Es gibt viele Klischees, die keiner näheren Betrachtung standhalten. Eines davon ist, dass junge Menschen, die mit Technik aufgewachsen sind, sich damit automatisch gut auskennen. Ältere Menschen brechen sich hingegen die Finger, wenn sie einen Grafikkartentreiber installieren müssen. Aber stimmt das auch? Das kann man auch ganz anders sehen! Als ich kürzlich noch eine Studie von Microsoft las, dass vor allem die U-40-Generation auf betrügerische Anrufe und E-Mails hereinfällt, hat mich das nicht mehr verwundert. Aber wie kann man mit Technik aufwachsen und sie nicht beherrschen?
Wenn ich daran zurückdenke, wie ich mein erstes Fachwissen sammelte, so begann alles mit – Problemen. Großen Problemen, sogar. Besonders in der Zeit vor dem Internet war Ausprobieren oder Recherche angesagt, wenn der Rechner seine Mucken hatte. Mein erster 4/86er und sein Windows 3.11 waren eine Heimsuchung, wohl vom Leibhaftigen persönlich geschickt. Also wurden PC-Magazine und Bücher gekauft. Was ich dabei lernte, ist heute natürlich nicht mehr aktuell, bildete aber Grundlagen, von denen ich noch heute zehre. Die weiteren, frühen PCs waren oft billig, hatten häufig NoName-Komponenten und streuten immer wieder gerne Blue Screens ein oder booteten nicht. Sehr ärgerlich, aber auch sehr lehrreich. Für einen besonders exotischen Blue Screen verirrte ich mich sogar auf finnisches Forum, wo ich anfangs wenig verstand, mir jedoch ein netter Lappe weiterhalf.
Viel Wissen hat man sich früher auch durch die Lektüre von Computer-Magazinen angeeignet. Was war es aufregend, in den neuen Tipps und Trends zu schmökern oder neue Programme vorgestellt zu bekommen! Heute werden PC-Magazine seltener gekauft, viele Publikationen wurden schon eingestellt. Das Internet ist überall verfügbar, aktueller und für viele der Ratgeber Nummer 1. Sicher, jeden Tipp gibt es irgendwo im Netz, aber wer stöbert schon gemütlich durch eine Sektion mit Tipps und Tricks? Wo sind die gut recherchierten Hintergrundinformationen? Zum Schmökern animierten eher die Zeitschriften, heute holt man sich sein Häppchen Hilfe und surft weiter. Der große Rundumblick, den eine gute Zeitschrift bietet, bleibt so verborgen.
Ist vielleicht die heutige Technik einfach zu gut? Wenn ich mich an alte Windows erinnere oder die ersten Handys, so ging damals vieles schief. Windows 95, 98 oder ME waren oftmals noch halbe Baustellen, wo man mit viel Eigeninitiative sein „optimales“ System einrichten musste. Autoexec.bat oder Config.sys waren jedem geläufig, man arbeitete dauernd an ihnen herum. Treiber wurden dauernd händisch installiert, man musste oftmals in die Registry, wenn Fehler auftraten. Heute ist ein Windows 10 bestimmt nicht perfekt, aber die meisten Neuninstallationen laufen einfach, vieles wird automatisch konfiguriert. Fehlt ein Treiber, sucht das System im Internet, man braucht eher Geduld für Neustarts. Durch Fehler und Forderung lernt man aber enorm, beides fällt heute weitgehend weg. Auch Handys oder Tablets sind heute so konzipiert, dass man sie möglichst einfach bedienen kann, wo soll das Wissen also herkommen?
Da ich noch viele Freunde im Bereich Support / Hotline habe, machte ich mal einen Rundruf: Wie schlagen sich die Jungen? Mia*, Telefonsupporterin bei einem großen Telekommunikationsunternehmen: „Sie sind oftmals ungeduldig, weil zu verwöhnt. Alles muss sofort klappen, am besten ohne Nutzereingaben. Ein Router soll in die Steckdose gesteckt werden, mehr wollen oder könne sie nicht leisten. Fällt das Internet mal 20 Minuten in einem Monat aus, regen sie sich schnell auf. Ältere Kunden kennen das von früher viel schlimmer und warten einfach mal ab.“ Kenneth*, Support bei Microsoft: „Geht es in die Registry oder tiefer in die Systemeinstellungen, wird es häufig kritisch. Die meisten erwarten, dass ein Computer wie ein Handy funktioniert, mit wenigen Einstellungsoptionen und geringer Konfigurationstiefe. Da müssen beide Seiten gute Nerven haben.“
Frank*, Supporter bei Amazon: „Unsere Fire TV, Fire Stick oder Tablets sind sehr einfach aufgebaut, damit haben auch Jüngere wenig Probleme. Weicht aber etwas nur minimal vom Standard ab, wie unserer eigener Playstore, herrscht großes Unverständnis. Was seit der Jugend vertraut ist, wird angenommen, Abweichungen steht man ablehnend gegenüber. Die Nutzung klappt, in die Einstellungen schaut kaum jemand.“ Alex*, Hotline für einen Fernseh-Anbieter: „Es ist ein wenig die Neugier und Faszination weg, die viele früher hatten. Unterhaltungs-Technik ist Alltag wie ein Toaster, das soll funktionieren und fertig. Dass man sich auch mal durch die Einstellungen lesen muss, wenn man Änderungen wünscht, wird nicht akzeptiert. Ein Receiver kann aber keine Gedanken lesen, da muss man halt Häkchen setzen. Die meisten älteren Nutzer verstehen das, auch wenn manche sich dennoch mit der Bedienung schwer tun.“
Verstehen Sie mich nicht falsch, Schwarz-Weiß-Denken ist hier nicht angebracht. Es gibt viele Jüngere, die sich hervorragend mit der Technik auskennen, die sie umgibt. In den Achtzigern und Neunzigern erwartete man aber eine andere Entwicklung – eine technische Generation, die Nutzung und Verständnis praktisch mit der Muttermilch aufsaugt, durch das bloße Aufwachsen zum Fachmann wird und Supporter und Hilfeschreiber weitgehend arbeitslos macht. Herausgekommen ist eher eine Masse der fleißigen Nutzer, aber nicht Versteher. Spezialisten gab es immer und gibt es heute noch, die vielzitierten Computer-Menschen in Massen sind aber nicht entstanden.
Was mich interessieren würde: Wie sind ihre Erfahrungen? Macht Erfahrung erst den Meister oder reicht das Aufwachsen und der Umgang mit Technik schon aus?
*Namen geändert
Ich bin Jahrgang 51 im letzten Jahrtausend, mein 1. Kontakt mit einem Computer war ca. 1981, Betriebssystem CPM (Vorgänger von MS-DOS/DR DOS und anderen), 4 MHz CPU, 9 Zoll-Monitor natürlich monochrom, mit 5,25 Zoll Diskettenlaufwerk und wenn mich nicht alles täuscht 128 kB RAM. Die Anwendung auf diesem 1. Rechner war ein Texteditor, ich meine Word Star und eine in dBase programmierte Büroanwendung.
Stunden und Nächte habe ich an dieser Kiste zugebracht um der Base Anwendung ein wenig mehr nutzen abzutrotzen.
Auf den Erfolg war ich mächtig stolz und eingenommen. Seitdem bin ich mit den Systemen gewachsen und natürlich Anwender geblieben.
Alle Systeme rund um IT sind für mich Werkzeuge.
Das 10 Finger schreibsystem habe ich nie gefressen.
Für mich haben Grundsysteme zu funktionieren oder werden gelöscht.
Ich dachte bis vor einigen Monaten, dass ich, was Verständnis, Anwendung und Händling dieser Datenverarbeitungssysteme angeht, recht gut dabei bin.
Dann, oh Schreck und Donnergrausen, hatte ich ein Schlüsselerlebnis was mich erwachen ließ.
Ich beobachtete einige junge Familienangehörige wie sie, mit ungeahnter Geschicklichkeit und Geschwindigkeit und einem grundsätzlichen Verständnis ihre Maschinen malträtierten, dabei Informationen Aufnahmen und abgesonderten dass sich die Welt schneller zu drehen schien;
mein lieber Kokoschinski,
wenn das mal nicht an der Muttermilch liegt....
Grüße aus Westfalen,
Hubert.
Ich glaube nicht, das sich der Großteil der jüngeren Generation noch heute die Mühe machen wollte endlose Ziffernkolonnen in Zeilen einzutragen wie man es zu Zeiten eines Commodore C-64 in Nächte langen Sitzungen getan hat um überhaupt ein Programm lauffähig zu machen. Diese Zeiten sind Gott sei Dank, passe`aber kaum noch den heutigen Usern zu vermitteln. Aber in Bezug auf die Fähigkeit Geduld zu bewahren eine unschätzbare Erfahrung. Waren das noch Zeiten.
Werner (Alter 61)
Ich frage mich manchmal auch, was mich damals geritten hat, Tage für ein Programm zu investieren, mit dem ich nicht wirklich etwas anfangen konnte. Aber ich wollte es unbedingt haben. :)
das will die industrie so, so funktioniert der heutige kapitalismus.
Jeh mehr kompetenzen wir abgeben desto mehr produkte und dienstleistungen kann man verkaufen.
das ist nicht per se schlecht, wenn man z.b. an die autoindustrie denkt, aktive und passive sicherheitseinrichtungen die es nun mehr unnötig machen ein niki lauda zu sein um sicher mit 200 oder mehr kmh uber die strassen zu fahren, und da sind ja noch die hoffnungen die man ins autonome fahren setzt.
aber es gibt auch besorgniserregende entwiklungen. grundschulkinder die nicht mehr richtig rückwärts klaufen können, leute die immer weniger kochen können(im moment ist kochen aber modetrent), soziale kompetenzen etc etc etc etc . die liste lässt sich ewig verlängern. der wunderbare bericht oben zeigt aber ein sehr schönes beispiel dieser entwiklung.
man denke nur an die feststellung dass sitzen das neue rauchen ist.
die industrie lebt vom zerstörerischen mantra des "WACHSTUM WACHSTUM WACHSTUM", da liegt der hase im pfeffer.
Durch operante konditionierung bringt man uns bei das wir uns glücklich kaufen können.
dieses thema ist ein fass ohne boden.
moin,
weshalb nicht einfach mal nen bookmark/Lesezeichen im browser setzen und gut
https://blog.ashampoo.com/de
der link funktioniert sogar mit android oder mit meinem windows phone *gfg*
Gruße aus dem Netz
:) Ja, das geht auch. Ich versuche auch immer, den wöchentlichen Rhythmus einzuhalten, wenn ich nicht gerade Urlaub habe oder mir die Haxen breche.
Die Digital Natives sind totaler Quatsch. Ich kenn Leute (mich eingeschlossen) die seit Jahrzehnten Auto fahren - und es nicht reparieren könnten - oder in Häuser leben - und keine bauen können. Die breite Masse will Dinge benutzen. Wer Interesse hat steigt tiefer in die Materie ein, die andern nicht. Das hat sich mit der IT kein bisschen geändert.
Ein sehr guter Vergleich, ich stehe nach einem Vierteljahrhundert Autofahren immer noch recht hilflos vor der Motorhaube. :)
Auch ich schließe mich hier noch beitragend "Der deutschen Geschichte der Computer-Nutzung" gerne an und besitze sogar neben sämtlichem DOS noch ein Original Windows 1.0 auf Wabbeldisketten.
Nein, das Aufwachsen alleine mit der Technik reicht aus eigener Erfahrung nicht unbedingt aus.
Ich habe 1984 mit Schneider/Amstrad CPC mit Basic+Turbopascal usw. programmieren begonnen – und der damals 7 jährige Sohn hat mit diesem Erstgerät auch die frühen farbigen EGA/VGA Spiele ohne Berührungsangst, die etliche Erwachsene zu dieser Zeit hatten, gleich gerne gespielt.
Und das blieb ganz viele Jahre über die PC Generationen bis zu seinem Erwachsenen-Alter so, in der da Interessen-Aufteilung. Wenn dann bei seinen eigenen Windows-PCs was nicht sofort klappte, hieß es: „Papa, du weißt da doch Bescheid“. Also auch schon „Genaration Bequem“, obwohl ich oft versuchte, ihn für da mehr zu begeistern.
Im Übrigen hieß es damals seitens der PC-Pioniere verächtlich: Ach, Du bist nur Anwender - wenn jemand ab Windows 3.0 die sich ausbreitende Shareware kaufte.
Die dann stetig zunehmende nur noch User-Gemeinde vermeidet heutzutage das Wort Programm ja wie den Teufel, sondern es muss eine App seit dem Smartphon sein ( = Applicationsoftware), also rückübersetzt doch wieder Anwendungssoftware.
Ich mag da halt lieber Begriffe wie Programm – vom Programmierer, statt App vom Applicator (?) oder wie immer der sich ableitend auch nennt.
äh...sorry....korrektur :
a) hatte ich (tatsächlich) KEINEN haken !
ABER :
OHNE die NEWSLETTER bekommt man diesen BLOG leider NICHT ! dieses finde ich aber schade. nur weil ich keine kaufangebote mehr haben möchte, bekomme ich die info nicht mehr, das ein neuer blog am start ist ?
autsch....das sieht mir sehr nach zwang aus......
Ich habe jetzt extra einen Screenshot gemacht. :) Zu finden, wenn man sich bei Ashampoo mit Email und PW einloggt und dort unter Benachrichtigungen schaut.
http://snap.ashampoo.com/4oTrQT7f1WZDtMQkc2eybwgj4MN6654ZlQL4fJcAB4evjUalQEER3K2XxJvvGsPs
hallo herr krumrey,
danke für die schnelle Reaktion. ich muß aber (leider) wi(e)dersprechen ! hab mich soben eingeloggt, folgendes sehe ich : Newsletter automatisch.....
äh, irgendwie aber nicht, diesesmal. bin HEUTE nur per zufall im blog gelandet, da ich KEINE Benachrichtigung bekam ! gut, kann mal passieren, auch die Technik versagt....aber eigentlich achte ich auf die ha(r)(c)ken die ich mache ... sowas kann sonst schnell teuer werden ! :-)
also diesesmal habe ich leider keine Benachrichtigung bekommen....ich paß aber jetzt auf...einen screenshot habe ich aber gemacht...zu meiner "Entlastung" LOL
im übrigen, ich fing mit dos 3.0 an...und ich kenne noch die alten 8 zoll (!) Disketten ! gingen ein paar Bytes drauf, mehr nicht...5,25 zoll hatten schon 120kb bzw. mit loch an der seite, das doppelte, da man die wenden konnte. kennt wer (außer mir) noch der versuch der Industrie, Disketten mit 2,88 mb zu vertreiben ?
ja früher waren wir alle disk-jokeys :-)
hallo Sven,
wieder ein tolles Thema, und noch bessere antworten der user. ABER : wenn man einige Software deinstalliert, und sich aus den "newslettern" abmeldet, wieso gilt das auch für deinen blog ? FRÜHER konnte man dieses einzeln, wenn es mehrere "Abteilungen" gab.....also von der Werbung sich verabschieden usw., ich will auch nicht abstreiten bei meiner Abmeldung EIN kästchen (für deinen blog ?) übersehen zu haben, aber dieses ärgert mich doch schon sehr, zumal ich zu den eifrigen lesern gehöre....
ist jetzt auch ein "update_switch_auf_standard_zurück" button bei ashampoo ??? ;-)
Oh, da muss ich mal bei gewissen Leuten anfragen, das soll ja nicht so sein! Danke für den Hinweis!
Edit: Wenn ich in mein Ashampoo-Profil gehe und dort unter "Benachrichtigungen" schaue, sehe ich da noch ein Blog-Häkchen.
Trägt man sich anders aus (über unseren Support oder über Links, die Outlook und Co bereitstellen), ist man komplett raus. Mehr Wege zum Austragen fällt dem Kompetenz-Trio hier gerade nicht ein. :)
Hallo Sven,
nach meinem Verständnis der Dinge um mich herum und der Beobachtung des mich umgebenden, humanen Umfelds hat bloßes Hineinwachsen und der Umgang mit der verfügbaren, digitalen Technik nur zur Folge, dass - ich mag es mal so nennen - „Cybersklaven“ heranwachsen. Sie beherrschen oft meisterlich und sicher die Verfahrensschritte und zielgerichteten Vorgehensweisen, haben jedoch nicht verstanden, wieso und warum die Technik so und nicht anders, sondern in der gewünschten Weise funktioniert. Treten Fehler auf, gibt es Ausfälle und man benötigt stets einen eingeweihten Spezialisten, damit die Sache wieder in Ordnung kommt um weiter „daddeln“ zu können.
Die älteren Generationen, zu denen ich mich auch zähle, die sich vorgeblich etwas schwerer bei der schnellen Bedienung tun, sind da oftmals klar im Vorteil, weil sie sich oft selber helfen können. Uns hatte man seinerzeit noch den „C64 von Quelle“ vorgesetzt und ich durfte während meines Studiums den Aufbau der „Zuse 2“ (einer der Ur-Ur-Rechner) mitverfolgen. Zwei große Zimmer wurden für die Technik benötigt, die heute in einem kleinen Smartphone steckt. Wollten wir komplexere, zielorientierte Dinge mit diesem „C64“ ausführen, waren wir gezwungen, Programme selber zu schreiben. Das ging schon bei Sortierungen speziellerer Art los.
Dies alles bedeutete, sich mit dem Binären Zahlensystem zu befassen, in dem es nur Nullen und Einsen gibt. Da galt es, mindestens eine rudimentäre Programmiersprache und logisches Denken zu erlernen und zu beherrschen und noch vieles mehr. Ein gewisser, digitaler Horizont musste entstehen. Diesen zu erfahren - sprich zu erlernen - war in etwa recht zeitaufwendig und mühevoll. Es befähigt aber bis auf den heutigen Tag, Hintergründe der digitalen Funktionslogik in etwa besser nachvollziehen zu können und sich somit auch besser helfen zu können. Dies meint nicht, dass man ein Meister des digitalen Fachs geworden ist, aber die Gesellenstufe wurde mindestens erreicht.
Dies alles hat Mühe, Zeit und viel Geduld gefordert, Eigenschaften die oft ein moderner, heranwachsender User heute auch nicht mehr aufbringen möchte. Es ist doch so, dass das Aufwachsen in und der Umgang mit der zur Verfügung stehenden Technik allein wirklich keine Meister macht. Erst das intensive Lernen dessen, was alles dahinter steckt wird jemanden zum Meister, zum Spezialisten machen können, was insgesamt recht viel Fleiß erfordern dürfte.
Die Sache möchte ich mit einem Sinnbild abschließen:
Nur die Tatsache, dass ich mal eine Boing 737 oder einen Airbus A 380 als Passagier besteige, um schnell von A nach B zu fliegen, befähigt mich noch längst nicht, diese „Vögel“ auch selbst bedienen und steuern, also als Pilot fliegen zu können, der dies in allen Teilen hat lernen müssen, mag die Aussicht von oben auf unseren Planeten noch so schön sein.
Im Ergebnis kann meine Meinung nur sein: Erst die Erfahrung macht den Meister!
Viele Grüße an Sie, Sven aus dem Süden und danke für ein wieder einmal ein ganz tolles Thema!
Ortfried
Ich überlege langsam wirklich, ob wir alle zusammen mal eine "deutsche Geschichte der Computer-Nutzung" schreiben sollten. :) Ganz ehrlich, ich habe selten so viel Spaß beim Lesen der Kommentar gehabt!
So wurde nicht nur meine Frage am Ende beantwortet, sondern auch jede Menge eigene Erfahrungen zum Besten gegeben. Vielen Dank Ihnen und alle Mitschreiber*innen!
Mike Herder hat mir aus der Seele geschrieben.
Ich möchte aber noch einen draufsetzen.
Es gibt noch Geräte denen eine Gebrauchsanleitung beigelegt ist, so richtig aus Papier, auf dem auch noch Zahlen und Buchstaben stehen. Von denen gibt es drei Sorten.
- richtig gute Anleitungen z.B für Fritz Produkte
- übel zusammengehauene Anleitungen, die vermutlich
von Technikern geschrieben wurden, weil sie vom
Chef dazu gezwungen wurden etwas aufzuschreiben,
obwohl es doch sonnenklar sei, jedenfalls nach ihrer
eigenen Meinung. Z.B. habe ich mir eine ca.500€
teure Armbanduhr (tolles Ding) gekauft. Der war eine
Betriebsanleitung beigelegt von ca. 100 Worten. Inhalt:
totaler Quatsch.
- Übersetzungen meistens aus der japanischen
Sprache vermutlich von sogenannten "intelligenten"
Programmen erstellt.
Gibt es eigentlich eine Firma, die mir als Kunden anbietet für jeden sachlichen Fehler den ich in ihren Gebrauchsanleitungen finde einen Euro zu zahlen? Ich möchte nämlich endlich reich werden.
Jürgen Obrowski
-
Hallo Jürgen,
da mache ich aber gerne mit, wenn Du eine Firma gefunden hast, sag mir bitte Bescheid. Beim reich werden bin ich dabei :)
Ich gehöre mit meinen 70 Jahren natürlich nicht mehr zu den Native Digitals. Ich bin Mitte der 80er Jahre mit einem Amiga 2000 angefangen. Hauptsächlich wegen Videobearbeitung. Als Amiga dann vom Markt ging, wurde ich Ende der 90er PC-User. Seitdem schraube ich meine PC selbst zusammen. Es stimmt, dass Windows trotz vermeintlicher Vereinfachung immer komplizierter wurde. Leider ist Linux auch keine Alternative, weil es z.B. für professionelle Schnittprogramme wie Grassvalley Edius oder Premiere CC keine Adaptionen gibt. Durch mein auch durch diverse Zeitschriften erworbenenes rudimentäres Wissen über auch über Netzwerkeinrichtung werde ich in meinem Verwandten- und Freundeskreis oft um Hilfe gebeten. Und das vorwiegend von Menschen aus der Digital Natives-Generation. Es ist richtig, dass diese Generation gar nicht mehr auf Hintergrundwissen und damit Zusammenhänge neugierig ist. Egal, auf welchem Wissensgebiet. Nach dem Motto: Wikipedia oder Google findet alles... Jedenfalls hat mir Dein Blog aus der Seele gesprochen! Weiter so!
Danke für deinen tollen Kommentar :)
Das alles erinnert mich sehr an selbst erlebte Zeiten.
Wie ich mich gefreut habe, dass es mit DOS 4.0 endlich den Hi-Mem-Bereich gab, ich die Treiber für Mouse,Keyboard,Sound und Grafik endlich in den oberen Speicherbereich laden konnte und somit mehr Speicher für meine Programme zur Verfügung hatte, damit mir Datenbänke an denen ich den ganzen Tag gearbeitet-aber dummerweise vergessen hatte zwischendurch abzuspeichern nicht plötzlich stehen bleiben, weil der Hauptspeicher voll ist und nichts mehr aufnehmen kann. Oder als ich das erste Windows 3.1 installiert hatte und keine Textbefehle mehr eingeben musste, da musste ich mich erst mal dran gewöhnen, plötzlich nur noch anklicken zu müssen.
Aber ich bin ja auch damit mehr oder weniger aufgewachsen und habe die Entwicklungen miterlebt. Ich habe hunderte, wenn nicht tausende verschiedene Programme installiert und getestet. Und die immer leistungsfähigere Hard- und Software genutzt. Seit vielen Jahren schraube ich meine wie auch die Rechner anderer selbst zusammen, weil ich irgendwann gemerkt habe, das in den vorgefertigten meistens nur Billigschrott enthalten ist. Aber ich habe auch gemerkt, dass sich einiges leider nicht verändert hat.
Softwareprogrammierer sind eine Menschengattung für sich, ich kenne da so einige. Leider haben die meisten einen großen Fehler an sich, Sie denken falsch. Sie können zwar aus Nullen und Einsen viele tolle Sachen erfinden, nur leider haben sie das Problem, dass sie sich nicht in das Denken und Handeln der Anwender hineinversetzen können. Viele Programme hat man das Gefühl, sind von Programmierern für Programmierer und nicht für den normalsterblichen Anwender programmiert. Bei einigen Programmen fasst man sich echt an Kopf und fragt sich, wer hat das bloß für wen programmiert. Glücklicherweise sind aber immer mehr Softwarefirmen dazu übergegangen, Vorabversionen an Anwender zu verteilen, die das testen und beurteilen können. Nur leider nicht alle. Und genau das ist meine Erwartung der letzten Jahre gewesen. Nachdem ja auch im Bereich Software der Markt und damit auch die Anbieter immer größer und umfangreicher geworden ist und damit die Anzahl der Konkurenten, die gleichartige Programme anbieten ebenfalls gestiegen ist, habe ich eigentlich mehr Qualität erwartet. Ganz schlimm dabei und ein Punkt der meinen Blutdruck des öfteren in schwindenlde Höhen treiben lässt, ist der nicht, oder schlecht vorhandene Support, der die User dann mit dem mies programmierten Mist allein dastehen lässt. Microsoft belegt dabei den ersten Rang. Wenn die Updates verteilen, die womöglich noch aufgezwungen werden weil nicht abschaltbar,
und dann hinterher weil auch schlecht programmiert nichts mehr geht und die eigene Firma plötzlich wie im Dunkeln dasteht
man aber in dieser Situation keinen Ansprechpartner hat um das katastrophale Problem zu lösen und das System wieder zum Laufen zu bringen, da schwillt mir dann die Faust in der Tasche an. Und Tage später liest man dann, die haben das fehlerhafte Update wieder zurück genommen. Ja super und was nützt mir das, wer repariert mein System oder steht für die daran angefallenen Kosten ein?
Aktuelle habe ich auch mal wieder so ein Problem. Ich will Office 2013 auf 2016 updaten. Das geht aber nur mit einer komplett neuen Version, nichts Upgrade o.ä. Und welches Problem gibt es da? Outlook, alle seit Jahren eingerichteten Konten, Mails und überhaupt alle Daten können nicht so einfach ins neue Office übernommen werden. Bei so gut wie jeder Programmversion anderer Software, werden alle alten vorhandenen Daten anstandslos übernommen nur Microsoft bekommt das einfach nicht hin. Oder hat dort vielleicht noch nie jemand daran gedacht? Oder interessiert es sie vielleicht nicht, mit welchen Problemen und zusätzlichen Zeiteinsätzen man es bei einer Programmerneuerung zu tun bekommt.
Die wievielte Version ist das mittlerweile? Bei jeder neuen Version gab es bisher dieses Problem. Wie oft war das bisher? Da kann ich mich dann immer nur fragen, wie dämlich sind die eigentlich. Die wollen Ihre Software doch verkaufen, oder programmieren die nur zum Zeitvertreib oder aus Langeweile?
Happy Halloween (auch wenn das von 'wo-anders' kommt - ist ja heute überall.
Ich genieße den -wie immer- von Anfang bis Ende gelesenen Blog, lese die meisten der Kommentare und denke mir oft meinen Teil.
Dann lächele ich, wenn sich jemand mit 56 schon zum Älteren (PC) Eisen zählt - wie wär's mit 76?
Ich lebte damals in Südamerika, aber up-to-date mit USA Zeitschriften allemal. Als ich dann die Anzeige von (der mir wegen Elektronikteilen bekannten) Radio-Shack sah, flog ich nach Dallas. Traf den großen Mann TANDY. Und nach der Vorführung hätte ich mir am liebsten so'n Ding geklaut. Aber ein Händler dort hatte Mitleid mit meiner Begeisterung für einen noch gar nicht richtig freigegebenen Microcomputer TRS-80 - ich bekam ein Muster. In meinem Zimmer im selben Hotel fieberte ich bis 3 Uhr morgens; und schummelte das 'Ding' durch hoch-skeptischen Zoll zurück - begann, was mit einer Nixdorf-Vertretung kulminierte...
Vor allem das herrlich geschriebene Handbuch für 'BASIC' brachte mich zum programmieren, dann kam DOS und CP/M - das erste MS-DOS kam noch in einem dicken Packen 3 1/2" Floppies...
Klar, viel ist seit 1977 geschehen, noch mehr getan: nur, wie viele tausende Stunden (beruflich, klar, aber eben oft auch übers Wo-E) machten mich schon seit dem ersten Windows skeptisch: wären da nicht Intel, AMD & Co gewesen, die jedes Mal bessere und schnellere Hardware entwickelten - MS wäre nie das verworrene Konvolut geworden, das win10 heute ist; und das ist sogar beinah wieder so gut, wie damals das 'XP'.
Absolut ätzend finde ich dass win10 mit ein paar Normal-Programmen schon deutlich über 50 GB konsumiert (GIGA!)... statt mit dem Nötigsten BLITZschnell hochzufahren; plus:
1) viele persönliche Einstellungen bei Updates zurück auf 'Standard' stellt
2) Sachen abschafft (Heimnetzwerk) ohne eine brauchbare Lösung anzubieten – die Betonung liegt auf ‚brauchbar’ – ich bin doch deren Zampano nicht, dass ich mich durch Dutzende von Foren kämpfen muss, um alles dort Angeratene zu tun – und dann: immer noch KEIN NETZWERK zwischen harmlosen 2 PCs mit je win10pro(64);
Nur da es gleich Mitternacht ist, höre ich auf – leider hätte ich da noch gigabyte-weise Screenshots mit all dem Quatsch, den MS bei Fehlverhalten von sich gibt.
Sven – weiter so: so macht Tech-Info Spaß!
Herzlich von der Costa Blanca – Ecky R
Hallo Sven,
erst einmal SUPER dein Blog. Viele gute Ideen zum Nachdenken.
Zum ersten Mal das ich auch mal einen Kommentar los lassen muss.
Ich bin jetzt auch seit über 30 Jahren dabei und habe mich auch zuerst mit DOS herum geschlagen. Dann kam halt irgendwann der Platzhirsch Windows an den Start und seitdem gibt es halt immer diese Up and Downs was die Amis uns da als sog. Betriebssystem teilweise zur Verfügung stellen.
Da ich täglich damit zu tun habe behaupte ich mal, ich weiß ungefähr wovon ich spreche. Als Privatperson kann das Ganze ja noch halbwegs angehen. Aber wenn wann tagtäglich, gerade im produktiven Bereich, mit einem solchen zusammen gestrickten Betriebssystem arbeiten muss, wird einem teilweise wirklich schlecht.
Und wie soll dann ein "Ottonormalverbraucher" (was ich bestimmt nicht abwertend meine) damit zurecht kommen.
Windows10 z.B. zwingt einem inzwischen zu bestimmten Updates, ansonsten wird die Weiterarbeit nach einer gewissen Zeit einfach untersagt. Soll heißen, "zuerst führst du unsere Updates durch und Schluss" oder nichts geht mehr!
Was ist denn das für eine Politik wo ich nicht mehr entscheiden kann, was gut oder nicht gut für mich ist?
Wir haben bei uns klassisch einen Fall wo wichtige, für unsere Kunden PC´s nach einem Update einfach nicht mehr starten bzw. nur mit Mühe und Not über F8 usw. zum Starten animiert werden können. Den Rest spare ich mir hier, das würde sonst ausarten alle zu erklären.
Worauf ich eigentlich hinaus will ist, das selbst erfahrene Mitstreiter in diesem Blog nicht alles wissen und können. Und wie soll dann ein "nicht Profi" alle Probleme mit den heutzutage existierenden Geräten beherrschen?
Wenn selbst ein Fernseher auf einmal, für mich, grundlos neu startet, ohne das ich eine Taste oder ähnliches betätigte habe.
Ich frage mich, ob man dann nicht irgendwann die Lust verliert sich um die Ursachen zu kümmern und einfach eine Hotline anruft und mal fragt warum das so ist. Und wer schon mal eine Hotline angerufen hat, der weiß welche Anwort man erhält. Oder nicht?
Also hat meiner Meinung nach das Ganze nichts mit Lustlosigkeit oder Desinteresse, sondern einfach mit der nicht genügenden Austestungen der auf den Markt verfügbaren Hardware (in welcher Form auch immer) zu tun.
Ich könnte noch Stunden weiter schreiben aber für das erste Mal soll das hier reichen.
Weiter so. Ich freue mich jetzt schon auf deine nächste Idee.
Hallo Sven,
ich bin so was von bei Ihnen, beginnend mit 4/86er und seinem Windows 3.11 und weiterführend mit der verwunderten Erkenntnis: " Du bist doch 20 Jahre jünger als ich, warum weißt du das nicht"! Dabei ist es egal, ob im Büro (IT-lastig) oder privat. Ach ja, ich bin 56 Jahre,. ;-)
Als treuer Leser Ihrer Posts, fühlte ich mich bei diesem direkt
angesprochen! Um schließlich Ihre Kernfrage zu beantworten,
nein, es reicht nicht aus damit aufgewachsen zu sein!
Fröhlicher Gruß
Olaf
P S Habe mich für das HH-Du entschieden, i. O. für Sie?!
Mich kann jeder Mensch duzen, der hier nett schreibt. Nur bei Grobianen bestehe ich natürlich auf das Siezen :)
Die PC-Magazine betreffend...
Da gab es die Zeitschrift MC, die PC Professional, aus meiner Sicht Magazine, die keinesfalls Triviales zu verbreiten versuchten. Verbleibt die Zeitschrift mit dem c im Namen als einzige, die wirkliche Inhalte präsentiert?
Hallo, wieder ein interessantes Thema. Ich erinnere mich noch gut an die Zeit mit Bandlaufwerken und Fernseheranschluss, da konnte/musste man noch selber auf DOS herumprogrammieren. Mit mehr Windows verliess mich dann der Enthusiasmus und ich verlasse mich auf die marktüblichen Programme. Was allerdings das Vertrauen in die Inhalte des webs angeht, würde ich alle, besonders aber die Kids, zu mehr Misstrauen gegenüber verbreiteten Inhalten aufrufen. Schliesslich kann man (fast) alle Infos nochmal querchecken. Wenn man das dann auch noch in anderen Sprachen kann, am besten und effizientesten natürlich auf Englisch, ist man meist schon halbweg sicher, Unsinn zu identifizieren und rauszuschmeissen. Selber denken macht schlau ;-) Ciao Stefek
Komisch, ich kenne viele, die noch bei Basic und DOS total begeistert waren und danach etwas die Euphorie verloren. Kann es sein, dass man sich damals eher noch als "Macher" oder "Chef des Systems" fühlte? War Windows dann etwas Fertiges, Vorgesetztes?
Hallo Sven,
sehr interessantes Thema mal wieder, ich kenne kaum jemanden, egal in welchem Alter, der sich annähernd mit PCs auskennt. Also alleine eine Windows-Installation, egal welchen Systems würde die meisten überfordern. Wobei es dann damit nicht getan wäre, da ja noch Grafikkarte, etc. pp folgen. Die meisten sind nur Nutzer und wollen/ können auch nicht mehr. Wie Sie richtig sagen, haben sie es nie gelernt, mussten sich keine Gedanken machen, ein anderer wusste dann schon immer Bescheid, ob im Bürol oder privat, jeder kennt doch wen, der sich etwas auskennt.. Bei mir war das etwas anders, bei mir Zuhause kannte sich niemand aus, habe mir deswegen viel selber angeeignet, diesen/ jenen gefragt und somit ein gewisses Grundverständnis entwickelt. Auskennen tu ich mich deswegen noch lange nicht, aber habe schon diverse male Windows installiert, mit allen Programmen, etc. Und kann zumindest ein bisschen was. Ebenso kann ich einen PC zusammenbauen und anschließen, wo auch schon teilweise die Leute scheitern. Hatte ich im Büro erlebt (ja, es gibt einen Unterschied zwischen Grafikkarte und Onboard-Grafik), wo man dann doch eher zu bequem ist, um selbst was zu machen. Am PC kann ich mir also immernoch einigermaßen helfen. Am Handy schaut's da schon eher schlecht aus. Hier merke ich selbst, wie blöd es ist, kein Grundverständnis zu haben. Hier merke ich aber auch, dass ich über die Jahre Zeit und Lust verloren habe, mir alle Menüs usw. anzuschauen (ich bin aber erst 30..). Bei meinem ersten Telefon war das noch anders, ich kannte jedes Menü und jede Einstellung. Von mir aus, muss ich also durchaus sagen, dass sich das bei mir auch mit dem Alter, als auch mit der weniger werdenden Zeit (Arbeit, Familie, ..) geändert hat. Hier wird auch zugegebenermaßen die Geduld bei mir nach.
Trotzdem weiß ich, dass man mit viel Geduld, nachlesen und sich beschäftigen viel erreichen und schaffen kann, ich wäge dann ggf. ab, ob es mir den Aufwand wert ist..
Ich glaube auch nicht, dass eine Welt aus Informatikern besser wäre. :) Und ich glaube auch nicht, dass jeder nun alles wissen muss. Wenn mich selbsternannte "Gamer" aber fragen, wie sie einen Patch installieren müssen (Lösung: Doppelklick auf die Exe), komme ich mir leicht verschaukelt vor.
Mit Begeisterung habe ich die Nostalgie-Beiträge gelesen. Selbst habe ich mit einem Philips MSX-System die ersten Schritte gewagt. Betriebssystem auf 3,5 Zoll Floppy, sogar ein externes Laufwerk hatte ich mir geleistet. Ich glaube das war ca. 2 kg schwer. Auch ein Modem konnte man anschliessen, meine Telefonrechnung konnte sich sehen lassen.
Danach musste ein Desktop mit 20MB Festplatte her. Welcher Fortschritt! Das Betriebssystem Windows 3.0 wurde via BIOS direkt geladen und man hatte vieeel Platz auf dieser Festplatte! Dann begannen die Experimente an autoexec.bat und config.sys welche man aus Vorschlägen der Computer-Zeitschriften ausprobieren wollte. Das letzte Quäntchen rausholen und dabei die bekannten Abstürze oder das nicht mehr hochfahren riskieren. Mein Lerneffekt: Schau immer zuerst dort, wo du zuletzt was geändert hast. Auch der Einbau eines 2400bit/s Modem, etwas später ein 9600bit/s direkt in Hongkong gekauft, hat zu neuen interessanten Pröbeleien angeregt. Heute mit 82 bin ich froh, früher in den Eingeweiden der PC's gewühlt zu haben und dankbar für die tollen Linux-Derivate die ganz einfach u.a. mit "sudo apt update" gleich auf dem neuesten Stand sind. Mir unbegreiflich ist die Sorglosigkeit der Jüngeren im Umgang mit Social-Media wie Facebook, Whatsapp und was es alles so gibt. Eigentlich waren doch schon einige gravierende Probleme aufgetaucht. Alles vergessen!
Eigentlich hatte ich gar nicht mit vielen Nostalgie-Kommentaren gerechnet, habe heute eigentlich einen Offline-Feiertag, aber ich freue mich dennoch sehr drüber. :)
Ich freue mich darüber, dass dies nicht eine reine von Männern dominierte Rubrik ist, wozu Sven devinitiv nicht unerheblich beiträgt. Ich danke Ihnen dafür.
Herzliche Grüße,
Andreas
Hi,
ich kann vieles von dem Nachvollziehen und beobachte diese Entwicklung auch schon eine Weile. "Was man von Kindesbeinen kennt..." und vollkommen naiv zu bedienen gelernt hat. Die meisten, die mit dieser Technik aufwachsen und sich nicht damit beschäftigen "müssen", eben weil es so einfach ist, behalten eine kindlich naive Herangehensweise bei. Die Versprechen von Antivirenherstellern und Co. verleiten ja auch zu Sorglosigkeit. Leute, die nur durch Vorsicht mit den Geräten zu arbeiten gelernt haben, behalten das ja schließlich auch bei und wollen auch Stellschrauben haben, an denen sie drehen können, um sich ihre Hard-/Software so anzupassen, wie sie sie gern hätten. Diese Möglichkeit bekommt man ja häufig gar nicht mehr. Dafür erhält der Endkunde Software, die einfach zu bedienen, aber eben auch sehr "tolerant" bzgl. Sicherheit ist. Komfort steht ja leider häufig darüber.
Ich denke, dass der Konsumenten sog. Fachzeitschriften nicht nur durch das Internet zurückgeht. Ich würde gern Zeitschriften lesen, wenn sie denn tatsächlich auch interessante Themen wirklich tiefgehend behandeln würden. Leider werden aber viel zu oft von sprachlich unbegabten Personen die Überschrift und das Vorwort eines Artikels in anderer Formulierung so oft wiederholt bis mehrere Seiten gefüllt sind. Roter Faden? Fehlanzeige. Themen werden oberflächlich und mit zu Sorgfalt aufbereitet. Jedes Mal, wenn ich mich doch dazu hinreißen lasse, eine Zeitschrift in die Hand zu nehmen, bereue ich es spätestens nach der Hälfte des Artikels. Der Sprung zu Online Medien hilft hier leider auch nicht wirklich. Werbung ist überall präsent und macht das Erlebnis, sich mit etwas beschäftigen zu können, kaputt.
Geld ist hier ganz offensichtlich das Maß der Dinge. Das trifft sowohl auf die Zeitschriften, als auch auf die Sicherheitstechnik zu.
Zeitungen wollten die Breite Masse und damit mehr Absatz erreichen. Die Senkung des Niveaus ging nach hinten los.
Wenn Sicherheitsrelevante Technik zu kompliziert ist, kauft sie niemand. Ich denke, hier müssen sowohl die Industrie als auch die Benutzer ein wenig aufeinander zugehen. Konsumenten sollten etwas weniger naiv an die Technik herangehen, die Hersteller müssen das natürlich einfordern und Produkte anbieten, an denen man sich auch austoben kann. Wichtiger ist noch, dass man niemandem Versprechen gibt, die einen in falscher Sicherheit wiegt. Aufklärung ist wichtig.
Der Kunde sollte dabei Herr über seine Technik sein, nicht MS oder Apple oder ... Zwangsupdates und Hardwarebeschränkungen... Ach das Thema lass ich lieber.
Toller Blogpost.
Viele Grüße,
Stefan
Es gibt leider nicht mehr viele Magazine, die ich gerne zur Hand nehme, einige sind leider nicht mehr am Markt, andere wirken zu oberflächlich, zu sehr auf Effekt und Schlagzeile getrimmt. Ich denke aber sehr gerne an die Nickle´s Ratgeber zurück; dicke, rote Bücher, in denen alles Wissenswerte zu einem Betriebssystem stand. Was habe ich damit für selige Stunden erlebt! :)
Fsziniert von der Apple Maus, kam mit meiner Selbstständigkeit nur ein PC in Frage mit dieser Bedienung: 1987 ! Festplatte 20 MB. DOS natürlich. Programme auf Floppy Disk; Nadeldrucker. Als "diskmanager" mal die langsame Zerbröselung der Platte feststellte und immer neue defekte Sektoren entstanden, kaufte ich eine doppelt so große FP ( ! ) mit 40 MB.
Kaum Ahnung! Aber manchmal wertvolle Tage verschwendet, das "System" oder den Drucker zum Laufen zu bringen. Ehem. Kollegen angefragt und sich mühsam die Hilfe zusammengeklaubt - aber mich durchgebissen - wenn auch gezwungenermaßen.
Ich glaube, dass eine solche Erfahrung mehr prägt, sich nicht von jedem Aussetzer gleich aus der Bahn werfen zu lassen. Ich bin fast 70 und benutze 2 PC und ein Notebook in meinem Büro. ( XP, Win 7, 8.1 und 10). Es kann nur besser werden. Ich meine man muß Systeme auch mal in Ruhe arbeiten lassen und nicht jeden Schnickschnack gleich haben und einsetzen wollen. Das hat nichts mit "Fortschrittsblocker" zu tun, sondern mit Setzen von Prioritäten und einer Aufwand/Nutzenanalyse. (vielleicht auch ein bisschen mit Weisheit....). Allein diese, eigentlich allgemen gültigen, Eigenschaften, sind m. E. nicht an ein Lebensalter gebunden, sondern resultieren aus der Bereitschaft und der Faszination, "dabei bleiben" zu wollen und die Befriedigung daraus zu erfahren.
Bei mir ist es beruflich erforderlich (Consulting, Geschäftsführung) - mich fragt niemand ob ich denn das in meinem Alter überhaupt noch können würde....(grins).
Hallo Sven,
ich bin seit ich den ersten Computer gekauft habe, einen Schneider irgendwas, fast reine Konsumentin. Aus den PC-Zeitschriften, die ich mit Begeisterung und ohne Fachwissen gelesen habe, spielte ich immer die neuesten Programme auf und dabei nicht selten das System gecrasht.
Von PC zu PC sind die Systeme in den über 30 Jahren für mich einfacher geworden. Jetzt bin ich froh, dass der meiste Mist, den ich am Laptop verzapfe, mit einem Neustart in der Regel behoben wird.
Schöne Grüße!
Das mit den Crashs kenne ich auch noch. Da gab es ein Spiel (The Tower oder so), das hat sich unverschämterweise in die Start-Dateien geschrieben. Was habe ich geflucht! :)
das ist heute genauso wie damals. Es gibt junge Leute, die richtige Freaks sind und einem alles wieder hin basteln und es gibt welche, die nur einen Knopf drücken wollen und es muss laufen.
Wir bekamen damals eine VAX und mussten uns einarbeiten am System. Ich hab das ganz allein gemacht, weil die Instruktorin gerade im Urlaub war, mein Chef aber dringend ein 500 Seiten Angebot geschrieben und ausgedruckt benötigte. Meine Kollegin kam mit dem System nicht zurecht. Also haben wir Arbeitsteilung gemacht. Sie hat die Reisen für unsere Vertriebsingenieure gebucht und abgerechnet und ich habe alles rund um das System gemacht.
Es muss einem auch liegen. Nicht jeder hat die Gabe damit umzugehen und Lösungen zu finden, wenn etwas nicht geht. Das war früher so und das ist auch heute so. Es gibt heute Schüler, die unheimlich findig sind, Dinge zum laufen zu bringen und zu halten und andere, die stehen beim Support im Mediamarkt und sagen, das neue Smartphone ist kaputt, weil da jetzt ein schwarzer Bildschirm ist. Die kommen nicht darauf, dass es sich nach einer Weile ausschaltet, wenn es nicht benutzt wird *lol*.
Da muss ich wirklich eine Lanze brechen für die jungen Leute. Es gibt wie immer sone und sone.
Stimmt, die gibt es und es ist gut so. :) Das meinte ich ja im letzten Absatz, es gibt Spezialisten (ebenso wie früher), die Masse aber nutzt eher und versteht nicht so wirklich viel. Das haben sich damals viele etwas anderes gedacht.