2 Minuten Technik: Was sind eigentlich 4K und Ultra-HD?
Schon seit längerem werden zwei Begriffe von Technik-Fans mit vor Verlangen bebenden Lippen ausgesprochen: 4K bzw. Ultra-HD. Dass dies ein neuer Standard für Monitore und Fernseher ist, mag zu manchem schon vorgedrungen sein, was Sie dafür aber brauchen, ob es sich (schon jetzt) lohnt und was Sie erwartet – lesen Sie hier!
Was es ist
Viele von Ihnen dürften sich an Fernsehern / Monitoren erfreuen, die Full HD haben. Das heißt, sie haben eine Auflösung von 1920 Bildpunkten in der Breite, 1080 in der Höhe. 4K/UHD gehen da einen Schritt weiter: 4096 × 2160 Pixel befinden sich auf 4K-Bildschirmen, 3840 × 2160 auf UHD-Geräten – die Anzahl der Bildpunkte wird gegenüber Full HD also vervierfacht.
Welche Geräte brauche ich?
Sie würden wahrscheinlich (fast) alles neu kaufen müssen. Das klingt hart, stimmt aber. Bei Full HD-Fernsehern ist die Obergrenze des Darstellbaren schon im Namen enthalten, normale Blu-ray Player können den neuen Anforderungen ebenso nicht gerecht werden, mehr als Full HD ist auch hier nicht möglich. Geräte mit 4k-Upscaling sind dabei kleine Mogelpackungen, denn sie können die neuen Discs nicht abspielen, sondern versuchen nur, Full HD größer zu rechnen – kein wirklicher Ersatz. Receiver für den Fernseher entsprechen ebenso nicht diesem Standard (wenn nicht gerade jüngst und teuer gekauft). Einzig starke, recht neue Grafikkarten können der Wahnsinns-Auflösung gerecht werden, aufwändige Spiele sind nur mit aktuellen Top-Modellen möglich. Wie üblich, sind Geräte nach neuem Standard relativ teuer, es bleibt ja nicht nur bei den Kosten für den Fernseher. Bevor Sie sich also für ein 4K/UHD-Gerät entscheiden, schauen Sie zuerst, was die Gesamtausstattung kosten würde.
Was bekommt man dafür?
Eine wahrhaft atemberaubende Auflösung, das muss man schon zugeben. Als der erste Fernseher in dem Ashampoo-Testlabor landete, ausgepackt und gestartet wurde, herrschte ehrfürchtiges Schweigen. Und wer unsere Tester kennt, weiß – sprachlos erlebt man sie nur selten. So scharf hatte noch niemand Bilder gesehen, Naturaufnahmen wirkten verblüffend realistisch, bei Menschen konnten die Gesichter bis hin zur feinsten Details angeschaut werden. Wer schon immer wissen wollte, ob Schauspieler oder Moderatoren wirklich so gute Haut haben – hier werden Sie es sehen! Als Computer-Bildschirm sind 4K/UHD-Monitore eine Pracht, wenn man Schrift und Symbole um ca. 175% vergrößert. Windows 10 erkennt solche Monitore automatisch und sorgt dafür, dass man keine Lupe zur Hand nehmen muss. Auch hier wirkt alles extrem scharf, danach mag man sich kaum wieder an seinen „normalen“ Monitor setzen.
Relativierend möchte ich aber trotz aller Euphorie für Details sagen: So groß wie der Schritt von der Standard-Auflösung zu Full HD ist der Schritt gefühlt nicht. Auch wenn viermal mehr Pixel natürlich dem Auge schmeicheln, so ist Full HD immer noch gut und scharf.
Welche Inhalte gibt es schon?
Obwohl natürlich die Unterhaltungsindustrie ein starkes Interesse hat, neue Standards zu etablieren, weil sehr viel Geld dran hängt, ist das Angebot noch überschaubar. Im Free-TV gibt es praktisch nur Test-Programme per Satellit, bei Blu-rays sind vor allem große Blockbuster erhältlich, aber auch hier ist die Auswahl überschaubar. Normalerweise ist dies immer der Startschuss für die Streaming-Dienste, Ihre Flexibilität auszuspielen, doch auch hier ist nicht die große Auswahl vorhanden. Eigene Serien wie House of cards (Netflix) oder Mozart in the jungle (Amazon Prime) findet man, eine riesige Auswahl sollte man besser nicht erwarten. Zudem brauch man z.T. neue Versionen von Fire TV / Fire Stick, wenn sie nicht schon neueren Datums sind.
Und was braucht man noch? Eine höchst respektable Internet-Verbindung! Denn unter 25 MBit/s läuft im Test nur wenig. Und dabei ist zu beachten, dass es nicht um Maximalwerte Ihres Anbieters geht, die Sie vielleicht nachts um 3 Uhr mal erreichen können – alles darunter funktioniert nicht reibungslos. Daher ist man mit 50 MBit/s aufwärts wohl auf der sicheren Seite.
Mein nächster Fernseher, wenn ich eine gigantische Gehaltserhöhung durch bekomme
Fazit:
An der Technik gibt es nichts zu meckern, sie ist (für die erste Generation) verblüffend ausgereift und durchaus beeindruckend. Bis aber das Angebot die Technik eingeholt hat und auch die Preise der benötigten auf ein vernünftiges Maß gesunken sind, ist 4K / UHD ein schönes Beispiel für technische Möglichkeiten, aber kein Muss. Was dafür spricht: Wer eine sehr moderne Cam / ein Spitzenhandy hat, kann sich dort seine Bilder und Filme in voller Auflösung ansehen, das Format kommt im bezahlbaren Bereich langsam an. Youtube steuert aktuell auch geeignete Videos bei, auch Full HD sieht durchaus manierlich aus – und so teuer sind Fernseher / Monitore im Vergleich zu ihren Full HD-Verwandten auch nicht. Wer jedoch z.B. seinen Fernseher ständig voll ausreizen will, braucht noch etwas Geduld und muss momentan noch tief in die Tasche greifen, um den Rest seiner Ausstattung zu aktualisieren.
<strong>Anmerkung des Autors</strong>
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