Man könnte ja den Eindruck gewinnen, dass alles immer digitaler konsumiert wird, auch die Musik. Schallplatten gehörten zu den ersten Opfern neuer Technik, zwischen 1988 und 1995 wurden die meisten Presswerke in Rente geschickt, das Personal verstreute sich in alle Himmelsrichtungen. Auf Flohmärkten wurden ganze Sammlungen zu Schleuderpreisen angeboten, als handele es sich Relikte einer primitiven, leicht peinlichen Zeit. Doch zum Erstaunen aller ist die Schallplatte nicht tot – und die Musikindustrie steht vor einer Frage:Wie ging das nochmal mit dem Vinyl?
Man soll sich ja auch mit Menschen unterhalten, die gänzlich unterschiedliche Meinungen haben, nur so wird man schlauer. Daher fand ich es doppelt interessant, einem Menschen zu begegnen, dem Tracking, ausgefeilte Kundenprofile und Co nicht nur egal sind, er sieht sie als gewinnbringend für sich an. Er empfindet es als Geben und Nehmen und fühlt sich denkbar wohl dabei. Willkommen in der Welt von Thomas*, Mittvierziger und Beamter, der alles ganz entspannt sieht. Eine klare Meinung hat er dennoch.
Als kürzlich die Nachricht durch die IT-Welt geisterte, nun sei auch der hochgelobte Kopierschutz für Ultra HD Blu-rays geknackt worden, huschte wohl ein Lächeln über das Gesicht vieler Leser. Zu häufig hatte man den markigen Ankündigungen der Industrie gelauscht, mit jedem wichtigen Format wurde die Unknackbarkeit verkündet – gefolgt von den ersten Raubkopien in Tages- oder Wochenfrist. Leider ist dieses ewige Hase- und Igel-Spiel nur lustig, wenn man nicht selbst davon betroffen ist – denn den echten Ärger hat der ehrliche Käufer.
Spyware ist ein stetiges Ärgernis**, ob sie nun von Verbrechern, Werbe-Dienstleistern oder gar Staaten in Umlauf gebracht wird. Es gibt aber auch Spyware, die den Techniker in mir mit der Zunge schnalzen lässt, denn sie ist innovativ und intelligent gemacht. Kürzlich stolperte ich über eine Methode, die sowohl Internet-Surfer, die Einkäufer im Supermarkt, wie auch Whistleblower interessieren dürfte. Denn nur ein Ton kann alle (mit etwas Pech) verraten.
Kürzlich wackelte die kommerzielle Seite des Internets in ihren Grundfesten, denn Google kündigte an, 2018 den Chrome-Browser mit einem Adblocker auszustatten. Invasive (hier: aufdringliche) Werbung solle rigoros blockiert werden. Wie kommt Google, das Milliarden mit Werbung verdient, zu einem solchen Schritt? Alarmiert schreckten Werbeschaffende weltweit auf, telefonierten hektisch mit ihren Anwälten, während sich die Kommentarspalten überschlugen. Schlägt sich Google überraschend auf die Seite der genervten Internet-Nutzer oder nutzt hier jemand seine Marktmacht, um sich seiner Konkurrenten zu entledigen? Vielleicht beides.