Sie sehen mich tief betrübt: Die Weihnachtsfeier ist vorbei und ich habe nichts Skandalöses zu berichten. Bis 6 Uhr morgens tobte die Party und kein erwähnenswerter Aussetzer - traurig!
Im Gegenteil, es kehrt etwas ein, was man vom geschäftigen Bienenstock Ashampoo kaum kennt - Ruhe. Nach und nach verabschieden sich die Kollegen in den Weihnachts-Urlaub, die ersten Kekse finden keine Abnehmer (sonst undenkbar!) und die Schritte im Flur werden gemächlicher. Das Email-Postfach, sonst unter dienstlichem Dauerfeuer, füllt sich nun mit Weihnachtsgrüßen unserer Übersetzer, Partner und Kunden. Und es vergeht sogar eine Stunde, in der keine neue Nachricht zu finden ist - unglaublich.
Wenn wir Sonderaktionen machen, so bekommen Sie natürlich nur das Endergebnis zu sehen. Das ist zwar professionelles Vorgehen, aber Ihnen entgeht dabei so manche Anekdote und der typische Ashampoo-Entscheidungsprozess. Ein Gedächtnis-Protokoll aus dem Konferenz-Raum 3.
Nein, die Geständnisse würden Sie nicht schockieren, so schlimm sind unsere Programmierer eigentlich nicht. Soweit ich weiß, aber ich lasse es Sie wissen, falls sich das ändert. Dennoch spielt die Überschrift mit unserer Neugier und leitet damit zu einem höchst ärgerlichen Phänomen über.
Jeder nutzt wohl kostenlose, werbefinanzierte Dienste im Internet. Ob man sich eine E-Mail-Adresse einrichtet, die Sport-Ergebnisse oder aktuelle News anschaut, die Werbung ist dabei. Das sollte eigentlich auch kein Problem sein, es ist ein Geben und Nehmen und niemand stellt einen aufwändigen Dienst nur aus reiner Menschenliebe ins Netz. Aber grau ist alle Theorie, wenn es an einem fehlt: Gesunder Menschenverstand. Und das heißt in diesem Fall, dass die Werbung verträglich dosiert werden muss.
Würden Sie von sich sagen, dass Sie eitel sind? Ich nicht. Man soll ja in Würde altern, in Harmonie mit sich leben und nicht eitel sein, das sei nur für die Dummen, so lernt man es schon früh.
Schaut man aber in Zeitschriften und auf Profilbilder in sozialen Netzwerken, so fragt man sich, weshalb die Leute da so verdammt perfekt aussehen. Wie kann die Nachbarin von gegenüber, die live eher Martin Luther ähnelt, plötzlich einen Hauch Sharon Stone versprühen? Wo ist das legendär üppige Doppelkinn des ehemaligen Arbeitskollegen geblieben? Wieso ist mein alter Ausbilder plötzlich faltenlos? Dann schaue ich auf die eigenen Bilder und merke – irgendwas ist anders.