Der Ashampoo Blog wünscht Ihnen frohe Weihnachten und ein glückliches 2025!
Oft ist die Vorweihnachtszeit nicht so stimmungsvoll, wie man es sich wünschen würde. Wenn die Tage kürzer, nasser und kälter werden, ohne dass sich ein heimeliges Gefühl oder gar Vorfreude einstellen, fühlt sich Weihnachten eher wie das nächste Projekt an – ein weiteres Vorhaben, das vorbereitet, umgesetzt und abgehakt werden muss. Doch manchmal überkommt einen dieses besondere Gefühl ganz unerwartet, zum Beispiel wenn man eigentlich nur auf der Suche nach der Weihnachtsdekoration ist!
Im Keller stieß ich auf einen geerbten VHS-Videorekorder, dem ein gutes Dutzend Kassetten beilag. Neben den unvermeidlichen Dirty Dancing und Ghostbusters fand sich auch eine säuberlich beschriftete Aufnahme von Charles Dickens' Weihnachtsgeschichte (1984). Das weckte eine ferne Erinnerung und den Impuls, das Gerät drei Stockwerke nach oben zu schleppen und anzuschließen. Doch würde das alte Panasonic-Gerät überhaupt noch funktionieren? Wenige Sekunden später erwachte der Rekorder hörbar zum Leben. Ein wohliger Retro-Effekt stellte sich ein, und die ersten Bilder des Films flimmerten über den Bildschirm.
Hier war kein Disney am Werk – kein Zuckerguss, kein unnötiges Geträller, keine künstlichen Schneeflocken, die jede Szene ersticken. Das alte London wirkt rechtschaffen bescheiden und bildet den perfekten Rahmen für den Star des Abends: George C. Scott als Ebenezer Scrooge! Dieser Mann, der mich schon im Horrorfilm Das Grauen begeistert hatte, spielt den Fiesling mit einer düsteren Inbrunst, die in Familienfilmen selten ist. Sein Geiz, seine Menschenverachtung und tiefe Freudlosigkeit sind greifbar, seine karge Wohnung ist kalt und dunkel wie ein Mausoleum. Dagegen steht die gutherzige Familie seines Angestellten Bob Cratchit, die kaum über die Runden kommt, aber liebevoll zusammenhält. Sorgenkind Tiny Tim sieht aus, als hätte David Bowie schon im Kindergarten eine denkbar schwere Zeit gehabt, und das dürftige Herdfeuer vermag sie kaum in den frostigen Winternächten zu wärmen.
Und während die verschiedenen Geister der Weihnacht auftraten und die Handlung mich voll in ihren Bann zog, rückte vieles in den Hintergrund: das stressige Jahr 2024, das auch bei Ashampoo so umtriebig wie selten war, die hektischen Weihnachtseinkäufe in überfüllten Innenstädten und das nasse Winterwetter, das selbst tagsüber kaum einen Sonnenstrahl durchließ – all das schien plötzlich längst vergangen und bedeutungslos. Ich erkannte einen Hauch von Ebenezer Scrooge in mir, der unnötig grummelig durch die dunkle Jahreszeit stapfte, anstatt für all das dankbar zu sein, was er hatte. Die ernsthafte Inszenierung des Films tat ihr Übriges, und spätestens, als der Sensenmann auftrat und Ebenezer weinend vor seinem eigenen Grab stand, wünschte ich ihm (und mir!) den erlösenden, seligen Weihnachtsmorgen.
Wenn Sie diesen Text lesen, ist dieser Morgen schon da – oder jedenfalls in greifbarer Nähe. Ich hoffe, Sie genießen ihn, ohne vorher ein Jammertal wie Ebenezer Scrooge durchschritten zu haben. Frohe Weihnachten, einen guten Rutsch ins neue Jahr und ein wunderschönes Jahr 2025! Ärgern Sie sich nicht über Kleinigkeiten, die es nicht wert sind, und feiern Sie das, was Sie haben. Egal, wo Sie diese Zeilen gerade lesen: Machen Sie sich eine tolle Zeit, umarmen Sie ein paar liebe Menschen, die es verdient haben, und bleiben Sie vor allem gesund!