Es ist jetzt 2 Jahre her, seitdem ich meinen letzten Weihnachts-Blog geschrieben habe. Wie wir inzwischen wissen, sollte sich vieles ändern und nur wenig davon war spaßig. Und so hatte mich dieses Jahr auch lange die liebevolle Dekoration hier in der Firma gänzlich kalt gelassen. Ja, der Baum im Foyer war wirklich prächtig, auf jeder Fensterbank glänzten Kugeln oder saßen bärtige Wichtel mit Zipfelmützen. Dennoch schaute ich lange miesmutig um mich und übersah alle Lichter, denn die Arbeit drückte und Deadlines haben wenig Feierliches. So verging der Dezember lange grau und sachlich - bis es mich unerwartet doch noch packte. Und das lag an einem kleinen Baum, einem alten deutschen Lied und einem Amerikaner, der es sang.
Während ich letztes Mal YouTube Premium testete (und nicht viel Gutes daran fand), schaute ich durch meine zahllosen YT-Favoriten, die sich über die Jahre angesammelt haben. Viele Betreiber waren kaum noch aktiv, andere sind auf den Influencer-Zug aufgesprungen (und damit uninteressant), bei einigen hatte ich keine Ahnung, weshalb ich ihnen überhaupt folgte. Nach einer spontanen Säuberungsaktion blieben grob 70 Kanäle, die ich irgendwie in mein Herz geschlossen habe. Grund genug, Ihnen von einigen zu erzählen!
Wenn es darum geht, mit welchem Streaming-Anbieter Menschen die meiste Zeit verbringen, so sind weder Netflix noch Spotify ganz vorne. YouTube ist die klare Nummer 1 und bleibt dabei, nach wie vor, kostenlos. Als sich im letzten Jahr die Werbeblocks verdächtigt häuften, hatte ich schon ein seltsames Gefühl. Wer will ernsthaft 4-Minuten-Videos schauen, wenn vorher 2 Minuten Werbung sind? Wollen die ihr Angebot bewusst nervig gestalten? Wer keinen Werbeblocker nutzte, wurde mit Werbung förmlich geflutet und man merkte – hier sollen die Kunden in ein Angebot getrieben werden.
Es sollte ein ganz normaler Abend werden. Die Alan Parsons-CD „Tales of Mystery and Imagination“ säuselte aus den Boxen, ein dampfender Tee plus Lektüre lagen bereit, später stand ein Krimi auf dem Plan. Dann ertönte ein fast vergessenes Geräusch – ich hatte eine SMS bekommen. Das machen eigentlich nur Ämter oder Firmen zur Konto-Verifikation, also guckte ich neugierig drauf. Ein Freund meldete sich: „WhatsApp ist weg, Facebook ist weg, es wird schon gefragt, was jetzt kommt! Chaos total!“ Das klang nun doch interessant und wollte nur mal kurz nachschauen.
Kürzlich saßen wir in kleiner Runde und unterhielten uns über wilde Zeiten. Als das Internet noch jung war, gab es an jeder Ecke unsägliche Raubkopien aktueller Kinofilme. Jemand hatte sich mit einer Kamera in ein Kino gesetzt und alles abgefilmt, man hörte das Tuscheln der anderen Zuschauer und die Bildqualität war unter aller Kanone! Wie konnte man sich das antun? Als mit Streaming eine bezahlbare Alternative kam, wurde es allgemein ruhiger um diese sog. "Tauschbörsen". Für einen fairen Preis hatte man via Streaming ein solides Angebot an Filmen oder Musik und die meisten waren zufrieden. Seit einiger Zeit jedoch scheinen die illegalen Angebote wieder beliebter zu werden – und viele sehen hier bei den Anbietern eine Mitschuld!