltweit
In über 160 Ländern
Erfahrung
Mehr als 25 Jahre
Ashampoo icon