Sehe ich meinen Freund Frank vor seiner Stereoanlage knien, liegt etwas Kultisches in der Luft. Spielt er dann etwas vor, verlangt er absolute Ruhe und Konzentration. Stunden kann er über Lautsprecher-Kabel, Transistoren oder Abbildungsbreite sprechen. Will man ihn hingegen zum Schweigen bringen, reicht ein Begriff: MP3. Dann bekommt sein Gesichtsausdruck etwas Leidendes, er sucht nach Worten und lässt resignierend die Schultern sinken. Weshalb dieses Format für ihn das Ende der Musik und für viele den Anfang der Musik-Sammlung darstellt, lesen Sie hier.
Mit dem Beginn der Musik auf Computern begann ein wahrer Weltlauf der Formate und Entwickler. Es waren vor allem zwei Dinge knapp – Speicherplatz und schnelle Internetverbindungen. Wer in jenen Jahren mit einem 14.4-Modem unterwegs war, lernte buddhistische Genügsamkeit beim Laden von Medien. Unkomprimiert belegt Musik jedoch ca. 10 MB pro Minute Laufzeit, wer wollte so lange warten und dazu noch (in Zeiten vor der Flatrate) für jede Online-Stunde zahlen?
Also mussten die Dateien kleiner werden, das Ziel war maximale Komprimierung. Komprimieren heißt in diesem Zusammenhang: Details der Songs möglichst unauffällig auslassen oder kaschieren, man spricht hier von verlustbehaftetem Format. In eingehender Forschung Ende der Achtziger / Anfang der Neunziger wurde versucht, möglichst unhörbar Frequenzen (und damit Daten) wegzulassen oder nur anzudeuten, ohne den Gesamteindruck zu verderben. Die Psychoakustik trat auf den Plan und es wurde eingehend untersucht, was der Mensch (über)hört. Zum Beispiel: Wenn die Posaunen erschallen, hört der Mensch noch die leisen Geigen im Hintergrund? Oder reicht es, sie ungenau und damit datensparend anzudeuten? Wie genau müssen Töne überhaupt dargestellt werden, wie exakt unterscheidet das Gehör? Können für den Menschen unhörbare Frequenzen komplett beschnitten werden?
Er bläst ins Saxophon - doch was hören wir davon?
Um das zu verwirklichen, wurden Algorithmen entwickelt, die das Original sampelten und ausließen / vereinfachten, was aus psychoakustischer Sicht überflüssig war. Je höher die Sampling-Rate (wird in Kilobit pro Sekunde angegeben), desto mehr Informationen werden vom Original übernommen, desto hochwertiger (aber auch größer!) ist die Datei. Dabei geht bei z.B. bei MP3 die Bandbreite von 8 kbps (unterirdisch) bis zu 320 kbps (praktisch das Original). Bei einer Qualität von 192 kbps ist oftmals kaum ein Unterschied zur Quelle zu hören – und dennoch werden 87 % des Platzes eingespart. Genau das war das Ziel mehrerer konkurrierender Produzenten von Sound-Formaten.
MP3 galt damals bei vielen als bester Kompromiss zwischen Dateigröße und Soundqualität und war schnell zum Maß aller Dinge geworden. Dabei wurde es zuerst von den großen Herstellern abgelehnt, die lieber eigene Standards auf dem Markt etablieren wollten und sich (natürlich) immer gerne die Lizenzkosten sparen. Das Fraunhofer-Institut, federführend bei der Entwicklung des Formats, ging einen ungewöhnlichen Weg – es eroberte direkt den Kunden und baute so Druck auf die Industrie auf. Mit Software für den Endverbraucher etablierte sich MP3, bis die Hersteller akzeptierten und die ersten MP3-Geräte, meistens tragbare Player, in Umlauf brachten. Autoradios, Smartphone und viele mehr folgten.
In meiner Vorstellung dauerte es genau 0,1 Sekunden nach dem Erscheinen von MP3, bis der erste Audio-Enthusiast empört aufschrie. Denn wo etwas beschnitten wird, müsse doch der Musik-Genuss leiden, Künstler würden ihres vollen Ausdrucks beraubt, so klagten die Hi-Fi-Fans. Und in der Tat, besonders bei niedrigen Bitraten (z.B. 64 kbps) hört man es sofort, komplexe Musik wie Klassik ist auch bei 128 kbps kein wirklicher Genuss, mancher Popsong klingt hingegen schon recht passabel. Der Kritikpunkt ist häufig eher generell: Selbst wenn eigentlich unhörbare Töne ausgelassen werden, wirkt die Musik anders und ist entsprechend unvollständig. Der Mensch höre nicht nur Musik, er fühle sie auch. Und in der Tat ändert sich nicht nur das Hören, sondern auch die Musik. Besonders im Pop-Bereich geben manche Macher offen zu, Musik auch so reduziert zu produzieren, dass sie sich auch komprimiert gut anhört. Also eine Art Rationalisierung der Kunst, na prima.
Kann es wirklich sein, dass sich die Musik Dateiformaten anpasst? Dabei ist MP3, so sind sich Experten einig, heute zwar sehr weit verbreitet, aber nicht mehr die beste Alternative. Verlustfreie Formate wie FLAC oder das Apple-Format ALAC ermöglichen eine ordentliche Komprimierung bei verlustfreien Sounds, AAC und OGG bieten im Vergleich Größe / Qualität bessere Ergebnisse. Dennoch gehört MP3 nicht zwangsweise zum alten Eisen, denn es wird weiter entwickelt, an den Algorithmen gebastelt und Standards wie Dolby 5.1 eingebaut. Vielleicht gehen mit weiterer Forschung die Musik und das Dateiformat MP3 doch noch eine harmonische Ehe ein – auch für meinen Freund Frank. Auch wenn er das nie zugeben würde.
Anmerkung des Autors Die Redaktion macht eine kurze Pause und ist zum nächsten Montag wieder im Büro. Bitte sehen Sie es uns nach, wenn die Kommentare nicht gleich freigeschaltet werden.
Meine Güte! Hat das Thema Fahrt aufgenommen.
Den Jüngeren in dieser Runde möchte ich mit auf dem Weg geben:
Wir konnten uns gehörmäßig nicht entwickeln. Zum einen - es gab nusch nicht und... wir lauschten der Musik per Äther. Hauptsächlich KW + MW. Das könnt ihr Freaks gar nicht mehr erahnen, wie oft unsere Ohren bluteten.
Deshalb finde ich es gut, daß jeder nach seinem persönlichen Gehör-empfinden sich entwickeln kann. Man(n) darf aber den Anderen deshalb nicht abqualifizieren.
Hoch lebe die mp3 !!!
Mag sein dass ich mich mit meiner Meinung etwas weit aus dem Fenster gelehnt habe, denn ich muss zugeben, dass klassische Musik und auch sehr leise Balladen mit Mp3 nicht so gut klingen wie von CD. Da hört man, dass die Musik nicht so sauber klingt. Ich sage dann immer sie klingt etwas schwammig, aber Rock und Pop klingt gut, so lange es keine zu leisen Passagen gibt. Wenn ich klassische Musik höre, was eher selten vorkommt, dann lege ich mir auch lieber eine CD ein.
Das Argument von Herrn Klisch, dass man bei tausenden von Titeln auf der Festplatte keinen Song mehr richtig intensiv hören kann teile ich aber nicht, denn wenn man wie ich ein paar hundert CDs hat, ist das im Prinzip genau so.
Ach, ich habe das nicht kritisch gesehen. Es ist ein Teil dieses Blogs, dass unsere Leser sich hier austoben können, solange niemand beleidigend schreibt und ich finde es gut, wenn sich hier unterschiedlichste Meinungen tummeln. Auch wenn Sie Ihre eigene Lösung gefunden haben, während andere ihre Vinylplatten hören, oder mit Lossless-Formaten arbeiten, so eint uns doch das Wichtigste: der Spaß am Hören guter Musik.
In der Tat bedeutet MP3 usw für mich den Anfang vom UNTERGANG DES ABEDNLANDES. Insbesondere, wenn Toningeneure, die täglich vor feinsten Abhören sitzen um subtilste Mischungen herauszuarbeiten - sich schon in Fachartikeln fragen müssen, ob man heute nicht besser auch für HANDYS abmischt.
Irgendwie hat es die Industrie geschafft, aus Mist und schlechter Qualität - besonders bei Jugendlichen - KULTE zu zaubern - was immense Gewinne bringt, aber eben nicht für die Kultur. QUAL-ität halt. Billige Snyth Klänge, die auf Billiglautsprechern optimal kommen - toppen. Ebenso topt Rhythmus immer mehr über Melodie.
Geschweige denn komplexe Harmoniestrukturen. Wozu auch noch?
Hier hat die Industrie voll gewonnen: Mit wenig Aufwand möglichst viel Geld aus einer auf Norm gebrachte ZIELGRUPPE rauszuholen.
Perfide ist, dass das Gehör sich TRAINIEREN läßt. Auch auf schlechte Qualität. Unter diesen Umständen von einer gesellschaftlichen Gehirnwäsche zu sprechen - finde ich nichtmal weit hergeholt.
Zudem habe ich den Verdacht, dass Leute, die damit angeben, 50 000 Songs auf der Festplatte zu haben - nicht einen Song mehr richtig - intensiv - hören können.
Freunde haben bei mir ein Blindexperiment gemacht - mir eine MP3 CD aufgenommen und ausdrücklich gesagt es wäre jetzt mal kein MP3. Ich habe die CD zuückgegeben - sie würde irgendwie künstlich klingen, die Instrumente nicht natürlich - was denn da los sei, das könnte ich nicht gebrauchen.
AHA!
Falle es um UNSINNIGES geht - für Klang-Voodoo bin ich da eher anfälliger - für MP3 wirklich Null Bock!
Aber das ist ja keine Wahrheit - sondern nur meine Meinung.
:( :)
Hier sind Meinungen gerne gesehen. Ich selbst stehe zwischen den Extremen, wenn ich auch eher zum Audiophilen neige. Ja, es macht einen Unterschied, ob man Pink Floyd oder *viele* moderne Produktionen hört.
Ich denke es haengt damit zusammen, was fuer eine Art von Musik ich hoeren will. Sind es analoge klassische Instrumente oder besondere Stimmen, dann kann die Qualitaet, auch die der Stereoanlage nicht hoch genug sein. Und ich sitze dabei in einer moeglichst optimalen Sitzposition und tue nichts anderes, als der Musik zu lauschen.
Die Unterhaltungsmusik ist das, was der Name schon sagt. Dudelt nebenbei, die Instrumente stammen aus einem Sampler, die Stimmen wurden elektronisch aufgepeppt und das ganze mit einem Sequenzer zusammengebaut. Da gibt es wohl nichts besonderes rauszuhoeren.
Nebenbei bemerkt, sind mit dem Erscheinen von Internet und MP3 auch die hochwertigen Steroanlagen vom Markt verschwunden.
Hallo Herr Krumrey,
Ich bin froh dass die Zeiten von Schallplatte und Audiokassetten so gut wie vorbei ist, obwohl wie ich las Vinyl-Schallplatten wieder mehr verkauft werden. Bei Schallplatten hat mich am meisten gestört, dass sie sich abnutzen und immer mehr Kratzgeräusche im Lautsprecher verursachen. Außerdem bieten sie wenig Speicherplatz und es nervt mich, wenn ich die Platten andauernd umdrehen muss und einen Platten-Wechsler, der beide Seiten von mehreren Platten abspielen kann, konnte ich mir nicht leisten. Es gibt zwar Hifi-Freaks, die ihre Platten auch nass abspielen, was besser klingen und das Kratzen verringern soll, aber ich fand CD und später Mp3, zumindest für mich die bessere Lösung.
Für mich ist Mp3 eine geniale Erfindung und mit einer gut klingenden CD, ohne die auch Mp3 nicht gut klingt und dem richtigen Encoder, Player und eine für Otto-Normalverbraucher gute Stereoanlage vorausgesetzt, klingt auch Mp3 mit der richtigen Equalizer-Einstellung fast genau so gut wie das Original, zumindest ich höre da kaum einen Unterschied und ich höre laut Test beim HNO bis zu 16KHz, was etwa dem Maximum eines Menschen entspricht. Allerdings höre ich kaum Klassik, sondern hauptsächlich Rock, Pop und Synthipop, sowie Disco, NDW und Schlager.
Ich bevorzuge 192Kbits/s, weil das ein guter Kompromiss zwischen Kompression und Klangqualität ist. Früher habe ich sogar nur 160Kbits benutzt, weil ich da auf meiner Anlage keinen Unterschied zu 192Kbits feststellen konnte, aber etwas mehr ist vielleicht besser, deshalb bevorzuge ich heute 192KBits/s. Bei 320Kbits sind mir die Dateien persönlich etwas zu groß, aber FLAC geht für mich gar nicht. Das klingt zwar gut, aber die Dateien sind mit ca. 75% fast so groß wie unkomprimiert, deshalb gefällt mir dieses Format nicht. Da nehme ich lieber noch Mp3 mit 320Kbits, die sind deutlich kleiner als FLAC und klingen mit der richtigen Hardware genau so gut.
Ich benutze zum encodieren den Lame Encoder, den es als Freeware gibt, in Verbindung mit dem altbekannten Audiograbber oder teilweise auch Jetaudio, womit die Dateien auch gut klingen, aber beim Audiograbber hat man etwas mehr Bass drin, deshalb bevorzuge ich den immer noch. Dann bringe ich die Dateien mit Mp3Gain alle auf eine ähnliche Lautstärke und spiele sie entweder mit Jetaudio unter Windows (Equalizer des Soundchips richtig einstellen!) und unter Ubuntu mit Audacious, was von Haus aus optimal eingestellt war ab.
Meine Anlage besteht aus einem Denon Verstärker PMA-720AE, mit aktiviertem Loudness, ca. 90-95% Höhen und etwa 60% Bass, einem Bose Acoustimass 5/II Front-Surround Lautsprechersystem und einem Philips Bluetooth-Adapter AEA2000/12, der die Daten sehr gut überträgt. Als Speicher nutze ich inzwischen ein altes Galaxy Note N7000 mit Transcend Micro-SD Karte oder einen älteren Fantec Alumovie HD Mediaplayer mit Transcend USB-Sticks. Das Galaxy Note hat einen sehr guten Equalizer, mit dem sich der Klang optimal einstellen lässt. Das alles zusammen klingt bei mir sehr gut!
Meine Dateien speichere ich teilweise auf HDDs, aber auch auf SSDs und Marken USB-Sticks, wegen der höheren Datensicherheit. Für mich ist Mp3 definitiv ein Segen. Das ist meine Meinung zu Mp3 und wer meint, dass Mp3 nichts für eine Stereoanlage ist, der hat keine Ahnung wie man den optimalen Klang heraus holen kann.
Ich denke, wir sind hier auch im einem Bereich des Subjektiven, auch viele der Kommentatoren hier dürften anderer Meinung sein. Was aber im Endeffekt zählt, ist doch, dass Sie Ihre eigene Lösung gefunden haben, genussvoll Musik zu hören.
Warum immer entweder oder? Für unterwegs, auf dem Handy mp3, zuhause die altmodische Stereoanlage mit Top-Sound und Magnet-System-Plattenspieler, um alte LPs zu hören, im TOP-SOUND, den keine CD bringt.
Die Feinheiten der Musik können wohl nur Menschen hören, deren Gehör noch im "Bestzustand" ist. Als Hörgeräteträger, was ja oftmals mit überlautem "Musikgenuss" in der Vergangenheit verbunden ist, wird man schon genügsam. Da hat man keine Probleme mehr mit MP3.
Also, ich habe ein abgebrochenes Kontrabass- Studium hinten mir. Dabei hatte ich schon mit Sinfonieorchestern, Kammerformationen, verschiedenen Duo- Ensambles (Kontrabass + Querflöte, 2xKontrabass, Kontrabass + Chitarre [um nur einige zu zitieren]) erfahrung gesammelt. Die Klänge der Instrumente hatten mich schon oft sogar von der Partitur abgelenkt (Kontrabass, bitte aufmerksam!), denn die Schwinkungen und deren Einwirkungen - durch die Obertöne karakterisiert - auf die Luftmoleküle faszinierte mich mehr als die schöne Harmonien und tut es immer noch. Ich versuche mich auf dem Laufenden zu halten. In meinem Homerecording Studion sind digitale und analogische Geräte vertreten. Aber, mich zieht es immer wieder zum Tonband bzw. Kassette. Das Hintergrundgeräusch, selbst beim Dolby etwas hörbar, ist das Geheimnis. Liebe Grüße an Frank!
Dem muss ich erst mal gestehen, dass er in diesem Blog vorgekommen ist. Der war in Urlaub. :)
Ich habe übrigens früher auch Kontrabass gelernt, dann E-Bass, bis ich die vollkommene Abwesenheit von Talent selbst erkannte.
hola,den stress den wir heutzutage ausgesetzt sind,kann ich nuur sagen ich nehm mir die zeit zu geniesen das heist gute musi,auf guten geräten,ne scheibe aufzulegen,aufm thorens plattenspieler,und nen guten end high verstäker,kommt keine mp3 nach,MP3,ist was für gehetzte leute,merkt euch geniesen fängt an wenn man sich die zeit nimmt,genug jetzt ,wünsch euch allen ne gute zeit,ciao
Wieder ein schöner Artikel. Ich liege auch stetig im Kampf mit audiophilen Menschen. Dabei empfinde ich MP3 ab 192kbps als praktisch absolut tauglich. Wer da einen Unterschied zum Original hören will hat eine Anlage 10.000 Euro aufwärts bzw. Kopfhörer aus dem 1000 Euro Bereich und ist generell in der Lage Frequenzen wahrzunehmen, die ich als normaler Mensch längst nicht mehr höre.
Meine Erfahrung ist hingegen eher, das Problem ist nicht die MP3 Datei (insbesondere wenn sie gar in 320kbps vorliegt) sondern das Abspielgerät.
Ich habe mir vor einiger Zeit tatsächlich mal sehr teure Kopfhörer von Denon gegönnt (Audiofans halten diese 500 Euro Teile dennoch für Kinderkram, wie mir versichert wurde (sie waren im Angebot, 500 Euro hätte ich nie bezahlt ... )). Und habe mit denen festgestellt, dass es wirklich extrem vom Abspieler abhängt und eben eher gerade nicht von der Datei. Die beste Klangqualität hatte ich tatsächlich am Verstärker der Stereoanlage, dicht gefolgt vom Desktop PC mit Soundblaster X-Fi Soundkarte. Erst mit Abstand folgten dann Smartphone (HTC), zwei Notebooks (Asus und Samsung) und qualitativ ganz abgeschlagen mein Tablet (Acer).
Erst kommt also stark darauf an, wie gut die D/A Wandler im verwendeten Gerät sind und dann natürlich auch auf die Boxen bzw. Lautsprecher bzw. Kopfhörer. Die Datei ist, entgegen den Behauptungen von Enthusiasten, bei MP3 ab ca. 192kbps, für Normalmenschen mehr als ausreichend.
Andere, angeblich moderne und bessere Formate bieten da keinen Mehrwert für Normalnutzer (weswegen sie sich auch nicht durchsetzen können, zum Leidwesen dieser Audiofans). Denn MP3 hat den Vorteil, dass ich sie heute quasi überall abspielen kann, etwa im Auto oder auch bei vielen Minianlagen etwa für die Küche etc.
"Kampf" klingt so verbissen. :) Zum Glück kann ja jeder seinen eigenen Weg gehen, Musik zu hören und ich akzeptiere die "Franks dieser Welt" ebenso wie die Leute mit kleinem Radio.
Ich hoffe es wird mehr an den Algorithmen als an den Logarithmen gebastelt...
Wird es. :) Und an meinem Hirn sollte auch mal gebastelt werden, es war wohl schon in Kurzurlaub.
Hallo Herr Krumrey,
vielen Dank für Ihren interessanten blog. Da ich Musiker, Techniker und "Musik-Gourmet" bin, schlagen bei diesem Thema gleich 3 Herzen in meiner Brust.
In meinem beruflichen, technischen, Vertriebsalltag hatte ich mal die Gelegenheit, mit dem Erfinder von mp3 zu sprechen. Sehr interessant war, dass sich die Entwickler von mp3 anfangs sehr wunderten, wieviel sie aus dem Klangspektrum "rausschneiden" konnten, ohne dass auch Musiker Unterschiede merkten.
Anders ausgedrückt: mp3 lebt eigentlich davon, dass der Mensch viel besser sieht, als er hört. Mit zunehmenden Alter betragen die hörbaren Tonhöhen viel weniger als 16kHz. Wenn das anders wäre, hätten wir Ohren wie Hasen (vorne im Gesicht) und die Augen seitlich.
Übrigens war diese Erkenntnis von den Fraunhofer Experten für mich auch ein Schock: alle meine privaten Ideen, die ich zur Klangerzeugung hatte, nämlich Klänge 3D mäßig darzustellen, um damit neue Klänge zu erzeugen, schrumpften wie Eis in der Sonne!
Als Musiker verwende ich das wav Format und bin damit sehr zufrieden.
Vinyl, Röhrenverstärker usw ist meines Erachtens subjektiv. Selbst live im Konzertsaal ist die Musik ja auch stark von der Akustik des Raumes abhängig!
Beste Grüße
Richard Geyer
Na ja. Ich denke es ist immer eine Sache der Betrachtung. Man stelle sich vor das es wie mit dem Kochen sich verhält. Da meint einer ein wahrer Gourmet zu sein und raucht 2 Schachteln Zigaretten am Tag. Ich brauch wohl nicht erklären das die Geschmacksnerven oder alles was damit in Verbindung zu bringen ist darunter leidet. Musik, ja- da würde ich echten Profis recht geben wollen das Sie bis zu einem gewissen Grad noch einen Unterschied wahrnehmen (wollen). Ich persönlich meine aber das 192 kbps für 95 % der Bevölkerung ausreicht. Von wem sprechen wir also hier. Diejenigen an jungen Leuten die Abends in der Disco sich mit einer ohrenbetäubenden Lautstärke beschallen lassen, denn was anderes ist das nicht mehr und da kann auch wohl kaum einer sagen das ist Musikgenuss. Also fällt diese Gruppe schon mal gänzlich weg, weil - Hörschäden sind bekanntermaßen dabei unvermeidlich. Oder sprechen wir hier von der älteren Generation die ein Leben voller Arbeit hinter sich gebracht haben an der Schmiede als Beispiel und Ihren Tribut im Alter zollen das sowieso nicht mehr unterscheiden zu können. Wer bleibt da also noch über um wirklich sagen zu können die Frequenzen die das Menschliche Ohr nicht hören kann erfassen zu wollen?. Obwohl, ich dem Zustimmen muss das man Musik auch fühlt. Natürlich! Es fühlt sich auch durch die Stimmungen denen der Mensch unterliegt auch jedes Mal anders an. Dem oberen Beitrag anmerkend hinzuzufügen wäre noch: prima das es so etwas noch gibt, ich hätte auch gerne noch meine Teile von früher zurück die man viel zu schnell Entsorgt hat. Sieht auf jeden fall besser aus als ein schnöder MP3 Player oder Stick.
Über den Zusammenhang von musikalischer Qualität und Bitraten wurde hier eigentlich alles richtig gesagt. Mein Problem ist: wie kann man den klassisch orientierten Internetradios beibringen nicht nur mit 128 kbps zu "senden" sondern wenigstens mit 192 oder besser 256. Ich denke da vor allem an "Klassik-Radio" mit seinen vielen Spartenprogrammen. Deren Programme höre ich recht gerne aber es klingt manchmal schon recht "quälig".
Das kann ich mir lebhaft vorstellen. Besonders bei Klassik stelle ich mir schmalbrüstige Übertragungen ziemlich unangenehm vor.
Ich habe über viele Jahre hinweg selbst Musik produziert, kenne also das Original. Und kann vergleichen, was ich höre, wenn ich meine CD's im Audio- oder mp3-Format kopiere. Es sollte niemanden verwundern, daß ich meine Musik grundsätzlich nicht als mp3 verschenke, denn so manche Feinheit, an der ich mich wochenlang herumgequält habe, ist dort nicht mehr hörbar.
Hin und wieder schicke ich mal eine mp3 als Anlage in einer eMail mit - aber immer mit dem Hinweis versehen, daß der Hörgenuß nicht optimal sein wird. Wer dann an meiner Musik Interesse zeigt, wird immer eine Audio-CD erhalten.
Beim Aufräumen ist mir mein alter Schallplattenspieler in die Hände gefallen.Blick nach links 3 Kisten voll mit Schallplatten.Nun bin ich ja in Rente also Zeit mal probieren ob der gute Nadelkratzer noch läuft. Kurz an das Stromnetz Hurra Stroboskop blinkt Teller dreht, aber....... der Tonarm bewegt sich nicht mehr zur Platte. Kurz Tante Google und siehe da ein Pimpel von wenigen Millimeter haucht wieder jugendliches Leben in das Gerät.Diodenstecker in Vorverstärker und dann mal in irgendeinen Radioanschluß und hurra die "Shadows, Spotnicks, die schönen frz. Chansons" mit unüberhörbarem Knistern aus meiner Jugend sind wieder da. Aber das klang früher irgendwie anders!? Also Stereoanlage wieder aktiviert, klingt schon besser, aber wo ist die klangliche Wärme, also ab in den Keller Röhrenverstärker entstaubt und vorsichtig an das Stromnetz, man kann ja nicht wissen ob dieses Teil nicht beleidigt ist und mit zerstörten Kondensatoren Feuer und Strom spuckt. Nein es riecht etwas nach warmem Staub aber man sieht wie in den Röhren gelblich rotes Licht aufleuchtet. Nun Kopfhörer auf und Augen zu. Tschüss kalte Welt für ein paar Minuten alte Erinnerungen.
Das wäre auch noch ein interessanter Ansatz: Ein Audioformat, das eine gewisse Wärme ausstrahlt. Knistern und Knacken könnten sie sich dabei aber sparen, das gehört in den Kamin. :)
MP3 SUCKS
Das konnte ich jetzt im Januar im Klangstudio hören wo das neueste Studioalbum von Runrig vorgestellt wurde.
Gut, bei einem paar Linn Lautsprecher für 12000 € hört man den Unterschied zwischen 128 kbs und einer 22000 kbs FLAC Datei vielleicht besonders deutlich.
Ich habe als erstes meine Creative PC Boxen gegen Bose getauscht und auch ohne Subwoofer klingen sie deutlich besser. Da ich viel Webradio am PC höre sind die 80 € gut angelegt.
Ich habe ja von Onkyo schon einen guten Netzwerksreceiver zu Weihnachten geschenkt bekommen und habe hier meine NoName Boxen gegen ein welche von Magnat ausgetauscht.
Auch die 90€ von der Amazon Resterampe waren gut angelegtes Geld.
Man muss für Musikgenuss nicht viel Geld ausgeben.
Runrig darf man sowieso nur live mit dem passenden Bier in der Hand hören. Selbst für einen ansonsten abstinenten Redakteur. :)
Hatte bisher zwar gewusst, dass hier komprimiert wurde, aber es nicht eigentlich wahrgenommen. Danke für den Beitrag.
Ein freundliches Moin in die Runde
Jetzt hat Herr Krumrey aber ein ganz tolles Thema "dingfest" gemacht. Ich könnte da einen Roman schreiben - keine Sorge, mach ich nicht. Nur so viel:
Nicht alle Menschen hören gleich - und ich habe eben ziemlich spitze Ohren.
Auch ich benutze komprimiert, eigentlich aber nur manchmal unterwegs. Dabei ziehe ich WMA (Microsoft) dem gängigen MP3 Format vor. Das kann keine Einbildung sein, hier wird eben nicht so stark beschnitten. Ich kann das hören. Basta.
Zuhause kommt schon manchmal eine CD in den Abspieler, wenn auch selten.
Will ich Musik wirklich geniessen, sind meine Vinyl Platten an der Reihe. Ich höre hauptsächlich Jazz und Klassik, habe einen erstklassigen Plattenspieler und eine gute Stereoanlage.
Dieser Kombination kann NICHTS das Wasser reichen. Die Berliner Philharmoniker auf MP3? Niemals. Sie gehören auf eine Vinyl mit gelben Label der Deutsche Grammophon.
Aber bitte, das ist meine Meinung - und ich möchte nicht streiten.
Ach, zum Streiten ist dieser Blog ja auch nicht da. :) Ich finde es klasse, wenn ganz unterschiedliche Meinungen vertreten sind. Und auf Klassik-MP3 wäre ich jetzt auch nicht scharf, da lobe ich mir lieber das Original, wenn möglich sogar live.
Venyl ist sicherlich fantastisch. Aber selbst bei bester Handhabung und Pflege ist es unvermeidlich, dass mit der Zeit die Rille nicht mehr 'sauber' ist. Die beim Abspielen auftretenden Nebengeräusche in Form von Knistern trüben dann doch den Hörgenuss (meinen jedenfalls).
Hier hilft dann nur noch die Digitalisierung des entsprechenden Musiktitels und anschließende Restaurierung mit einem Programm eines namhaften Herstellers. Der Titel ist danach wie neu - allerdings nicht mehr auf Venyl.
MP3-Dateien sind nur in Ausnahmefällen akzeptabel, wobei die Bitrate schon etwas 'herzeigen' sollte. Beim Abspielen im Auto während der Fahrt fallen die fehlenden Daten wegen der Umgebungs- und Fahrgeräusche ohnehin nicht auf.
Irgendwie wiederholen sich immer wieder die gleichen Effekte. Als ich Nachrichtentechnik studierte, war im Audiobereich der Klirrfaktor das Maß aller Dinge. Und es gab Menschen, die (angeblich) Klirrfaktordifferenzen von 1 % so eklatant empfanden, dass sie schier ausrasteten (obwohl sie diese überhaupt nicht wahrnehmen konnten).
Ganz ehrlich, für mich mit meinen knapp 70 Jahren reicht MP3 im Allgemeinen aus, gebe aber gleichzeitig gerne zu, dass hochmusikalische Menschen (sog. absolutes Gehör) durchaus 200 kbps und mehr brauchen um einen vollen Musikgenuss zu haben.
So etwas, so denke ich, dürfte heute technisch kein Problem mehr sein.
@ heinz jürgens: wussten Sie, dass Röhren sehr schnell alteren und dann die ach so geradlinige Verstärkung krumm und buckelig wird, was anfangs über einmessen wieder korrigiert werden kann, sehr bald aber ein Auswechseln der Röhren (und eine Neueinmessung) notwendig wird. Mit Halbleitertechnologie erreichen Sie (bei entsprechendem Aufwand) den gleichen Effekt, aber preisgünstiger.
Für mich als Oldie (only the 60's) war mp3 eine very gute Erfindung.
Am Anfang wurde alles auf 128 geschrumpft. Bei den Titel der Anfangszeit des Beats war sowieso alles Mono. Ein Unterschied war für Normalo-Lauscher nicht aus zumachen. Aber spätere Titel über die Hei Fi Deifi klangen doch sehr sehr bescheiden. Also alles zurück auf Anfang und ummodeln auf variabel (192 - 320).
Ein Unterschied ist für den Normalverbraucher nicht aus zumachen. Für uns bestand auch die Notwendigkeit die Musik zu schrumpfen. Wenn ich 1993 jemandem erzählt hätte, ich kaufe mir eine 4 TeraByte-Platte wäre ich noch heute der goldene Reiter.
mp3..... Nee, ist nix. Da höre ich zu wenig.
Bei mir läuft Musik mit 96kHz und 24bit.
Übertrage damit auch von Vinyl zum PC
um z.b. Quadro Schallplatten zu dekodieren.
Obwohl ich manche Frequenzen nicht mehr
höre, getestet mit Audio-DVD von Denon, klingt es einfach besser.
Wie wahr, wie wahr. Da ist kein "Sound" mehr sondern nur Klangteppich. Aber das genügt ja für die meisten Hörer, denen auch die "beschnittene" Radiomusik schon genügt hat. Obertöne? Kann man die essen? Nein? Dann weglassen. Hört doch niemand. Ich war so dumm, dass ich meinen Plattenspieler und die Schallplattensammlung hergegeben habe. Wie dumm, aber der Druck der Familie... Weil ich doch sowieso jetzt zu alt bin (83). Und wer hört schon Bach, Beethoven, Mozart oder sogar Gluck, Händel. Und dann noch Gershwin. Mein Gott, welche wunderbare Klangfülle. Vorbei!
Selbst 128kB ist mir zu wenig. Ab 192 wird es "normal", aber 256 ist mir lieber. Wenn man z.B. Radioangebote im Internet anhört kann man diese Unterschiede auswählen. 320kB sind die höchstgradigen, die in mancher Software sogar unter die kostenpflichtigen fällt. Sprache meint man genüge so 64kB. Aber wenn Sprache so "billig" aufgezeichnet wurde klingt sie unsauber und langweilig. Selbst für Sprache würde ich mehr erwarten, wie z.B. 128kB. Musik nicht unter 192kB. Höre ich Lieder von meinen 3 MP3-CDs, dann klingen die mit ihren 128kB billig. Von meinen eigenen CDs eingespielt à 256 klingen die gleichen Titel erheblich besser. Daher bewerte ich MP3-CDs (die oft sehr viele Titel enthalten) als zu billig im Klang, da sie 128kB haben, oder 192. Es heiß mal 128 wäre CD-Qualität. Dem stimme ich nicht zu! Selbst 192 wurde als CD-Qualität deklariert und ist für mich gerade vertretbar, wenn ich einen Titel brauche, den es nur so gibt. Wenn ich bei Amazon Musik kaufe, dann achte ich schon auf die Qualität, bzw. kaufe doch noch CDs und mache mir meine eigenen MP3 um sie PC-abspielbar zu machen. Dann 256kB oder 320.