Kürzlich fand die Build 2017 statt, eine Entwicklerkonferenz, bei der Microsoft seine Schätze zeigte und (wie immer) große Pläne verkündete. Mit Zahnpasta-Lächeln schilderte man dort, was die schlauen Dienste so alles mit Cloud-Daten anfangen können. Das ist übrigens immer genau der Moment, wo die Datenschützer ihre Selbstmord-Kapseln herauskramen. Ein gutes Beispiel für die neuen Techniken ist der Video Indexer, den auch Sie ausprobieren können – wenn Sie sich trauen. Denn wenn Microsoft hier von „einer Demokratisierung der Überwachungswerkzeuge“ spricht, so ist das nicht gelogen.
Wir alle wollen Datensicherheit – und manchmal muss man dafür auch seine Angewohnheiten ändern. Über gute Passwörter und die Erkennung von Phishing schrieb ich bereits, heute geht es um die sichere Anmeldung. Zwei-Faktor-Authentifizierung klingt, als wenn deutsche Bürokraten das Raumschiff Enterprise im Handstreich übernommen hätten, doch macht sie Ihre Konten erheblich sicherer. Selbst im schlimmsten Fall, wenn Ihre Login-Daten bereits gestohlen wurden!
Filme am Sonntagnachmittag können so herrlich entspannend sein. Häufig laufen dort alte Agentenfilme, wo die Bösewichte supergeheime Waffen aus staatlicher Entwicklung klauen. Bewaffnet mit Laserkanonen und Co gehen sie auf Raubzug, bevor sie in letzter Minute der Held stoppt. Kurz vor der Katastrophe klicken die Handschellen und die Geheim-Organisationen werden dingfest gemacht. Dieser Blog erzählt eine ähnliche Geschichte, nur sind hier die Helden rar, die Bösewichte nicht gefasst und die Geheimwaffe könnte sich auf ihrem Rechner befinden.
Ich werde selten zum Chef gerufen, das meiste läuft bei uns über E-Mail oder Telefon, doch an jenem Tag lief ich die Stufen hinunter in sein Büro. Ich wusste nur, dass es um den Blog gehen würde und war gespannt. Der Empfang war herzlich und ich ahnte, er wollte etwas von mir. „Schreibe bitte mal etwas über Kochboxen, wir haben einen lieben Freund der Firma, der eine Seite zu dem Thema hat.“ Damit hatte ich nun nicht gerechnet. „Der Blog ist werbefrei, ich habe keine Ahnung, was Kochboxen sind, das hat keinen Technikbezug und überhaupt…“ Ich gestikulierte hilflos. Leider war meine Strategie improvisiert und mein Chef schlau. Er lächelte generös, als habe er ein Angebot für mich, dass ich nicht ablehnen könne. „Niemand verlangt, dass Du etwas im Text behandelst, was Du nicht kennst. Bestelle doch einfach Kochboxen bei ein paar Anbietern, koche die Gerichte und schreibe darüber. Alles auf Firmenkosten. Es ist eine Dienstleistung aus dem Internet, Amazon versendet jetzt auch Essen, das passt doch.“ Ich wusste, ich hatte verloren. Ich würde kochen und sah ein gewichtiges Problem voraus – ich kann nicht kochen!
Kürzlich bekam ich eine SMS. Das ist eher selten, seitdem auch meine Eltern stolz den Schritt ins Messenger-Zeitalter beschritten haben. Also ist es entweder mein Telefon-Anbieter, der mir komplett überflüssige Dienste andrehen will (Smileys kaufen? Schaut mal in Eure Datenbank, wie alt ich bin!) oder es ist – der letzte Offliner. Denn einen gibt es in meinem Freundeskreis, der beschlossen hat, sich nicht ins Internet zu begeben, der kein Smartphone besitzt und dessen Computer (ein alter Amiga) seit 30 Jahren ungenutzt auf dem Dachboden steht. Wir trafen uns beim Essen bei ihm und wie immer gab mir der Abend viel Anlass zum Nachdenken.